"Collinas Erben" loben Video Ref

  • Im Wöchentlichem Blog von von Klaas Reese und Alex Feuerherdt auf n-tv, wird die Arbeit der Video-Refs am 2. Spieltag gelobt und verscheidene Entscheidungen in der Zusammenarbeit zwischen dem Feld Ref und dem Video Ref recht nüchtern analysiert.


    Die technischen Herausforderungen stehen dabei eher im Hintergrund und so werden aus 8 Spielen vom Wochenende diverse Szenen in den Focus gerückt.


    Meine persönlichen Kommentar zu Einzelnen Szenen (die ich in Übertragungen gesehen habe) :

    Die Schauspieleinlage von Papapdopulos (HSV):

    Selbst mit der norddeutschen Rautenbrille betrachtet ist die Schauspieleinlage von "Papa" extrem unsportlich. In der Live-Szene war für mich zunächst die Ursache für die Fallsucht nicht erkennbar und ich dachte gleich das der SR sich hier mal den Rat des Kollegen aus Köln(Studio) holen wird. Also wirklich. Mit viel gutem Willen lässt sich vielleicht ein touchieren des Kölners in die Situation hineininterpretieren. Jedoch braucht man dafür nicht nur die HSV-Rautenbrille, sondern auch einen Fernseher in Rautenform mit einem ebensolchem "Videovergrösserungsglas".
    Ich hoffe, das die Entscheidung für die Verwarnung über die Analyse des Video-Refs richtungsweisend ist. Viel zu oft wurde in der Vergangenheit in vergleichbaren Situationen entweder Rot für Tätlichkeit gegeben oder der Schauspieler - der durch sein Verhalten Rot fordert - entginmg der Verwarnung mangels geeigneter Wahrnehmung durch den SR.


    Der Strafstoß in Stuttgart
    Binsenweisheit: Wenn der Torwart raus kommt knallt es meist. In Originalgeschwindigkeit und aus der Totalen der Übertragungskamera wollte ich mich bei diesem Spielerknäuel nicht festlegen obwohl ich bereits eine Bauchvermutung hatte. Ich denke in der Betonliga hier (ohne VideoRef) auf Strafstoß zu entscheiden, hätte kaum zu Diskussionen geführt. Aus der Hintertorkamera in der Zeitlupe meine ich dann sogar zwei Regelkwidrigkeiten (Verteidiger und TW) nacheinander erkennen zu können.


    Der Völlersche Wutbürger. Leverkusen - Hoffenheim
    War irgendwie vorauszusehen das Tante Käthe irgendwann auch gegen die Video Kollegen wettert . Bemerkenswert sind hierbei dann immer wieder seine Aussagen "Glasklar" in Verbindung mit gefühlten 27 Wiederholungen in Superzeitlupe und Video-Vergrösserungsglas. Aber das kennen wir ja auch aus der Betonliga: Legt die eigene Mannschaft einen Grottenkick hin liegt es am Schiedsrichter der den Spielentscheidenden Einwurf an der Mittellinie in die Falsche Richtung angezeigt hat.


    Dieses Zitat bringt es auf den Punkt:

    Zitat

    Bundesliga-Schiedsrichter Sascha Stegemann resümierte bei einem Pressetermin in Köln Ende Juli: "Die Video-Assistenten sollen nicht beurteilen, ob eine Entscheidung richtig ist, sondern vielmehr, ob sie klar falsch ist."

    Seit Jahren (gefühlt seit ich Football kucke - Joe Montana lässt noch grüssen) in der National Football League eingesetzt, gibt es bei Vidoe-Überprüfungen im American Football kaum noch Diskussionen über den Videobeweis weil folgende Regelung dieser "Challenge" oder des "Official-Review" allgemein verstanden und akzeptiert wurde:


    • Belegen die Video Bilder, das die Entscheidung (Ruling on the Field) richtig war gilt die Entscheidung als Bestätigt "Ruling on the field is confirmed"
    • Liefern die Video Bilder den eindeutigen Beweis, das die Entscheidung falsch war wird das Ruling on the Field geändert: Ruling on the field is changed"
    • Können die Video Bilder keinen eindeutigen Beweis für einen SR-Fehler liefern oder liegt eine Entscheidung im Ermessen des SR heist es: "Ruling on the field stands"


    Vielleicht lernt auch der Ruuuudi das irgendwann einmal .

  • Wieder einmal ein sehr guter Artikel von "Collinas Erben". Die neutrale, sachliche und vor allem kompetente Art ist inzwischen vieler kaum erträglicher Artikel zum Thema mehr als angenehm.


    Auch inhaltlich kann ich absolut zustimmen. Für den zweiten Spieltag einer Testphase, nachdem der erste Spieltag aufgrund der technischen Probleme nicht wirklich zur Beurteilung herangezogen werden kann, hat mir der Umgang insgesamt sehr gut gefallen. Der Video-SR soll nur dann eingreifen, wenn es sich ohne Interpretationsspielraum um einen eindeutigen Fehler des SR handelt, nicht wenn die "andere Entscheidung" des SR vielleicht "besser" gewesen wäre. Bis auf die tatsächlich uneinheitliche Vorgehensweise in Stuttgart hat das meiner Meinung nach sehr gut funktioniert.


    Rudi Völler und seine unsachliche Art - in meinen Augen ist er einer der unsympathischten Funktionäre, die in der BL herumlaufen. Man darf SR-Entscheidungen selbstverständlich kritisieren - aber auf diese Art? Kotzbrocken. :kotz: