Abzug wegen vor gutem Freistoß nicht zugelassener Auswechselung

  • Hallo allerseits,


    in meinem letzten (beobachteten) Spiel ergab sich in der 5. Minute der Nachspielzeit (die schon so gut wie abgelaufen war und ich hatte nur 5 angezeit) folgende Situation:


    Heim bekommt - beim Stand von 2:3 - einen Freistoß aus sehr guter Position, etwa 2 m von Grund- und Strafraumlinie zugesprochen. Diese machten sich bereit, um ihn auszuführen. Im allerletzten Moment ertönte von der Gästebank aber der Ruf "Schiri wir wollen wechseln". Die Gäste hatten zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach gewechselt, einige Male offensichtlich auch, um Zeit zu schinden. Alle Spieler waren bereits im Einsatz gewesen, bei uns in der KL darf aber durchgewechselt werden.


    Da es sich hier aus meiner Sicht offensichtlich um eine Auswechslung zum reinen Zeitschinden gehandelt hat, und um Unruhe in die Situation zu bringen, habe ich diese mit Handzeichen und Ruf "jetzt nicht" unterbunden und den Freistoß freigegeben. Der Ball ging ins Toraus, da die Folge Abstoß gewesen wäre, habe ich das Spiel abgepfiffen (Min. 95:40).


    Mein Beobachter hat mir dies als Fehler angestrichen und angekündigt, mir hierfür ein Zehntel abzuziehen. Nach seiner Aussage wäre es kein Fehler gewesen, so zu tun, als hätte ich den Ruf nicht gehört. Dass ich allerdings klar gezeigt habe, dass ich die Spielfortsetzung nicht verzögern möchte, hat er als Fehler ausgelegt.


    Ich habe durch die SuFu diesen (sehr alten) Beitrag gefunden: SR lässt nicht wechseln
    Hier schreibt Manfred:

    Zitat

    Es gibt im Regelheft überhaupt keine explizite Regelung, wann ein Schiedsrichter eine Auswechslung zulassen muss. Allerdings ist es anerkannte Lehrmeinung, dass ein SR eine Auswechslung grundsätzlich in jeder Spielunterbrechung zulassen soll, es sei denn, die konkrete Einzelsituation erscheint dazu nicht geeignet (z.B. vor einem Strafstoß, weil es die schnelle und günstige Ausführung eines Freistoßes verhindern würde o.ä.) oder der SR hat den Eindruck, dass es sich um taktische Auswechslungen zur Störung des Spielbetriebes handelt (z.B. Auswechslung alle Minute durch eine Mannschaft in den letzten Spielminuten eines Spieles)

    Aus meiner Sicht treten hier beide Fälle auf - das günstige Ausführen wird verhindert UND es handelt sich um eine taktische Auswechselung zur Störung des Spielbetriebes.


    Was denkt ihr?


    Gruß, Comox

  • Mir fehlt in Deiner Schilderung der Zeitfaktor, d.h. wie lange war das Spiel schom unterbrochen oder anders gefragt, handelte es sich wirklich noch um eine schnelle Ausführung?


    Der Maßstab muss hier sicher leider enger gesehen werden, d.h. wenn nicht wirklich sofort, also ohne dass eine Spielruhe eintritt (sprich alle sind noch in Bewegung und wir reden über ungefähr 10 bis 15 Sekunden), ausgeführt wird, muss man in einer solchen Situation davon ausgehen, dass es sich nicht mehr um eine schnelle Ausführung handelt. Dein Beobachter scheint zumindest dieser Auffassung zu sein ... Ist aber schon eine Spielruhe eingetreten, kann nach der Lehre durch die schnelle Ausführung kein (weiterer) Vorteil (im Sinne des größtmöglichen Nachteils für die regelübertretende Mannschaft) mehr eintreten, so dass dies kein Grund für die Verweigerung eines Auswechslung mehr ist; die Zeit, die hierfür verloren geht (Stichwort Zeit schinden), ist in diesem Kontext irrelevant, die Nachspielzeit wird einfach darum verlängert.


