Regeländerungen 2018/2019

  • Natürlich ist das so gemeint wie Mark schreibt. Das ergibt sich schon aus der Begründung für die Regeländerung. Dass die Abseitsstellung sechs oder mehr Sekunden, nachdem der Ball vom Torwart aufgenommen wurde, plötzlich ausschlaggebend sein soll - nein, das ist mit dieser Regel nicht gemeint.


    Die Kritik an der Formulierung ist aber an sich berechtigt. Eine präzisere Formulierung hätte den Regeln gut getan. Schade, dass - nach der grundlegenden Regelüberarbeitung - wieder so unpräzise Formulierungen ihren Weg in die Regeln schaffen.

  • damit einen Regelverstoß begehen, der dann zu Streit, grünem Tisch, Neuansetzung, Kneipenschlägerei, das volle Programm eben führt.

    Damit es hier eben nicht in einer Kneipenschlägerei ausartet, fasse ich mal zusammen.


    Es besteht Konsens darin, das diese Regelergänzung missverständlich ist und unterschiedliche Interpretationen zulässt. Die kontroverse Diskussion in diesem Thread ist an und für sich schon Beweis genug dafür.

    Die Kritik an der Formulierung ist aber an sich berechtigt. Eine präzisere Formulierung hätte den Regeln gut getan.

    Das bringt es auf den Punkt.


    Regeldsikussionen führen naturgegeben zu einer Zuspitzung in der Anwendung. Diese Zuspitzung ist gewollt, denn in dieser Übertreibung liegt die Veranschaulichung. Durch diese Zuspitzung werden Grenzen und auch Grenzfälle definiert die sich zwar im Regelwerk bewegen nicht immer realitätsnah sind und auch nicht sein müssen. Wobei einer der wichtigsten Schiri-Regeln nicht außer Acht gelassen werden darf: "Erwarte das unerwartete- alles was denkbar ist wird auch irgendwann einmal passieren"


    Im Rahmen der Diskussion sind einige Extrembeispiele formuliert worden, die bei entsprechender Interpretation zu einer Regelauslegung führen, die der Regelgeber mit Sicherheit nicht so gewollte hat und die nicht "Im Sinn und Geist" der Fußball Regel sind.

    Es sind sich auch all diejenigen, die diese Extrembeispiele formuliert haben darüber einig, das diese Regelergänzung -so unpräzise wie sie formuliert ist- mit Sicherheit nicht so gemeint sein kann wie sie diese Beispiele beschreiben.


    Bis heute hat der DFB noch kein Regelwerk für die Saison 2018/19 veröffentlicht - zumindest habe ich (eben nochmal nachgesehen) auf der Website des DFB noch keines gefunden.


    Ich möchte anmerken die durch einen Asterisk eingeschobene Fussnote den Sinn der Abseitsregel wesentlich verändert oder zumindest für kontroverse Regeldeiskussionen sorgt, die wir auf dem Platz nicht gebrauchen können.

    Die Erfahrung auf dem Feld zeigt doch, das alles was im Regelwerk im Bereich des Ermessens liegt oder "interpretierbar" ist zu unnötigen Stress-Situationen auf dem Feld führt.


    Wenn sich bereits in diesem Forum - in dem weitestgehend Regelkundige über Regeln fachsimpeln - Uneinigkeit über die Auslegung dieser "Fußnote" herrscht dauert es bestimm nicht lange bis einer den hier beschriebenen "Ribery-Freistoß" mal ausprobiert.

    Klasse. das macht er genau 2 mal. Beim ersten Male gibt der Schiri dann Tor und beim Zweiten male wird ihm das von einem anderem Schiri als Abseits abgepfiffen.


    Wir wollen mal hoffen das den obersten Regelhütern des DFB dies ebenfalls aufgefallen ist, damit der Kommentar von zettelbox zu diesem Thema dann wie folgt aussieht

    Eine Die präzisere Formulierung [des DFB] hätte hat den Regeln gut getan.

