Möchte hier einer auspacken?

  • amfa, die wird es ziemlich sicher auch bei Euch geben, möglicherweise heißen die nur anders oder sind als Einzelmannschaften verstreut. Üblicherweise darf ein Verein - unterste Klasse ausgenommen - nur eine Mannschaft in einer Spielklasse haben. Ist also Mannschaft A nur eine Klasse höher als Mannschaft B, darf Mannschaft B nicht aufsteigen. Gleiches gilt ab einer gewissen Spielklasse, wenn der Verein beispielsweise keine Jugendabteilung hat o.ä.

  • Wer solche Zeiten und Runden nicht mehr schafft, hat auch Probleme dem Spiel zu folgen. Das ist eine mindest Fitness die ich als Sportler haben sollte.

    Ich erwähne nochmals, das für C- und B-Klasse, sowie Jugendbereich, keine Leistungsprüfung abgelegt werden muss (im SWFV).


    den Regeltest mit Lesen der Regelfragen der letzten 6 SR Zeitungen.

    Der Regeltest bestand bei uns Jahrelang aus den letzten 5 SR Zeitungen. Das hat die Bezeichnung "Test" nicht verdient, wenn den Leuten die Fragen & Antworten 1:1 vorliegen.

    Die Leistungsprüfung, so wie eigentlich auch der Lehrabend, ist laut unserer Schiedsrichterordnung im SWFV verpflichtend, aber es hat natürlich keine Konsequenzen wenn man keinen Lehrabend im Jahr besucht, oder die Leistungsprüfung nicht macht.

    Es kann also jeder nach seiner Neulingsausbildung sein Lebenlang pfeifen, ohne einen Lehrabend oder eine Weiterbildung besucht zu haben - das mal als extremes Gegenbeispiel

  • Nachdem ich hier schon erwähnt wurde, melde ich auch mal zu Wort.


    Ich war nie der fitteste, auch nicht im meinen ersten SR-Leben in den 80er/90er Jahren.

    Als vor 10 Jahren mein Sohn in den Anwärterlehrgang ging, haben mich der damalige Obmann under Kreislehrwart überredt, wieder mit Pfeifen anzufangen.

    Ich dacht damals an ein paar Jugendspiele.

    Das daraus relativschnell Spiele im gesamten Jugendbereich und in der untersten aufstiegsberechtigen Klasse Herren( KreisligaA), nicht aufstiegsberechtigt( KreisligaB) und Frauen wurden, war mir auch nicht klar.

    Aber wir haben immer zuwenig SR, dazu kommt, ich bin meistens ab 16.00 in der Woche verfügbar und wohne zentral.


    Natürlich sind 70% meiner Spiele Jugendspiele, 70% davon auf 7er oder 9erFeld.

    In der Kreisliga A sind es meistens Spiele im Mittelfeld oder Ende der Tabelle, oft sogenannte Problemspiele oder Derbys.

    kommt es nicht aufs Laufen an, sondern die Präzenz.

    Wenn ich lese, in anderen Landesverbänden gibt es in den untern Klassen keine Leistungsprüfung und keine Lehrabende, dann lieber die Leistungsprüfung machen, wenn auch mit schlechten Zeiten und nicht nur die Pflichtlehrgänge( werden kontrolliert) sondern auch Zusatzlehrgänge mitnehmen

  • amfa, die wird es ziemlich sicher auch bei Euch geben, möglicherweise heißen die nur anders oder sind als Einzelmannschaften verstreut. Üblicherweise darf ein Verein - unterste Klasse ausgenommen - nur eine Mannschaft in einer Spielklasse haben. Ist also Mannschaft A nur eine Klasse höher als Mannschaft B, darf Mannschaft B nicht aufsteigen. Gleiches gilt ab einer gewissen Spielklasse, wenn der Verein beispielsweise keine Jugendabteilung hat o.ä.

    Wir haben auch schon Mannschaften in der gleichen (nicht letzten) Liga gehabt. Kann sein das sich das in den letzten Jahren geändert hat.
    Aber grundsätzlich sind bei uns alle Mannschaften aufstiegsberechtigt.

    Zumindst auf Kreisebene gerade gefunden:
    https://fvn.de/media/auf-und_abstiegsregeln_2019-2020.pdf

    Kreisliga B dürfen 2 Mannschaften aus einem Verein spielen.
    Kreisliga A nur eine..