    Den Abpfiff hat der Beo nach Deiner Schilderung nicht bemängelt, ergo brauchen wir den auch nicht weiter debattieren.

  • Um eine schnelle Ausführung in diesem Sinn hat es sich tatsächlich nicht gehandelt. Den Abstand der Mauer hatte ich bereits hergestellt. Die Gäste waren für die Ausführung allerdings auch schon bereit, alle Spieler haben darauf nur noch gewartet. Fakt ist, dass die angreifende Mannschaft in Position war und aus dem Wechsel durch die entstehende Unruhe für sie also nur noch ein Nachteil entstehen konnte. Das kann man aber so oder so sehen.


    Ich danke dir trotzdem für deine Erklärung. Hätte ich diese von meinem Beobachter bekommen, hätte ich besser verstanden was er denn nun eigentlich bemängelt. Ich bleibe nichtsdestotrotz dabei, dass ich eine Auswechselung in der Situation auch in Zukunft eher unterbinden werde - vielleicht dann, wie mein Beo wollte, durch ignorieren der Rufe. Was wiederum eigentlich quatsch ist. Aber hey.

  • Unter der Prämisse natürlich, dass wirklich schon alle Spieler der wechselnden Mannschaft gespielt hatten und gefühlte 23 Wechsel aus Zeitgründen vorher waren ;)

  • Fakt ist, dass die angreifende Mannschaft in Position war und aus dem Wechsel durch die entstehende Unruhe für sie also nur noch ein Nachteil entstehen konnte.

    Das wiederum wäre für mich die Einladung gewesen: Lass die den Wechsel ausführen - und sobald dieser vollzogen ist, dabei ist mir dann vollkommen egal, dass der Spieler gerade erst zwei Meter auf dem Feld ist, pfeife ich den Freistoß an ... :whistling:

  • Ich bin hier bei Comox. Der Wechsel in der letzten Minute der Nachspielzeit hat keine sportlichen Hintergründe, zumal die Mannschaft ja schon öfters gewechselt hat. In den letzten Spielminuten würde ich nur noch wechseln lassen wenn sich ein Spieler verletzt hat.

  • Die Frage ist: Ist das überhaupt zulässig? Klar, in den Regeln steht, wir müssen jedem Wechsel erst zustimmen, aber ansich müssen wir das immer. Für den Beobachter begehst du hier eine Fehlentscheidung, weil es keinen Grund gibt, den Wechsel nicht zu zulassen. Das Argument Zeitspiel ist ziemlich abstrakt und recht subjektiv. Ich hätte dem Traier gesagt, dass ich genau auf die Uhr schaue und jede Sekunde nachspielen lasse.

    Zu der Variante von Manfred: Hattest du SRAs? Weil dann ist die Variante hinfällig.

  • Warum bitte ist die hinfällig? Nur weil der SRA möglicherweise noch nicht wieder in Position ist?

  • Genau: Vermeiden. Aber: Wenn, wie in diesem Fall, für die Mannschaft, gegen welche die Regelübertretung stattfand, aus dem (zudem unnötigen und an der Grenze zur Unsportlichkeit rangierenden) Wechselvorgang ein Vorteil beim Anpfiff entsteht, ich als SR außerdem selbst das Abseits überwachen kann und zudem sicher ist, dass hier wegen der verbleibenden Restspielzeit ohnehin nichts mehr anbrennt, kann ich eine Ausnahme machen - und ein guter Beobachter wird das positiv anrechnen, ein uneinsichtiger Sturkopf aber wohl eher nicht.


    Nebenbei: Wenn der Freistoß auf der Seite ist, auf der SRA2 winkt, ist das noch unwichtiger, weil SRA1 genügend Zeit haben dürfte, wieder in Position zu kommen - auch hier gilt aber der letzte Halbsatz über die Beobachtung.

  • Manfred, was du hier schreibst, ist mit Verlaub gesagt, völliger Unsinn.

