SSD Kroatien - Dänemark 117. Minute

  • Ich tituliere das mal etwas Provokativ:


    Schmeichel nach gehaltenem Strafstoß mit Gelbrot vom Platz


    aber von vorn - hier erstmal die Videoszene


    Mal stumpf nach Regelwerk abgearbeitet:

    1. Ich denke über die Strafstoßentscheidung braucht man als solches nicht zu diskutieren.
    2. Jedoch ist die Disziplinarstrafe wohl eine Konzessions-Entscheidung an das 1/8 Finale. Hier hätte die abgeschwächte Version der Disziplinarstrafe nicht angewendet werden dürfen weil der Speiler keine chance mehr hat den Ball zu spielen und nur von HInten in die Beine geht.
    3. Schmeichel (TW Dänemark) hätte Gelb bekommen müssen - mehrfaches und aggressives Fordern des Videobeweises
    4. Der Strafstoß hätte wiederholt werden müssen - Schmeichel ist bereits fast 2m vor der Linie. Und dafür gibt es dann Gelb.


    Nur mal so nach Regelwerk - aber bei einer WM gelten ja andere Regeln. Konsequente Regelanwendung gibt es schließlich nur in der Betonliga wenn der Beobachter Dir dafür Punkte (aber reichlich) abziehen kann.

  • Moin SixthSCTF - zumindest teilweise bin ich anderer Meinung


    1) Stafstoß eindeutig

    2) ich denke, ein Kampf um den Ball lag vor - der Verteidiger versucht den Ball zu spitzeln und ist nicht soweit entfernt

    3) wir kennen die Anweisungen an die Schiedsrichter nicht, wie darauf reagiert werden soll

    4) großzügige Auslegung - wie auch bei anderen Vergehen bei der WM (soll bestimmt nicht als Vorbild für Spielleitungen in unseren Klassen dienen)

    Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr
    wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung
    angesehen.

  • Jedoch ist die Disziplinarstrafe wohl eine Konzessions-Entscheidung an das 1/8 Finale. Hier hätte die abgeschwächte Version der Disziplinarstrafe nicht angewendet werden dürfen weil der Speiler keine chance mehr hat den Ball zu spielen und nur von HInten in die Beine geht.

    Die Aktion ging nicht in die Beine, sondern klar Richtung Ball, das Zufallkommen ist ein Beinstellen und kein Tritt, das war in der Zeitlupe klar zu erkennen.


    Somit ist die Verhinderung der Torchance durch eine Aktion gegen den Ball, bei der der Spieler zu Fall kommt, zu Bewerten und da gibt es seit 2 Jahren eine Gelbe Karte.


    Bei einem Tritt von hinten in die Beine gibt es eine RK, egal an welcher Stelle des Spielfeldes er stattfindet. Das war aber in dieser Aktion aus meiner Sicht definitiv nicht der Fall.


    Hier von Konzession zu sprechen, wird der exzellenten Spielleitung von Pitana in keiner Weise gerecht.

  • Der Video Link funktioniert nicht.
    Aber wenn ich dei Szene richtig im Kopf hab war das für mich eindeutig ein Ball orientiertes Foul.
    Berührt der nicht sogar noch den Ball (nach dem er den Gegner berührt)?

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Offenbar hat das ZDF nach dem Spiel nochmal die Link-Adressen geändert.


    Hier nochmal der aktuelle Link (Nachtrag - Link sicherheitshalber eben nochmal getestet: funktioniert)


    OK, auf die Gelbe -statt Rot- für die Notbremse lass ich mich gerne Überreden


    Dennoch bleiben die Beiden Aktionen von Schmeichel

    1. mehrfaches Videobeweis fordern und aggressives Protestieren (kann man im Link sehr gut aus der Hintertorkamera sehen)
    2. sowie das deutlich vorzeitige Verlassen der Torlinie


    Nach Regelwerk wäre das 2 mal Gelb - auch das wenn hier in den Profi Ligen und der WM offenbar etwas Grosszügiger gehandhabt wird.

