Regeländerungen 2018/2019

  • Hm, seid ihr euch sicher, dass sich praktisch nichts ändert?

    Das kicker-Sonderheft hat einen Fall aus der vergangenen Saison als Beispiel aufgeführt und schreibt:

    "Rune Jarstein kann aufatmen. Der Torhüter von Hertha BSC hatte in der vergangenen Saison in Leverkusen den Ball mit der Hand abgeklatscht und dann wieder aufgenommen. 'Zwecks Kontrolle', wie es im Regelwerk geschrieben steht, und das war verboten. Also gab es indirekten Freistoß für Bayer im Sechzehner.

    [...] die Bestimmungen wurden zur neuen Saison geändert. Es wird jetzt keine Unterscheidung mehr getroffen, ob ein Torhüter den Ball vorsätzlich abklatscht oder nur deswegen, weil er es nicht geschafft hat, ihn festzuhalten. Er darf ihn auf jeden Fall straffrei wieder aufnehmen. 'Das macht es einfacher für Schiedsrichter. Sie müssen jetzt nicht mehr entscheiden, ob Absicht vorliegt, oder nicht.', erklärt Lutz Wagner, der Regelwart des DFB, den Sinn der Änderung."


    Wurde das in euren Regelschulungen auch so erklärt (also dass es doch eine praktische Änderung gibt) oder liegt der kicker eurer Meinung nach hier falsch?

  • Na ja, wenn ich sicher erkannt habe, dass der TW den Ball, den er problemlos hätte fangen können, eindeutig nicht fangen wollte und selbigen dann noch einmal - gleich ob im unmittelbaren Anschluss oder beispielsweise nach einer eigenen Kontrolle mit dem Fuß - mit der Hand berührte, dann gab es sehr wohl indirekten Freistoß.


    Kritisch waren die Grenzfälle, in denen mein Bauch sagte, dass er den durchaus hätte fangen können, ich aber zu Gunsten des Torwartes annehmen musste, dass ihm vielleicht die letzte Sicherheit gefehlt haben könnte, auch wenn ich das nicht geglaubt habe. Dann kam es schon vor, dass irgendein Schlauberger - nicht vollkommen unberechtigt - bei mir reklamiert hat. Daher bin ich ganz froh, dass das jetzt legalisiert ist und es keine Grenzfälle mehr gibt.

  • Doch, gibt es, nur eben andere. Ich hatte neulich den Fall, wo dem Torwart wohl beim Fangen eingefallen ist, dass er auf Zeit spielen möchte. Er ließ jedenfalls den Ball fallen, nachdem er ihn weniger als eine halbe Sekunde gehalten hatte. So sah es jedenfalls für mich aus. Nach alter Regel war es egal, ob das nun ein Abklatschen (bzw. absichtlich erfolgloser Fangversuch) oder ein sehr kurzes Festhalten war. Ist es nun nicht mehr.

  • Daher bin ich ganz froh, dass das jetzt legalisiert ist und es keine Grenzfälle mehr gibt.


    Die Grenzfälle haben sich nur verschoben. Jetzt werden die regelkundigen TW den Ball bewusst zur Seite "pritschen" um dann Nahe der Torlinie ihr blödes "Stürmer lauf mich doch an"-Spiel zu spielen. Da wird also nichts besser sondern an einer jahrzehnte eingespielten Regel wird jetzt unnötigerweise herumgedoktert. Da wird es noch lustige Diskussionen geben. Und ggf. wieder eine Rückänderung. Warten wirs ab.

  • @BRiT
    Das ist eine ärgerliche Variante, die nun aber wieder regelkonform möglich ist.


    dennosius
    Ich sehe hier aber - wenn überhaupt - einen deutlich kleineren Graubereich. Zwischen "gefangen und fallen gelassen" und "abklatschen lassen" sehe ich durchaus einen Unterschied - und kann mir nur ganz schwer überhaupt Grenzfälle vorstellen.

  • TW den Ball bewusst zur Seite "pritschen" um dann Nahe der Torlinie ihr blödes "Stürmer lauf mich doch an"-Spiel zu spielen.

