Torwartbehinderung im 5m Raum?

  • so gesehen im letzten Spiel am Wochenende: Gegenspieler steht im 5m Raum ca. 1m vor dem Torwart. Der Eckball wird hoch ausgeführt in Richtung langer Pfosten. Kaum ausgeführt schubst der Torwart mit Kraft den Gegenspieler von sich weg, so dass dieser einen Satz von über 1m macht. Der Gegenspieler hat sich nicht fallen lassen, war aber sichtbar überrascht. Er hätte zwar keine Chance gehabt, an den Ball zu kommen, wäre dem Torwart im 5m Raum aber mit Sicherheit im Weg gestanden. Ist das ein Strafstoß würdiges Foul gewesen? Ab wann kann man so etwas oder ähnliches als Torwartbehinderung auslegen?

  • Zunächst einmal ist der Begriff des 5m Raumes in diesem Zusammenhang völlig irreführend. Der 5m Raum ist seit 2012 (danke max_hb das Du das mal rausgesucht hast) keine besondere Schutzzone mehr für den TW.


    Und nun kommen wir zur Herausforderung für den SR


    Ein Spieler darf seinen Platz frei wählen - also darf er sich auch vor den TW stellen. Er darf ihn dabei nicht wegdrängeln aber ebenso darf auch der TW den Spieler nicht einfach wegschubbsen.


    So wie Du die Situation beschreibst ist das Strafstoß.

  • Wenn so eine Situation "aus heiterem Himmel" passiert oder man gerne ein schwieriges Spiel haben möchte, ist das ein glasklarer Strafstoß. In den meisten Fällen wird aber schon gerangelt bevor der Ball unterwegs ist. In dem Fall blockiere ich EINMAL pro Spiel den Ball und kläre die Spieler auf was sie dürfen und was nicht.

    - sich irgendwo hinstellen und bewegen ist erlaubt, auch unmittelbar am Tor ist erlaubt

    - sich gezielt mit dem Torwart mitbewegen um ihm die Sicht zu nehmen oder ihn beim Rauslaufen zu behindern, ist verboten

    - im Kampf um den Ball mit der Schulter zu drücken ist erlaubt, grundsätzlich auch gegen den Torwart, so lange der den Ball nicht bereits kontrolliert

    - heftige Checks und jeglicher Körperkontakt, der nur auf Behinderung des Gegners abzielt, ist verboten


    So etwa in jedem 2.Spiel muss ich dann trotzdem, wenn der Ball kommt, auf Freistoß für die Verteidigung entscheiden, etwa in jedem 10.Spiel gebe ich einen Strafstoß. Die dummen Kommentare der Spieler kassiert in diesen Fällen fast ausschließlich derjenige, der seine Pfoten nicht unter Kontrolle hatte. Auch dann, wenn meine kleinen 10 Sekunden Regelkunde schon länger als 60 Minuten zurückliegen...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Nach der Beschreibung ist - gerade wegen der Heftigkeit, immerhin schubst der TW den Gegner einen ganzen Meter weg - ein Strafstoß unumgänglich, auch auf die Gefahr hin, danach ein schweres Spiel zu haben. Und wenn ich - erneut die Heftigkeit beachten - hier auf die Rote Karte verzichte, bedeutet das schon ein großes Zugeständnis an den Torwart.


    Eines kommt mir aber spontan in den Sinn: Bitte auf das Argument einstellen, dass doch niemand, nicht einmal der Geschubste, reklamiert habe, warum man also eigentlich Strafstoß pfeife.

  • "Es hat doch gar keiner reklamiert..."

    Stimmt, Manfred, müssen wir uns dann anhören. Das eigentlich ärgerliche daran ist, dass gerade die Kollegen aus den höheren Klassen so argumentieren. Nach dem Motto: "Es will doch keiner irgendwas, warum soll ich da auf den Punkt zeigen?"

    Liebe Kollegen, die ihr in den Verbandsligen und höher unterwegs seid, die Antwort ist einfach : Weil es ein Foul ist!

  • Hab bewusst jetzt die anderen Kommentare nicht gelesen bevor ich antworte.

    So wie du es beschreibst gibt es für mich nur eine Möglichkeit und das ist Strafstoß!

    Selbst wenn nur ich das gesehen haben sollte, gibt es für mich da keine Diskussion.