  • Dennoch bleiben die Beiden Aktionen von Schmeichel

    1. mehrfaches Videobeweis fordern und aggressives Protestieren (kann man im Link sehr gut aus der Hintertorkamera sehen)
    2. sowie das deutlich vorzeitige Verlassen der Torlinie


    Nach Regelwerk wäre das 2 mal Gelb - auch das wenn hier in den Profi Ligen und der WM offenbar etwas Grosszügiger gehandhabt wird.

    Da gibst Du dann in der 116.Min eine GK und läßt den Elfer wiederholen :confused:. Dann geht es Dir wie FB und verbringst die Sommerwochen ohne Einsatz in Russland auf dem Trainingsplatz X(

  • Den konkreten Fall mal als Anlass für eine generelle Frage:
    Was ist ein ballorientiertes Foul? Ja, sicher soll der Ball gespielt werden - aber ist es wirklich ein ballorientiertes Foul (mit entsprechender Strafmilderung), wenn das Foul zwar ballorientiert ist, andererseits aber sonnenklar ist, dass jeglicher Ballkontakt mit einem Foul einhergehen wird (nach dem Motto, dass wir uns höchstens um die Reihenfolge geht, aber beides passieren wird)?

  • Da gibst Du dann in der 116.Min eine GK und läßt den Elfer wiederholen . Dann geht es Dir wie FB und verbringst die Sommerwochen ohne Einsatz in Russland auf dem Trainingsplatz

    Ich glaube Du hast meinen Eingangsthread nicht verstanden oder nicht mehr im Kopf:


    Mal stumpf nach Regelwerk abgearbeitet:
    [...]


    Nur mal so nach Regelwerk - aber bei einer WM gelten ja andere Regeln. Konsequente Regelanwendung gibt es schließlich nur in der Betonliga wenn der Beobachter Dir dafür Punkte (aber reichlich) abziehen kann.

    Ehrlich gesagt, kann die 117. MInute doch nicht als Begründung dafür herhalten, das man die klar vorgegebenen Regeln des IFAB nicht durchsetzt.


    Darf den jeder Schiri nach eigenem Ermessen die Regeln beugen? Ich meine wofür wird im (neuenm 2018er) Regelwerk denn explizit erwähnt das das Videobeweis fordern ein Gelbvergehen ist, wenn diese Regel nicht angewendet wird?


    Oder gilt auch diese Regel nur für die 100.000 Weltweit täglichen Betonligaspiele und nicht für die Profiligen?


    Vesrstehs't was ich damit sagen will!

  • wenn das Foul zwar ballorientiert ist, andererseits aber sonnenklar ist, dass jeglicher Ballkontakt mit einem Foul einhergehen wird

    Und das entscheidet wer genau in Echtzeit?
    Ich würde sagen solange auch nur eine 1% Möglichkeit bestand, dass der Ball gespielt wird und es kein Foul ist (Das war hier meines Erachtens der Fall) bleib's bei gelb.
    Und im Zweifel für den Angeklagten könnte man hier auch ansetzen.

    Also klare Dinge wie Halten und Schubsen wo man garantiert nicht an den Ball kommt mit rot ahnden, das meiste andere halt mit gelb.

    Aber da sind wir wieder beim Thema, das bei mir (viel mehr) Dinge durchgehen würden, wenn zuerst der Ball gespielt wird und erst dann der Gegner.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Jeder Schiedsrichter ist es gewohnt in Echtzeit zu entscheiden - in 99,9 % der Spiele gibt es keinen Videobeweis und ich finde es immer wieder verblüffend, wie gut im Sinne von richtig doch die SR-Entscheidungen sind (auf jeden Fall deutlich kleiner als die Zahl der Fehlpässe, Fehlschüsse und so weiter). Und auch in Echtzeit hat jeder SR einen Eindruck, ob es jetzt hier um den Ball ging und der Gegner ungewollter Nebeneffekt ist oder ob der Gegner von vornherein in Kauf genommen wurde.


