Nach Hand-Elfmeter im WM-Finale: Ex-Schiedsrichter Kinhöfer will Regel-Revolution

  • Zu dem Thema ist ja schon so viel gesagt und geschrieben worden. Fest steht: "Absicht" (ein subjektives Tatbestandsmerkmal) lässt sich nicht sicher feststellen, weil man Menschen nicht hinter die Stirn gucken kann. Man muss also äußere, objektive Merkmale festlegen, an denen man die Absicht festmacht. Das Problem ist übrigens nicht fußballtypisch, sondern vor diesem Problem steht das gesamte Strafrecht.


    Das bedeutet im Ergebnis immer: Fehler lassen sich nicht ausschließen. Es kann sein, dass jemand Absicht hat, die objektiven Kriterien aber nicht einschlagen, dann hat derjenige Glück gehabt. Oder er hatte keine Absicht, erfüllt aber die objektiven Kriterien - Pech gehabt. Diese Fälle sollen möglichst selten sein, aber ausschließen kann man sie eben nicht.


    Und dann müssen diese objektiven Kriterien - und das ist die Besonderheit des Fußballs - auch noch praktikabel sein. Und zwar so praktikabel, dass der Schiedsrichter aus dem Spiel heraus binnen einer halben Sekunde eine Entscheidung treffen kann. Dafür ist das Kriterium "Hand weit weg vom Körper" ziemlich gut geeignet. Sicher, man tut dann Manchem Unrecht, aber man kann eben dann Schwingen, Fliehkraft und sowas nicht (voll) berücksichtigen. Das ist dann eben so.