    Als Schiedsrichter mit Gespann muss man ein ganz anderes Stellungsspiel haben - und das ist auch einzuhalten - als ein "Alleinpfeifer". Was ist denn, wenn der Ball entweder knapp im oder nicht im Tor ist und der SRA noch Richtung Torlinie trabt? Da kann man noch einige Situationen mehr aufzählen, wo es einfach notwendig ist, dass der SRA auf seiner Position steht.

    Und wenn der Freistoß auf der Seite des SRA 2 ist, steht der SRA 1 eh meistens an oder kurz vor der Mittellinie. Also der Zeitverlust wäre da sowieso am geringsten.

    Also Beobachter müsste man das dem SR ankreiden, wenn er das Spiel fortsetzt und der SRA ist noch nicht in Position. Das hat nichts mit Sturkopf zu tun.

    Und seit wann sind denn Wechsel an der Grenze zur Unsportlichkeit? Willst du da vielleicht noch Gelb ziehen? :flieh:

    Wenn jemand es für nötig hält in der Nachspielzeit andauernd zu wechseln, dann wird die Zeit doppelt und dreifach drangehängt. Das wird dem Trainer so kommuniziert und der Spuk hat dann ganz schnell ein Ende. Da spreche ich aus Erfahrung.

  • Da bin ich bei Kaef. Es kann nicht sein, dass ich für das Zeitspiel des Trainers den SRA1 bestrafe. Es ist ja nicht nur die Tatsache, dass er kein Abseits entscheiden kann, er kann gar nix machen. Ich würde mich verschaukelt fühlen, da kann der Gespannsführer nach dem Spiel noch so viel erklären. Das gehört sich einfach nicht.

  • Dieser Fall ist meiner Meinung nach nicht geregelt. Bei uns herrscht die Lehrmeinung, dass man unmittelbar vor der Ausführung eines Eckstoßes einen Wechsel der verteidigenden Mannschaft nicht zulassen soll. Dies steht jedoch nirgends in den Regeln.

    In der hier vorliegenden Situation (de facto analog einem Eckstoß) dem Wechsel nicht zuzustimmen mag formal gesehen ein Fehler gewesen sein.


    Am Ende soll ein guter SR ein Spiel im Sinne des Geistes der Regeln leiten und nicht verwalten.

    Da gerade auch das unbeschränkte Durchwechseln (wir nennen das Wiedereinwechseln) eine Besonderheit in den unteren Amateurklassen ist, muss dieses vom Schiedsrichter auch mit einem besonderen Augenmaß gemanagt werden. Das war hier meines Erachtens das Ziel des SR beim Nichtzulassen des gefühlt 23. Wechsels und somit komplett im Sinn und Geist des Fußballspiels.

    Abzug meiner Meinung nach unnötig kleinlich und nur demotivierend für den SR. Das löst man als BEO bitte auf der Tonspur ohne Abzüge.

  • Generell lasse ich einen Wechsel zu, wenn der Freistoss der Mannschaft zugesprochen wird, die mit 3:2 zurück liegt und nahe des Strafraums ausgeführt wird. Dies war hier der Fall. Wie lange lässt der Schiedsrichter weiter spielen, wenn die Verteidiger grosse Mühe haben, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Zieht der Beobachter dann Punkte ab weil zu lange gespielt wurde?


    Allerdings möchte ich gern wissen, wo befand sich der Auswechselspieler als der Trainer wechseln wollte? Stand er an der Mittellinie und wartete auf seinen Einsatz, oder sass er noch auf der Spielerbank (falls vorhanden) oder innerhalb der Ersatzspieler Gruppe. Wenn Letzteres zuträfe, würde ich nicht auswechseln lassen.

  • Ich Danke euch für eure Antworten! Vorne weg, Assistenten hatte ich nicht, also müssen wir den Fall nicht weiter besprechen.

    Erstaunlicherweise hat mir der Beo aber gesagt, dass es mit Assistenten okay gewesen wäre, den Wechsel nicht zuzulassen, da SRA1 an der eckfahne gestanden hätte. Er war der Meinung, dass es NUR allein ein Fehler war.