    Unabhängig davon ist das der typische Spieler-/Traineransatz. Als SR triffst Du eine Feststellung, die Du dann anhand der Regeln zu bewerten hast. Und genau das ist ja meine Frage: Wenn klar ist, dass es in jedem Fall um Ball und Gegner geht - ist das dann noch ein ballorientierter Eingriff oder nicht?

  • @ballorientiert: Die Regeln sagen nur, dass das Vergehen ein Versuch sein muss den Ball zu spielen (von erlaubtem Spiel ist nicht die Rede). Ich denke, damit sind alle Grätschen in Richtung Ball mit abgedeckt und die Entscheidung in diesem Spiel ist eindeutig richtig.

    Im übrigen finde ich auch nicht, dass, wenn es um Ball und Gegner geht, zwingend ein Foul vorliegen muss - hörte sich bei dir, Manfred, gerade so an.

    Was das breite Publikum zu Rot tendieren lässt, ist hier eher die Tatsache, dass hier ein "sicheres" Tor verhindert wird und nicht nur eine offensichtliche Torchance. Das spielt aber, wie hier wohl alle wissen, keine Rolle.


    @Videobeweis-Geste: Dazu wurden Collina und Busacca in der Pressekonferenz vor ein paar Tagen gefragt, warum es bisher keine Gelbe Karten dafür gab, obwohl das vorher angekündigt wurde. Begründung war dann, dass diese Gesten ja nicht übermäßig, krass ("blatant") eingesetzt würden. Stattdessen gehörten sie angeblich zur normalen Körpersprache, die man bei Sprachschwierigkeiten einsetze. Hörte sich irgendwie so an, dass ruhiges Fordern des Videobeweises vollkommen OK wäre.

    Mich hat diese Erklärung jedenfalls nicht überzeugt, und u.a. bei Schmeichel war der Protest in der Tat so stark, dass ich auch Gelb dafür erwartet hätte.


    @Linie verlassen: Wird generell im Profibereich so großzügig gehandhabt. Das kann man sicherlich kritisieren, dem einzelnen SR würde ich da aber keinen Vorwurf machen.

    Ob man das in der Betonliga strenger ahnden muss, kann ich nicht beurteilen. Kommt sicherlich auch auf die lokalen Anweisungen des KSA/BSA etc. an.

  • Eine Fifa-WM ist die Werbeveranstaltung schlecht hin für den Fußall und auch dessen grundsätzliches Regelwerk. Daher muss das, was inoffiziell seit Jahren so ausgelegt wird, auch endlich beim Strafstoß offiziell geregelt werden:


    1. Der TW muss bis zur Ausführung des Schusses mit jedem Körperteil mind. 9,15 m Abstand halten (dann jedoch ohne Toleranz). Hierfür gibt es dann einen Markierungsstrich ca. 1,8 m vor der Torlinie.


    2. Zu frühes Reinflaufen wird nur dann geahndet, wenn der schuldige Spieler eingreift bzw. sich einen Vorteil verschafft (Nachschuss oder Ball Wegschießen).


    Die Notbremse war für mich gefühlt auch eine Rote Karte wert, da keine Torchance sondern ein klares Tor durch ein rücksichtsloses „Ave-Maria-Foul“ verhindert wurde. Auch hier gehört das Regelwerk nachgebessert.

  • Klasse Mark.

    Eine Fifa-WM ist die Werbeveranstaltung schlecht hin für den Fußball und auch dessen grundsätzliches Regelwerk.

    Genau das ist nämlich der Punkt.


    Nur ganz wenige Informieren sich aus den offiziellen Regelwerken - Die Couch Potatoe Fußballer sowieso nicht, aber auch diejenigen, die wir "Betonligaschiries" täglich auf den Sportanlagen antreffen und die sich als Trainer (Also Fußball-Lehrer) verstehen. Das sollte nicht so sein, ist aber so.


    Die (Marketing- und Informations-) Reichweite einer Fußball-WM ist um Millionen höher als als alle Lehrwarte der Welt in einem ganzen Fußball Leben jemals erreichten könnten.

    Zum Einsatz kommen hier nicht nur die quasi besten Fußballer der Welt, sondern auch - so wird es zumindest vermittelt- die besten Schiedsrichter einer jeden Fußball Nation.


    Die Erwartungshaltung der Abermillionen Zuschauer in den Stadien, auf den Fanmeilen und vor den Bildschirmen ist doch, das die Besten Schiedsrichter der Welt die Regeln perfekt beherrschen und umsetzen und der Welt zeigen wie sie ausgelegt werden sollen.

    In perfekter Bild und Tonqualität wird dem Regel-Interessiertem gelehrt:

    • Das es erlaubt ist zu früh in den Strafraum zu laufen
    • Das der Torwart die Torlinie beim Strafstoß gleich um mehrere Meter verlassen darf.
    • Das man seine Aggressionen am Schiedsrichter ungestraft auslassen darf.
    • Das eine Hand im Gesicht des Gegners NIEMALS eine Rote Karte ist.
    • Das Schubbsen und die Trikotzupfer im Strafraum NIEMALS für einen Strafstoß ausreichen.
    • Trainer in den Coaching Zonen selbstverständlich ungestraft jede Schiedsrichterentscheidung nicht nur kommentieren sondern sogar vehement anzweifeln dürfen
    • Handspiel ausschließlich dann strafbar ist wenn die Körperfläche vergrößert wird (das vergrößern der Körperfläche steht nicht einmal im Regelwerk)
    • Das Ball wegschlagen zum guten Ton gehört
    • Das "Ball blockieren" beim Freistoß ein erlaubtes taktisches Mittel ist
    • Freistöße in Strafraum nähe grundsätzlich angepfiffen werden MÜSSEN
    • Der Schiedsrichter GRUNDSÄTZLICH abzuwarten hat bis die Mauer beim Freistoß gestellt wurde.
    • Karten fordern gehört dazu dem Schiedrichter mitzuteilen das dies in diesem Falle notwendig wäre
    • Das Simulieren von schweren schmerzen ist erlaubt um dem Schiedsrichter ein Foulspiel sowie dessen besondere Härte mitzuteilen.
    • Strafstoß gibt es sowieso nur wenn der Spieler auch fällt.
    • Für Regelverstöße im Strafraum kann es nur Gelb geben weil Rot eine "Doppelbestrafung" wäre
    • Wenn der Ball getroffen wurde es NIEMALS einen Freistoß oder Strafstoß geben darf - geschweige denn eine Disziplinarstrafe.
    • etc. etc

    Warum wird das so gelehrt?

    Logische Folgerung: Wenn selbst die Vorzeige Schiries, die von den obersten Regelhütern ihre Informationen und Anweisungen bekommen genau diese Dinge nicht ahnden, muss es ja erlaubt sein.

    Natürlich wird das nicht so gelehrt aber Otto-Normal-Fußball-Konsument geht doch davon aus, das das gepfiffene auch so im Regelwerk vorgeschrieben ist.

    Leider finden wir einen Teil dieser Otto-Normal-Fußball-Konsumenten auch als Otto-Normal-Fußball-Konsumenten-Regel-Profis auf den Spielberichten unserer Spiele.


    Ich will damit nicht sagen, das die Kollegen Brych und Co. die Regeln nicht beherrschen. Nur ist das was dort an Regelumsetzung gezeigt wird leider oft nicht das was in den Regelwerken steht. Dennoch möchte ich betonen, das die SR-Leistungen bei dieser WM deutlich über dem sonst in den Medien übertragenen Fußballspielen liegt.


    Nur mal laut nachgedacht und an Beispielen erklärt:

    • Wenn die Ausführungsregeln des Strafstoßes eine Saison lang konsequent und inklusive der Pflichtverwarnungen in der Bundesliga umgesetzt werden würden, würde spätestens nach dem 3. Spieltag der Bundesliga jeder Fußballer in Deutschland peinlich genau von selbst auf die Regeleinhaltung achten
    • Wenn es für die Agressions-Verbalitäten gegen Schiedsrichter in dr Bundesliga konsequent Gelb geben würde, wüsste auch der Letzte auf dem Kleinkleckersdorfer Fussballplatz das IDIOT GLEICH ROT ist. Selbst -und gerade deshalb- wenn dies bedeut das der Liebling der Fans nach 30 Minuten Spielzeit mit Gelbrot vom Platz fliegt.