    Naja BestRefinTown, eigentlich solltest Du doch auch noch die Dino-Zoff-Stürmer-lauf-mich-doch an-Spielchen aus eigener genervter Beobachtung kennen.


    Variante 1

    Anlaufen lassen, Ball auf nehmen, ein paar mal prellen, wenn der Stürmer weg ist Ball vor die eigenen Füsse werfen, einmal durch den Strafraum wandern und warten bis der Stürmer wieder kommt. und das Ganze nochmal von vorne.


    Variante 2

    Genau wie Variante 1 nur das zwischendurch noch ein Mitspieler angespielt wird der dann auf das Anlaufen des Stürmers wartet worauf der Ball dann wieder zum TW zurückgespielt wird und Variante 1 von vorne beginnt.


    Variante 3

    Das ist jetzt die gefährliche Variante. Sie funktioniert wie Variante 2 nur das der Ball nochmal zu einem weiterem Mitspieler gespielt wird bevor er zum TW zurückhgeht.


    Damit das dann nicht langweillig wird werden die Varianten eins bis drei in beliebiger Reihenfolge mehrfach wiederholt. Dabei wird dann auch zwischen linker und rechter Spielfeldseite gewechselt, damit auch bestimmt immer ein andere Stürmer "verarscht" wird.



    Demgegenüber ist das Wegpritschen und stürmer anlaufen lassen noch erträglich. Zumal: Sobald der Stürmer einmal angelaufen ist bleiben dem TW noch 6 Sekunden zur Ballfreigabe bevor es idF gibt. Wer es also drauf anlegt hat dann genau vor dem Gehäuse plötzlich den Gegner mit Ballbesitz..... Muss man als SR nur Eier in der Hose haben.


    Aber sowas pfeifft man ja nicht weil man sich damit nur Stress macht.....

  • Dann haben wir ja bald das halbe Regelheft voll mit Anweisungen, die aufgenommen wurden, weil sich die Schiedsrichter gegen Hertha profilieren müssen. :clown:

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Entweder habe ich ein Brett vorm Kopf oder denke zu kompliziert.


    In dem Moment wo der Torhüter den Ball auch nur einmal in seinen Händen SICHER hat, also fängt/festhält/bewusst vor sich her prellt und den Ball dann vor sich hinlegt um flach zu schlagen/passen, abwirft/abrollt, darf er ihn bis zu einem Ballkontakt eines Gegenspielers nicht wieder aufnehmen (mit den Händen). Wenn er ihn in irgendeiner Form "abtropfen lässt, darf er ihn jetzt halt aufnehmen. Und wenn er einen Rückpass bekommt oder den Ball durch den Gegner erhält, darf er ihn theoretisch so lange am Fuß halten oder rumliegen lassen, bis er angelaufen wird, oder ich das Spiel zur Halbzeitpause/Abpfiff beende.


    Vor einigen Wochen hatte ich einen Fall, wo ein Jungschiedsrichter aus meinem Verein zu mir kam und mir folgendes Szenario schilderte: Mannschaft X spielt einen Ball zum Torhüter zurück. Dieser lässt den ball vor sich liegen und wartet. Und wartet. Und ............ wartet. Mannschaft Y möchte ihn aber nicht anlaufen, weil sie entweder Kraft sparen oder ihre Grundordnung nicht auflösen wollte. (Spielt ja auch keine Rolle, warum) Er meinte, dass sicherlich 2-3 Minuten vergingen, bis wieder Fussball gespielt wurde und er fühlte sich in der Situation unwohl und auch unsicher, was er machen solle. Ich habe ihm gesagt, dass ich es für gewöhnlich so mache, dass ich laut "Ball ist im Spiel" rufe, um der Mannschaft, die nicht im Ballbesitz ist, zu signalisieren, dass das Spiel "läuft" und sie gerne was machen dürfen, wenn sie denn wollen.