  • Zum abstrusen Freistoß: Der Ball muss den Boden berühren, somit wäre er zu wiederholen. Ansonsten würde der Zeitpunkt für die Abseitsbewertung gelten, wo die Ausführung beginnt bzw. sich Ball und Fuß bewegen. Der Spieler wäre im Abseits.

    Ähm.. der Ball berührt den Boden.. der Fuß liegt unter/hinter dem Ball, berührt diesen also (während der Ball auf dem Boden liegt).

    Ich verstehe nicht, wie man die neue Regel unbedingt derart falsch verstehen will. Es ist für mich offenkundig, dass der erste Kontakt des Spielens der Moment ist, bei dem der Ball in die Richtung bewegt wird, wo er unmittelbar danach hinrollt oder hinfliegt.

    Es geht hier nicht um's falsch verstehen.
    Und wir sind uns sicher einig das viele Situationen hier nicht so gewollt sind.
    Aber warum das für dich offenkundig ist verstehe ich nicht.
    Der Regeltext ist da eindeutig, dass was du daraus machst ist meines Erachtens eine völlig freie Interpretation.

    Wieso maßt du dir an zu entscheiden, dass die Bewegung des Balls in eine bestimmte Richtung ausschlaggebend ist?

    Ich behaupte auch gar nicht, dass die Regel am Ende so umgesetzt wird wie das in meinem Beispielen passiert, aber das liegt dann (mal wieder) an Regelauslegungen/Erweiterungen die nichts mehr mit dem eigentliche Regeltext zu tun haben, genauso wie das heute schon beim Handspiel der Fall ist.
    Da könnte man vielleicht auch mal den Regeltext anpassen/verbessern.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • amfa


    Ich bin mir sicher, weil


    - es mit absoluter Sicherheit keine revolutionäre Änderung der Abseitsregel ist,


    - in den Erläuterungen auf den VAR verwiesen wird und es daher nur um Sekundenbruchteile gehen kann, die bei der Betrachtung von einzelnen Standbildern tatsächlich zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt haben,


    - der Regeltext meiner Meinung nach hinsichtlich meiner Auslegung eindeutig ist.


    Und jetzt habe ich hierzu alles geschrieben.

  • amfa


    Ich bin mir sicher, weil


    - es mit absoluter Sicherheit keine revolutionäre Änderung der Abseitsregel ist,

    Vielleicht nicht gewollt, aber geschehen ist es.

    Man hätte sich die Probleme halt erspart, wenn man die letzte Berührung mit dem Ball als Kriterium genommen hätte.
    Also den Zeitpunkt an dem der Ball den Fuß (Beim TW auch die Hand) verlässt.
    Dann würden wir hier gar nicht diskutieren. Nur gäbe es dann mehr Abseits, das scheint ja nicht gewollt zu sein.

    Ich wette das hat bisher jeder SR auch unbewusst so gemacht.
    Die TV Sender jedenfalls haben es (meistens) so gemacht.

    Die Szenen die wir hier beschreiben sind "gefühlt" zumindest alle Abseits und wären es auch wenn die letzte Berührung zählen würde.
    Eigentlich fällt mir kein Nachteil ein, wenn man es so gelöst hätte.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Na Klasse


    Wir waren uns ja darüber einig das die beschreibene Regeländerung bezüglich der Ballberührung beim Abseits nur den Videoassistenten betrifft.


    Aber womöglich ist das noch nicht beim DFB angekommen


    DIE NEUEN REGELN: DAS ÄNDERT SICH ZUR SAISON 2018/2019 titelt der DFB auf seiner Website


    Ich darf mal das Wesentliche Für unsere Diskussion hier für diejenigen zusammenfassen, die nicht gleich den ganzen Regelbeitrag auf der Website des DFB Lesen möchten:

    Nachtrag: Genau so ist es auch in der SR-Zeitung des DFB Ausgabe 4/2018 veröffentlicht


    Ich denke wir können mit unserer Diskussion nochmal von Vorne anfangen :flieh:

  • Gut ich fang an und wiederhole einfach alles was ich schon gesagt habe :D
    Egal ob mit oder ohne VAR, der letzte Kontakt wäre meiner Meinung nach besser gewesen als der erste Kontakt.

    Das würde sich "richtiger" anfühlen in den meisten Situation.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • letzte Kontakt wäre meiner Meinung nach besser gewesen als der erste Kontakt.

    Und wenn man es ganz genau nimmt ist es auch das was bisher immer gepfiffen wurde - auch wenn vielleicht keiner beim Pfiff so genau drauf geachtet hat.


    Darüber hinaus - und jetzt wird es physikalisch - ist der "Letzte Kontakt" auch der, der dem Ball die entscheidende Richtung mitgibt.

  • Und wenn man es ganz genau nimmt ist es auch das was bisher immer gepfiffen wurde - auch wenn vielleicht keiner beim Pfiff so genau drauf geachtet hat.

    Das hab ich ja auch schon mal gesagt, das die TV Sender auch diesen Moment meistens angehalten haben in Standbildern.
    Dass man das im echten Leben ohne Zeitlupe sowieso oftmals nicht unterscheiden kann brauchen wir ja nicht zu diskutieren.

    Nur die Extremsituationen die wir hier diskutiert haben sind halt ein Problem.

    Vielleicht kann ja jemand von euch das mal an eure Lehrwärte weiterreichen die Frage, die dann noch weiter oben nachfragen etc.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Die Regeländerung bzw. Definition von „Zeitpunkt des Abspiels“ ist mit dem „ersten Kontakt“ nur logisch und richtig. Abgesehen von den konstruierten Fällen, die bei falscher Auslegung zu absurden Entscheidungen führen, betrachten wir ein gefühlvolles Zuspiel mit dem Fuß, bei dem der Ball nur geschoben wird. Hier berührt der Fuß vielleicht 1-3 Zehntel Sekunden den Ball, was bei einem sprintenden Abgreifer gut 1-2 Meter Streck ausmachen kann.


    Der Zeitpunkt des Abspiels mit dem „ersten“ Kontakt des Abspielvorgangs ist daher schon besser im Sinne der Abseitsregelung als der „letzte“.


    Über eine bessere Formulierung kann man meinetwegen diskutieren, jedoch bitte nicht die grundsätzliche Definition in Frage stellen.

  • Hier berührt der Fuß vielleicht 1-3 Zehntel Sekunden den Ball, was bei einem sprintenden Abgreifer gut 1-2 Meter Streck ausmachen kann.


    Jetzt nimm die Gegenbewegung des Verteidigers dazu und Du bist schon bei fast 5 Metern. Klar das man bei Videobildern da eine "Eindeutigere Definition" braucht

    Abgesehen von den konstruierten Fällen,[...]


    Der Zeitpunkt des Abspiels mit dem „ersten“ Kontakt des Abspielvorgangs ist daher schon besser im Sinne der Abseitsregelung als der „letzte“.

    Es geht auch bei den "konstruierten" Fällen gar nicht nicht darum ob sie tatsächlich irgendwann einmal in einem Spiel auftreten, sondern um die theoretische Definition von Extremfällen.


    Manfred würde sagen: "Wo ist hier genau die 'Rote Linie' " Dabei dienen die Beispiele mit den "Extrem langen" Ballberührungen nur dazu um aufzuzeigen welche Situationen auch bei Berührungen im Zehltel-sekunden-bereich möglich sind.


    Du sagst Ja selber das der "Angreifer in den 1-3 Zehnteln gut 1-2 Meter Strecke macht" Der Verteidiger macht das auch - in der Gegenbewegung.

    Damit liegen zwischen der 1. Ballberührung (kein Abseits weil gleiche Höhe) und der letzten Berührung gut 4 Meter.

    Startet jetzt der Angreifer 4m vor dem Verteidiger wird daraus wieder die "berühmte Fusspitze"

  • Der Zeitpunkt des Abspiels mit dem „ersten“ Kontakt des Abspielvorgangs ist daher schon besser im Sinne der Abseitsregelung als der „letzte“.