    Am Ende soll ein guter SR ein Spiel im Sinne des Geistes der Regeln leiten und nicht verwalten.

    Da gerade auch das unbeschränkte Durchwechseln (wir nennen das Wiedereinwechseln) eine Besonderheit in den unteren Amateurklassen ist, muss dieses vom Schiedsrichter auch mit einem besonderen Augenmaß gemanagt werden. Das war hier meines Erachtens das Ziel des SR beim Nichtzulassen des gefühlt 23. Wechsels und somit komplett im Sinn und Geist des Fußballspiels.

    Abzug meiner Meinung nach unnötig kleinlich und nur demotivierend für den SR. Das löst man als BEO bitte auf der Tonspur ohne Abzüge.

    Demotivierend trifft es. Es war ein schweres Spiel mit zwei kleineren anderen Fehlern von mir die wir nicht diskutieren müssen. Trotzdem wäre wegen einiger guter Situationen ein gutes Ergebnis daraus geworden, wenn der Beo nicht so sehr darauf aus gewesen wäre, mir in letzter Minute etwas abzuziehen.


    Generell lasse ich einen Wechsel zu, wenn der Freistoss der Mannschaft zugesprochen wird, die mit 3:2 zurück liegt und nahe des Strafraums ausgeführt wird. Dies war hier der Fall. Wie lange lässt der Schiedsrichter weiter spielen, wenn die Verteidiger grosse Mühe haben, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Zieht der Beobachter dann Punkte ab weil zu lange gespielt wurde?


    Allerdings möchte ich gern wissen, wo befand sich der Auswechselspieler als der Trainer wechseln wollte? Stand er an der Mittellinie und wartete auf seinen Einsatz, oder sass er noch auf der Spielerbank (falls vorhanden) oder innerhalb der Ersatzspieler Gruppe. Wenn Letzteres zuträfe, würde ich nicht auswechseln lassen.

    Moment: wechseln wollte die verteidigende Mannschaft, die den Freistoß verursacht hat. Einen Wechsel der zurück liegenden Mannschaft hätte ich selbstverständlich zugelassen!


    Der einzuwechselnde Spieler war bereit, allerdings waren sämtliche aktiven Spieler zum verteidigen im Strafraum. Keiner hat mit dem Wechsel gerechnet, der hätte also so oder so lange gedauert.

  • Moment: wechseln wollte die verteidigende Mannschaft, die den Freistoß verursacht hat. Einen Wechsel der zurück liegenden Mannschaft hätte ich selbstverständlich zugelassen!

    Der "Coach" so nenne ich diesmal den Trainer, hat zu viele "American Football" Spiele gesehen. Dort ist es gang und gäbe von der verteidigenden Mannschaft bei einem Field Goal (Wert 3 Zähler), eine Auszeit zu verlangen, wenn nur noch wenige Sekunden zu spielen sind. Das Field Goal könnte das Endresultat für die Angreifer entscheiden. Man will nicht nur den Kicker verunsichern, sondern auch den Angreifer der den Football zum Holder wirft.


    In deinen Fall hätte ich genau wie Du gehandelt. Unsere Beobachter würden es positiv sehen.

  • Mal aus Sicht des Trainers: Ein guter Schiedsrichter wird die durch den Wechsel vergeudete Zeit nachspielen lassen, "Zeit schinden" kann also nur insofern ein Argument sein, dass ich "Zeit schinde" damit meine Spieler eine oder zwei Minuten mehr Zeit haben sich (von was auch immer) zu erholen/zu regenerieren.


    Nun gibt es aber in den letzten Sekunden des Spiels einen möglicherweise entscheidenden Freistoß, ein Konter wird sehr wahrscheinlich nicht mehr stattfinden. Da möchte ich als Trainer gerne noch 2 große, ausgeruhte Abwehrspieler einwechseln, und meine beiden eher kleinen, quirligen Stürmer auswechseln.


    Laut verbandsspezifischem Regelwerk ist Rückwechseln, und damit auch dieser Wechsel, legitim und aus Sicht des Trainers sinnvoll.