    Ich habe mir dann aber auch Gedanken darüber gemacht ob ich das Spiel unterbrechen, dem Torhüter die GK geben und das Spiel mit einem idF gegen den TW an der Stelle, wo der Ball sich befand, fortsetzen kann. Als Begründung würde ich dann "Regel 12 - Verwarnung für unsportliches Betragen - "sich gegenüber dem Spiel respektlos verhält" aufführen. Denn für mich, ist es ziemlich respektlos, wenn man exzessiv den Ball rumliegen lässt und sich weigert, das Spiel fort zu führen. Ich rede hier nicht von 20-30 Sekunden sondern wirklich von Minuten. Das Problem hinter meiner Idee, sehe ich allerdings darin, dass dann im Prinzip jeder Spieler auf dem Feld verwarnt werden müsste, weil der Ball ja für alle spielbar ist. Aber ich sehe den Torhüter in diesem Szenario als Auslöser für dieses Dilemma, weshalb ich ihn als "Sündenbock" nehmen würde. Frage mich halt nur, ob das regelkonform wäre.

  • Nein! Regelkonform wäre das nicht. Wie du schon schriebst, ist der Ball im Spiel und somit sind wir als SR machtlos. Und bitte keine Begründung für eine eventuelle Unsportlichkeit suchen. Das war noch nie eine und ist auch keine.

  • In dem Moment wo der Torhüter den Ball auch nur einmal in seinen Händen SICHER hat, also fängt/festhält/bewusst vor sich her prellt und den Ball dann vor sich hinlegt um flach zu schlagen/passen, abwirft/abrollt, darf er ihn bis zu einem Ballkontakt eines Gegenspielers nicht wieder aufnehmen (mit den Händen).

    Ja, kann man tatsächlich so sagen., wobei zusätzlich noch die letzte Ballberührung vom Gegenspieler sein muss.

    Wenn er ihn in irgendeiner Form "abtropfen lässt, darf er ihn jetzt halt aufnehmen.

    Ja, sofern der Ball vom Gegner kam. Dies ist genau der Punkt der Regelanpassung


    Und wenn er einen Rückpass bekommt oder den Ball durch den Gegner erhält, darf er ihn theoretisch so lange am Fuß halten oder rumliegen lassen, bis er angelaufen wird, oder ich das Spiel zur Halbzeitpause/Abpfiff beende.

    Achtung, hier sind es zwei verschiedene Dinge. Kommt der Ball vom eigenem Spieler ist es generell ein Rückpass und mit idF zu bestrafen. Aber ja, kommt der Ball vom eigenem Spieler, darf er ihn so lange mit dem Fuss hin und herspielen biss Du zur Halbzeit pfeifst. Nur in die Hand nehmen darf der TW ihn nicht.


    Mannschaft Y möchte ihn aber nicht anlaufen, weil sie entweder Kraft sparen oder ihre Grundordnung nicht auflösen wollte. (Spielt ja auch keine Rolle, warum)

    Das sieht dann zwar nicht schön aus und einige Muggels an der Seiteninlie oder in der Coachingzone fordern sogar vehement ein Zeitspiel zu ahnden. Aber wie Du richtig sagst, der Ball ist zu diesem Zeitpunkt für jeden Spielbar. Ich kann den Spieler nicht dazu zwingen mit dem Ball auch irgendetwas zu machen wenn er vor seinen Füssen liegt. Wenn der Gegner dann den Spieler nicht angreift um in Ballbesitz zu kommen ist er selber schuld.


    Und bitte keine Begründung für eine eventuelle Unsportlichkeit suchen. Das war noch nie eine und ist auch keine.

    Genau, wenn der Gegner in Ballbesitz kommen möchte muss er den ballführenden Spieler angreifen. Ich muss zwar mehr Tore schiessen als der Gegner um zu gewinnen, niemand zwingt mich aber dazu auch tatsächlich Tore schiessen zu wollen und damit den Ball in die Nähe des Gegners zu bringen.

  • Hm, seid ihr euch sicher, dass sich praktisch nichts ändert?

    Ich sehe das auch so, dass sich was geändert hat.
    Bisher war es so, dass wenn der TW absichtlich und für alle klar erkennbar den Ball (unnötiger Weise) mit der Hand stoppt und ihn danach aufnimmt es einen idF gab.
    Das ist jetzt nicht mehr.