    Da man aber vor der Saison und auch währenddessen oftmals nicht weiß ob die obere Mannschaft absteigt gibt es keine im vorhinein nicht-aufstiegsberechtigte Mannschaften.
    Denn Ligenwechsel sind möglich.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • amfa

    Jetzt kommt ihr aber wirklich extrem vom Thema ab. Vom hundertstel ins tausendstel sozusagen.

    Eigentlich, so hab ich das jedenfalls verstanden, geht es um die Frage, ob die Schwerpunkte seitens des DFB und der Landesverbände bezüglich der Elite und der Nachwuchsförderung zu einseitig und fitnesslastig sind. Ich sagte es schon mal, dass ein Schiedsrichter im Profibereich topfit sein muss, ist selbstverständlich. Aber das ein Manuel Gräfe keine Chance gegen einen Felix Zwayer auf der Taetanbahn hat, dürfte auch klar sein. Ist er aber deswegen der schlechtere Schiedsrichter? Ich behaupte nein.

    Und dass von den Nachwuchstalenten, die nach oben wollen, ebenfalls eine körperliche Fitness erwartet wird und von ihnen auch die "große" Leistungsprüfung abverlangt wird, ist auch noch ok, wenngleich auch zu lauflastig.

    Aber muss ich mir noch eine Laufleistungsprüfung mit dem Druck des Bestehens antun? Bestimmt nicht. Ich mache da mit, wenn mir danach ist und wenn nicht, dann bin ich eben nur Zuschauer. In der Kreisliga braucht es keine Marathonläufer auf dem Platz.

    Darum geht es hier doch und nicht darum, ob es in manchen Verbänden nicht aufstiegsberechtigte Mannschaften gibt oder nicht.

    Und solche Leute wie Tannenbaum, sind für einen Ansetzer unbezahlbar. Ich kenne Tannenbaum schon sehr lange, auch wenn wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben, kann ich bestätigen, dass er noch nie ein begnadeter Sportathlet war. Aber er war und ist es offensichtlich immer noch, immer da, wenn er gebraucht wurde. Absolut zuverlässig und unentbehrlich für eine Schirigruppe. Diese Leute braucht der Fussball und brauchen die Vereine mindestens genauso dringend, wie adäquaten Nachwuchs für höhere Aufgaben.

  • Jetzt kommt ihr aber wirklich extrem vom Thema ab. [...]Und solche Leute wie Tannenbaum, sind für einen Ansetzer unbezahlbar. [...] Diese Leute braucht der Fussball und brauchen die Vereine mindestens genauso dringend, wie adäquaten Nachwuchs für höhere Aufgaben.

    Der Pfeifer bringt es auf den Punkt.

    hundertstel ins tausendstel

    Gräfe zieht zwar das Beispiel der deutschen Eliteriege heran, jedoch pflanzt sich dieses Denken bis in den letzten Schirikreis "irgendwo in der Wallachei" fort.


    Wenn man einfach mal die Spiele analysiert, die in einem Schirikreis besetzt werden müssen stellt man schnell fest, für 98% aller Spiele der "Schirityp Tannenbaum" völlig ausreichend ist und nur in 2% der Spiele der Schirityp "Ich will Felix Zwayer werden" notwendig ist.

    (Ich darf das lieber Kollege aus dem Saarland schließlich gehöre ich auch dem "Schirityp Tannenbaum" an. Verstehe das also bitte als Wertschätzung. Gibt auf auf dem nächsten Usertreffen ein Bier auf meine Rechnung)

    Leider ist aber die gesamte Lehrarbeit - und hierzu zähle ich sowohl die körperliche als auch die geistige Komponente auf den "Typ Ich will Felix werden" zugeschnitten.


    Aber ehe wir hier wieder

    Vom hundertstel ins tausendstel

    kommen. Ja, ich weis, das meine Darstellung stark vereinfacht. Aber machen wir uns nichts vor.


    Wir brauchen wesentlich mehr "Tannenbäume" als "Zwayer'se" aber jeder will unbedingt bereits einen Zwayer in der Kreisklasse haben.

  • Wer solche Zeiten und Runden nicht mehr schafft, hat auch Probleme dem Spiel zu folgen. Das ist eine mindest Fitness die ich als Sportler haben sollte.

    Ich erwähne nochmals, das für C- und B-Klasse, sowie Jugendbereich, keine Leistungsprüfung abgelegt werden muss (im SWFV)

    Ja siehst du aber genau das ist ja gemeint mit "egal ob er es schafft oder nicht".


    Was bei euch C-und B- Klasse ist, ist bei uns im Saarland B- und A- Klasse.

    Was ich meinte ist, dass die SR die die zeitliche Prüfung nicht schaffen natürlich hauptsächlich in diesen Klassen unterwegs sind oder halt bei Jugendspielen.

    Wenn ich lese, in anderen Landesverbänden gibt es in den untern Klassen keine Leistungsprüfung und keine Lehrabende, dann lieber die Leistungsprüfung machen, wenn auch mit schlechten Zeiten und nicht nur die Pflichtlehrgänge( werden kontrolliert) sondern auch Zusatzlehrgänge mitnehmen

    Genau das ist ja der Punkt.



    Wir sind glaube ich alle gut beraten, uns nicht über Laufleistung oder reine Theorie in den unteren Klassen zu definieren, sondern über SR die 90 Minuten das Spiel im Griff haben, egal welches Alter oder welche Statur.


    Dieser Satz bezieht sich ja genau auf oben beschriebene Szenarien.


    Natürlich wird ein solcher SR niemals mehr oder jemals höher pfeifen, dennoch ist es sehr wichtig ihn zu haben.


    Hallo.

    Ich habe lange genug selbst im Saarland gepfiffen. In meiner alten Gruppe, der ich rund 29 Jahre angehört habe, musste die Zeit eingehalten werden. Was ist denn die einzige Konsequenz, wenn die Gruppenprüfung nicht geschafft wird? Man darf keine aufstiegsberechtigen Mannschaften pfeifen. Den Rest spare ich mir jetzt, wird sonst zu verbandspolitisch.

    Das ist ja auch absolut ok. Bei uns in der Gruppe wird es halt anders gehandhabt.

    Allerdings gehe ich bei euch dann auch davon aus, dass ihr genug SR hattet, welche Aufstiegsberechtigt (Kreisliga A) pfeifen durften.


    Dies ist bei uns leider nicht mehr der Fall, was eine pure Einhaltung der Zeit absolut sinnlos macht.

    Nicht zu vergessen die Leute, die von sich aus die Prüfung nicht ablegen, weil sie keine Lust dazu haben, aber locker schaffen würden.

    Diese Leute haben meiner Meinung nach kein Interesse, an dem Hobby SR.

    Dann doch wie Tannenbaum sagte, SR die die Zeit nicht schaffen, dafür aber wenigstens versuchen diese abzulegen.

    Wir brauchen wesentlich mehr "Tannenbäume" als "Zwayer'se" aber jeder will unbedingt bereits einen Zwayer in der Kreisklasse haben.

    Naja das sehe ich eher differenzierter.


    SR wie Tannenbaum, sind der Grundstock jeder Gruppe. Ohne diese SR überlebt eine Gruppe nicht!!! Hier reden wir meistens, von Studenten die dieses Hobby lieben, oder der Generation ab 45-50.


    Hinzu kommen die jungen erfahrenen, welche früh begonnen haben und ein Gefallen an dem Hobby gefunden haben. Diese sind deshalb essenziell, weil wir diese in läuferisch anstrengende Spiele senden können. Natürlich Erfahrung vorausgesetzt. Meist in dem Alter zwischen 21 und 30 Jahren.


    Dann haben wir die oberen 2%. In diesen zwei Prozent haben wir SR, welche in Leistungsklassen mit angesetzten Linienrichtern unterwegs sind. Hier ist das alter zweitrangig, denn die körperliche Fitness, im zusammenspiel mit den Fähigkeiten, MUSS auch bei einer Beobachtung standhalten.


    Nun holen wir noch die Neulinge dazu. Hier reden wir von SR welche in jungen Jahren den Anwärterlehrgang absolviert haben. Diese spielen am Samstag meistens noch in der jeweiligen Jugendmannschaft und sind für Sonntag ein Aktivenspiel als Anfänger leider noch nicht anzusetzen. Dies bedeutet hier muss Erfahrung unter der Woche bei Nachholspielen oder Testspielen gesammelt werden. Hier reden wir von SR im Alter von 14-18 Jahren.


    Was lernen wir daraus:

    Ohne den Grundstock mit erfahrenen Recken, welche die Gruppe am Leben halten, funktioniert nichts.

    Hinzu kommen die ambitionierten, welche zwar schon eher Richtung "Zwayer" gehen, allerdings auch zwischen 40 und 50 Spiele pro Saison haben.

    Dann haben wir die "Zwayer", welche den Weg nach oben gewählt haben und wenn noch nicht zu alt vielleicht auch noch weiter gehen wollen bzw. werden.