    Jetzt verbietet mir der Schiedsrichter den Wechsel. Warum? Fällt durch den Freistoß der Ausgleich, bekäme der Klassenleiter (m)eine schriftliche Beschwerde mit der Bitte um eine Stellungnahme. Und man hat als SR (falls der Ausgleich tatsächlich fällt) eine wütende Traube Spieler samt Trainer und Betreuer um sich herum, die vehement die Frage stellen "Schiri, warum konnten wir nicht mehr wechseln?"


    Als SR würde ich mir dieses Szenario ersparen wollen. Wenn ich mich als SR durch den Auswechselwunsch provoziert fühl(t)e, würde ich das ähnlich wie Manfred handhaben: Ein-/Auswechslung regelkonfrom in Höhe der Mitellinie, der Einwechselspieler kommt erst aufs Feld, nachdem der Auswechselspieler unten ist, und sobald der auf dem Feld ist, wird der Ball mittels Pfiff freigegeben.


    Andersherum: Heim hätte (gedeckt vom Regelwerk) vor dem Freistoß den Torhüter auswechseln können, um einen weiteren Feldspieler zu bringen (der dann auch das Torwarttrikot anzieht). Hättest Du diesen Wechsel ebenfalls verboten? Falls ja, mit welcher Begründung?


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    "Jetzt wechselt Jamaika den Torhüter aus!"
    (Gerd Rubenbauer, als der FIFA-Beauftragte am Spielfeldrand eine Minute Nachspielzeit anzeigte)

  • Das Pferd wird von einigen hier offensichtlich von der falschen Seite aufgezäumt.


    • Die Coachingzone kündigt einen Wechsel beim SR an bestimmt aber nicht wnn dieser durchgeführt wird. Dies obliegt grundsätzlich dem SR.
    • Der SR muss nicht jeden Wechsel sofort zulassen. Dennoch will auch das Wechselmanagement gelernt sein.

    Wenn ich den Eingangsbeitrag richtig verstanden habe


    Handelt es sich um einen "Beamtenfreistoß" der (aus egal welchem Grund) angepfiffen wird.

    • Der SR hat die Spieler "sortiert"
    • Der SR hat den Mauerabstand korrigiert.
    • Der SR ist Alleinpfeiffer und ist in Position für die Freistoßausführung gelaufen.
    • Der SR will den Freistoß gerade freigeben.

    Und jetzt fällt dem Trainer ein, das er wechseln will? Das bedeutet also wenn der SR den Wechsel zulässt:


    • Der SR läuft vom Strafraum in die Wechselzone
    • Der SR überwacht den Wechselvorgang und notiert den Wechsel
    • Der SR läuft zurück zum Strafraum
    • Der SR darf den Beamtenfreistoß noch einmal von vorne zelebrieren.

    Schnelle Spielfortsetzung heist nicht nur, das ein Freistoß ohne Pfiff ausgeführt werden darf - das ist hier ja sowieso nicht der Fall.

    Schnelle Spielfortsetzung bedeutet auch, alle Spielunterbrechungen möglichst gering zu halten - unabhängig davon ob man diese Verzögerung jetzt nachspielen lässt.


    Wenn dem Trainer erst in dem Moment in dem ich den Freistoß freigeben möchte einfällt, das er wechseln will, dann hat er bis zur nächsten Spielunterbrechung Zeit mal über sein eigenes Wechselmanagement nachzudenken.


    Nachtrag:

    Eine meiner Ansprachen an die Trainer vor dem Spiel:

    • Wechselankündigungen sind mir generell während des Spiels "reinzurufen" (Bsp.: Schiri nächste Unterbrechung Wechsel) ich quittiere dann durch Handzeichen, das ich es gehört habe.
    • Der Spieler hat sich hat dann an der Mittellinie einzufinden und mit dem Rücken zum Spielfeld zu stehen (wg. Rückennummer)
    • Ich entscheide dann ob die Spielsituation einen Wechsel zulässt (Lieber Trainer, du willst doch nicht das der Gegner Deinen Konter mit einem Wechsel zu nichte macht oder?)
    • Bei Spielen mit Assistenten gehe ich analog vor, nur das der Wechselvorgang und die Kommunikation über den SRA läuft.

