Gelbe Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung?

  • Entweder der Reporter in der ARD-Sportschau oder der Schiedsrichter Frank Willenborg vom Spiel Schalke - Freiburg hat sich heute einen ganz dicken Klops geleistet. Laut Bericht bekam der Freiburger Christian Günther seine 1.Gelbe Karte, "weil Günter Schiedsrichter Willenborg beleidigt haben soll."


    Ich tendiere ja zum Reporterklops, aber in der Außenwirkung ist es natürlich auch so verheerend, wenn jedem Fußballfan ein derartiger Quatsch erzählt wird. Selbst wenn es eine Richtigstellung geben sollte, bekommt die doch kaum jemand mit, und bei uns fallen die Spieler morgen wieder aus allen Wolken, wenn sie für Beleidigungen die richtige Farbe :rote_karte: bekommen...:flop:

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ich habe das selbe gedacht. Aber ich bin mir sehr sicher, dass der Reporter Mst gelabert. Wie so oft bei sowas. Allein wie oft vollkommen falsche Aussagen über Entscheidungen kommt, wundert es mich nicht, wie wenig Ahnung die Leute noch von Regeln haben.

  • Da ich mir nicht vorstellen kann, dass der Reporter auf dem Feld war und gehört hat, was gesagt wurde, erübrigt sich wohl jedes Wort, aber:
    Für meine Begriffe ist der Begriff der SR-Beleidigung im allgemeinen Sprachgebrauch nicht hinreichend "scharf".


    Wir wissen, dass es eben einen Unterschied zwischen Protest gegen die SR-Entscheidung und einer SR-Beleidigung gibt, wobei es auch manche Vorfälle gibt, die man problemlos "sowohl als auch" sehen kann. Ein Klassiker wäre ein "Was soll der Scheiß?", was ich als Protest gegen meine Entscheidung (-->:gelbe_karte:) als auch als Beleidigung (-->:rote_karte:) werten kann, zumal auch Tonfall, Lautstärke, Spielcharakter etc. pp. einfließen. Und ich vermute stark, dass die gefallene Äußerung in eine solche Richtung lief ...

  • Ich wüsste nicht, wie man den Begriff der SR-Beleidigung konkretisieren ("scharf" machen) kann. Es wird immer eine subjektive Entscheidung mit Graubereichen bleiben.

  • Es wird immer eine subjektive Entscheidung mit Graubereichen bleiben.

    So ist es....


    Der Tatbestand der Beleidigung setzt voraus, das der Beleidigte sich auch beleidigt gefühlt hat. Auch die einschlägige Literatur kennt hier keine "scharfe Abgrenzung" und setzt immer auch die subjektive Wahrnehmung des Beleidigten voraus.


    Im übrigen folge ich da Manfreds Aussage:


    da ich mir nicht vorstellen kann, dass der Reporter auf dem Feld war und gehört hat, was gesagt wurde, erübrigt sich wohl jedes Wort,

  • Einige Medien haben nach dem Spiel Ajax-Real geschrieben, dass das Tor nicht wegen Abseits, sondern wegen Torhüterbehinderung aberkannt wurde. :totlach: Das sagt ja schon sehr viel über die Qualität diverser Medien aus.


    Daher tippe ich auch eher mal darauf, dass der Reporter es "falsch ausgedrückt" hat.

  • Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob in der Bundesliga nicht auch noch gelb bei "eindeutigen" Beleidigungen gegeben wird.

    Wenn ich manchmal (versuche) Lippen zu lesen beim Meckern der Spieler und mich dann wundere was die so alles sagen können ohne zumindest mal gelb zu bekommen wundere ich mich da schon manchmal.
    Mich würde es also nicht wundern wenn etwas was ich, Ihr und die meisten SR in der Kreisliga als Beleidigung auffassen und mit rot "belohnen" würden, in der Bundesliga dann eben nur gelb gibt.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Mich würde es also nicht wundern wenn etwas was ich, Ihr und die meisten SR in der Kreisliga als Beleidigung auffassen und mit rot "belohnen" würden, in der Bundesliga dann eben nur gelb gibt.

    Ich weiss aus erster Hand, dass ein weltberühmter englischer Spieler den 4. Offiziellen (mit FIFA badge) nach den Spiel beschimpfte, was Rot nach sich gezogen hätte. Es gab nichts.

    Oder Wayne Rooney vor zwei Jahren. Im Ligaspiel der PL sagte er den SR klar und deutlich "F*^ you". Rooney bekam einen Ellbogen ins Gesicht, muste blutüberschmiert vom Platz, aber der nur wenige Meter vom Foulspiel entfernte SR hatte "nichts gesehen".