    Das das in der Praxis nicht so häufig vorkommt mag sein, trotzdem ist das schon ein etwas größerer Unterschied.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler Irgendjemand der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Also bis das Regelheft oder eine Klarstellung da ist können wir nur spekulieren. Fest steht:

    (1) Früher war ein erneutes Aufnehmen nach absichtlichem Wegfausten verboten, da die Regeln zwischen Ballkontrolle (6-Sek-Regel) und Ballbesitz (Doppelber.) unterschieden.

    (2) Mit der Generalüberholung der Regeln 2016 vereinfachte sich zum Glück auch dies und es gab nur noch das Konzept Ballkontrolle. Das absichtliche Wegfausten + erneute Aufnehmen war nun erlaubt. Verboten war weiterhin das kontrollierte Stoppen + Aufnehmen a la Jarstein, da die Ballkontrolle des TW nun weiter gefasst war.

    (3) Die angekündigte Regeländerung könnte entweder als Klarstellung der Regeländerung von 2016 oder als weitere Lockerung der Regel dienen, je nach Wortlaut.


    Noch eine Nebenbemerkung: In den immer mal wiederkehrenden 5m-Schutzraum-Diskussionen habe ich des öfteren die merkwürdige Argumentation gehört, dass der Strafraum ja eine Art Schutzraum wäre, da der TW nicht angegangen werden dürfte, sobald eine Hand am Ball sei. Ich denke solche Interpretationen entstanden aus der umständlichen Regelung aus (1)


    Ja, kann man tatsächlich so sagen., wobei zusätzlich noch die letzte Ballberührung vom Gegenspieler sein muss.

    Ja, sofern der Ball vom Gegner kam. Dies ist genau der Punkt der Regelanpassung

    Warum muss der Ball vom Gegner kommen?

  • Warum muss der Ball vom Gegner kommen?

    Wenn der TW den Ball aufnimmt muss er (prinzipiiell) vom Gegner kommen weil es sonst ein Rückpass ist und idF gibt.


    Diese Antwort ergibt sich aber aus dem Kontext dieses Beitrags.


    Ich denke solche Interpretationen entstanden aus der umständlichen Regelung aus (1)

    Nein, diese Interpretation entsteht daraus, das es tatsächlich einmal die Regel gab, das der "TW in der Luft" im 5m Raum nicht körperlich angegriffen (gerempelt) werden durfte.

    Ich weis jetzt nicht wie lange diese Regel schon abgeschafft ist, gefühlt aber lange genug sodaß die Masse der hier anwesenden vermutlich noch im "grossem Teich" schwammen als es die noch gab und sie gar nicht kennen können. (NIcht falsch verstehen, das ist eine zeitliche Feststellung - also eine gefühlte Ewigkeit))

  • Wenn der TW den Ball aufnimmt muss er (prinzipiiell) vom Gegner kommen weil es sonst ein Rückpass ist und idF gibt.

    Hab ich da jetzt einen Denkfehler? Angenommen der TW wirft ab, der Mitspieler liefert sich einen Luftkampf um den Ball und köpft diesen irgendwie zum TW zurück. Da liegt ja kein Rückpass vor?


    Zitat

    Nein, diese Interpretation entsteht daraus, das es tatsächlich einmal die Regel gab, das der "TW in der Luft" im 5m Raum nicht körperlich angegriffen (gerempelt) werden durfte.

    Ist schon klar, aber ich hab schon öfter sowas gehört wie: "5m-Schutz gibts nicht, ist schon lang abgeschafft, aber der TW darf im gesamten Strafraum ja nicht angegangen werden sobald die Hand am Ball ist, weil dann liegt ja Kontrolle vor". Was natürlich nicht stimmt.

  • Hab ich da jetzt einen Denkfehler? Angenommen der TW wirft ab, der Mitspieler liefert sich einen Luftkampf um den Ball und köpft diesen irgendwie zum TW zurück. Da liegt ja kein Rückpass vor?