    Warum ist das besser?
    Ich weiß... weil das abseits heutzutage immer im zweifel für den Stürmer ausgelegt/geregelt sein soll, damit möglichst viele Tore fallen.
    Was wäre denn sonst so viel schlechter daran, dass einfach als abseits zu pfeifen?

    zumal man 1-3 Zehntelsekunden durchaus in Echtzeit erkennen kann und jeder (instinktiv) abseits erkennen wird ;)

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Wobei mich die ganze Sache auf eine weitere Frage bringt:
    Ein Spieler stoppt den Ball und kontrolliert ihn, in dem er den Fuß auf den Ball stellt und selbigen dann ohne Kontaktverlust durch reines abrollen an einen Mitspieler abgibt. Welcher Moment der Ballberührung müsste angesetzt werden?
    Und weiter:
    Wie vor, nur wird der Ball gestoppt, ein paar Meter gedribbelt und bleibt ohne weiteren Kontakt liegen. Eigentlich liegt kein Zuspiel vor - oder doch?


    Fakt ist: Der Wortlaut der Regelung schafft mehr Unklarheit als Klarheit, zumindest in den Extremsituationen - und in der Betonliga ist das ohnehin egal (gleich ob schnell oder langsam), da versteht das ohnehin niemand und eigentlich sollen die Spieler froh sein, wenn der alleinpfeifende SR die Abseitsstellung korrekt erkennt; Zehntelsekunden sind da Schall und Rauch.

  • stoppt den Ball und kontrolliert ihn, in dem er den Fuß auf den Ball stellt und selbigen dann ohne Kontaktverlust durch reines abrollen an einen Mitspieler abgibt.

    Zumindest ein derartiges Zuspiel wäre von "Ribery an Robben" denkbar wobei dies zwar weniger einer "Umgehung der Abseitsregel" denn als einfacher "Täuschungstrick" dienen würde.


    Was bleibt: Zum Zeitpunkt des Ball Stoppens ist Robben nicht in Abseitsposition, aber zum Zeitpunkt des Abrollens sehr wohl - wenn auch nicht strafbar (zumindest nach der "Regel des 1. Kontakts")

    und in der Betonliga ist das ohnehin egal [...], da versteht das ohnehin niemand und eigentlich sollen die Spieler froh sein, wenn der alleinpfeifende SR die Abseitsstellung korrekt erkennt; Zehntelsekunden sind da Schall und Rauch.

    Genau Zitat Manfred: "Der letzte Meter ist als 'Alleinpfeiffer' eh geschenkt"


    Der Wortlaut der Regelung schafft mehr Unklarheit als Klarheit,

    Dies ist der eigentliche Punkt der Diskussion - Die Beispiele dienen nur dazu diese Unklarheit zu verdeutlichen.


    Das es (noch) unklar ist beweist die kontroverse Diskussion über diesen Regelergänzung, denn alle sind sich zumindest darüber einig das eine "wortwörtliche Umsetzung" dieser Regel nicht im Sinne des Erfinders liegen kann.

  • „Ein Spieler stoppt den Ball und kontrolliert ihn, in dem er den Fuß auf den Ball stellt und selbigen dann ohne Kontaktverlust durch reines abrollen an einen Mitspieler abgibt. Welcher Moment der Ballberührung müsste angesetzt werden?“


    Es kann nur der Zeitpunkt gemeint sein, ab dem sich der Fuß mit Ball (zum letzten Mal) in Richtung „Robben“ bewegen, da das der erste Kontakt des Zuspiels ist. Es spielt keine Rolle, ob „Ribery“ vorher mehrere Sekunden ruhig war oder er den Ball mehrmals mit der Sohle hin und her bewegt.

  • Es kann nur der Zeitpunkt gemeint sein, ab dem sich der Fuß mit Ball (zum letzten Mal) in Richtung „Robben“ bewegen, da das der erste Kontakt des Zuspiels ist. Es spielt keine Rolle, ob „Ribery“ vorher mehrere Sekunden ruhig war oder er den Ball mehrmals mit der Sohle hin und her bewegt.

    Aber Du merkst schon das Du Dir den Wortlaut gerade so hinbiegst das er Passt?

  • Was muss man denn hinbiegen bei:


    „Massgebend ist der erste Kontakt beim Spielen oder Berühren des Balles.“?


