Ich erkenne mich nicht wieder

  • Hallo Liebes Forum,





    Ich wende mich in einer sehr misslichen Lage an Euch. Ich pfeife nun seit 2013 und gehe diesem Hobby immer noch akribisch nach. Allerdings habe ich in letzter Zeit festegestellt, dass ich mich sehr zum Negativen verändert habe. In meiner Anfangszeit war ich die ruhe selbst, und gegen alles gewappnet. Mittlerweile ist davon allerdings nicht mehr viel übrig. Ich merke selber wie ich mich immer öfter im Ton vergreife. Sei es z.b das ich bei einer normalen Ermahnung wegen Reklamierens viel zu laut werde oder aber auch immer öfter auf Beleidigungen von Zuschauern eingehe. Dies mache ich unbewusst und möchte mein Verhalten gerne ändern, da es mir immer mehr Probleme bereitet. Auch lass ich mich öfter zu Sprüchen gegenüber Spieler hinreißen wie" Sie kritisieren jede meiner Entscheidungen aber haben selber heute nur Fehlpässe gespielt". Ich weiss nicht wieso es so ist aber ich fühle mich im vergleich zu damals deutlich eher angegriffen. Ich möchte ruhiger werden ohne dabei Kontrolle zu verlieren. Ich merke auch das diese Reaktionen ungewollt sind ich möchte gar nicht so sein. Auch rutschen sie im Eifer des Gefechts immer heraus, da ich auf dem Platz ja nicht ewig drüber nachdenken kann. Ich weiss das mein Verhalten manchmal falsch ist, habt ihr Tipps wie es besser klappt?


    Danke für eure Hilfe


    beste Grüße.:)

  • Oft liegt es gar nicht am Fussball, sondern am "Rest-Leben". Hat sich in Deinen persönlichen Verhältnissen etwas geändert, hast Du viel Stress, ist eine Beziehung beendet worden, bist Du außerhalb des Fussballs mit Deinem Leben zufrieden?


    Auch bei mir stelle ich ab und an fest -wenn ich privat oder beruflich stark "unter Strom" stehe- dass ich dünnhäutiger reagiere. Wenn das bei Dir aber der "Allgemeinzustand" ist, dann musst Du tatsächlich etwas daran ändern.

  • In welcher Spielklasse bist du denn unterwegs?

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • ich hab bei uns in der Kreisliga B festgestellt, dass sich die unnötigen und aber auch rücksichtslosen Fouls immer mehr häufen und auch die Spieler immer energischer Protestieren. Ist es vielleicht die Menge, die Dir in einem Spiel zu viel wird und dadurch Deine Geduld erschöpft ist?


    Ich versuche immer konsequent zu bleiben, aber selbst als Schiedsrichter nicht zu provozieren: Keine Sprüche, kein arrogantes Handeln. Andernfalls wird man selbst zur Zielscheibe und das ist dann nicht angenehm! Die Zuschauer merken das und die Gefahr steigt, dass man dann doch mal körperlich angegangen wird. Wir sollten uns auch vor Augen halten, dass wir nicht Götter in schwarz sind! Andernfalls verlieren wir die Bodenhaftung, und dann kann es mal sehr sehr unangenehm werden! Ggf. sollte man das stehts im Hinterkopf behalten und versuchen, als Schiri, trotz aller Konsequenz, nicht überheblich wirken!

  • Also ich muss sagen, dass ich sowas seit dieser Saison bei mir auch festgestellt habe. Früher war ich die Ruhe selbst und bin selten auf Provokationen von Spielern eingegangen. Auch habe ich selten ein Anbrüllen von Spielern mit einer Ermahnung geahndet. Aber seit dieser Saison, habe ich bei mir irgendwie den Schalter umgelegt:


    Wenn wir Spieler richtig dumm kommen, das geb ich da schon mal Kontra zurück. Ich rede mit den Spielern auch während des Spiels viel mehr und öfters.

    Aber ich muss sagen, dass ich mit dieser Linie aktuell viel besser fahre als die Jahre zuvor.

    Ich weiß nicht woher es kommt, aber ich fühle mich auf dem Platz seit dieser Saison deutlich wohler.