    Funktioniert übrigens prima

  • Auch hier ergibt sich eine sinnvolle Regeländerung: Eine Mannschaft darf grundsätzlich während der Unterbrechung vor einem Freistoß/ Strafstoß gegen sich keine Wechsel durchführen, Ausnahme TW oder das andere Team führt einem Wechsel durch. :;

  • Mal aus Sicht des Trainers: Ein guter Schiedsrichter wird die durch den Wechsel vergeudete Zeit nachspielen lassen, "Zeit schinden" kann also nur insofern ein Argument sein, dass ich "Zeit schinde" damit meine Spieler eine oder zwei Minuten mehr Zeit haben sich (von was auch immer) zu erholen/zu regenerieren.


    [...]

    Jetzt verbietet mir der Schiedsrichter den Wechsel. Warum? Fällt durch den Freistoß der Ausgleich, bekäme der Klassenleiter (m)eine schriftliche Beschwerde mit der Bitte um eine Stellungnahme. Und man hat als SR (falls der Ausgleich tatsächlich fällt) eine wütende Traube Spieler samt Trainer und Betreuer um sich herum, die vehement die Frage stellen "Schiri, warum konnten wir nicht mehr wechseln?"

    Aus der Sicht des Gästetrainers, dessen Mannschaft das Foul begangen hat und damit für den Freistoß verantwortlich war.

    Aus der Sicht des Gästetrainers, der schon zig Mal aus rein taktischen Gründen gewechselt hat.

    Und fast noch wichtiger, aus der Sicht des Gästetrainers, der sich mir der Wechselforderung so lange Zeit gelassen hat, bis sämtliche Vorbereitungsmaßnahmen getroffen waren und alle Spieler (inklusive Gäste!) auf Freigabe gewartet haben. Die Gastspieler wären mit dem Wechsel definitiv überraschter gewesen, als mit meiner Freigabe.


    SixthSCTF bringt dies gut auf den Punkt. Hätte der Gästetrainer sich zeitnah nach dem Freistoßpfiff gemeldet, hätte ich ihm das auch nicht verweigert.

    Andersherum: Heim hätte (gedeckt vom Regelwerk) vor dem Freistoß den Torhüter auswechseln können, um einen weiteren Feldspieler zu bringen (der dann auch das Torwarttrikot anzieht). Hättest Du diesen Wechsel ebenfalls verboten? Falls ja, mit welcher Begründung?

    Wie ich oben bereits geschrieben hatte, hätte ich jeden Wechsel der Heimmannschaft zugelassen. Sie wurden nun mal gefoult und hatten durch den Freistoß die Möglichkeit, diesen Nachteil auszugleichen.


    Auch hier ergibt sich eine sinnvolle Regeländerung: Eine Mannschaft darf grundsätzlich während der Unterbrechung vor einem Freistoß/ Strafstoß gegen sich keine Wechsel durchführen, Ausnahme TW oder das andere Team führt einem Wechsel durch. :;

    Damit bin ich nicht grunsätzlich einverstanden: Sobald in höheren Klassen oder im Pokal nur noch eine begrenzte Anzahl an Wechseln erlaubt ist, sollten diese auch erlaubt sein, wenn man für den Freistoß selbst verantwortlich ist. Auch mit Assistenten hätte ich in dieser späten Spielminute meinen SRA1 dann zur Mittellinie geschickt, da die Möglichkeit des unbegrenzten Durchwechselns aus taktischen Gründen dann nicht mehr gegeben ist.


    SixthSCTF, deine Ansprachen-Vorschläge finde ich klasse. Das probiere ich mal aus. Nur in dem Fall wie hier, dass nur wegen eines Freistoßes gewechselt werden soll, funktioniert das vorher reinrufen natürlich nicht.