    Kann man nicht machen? Kann man schon. Es braucht nur einen "Arsch in der Hose".

  • Ich habe mich die letzten Tage schon gefragt, ob ich meine Spiele künftig vielleicht auch so leiten soll. Anschreien und ständig reklamieren - Na und? Sollen sie doch, einfach weg lächeln,

    Im Strafraum den Gegner einfach weg schieben oder drücken? - Egal, machen doch alle.

    Warum noch gelbe Karten zeigen für „Lapalien“? Versteht doch eh keiner und macht nur Schreibarbeit.

    Und wenn doch mal ein klares Tor verhindert wird durch Foul, dann kann man ja mal Gelb ziehen aber auf keinen Fall Rot, schließlich hätte ja noch der Ball gespielt werden können, wenn der Verteidiger nur fünf Schritte schneller gewesen wäre. Außerdem spart man sich so den lästigen Sonderbericht.

    Vielleicht sollte ich wirklich mal versuchen, so zu pfeifen, wie amfa ( und viele seiner Kollegen ) sich das vorstellt. Die sind sicher alle damit einverstanden, so lange, bis die Entscheidungen gegen sie gehen.

  • Und jetzt kommt mein standard Satz zu solchen Aussagen: "Wenn man so in der Betonliga pfeifen würde, hätte man nach spätestens 30 min ein Schlägerei auf dem Platz. Das geht nur bei Showfußball."

    Spruch von: Jan-Aage Fjörtoft
    Der Trainer hatte nach den ganzen Ausfällen im Angriff nur noch die Wahl zwischen mir und dem Busfahrer. Da der Busfahrer seine Schuhe nicht dabei hatte, habe ich gespielt.

  • Und jetzt kommt mein standard Satz zu solchen Aussagen: "Wenn man so in der Betonliga pfeifen würde, hätte man nach spätestens 30 min ein Schlägerei auf dem Platz

    Und jetzt kommt meine Standard Antwort:


    Und woran liegt das? Weil keiner unserer Kollegen den Arsch in der Hose hat und sowas konsequent pfeift. - Und das fängt ganz oben in den Profi Ligen an.

    Dann hast Du Schlägerei - aber das kann doch nicht der Grund sein warum Regeln nicht durchgesetzt werden?

    Merkwürdige Regelanwendung - Nur weil von einer Mannschaft Aggressionspotential ausgeht werden die Regeln dort anders angewendet?


    Das es anders geht zeigt die Konsequente Regelanwendung bei der U-17 EM


    Offenbar ist dieser Passus des Regelwerks vielen in Vergessenheit geraten. Das sei auch Entschuldigt, weil die Regel 5 auf Lehrveranstaltungen nur ganz selten Thema ist. Deshalb hier nochmal zur Auffrischung:

    Da steht nichts davon, das der Schiedsrichter die Regelanwendung verändern darf weil es die Betonliga ist oder der Liebling der 80.000 im Stadion in der 10. Minute vom Platz fliegt und dadurch die Werbeeinnahmen in den Keller gehen.


    Mal ein Beispiel aus anderen Sportarten andere Ligen:


    Im Herbst beginnt wieder die Football Saison der NFL.

    Trotzdem das Spiel wesentlich härtere und häufigere Körperberührungen hat wagt sich keiner eine Schirientscheidung so vehement anzuzweifeln, wie wir es in der Bundesliga häufig sehen.


    Warum:

    Schiedsrichter sind dort absolutes Tabu. Derartige "Mecker"Vergehen werden nicht "Weggelächelt" sondern konsequent bestraft und ziehen auch im Nachgang empfindliche Strafen (für alle Beteilligten also auch Trainer und Offizielle) nach sich.