    Natürlich muss für einen "Rückpass" der Ball mit einem Körperteil unterhalb des Knies gespielt werden. Vielleicht ist diese "Feinheit" als bekannt vorausgesetzt hier etwas unter gegangen. Genau so wie die Feinheit das eine absichtliche Umgehung der Rückpassregel strafbar ist.

  • Natürlich muss für einen "Rückpass" der Ball mit einem Körperteil unterhalb des Knies gespielt werden.

    Fuß wolltest du wohl schreiben. ;)

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Ich habe die Regeländerung (Torhüter, Ball abklatschen...) hier nicht finden können:

    https://de.fifa.com/developmen…ees/laws-of-the-game.html


    Weiß jemand, wo das genau steht?


    Meines Erachtens ist das absichtliche Abklatschen eines eindeutig fangbaren Balles bzw. das erneute Aufnehmen weiterhin strafbar.


    Vielmehr ist die angekündigte Regeländerung m. E. nur eine Klarstellung, dass eine absichtliche Abwehraktion mit der Hand, bei der der Ball unabsichtlich nicht festgehalten wird, nicht als kontrolliert beurteilt wird hinsichtlich zweites Mal Berühren.


    Hinsichtlich der Beurteilung, wann der Ball von einem Angreifer nicht gespielt werden darf, gilt der Moment der kurzzeitigen Berührung nämlich als kontrolliert.


    Somit hätte man nach alter strengen Regelauslegung jedes Nachfassen des TW abpfeifen müssen.


  • Hinsichtlich der Beurteilung, wann der Ball von einem Angreifer nicht gespielt werden darf, gilt der Moment der kurzzeitigen Berührung nämlich als kontrolliert

    Genau diese Argumentation habe ich gemeint. Wieso sollte das so sein? In den Regeln (17/18) heißt es:


    Zitat

    Ein indirekter Freistoß wird gegeben, wenn ein Torhüter innerhalb des Strafraums eines der folgenden Vergehen begeht:

    [...] Er berührt den Ball mit den Händen nach der Freigabe und vor der Berührung durch einen anderen Spieler [...]


    Und weiter:


    Zitat



    Der Torhüter kontrolliert den Ball in den Händen, wenn er:

    - den Ball mit beiden Händen festhält oder ihn mit einer Hand gegen eine Oberfläche hält (z. B. am Boden, gegen den eigenen Körper) oder mit einem Teil der Hand oder des Arms berührt, es sei denn, der Ball springt versehentlich vom Torhüter ab oder der Torhüter hat den Ball abgewehrt,

    - den Ball in der ausgestreckten, offenen Hand hält,

    - den Ball auf den Boden prellt oder diesen in die Luft wirft.



    Also sind Paraden ob unglücklich ("Ball springt versehentlich vom Torhüter ab") oder absichtlich ("der Torhüter hat den Ball abgewehrt") ausdrücklich keine Ballkontrolle, solange der TW den Ball nicht "gesichert" hat ("beide Hände", "Oberfläche"). Die anderen Punkte regeln den "Ballklau" ("ausgestreckte, offene Hand", "prellen") und jarsteinsche Aktionen.

  • Es wurde also anscheinend nur das Wort "versehentlich" gestrichen.

    Damit fällt die Jarstein-Aktion (also das absichtliche Abklatschen) nicht mehr in diese Definition von Ballkontrolle, weil der Ball vom Torhüter abspringt, und ein Aufnehmen wäre somit legal.

    Die Erklärung schließt allerdings diesen Fall meiner Meinung nach nicht mit ein, insofern können wir uns nicht sicher sein, dass dieser Anwendungsfall berücksichtigt werden sollte.

  • Nr.23 Danke für die Quelle. Ich wusste nicht, dass hinten noch die Erläuterungen kommen.


    Aber genau diese Erläuterung sagt doch klar aus, dass nur dann keine Kontrolle vorliegt, wenn der TW beim Versuch zu fangen erfolglos war. Wenn der Ball absichtlich abgeklatscht oder sogar gerollt wird, dann ist das kein Versuch mehr den Ball zu fangen und somit ist der Ball freigegeben.


    Die Beurteilung ist natürlich in vielen Fällen schwierig und im Zweifel geht es halt weiter.