    Wäre ausschließlich das Wort „Berühren“ maßgeblich, dann wäre „Spielen oder“ überflüssig. Offenbar gibt es jedoch einen Unterschied zwischen dem eher aktiven „Ball Spielen“ und dem nur passiven „Ball Berühren“.


    Solange die Sohle auf dem Ball ruht oder diesen als Finte hin und her bewegt, wird der Ball definitiv nicht gespielt und im Sinne der Abseitsbewertung sicherlich auch nicht berührt.


    Natürlich könnte „Ribery“ auch die ruhende Sohle einfach hochheben, ohne dass sich der Ball bewegt. Dann wäre natürlich exakt das der maßgebende Zeitpunkt.


    Selbstverständlich kann man, wenn man will, jede vermeintlich nicht perfekte Formulierung anders interpretieren. Im Sinne der Fußballregeln ist meine Auslegung allerdings nur logisch.


    Und natürlich haben wir damals die neue Anspielregel - Ball muss nicht mehr nach vorne gespielt werden- auch sofort so ausgelegt, wie sie dem Sinne nach gemeint war, auch wenn der Kicker schon in gegnerischen Hälfte stand. ;)

  • Anders Thema zur Regeländerung, betrifft Regel 12

    • Auch wenn der Ball von den Händen/Armen des Torhüters abprallt, darf dieser den Ball ein zweites Mal aufnehmen, selbst wenn bereits der erste Versuch, den Ball zu fangen oder festzuhalten, absichtlich erfolgte.

    Der erste Teil verstehe ich und ist nachvollziehbar aber der zweite Teil eben nicht mehr.


    Das heißt also der TW bekommt einen Ball zu gespielt lässt ihn in der Hand Fläche abklatschen und darf diesen gemütlich in der Hand aufnehmen ohne Strafe? Ob wohl der Ball auch anders weg gespielt werden könnte bzw. der TW hätte ihn auch sicher fangen können.

  • Das heißt also der TW bekommt einen Ball zu gespielt lässt ihn in der Hand Fläche abklatschen

    Ich glaube Du verwechselst hier (hoffentlich) was.


    ZU gespielt bekommt der TW den Ball vom eigenem Speiler. Dies ist weiterhin ein Rückpass, egal welche artistischen Einlagen der Torwart dabei macht.


    In diesem Fall geht es darum, das der Ball -irgendwie- vom Gegner kommt.


    Die ursprüngliche "Regelidee" war es, das ein Torwart einen auf das Tor geschossenen Ball ja nicht immer sofort festhalten kann und deshalb "Nachfassen" muss. Damit es hierbei nicht zu einem "strafbarem Ballaufnehmen" kommt hat man seinerzeit im Regeltext die Torabwehr als " nicht Ball kontrollierend" definiert sodaß das Nachfassen dann eben nicht zu einem idF führt.


    Leider ist es jedoch so, das hierbei einige dinge dennoch "Grenzwertig" waren sodaß also nicht immer unbedingt klar war ob es sich

    • um ein "Absichtliches Abtropfen lassen" handelt (was zu einem idF geführt hätte) oder
    • um ein "notwendiges Abtropfen lassen um den Ball zu stoppen" handelt, (was wiederum kein idF wäre).

    Im Sinn und Geist der Regel haben die Schiedsrichter die Regel deshalb anders umgesetzt als sie im Wortlaut tatsächlich gemeint war.


    Sinn dieser (Ich nenne sie immer) "Dino Zoff Regel" ist es das seinerzeit auch spielerisch nicht zu unterbindende Zeitspiel zwischen Torwart und Spielern zu verbieten. Wer diese Aktionen nicht kennt, der Googelt einfach mal ein paar ältere Nationalmannschaftsspiele der Italiener (haben andere Mannschaften auch gemacht aber bei den Italienern war das schon pervers). Dieses Zeitspiel war schon abartig unsportlich aber leider völlig Regelkonform.


    Back to Topic


    Die hier vorliegende Regeländerung hat nur den Zweck, die längst umgesetzte Regelauslegung nachträglich auch "Regeltechnisch zu legalisieren"