    Kleinste "Linienüberschreitungen" (Vergleichbar die beim Strafstoß) werden konsequent bestraft (Bspw genügt bei OFFSIDE Entscheidungen bereits ein Zucken des Spielers für eine Spielstrafe)

    Schaut Euch mal so ein Spiel an. Selbst in den deutschen Football Ligen sind Schiries Tabu. Kann also nicht an der Mentalität liegen.


    Und hierzu noch ein Nachtrag:

    1. Der TW muss bis zur Ausführung des Schusses mit jedem Körperteil mind. 9,15 m Abstand halten (dann jedoch ohne Toleranz). Hierfür gibt es dann einen Markierungsstrich ca. 1,8 m vor der Torlinie

    Wenn das jetzt schon nicht klappt meist Du wirklich das diese Regeländerung einen wesentlichen Unterschied macht. Wir haben jetzt schon eine "Rote Linie" - eine Verlegung dieser "Roten Linie" würde die gesamte Situation nur um 1,8m nach vorne verschieben weil Erfahrungsgemäß auch diese Linie wieder inkonsequent umgesetzt wird. Gibt dafür auch genug Beispiele aus anderen Lebensbereichen.



    Und hier nochmal ein gerade gefundenen Nachtrag vom "kicker" zum Thema Strafstoßvergehen.

  • Nur ganz wenige Informieren sich aus den offiziellen Regelwerken - Die Couch Potatoe Fußballer sowieso nicht, aber auch diejenigen, die wir "Betonligaschiries" täglich auf den Sportanlagen antreffen und die sich als Trainer (Also Fußball-Lehrer) verstehen. Das sollte nicht so sein, ist aber so.

    [...]

    Du erklärst aber auch recht gut, warum es eigentlich gar nicht so viel bringt das Regelwerk zu lesen.
    Zum einen gibt es noch viel mehr Anweisungen "nebenbei", an die man als Trainer gar nicht ran kommt (und wie wir wissen ja nun mal nicht nur Verbands- sondern teilweise sogar Kreisspezifisch sind).

    Zum anderen pfeifen aber auch die SR in der Betonliga nicht immer nach den Regeln. Oder kennen sie teilweise selber nicht. (Zumindest schlechter als ich mittlerweile ;))
    Oftmals nur Kleinigkeiten.. z.B. Anpfeifen nach gelber Karte? Warum sieht doch jeder das es weiter geht.
    Arm heben bei indirektem Freistoß? ist auch anstrengend.
    Kontaktvergehen.. aber nur ein wenig? Lieber indirekten Freistoß geben.

    Vielleicht sollte ich wirklich mal versuchen, so zu pfeifen, wie amfa ( und viele seiner Kollegen ) sich das vorstellt. Die sind sicher alle damit einverstanden, so lange, bis die Entscheidungen gegen sie gehen.

    Also wegen mir darf ruhig nach den Regeln gepfiffen werden, aber bitte denen im offiziellen Regelwerk und keinen die "heimlich" über Anweisungen erstellt werden ;)

    Das es immer Graubereiche geben wird und wir auch immer mal anderer Meinung bei Entscheidungen sind, wird sich nicht ändern lassen.


    Problematischer finde ich aber die ganzen eindeutigen Dinge die einfach unter den Tisch fallen gelassen werden.
    Wenn der SR nach einer Beleidigung sich nicht traut Rot zu zeigen beispielsweise, obwohl er eindeutig gehört hat was gesagt wurde.

    Oder auch wenn ich dem SR (nicht direkt) nach dem Spiel vielleicht darauf hinweise, dass er was falsch gemacht hat, aber die meisten das entweder ignorieren oder sofort behaupten sie wissen es sowieso besser.
    Die aller wenigstens hinterfragen sich mal und sagen dann "Das muss ich nochmal nachgucken, da könntest du recht haben".

    Das was mich mehr stört als eine "Fehlentscheidung" ist eine falsche Entscheidung aufgrund von Regelunwissen (oder der Hoffnung das es niemand besser weiß) und sich nicht trauen.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich gelacht habe, als der Strafstoß nicht reingegangen ist. Ich war zur selben Zeit auch in einem anderen Sportforum unterwegs und die Entschiedung stieß auf mittelgroßes Entsetzen. Wie das nur Gelb sein könnte, ein Skandal etc. Als ich sie auf die "Abschaffung der Doppel-Bestrafung" hingewiesen habe, wollten sie das nicht akzeptieren.

    Ich habe diese Regeländerung gehasst. Und mit dieser Aktion wurde ich bestätigt. Diese Regel ist nicht ausgereift und führt zu solchen Auswüchsen wie hier.

  • Na na na....


    Das klingt ja schon fast nach der in Deutschland so typischen Ausrede "Mir sagt ja keiner was"

    Du erklärst aber auch recht gut, warum es eigentlich gar nicht so viel bringt das Regelwerk zu lesen.
    Zum einen gibt es noch viel mehr Anweisungen "nebenbei", an die man als Trainer gar nicht ran kommt (und wie wir wissen ja nun mal nicht nur Verbands- sondern teilweise sogar Kreisspezifisch sind).

    Sich über Regeln zu informieren ist eine HOLSCHULD. Natürlich müssen die Regelgeber diese in geeigneter Form kommunizieren und die Regelwerke für alle beteiligten Verfügbar halten. Lesen und Informieren muss aber jeder selbst. Zum Fragen hat uns der liebe Herrgott übrigens die Sprache geschenkt.


    Obwohl ich Dir recht gebe, das einige Kreis und Landesverbände mit ihren Kommunikationsplattformen etwas nachlässig umgehen, kann ich das für den Hamburger FV nicht bestätigen. Dennoch kennt in unserem Landesverband kaum jemand die Durchführungsbestimmungen geschweige denn das überhaupt jemand weis das es die überhaupt gibt.

    Irgendwelche Sonderlocken auf Kreis/Bezirksebene gibt es in Hamburg nicht.


    Fragt mal in eurem Verein nach welche Farbe das offiizielle Fussball Regelwerk hat. Ihr werdet haarsträubende Antworten bekommen. -Übrigens habe ich auf der Website des DFB noch immer keines für die Saison 18/19 gefunden.


    In unserem (und vielen anderen Rechtssystemen) gilt: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.


    Wer an einem Spiel teilnimmt hat sich vorher über die Spielregeln zu informieren. Wer beim Poker nicht weis das er einen Royal Flush auf der Hand hält muss sich nicht wundern wenn er Lehrgeld Zahlt.



  • Sich über Regeln zu informieren ist eine HOLSCHULD. Natürlich müssen die Regelgeber diese in geeigneter Form kommunizieren und die Regelwerke für alle beteiligten Verfügbar halten. Lesen und Informieren muss aber jeder selbst. Zum Fragen hat uns der liebe Herrgott übrigens die Sprache geschenkt.

    Ich hab nichts anderes behauptet.
    Nur wenn einige Dinge nur mündlich mitgeteilt werden ohne das es dazu irgendwelche Veröffentlichungen gibt, bringt mir das auch nichts. (Wo ist eigentlich BRiT? ^^)
    Man kann auch schwierig nach Dingen fragen, von denen man gar nicht weiß, dass sie existieren.

    Wie gesagt die Regeln, als solche (auch Durchführungsbestimmungen) zu finden, ist nicht sooo schwierig (wobei die immer recht spät online auftauchen bei uns jedenfalls).
    Mir ging es vorallem um Anweisungen an SR die für "Außenstehende" oftmals nur schwer zu bekommen sind.
    Ich wüsste jedenfalls nicht wo ich mich für unseren Kreis/Verband über möglicherweise geänderte Anweisungen an SR informieren kann.

    Und ja grundsätzlich ist das eine Holschuld (u.A. deswegen bin ich ja auch hier ;)) aber wenn mehr oder weniger plötzlich Änderungen vorgenommen werden sehe ich das eher als Bringschuld, dass so zu kommunnizieren, dass es einfach zu finden ist.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D