    Nun kommt noch das Thema junge SR. Hier liegt es an uns diese SR davon zu überzeugen, dass das Hobby Spaß macht. Diese SR müssen weder "Zweyer" noch "Tannenbaum" sein. Diese SR sind wichtig, damit die Gruppe weiter wachsen kann und eventuelle Verluste auffangen kann.


    Und genau hier sehe ich zwei Probleme. Erstens spielen die jungen SR meistens dann doch lieber Fußball und gehen uns nach 6-9 Monaten verloren, oder die jungen SR kommen auf den Sportplatz und dort geht es so ab wie aktuell.


    Ebenso fehlen die "Mittdreißiger", welche sich für das Hobby nach der "Karriere" entscheiden.


    Im Endeffekt kommt es auf einen gesunden Mix an.


    Fazit:

    Jede Gruppe ist anders und somit auch jede Struktur. Nur wenn diese funktioniert, kann eine Gruppe überleben.

  • Vielleicht noch mal ganz hilfreich:

    Zitat von Manuel Gräfe im kicker zum Thema Handspiel

    Handspiel ist die komplizierteste Bewertungsaufgabe für einen SR auf dem Feld. Auf einen Zweikampf kannst du dich als SR vorbereiten, ein Handspiel kommt aus dem Nichts.

    Es wurden neue Kriterien definiert, aber die haben zu mehr Ärger geführt. Für meinen Geschmack werden zu viele Handspiele geahndet.

    Der Regeltext sollte erneut umformuliert werden. Weniger wäre mehr. Man sollte die Regel wieder vereinfachen. Ich fände es sinnvoll, zu klareren und weniger Kriterien zu kommen, die Absicht des Spielers wieder in den Vordergrund zu rücken und dem SR auf dem Platz die Hoheit über die Bewertung zu lassen.

    Zitat von Manuel Gräfe im kicker zum Thema SR im Amateurbereich

    Vor 10 Jahren hatten wir in Deutschland 80.000 SR, jetzt sind es knapp unter 60.000. In Berlin haben wir verbandsintern eine Strukturreform angestoßen, die verhindern soll, dass SR aufhören, weil sie sich bei ihren Ansetzungen oder möglichen Aufstiegen ungerecht behandelt fühlen. Auch da gab es zu viel Vetternwirtschaft. Aber es gibt natürlich auch externe Gründe, warum allmählich der Unterbau wegbricht. Die sich häufenden Attacken auf SR sind ein Beleg für die zunehmende Verrohung der Gesellschaft. Wenn selbst Helfer wie Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter angegangen werden, ist das bestürzend. Diesen Verlust an Werten und Mangel an Respekt erleben auch immer mehr SR. Das ist eine Fehlentwicklung, bei der unsere Gesellschaft gefordert ist. Das kann nicht der DFB allein lösen.

    [Man kann SR] z.B. durch bessere Vorbildfunktion in der Bundesliga [besser schützen]. Es gab 2018/19 etwa 3000 gemeldete Angriffe auf SR. Die DFB-Elite-SR werden in der Rückrunde zusammen mit den Amateur-Schiedsrichtern eine Aktion durchführen, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen. Es sollte nicht erst jemand aufgrund einer körperlichen Attacke sterben, bevor sich etwas ändert. Es gab schon SR mit Folgeschäden nach solchen Vorfällen. Im Kinder- und Jugendbereich sind alle Eltern und Betreuer aufgefordert, sich selbst zu hinterfragen und Fairness vorzuleben. In der D-Jugend machen die Kleinen im Spiel Fehler und der SR macht auch welche. Das müssen alle akzeptieren und sollten allen Schiedsrichtern, die für 15€ ihren Sonntag und Zeit mit der Familie opfern, damit andere Fußball spielen können, danken und ihnen mit Respekt und Achtung begegnen.


    Auch zum Thema "Gräfe packt aus" passend, gibt es zudem diesen 11 Freunde-Artikel zum Hoyzer-Skandal.

  • Dingmader, es wurden mit der Zeit regelmäßig Spiele von 2. Mannschaften von Vereinen ohne Soll nicht mehr besetzt, wenn alle verfügbaren SR für aufstiegsberechtige Mannschaften benötigt werden. Das wurde oft genug kommuniziert, sowohl zu den Vereinen hin als auch innerhalb des Kreises. Das Problem mit der anderen Handhabe ist doch genau der Grund, warum die Gruppenreform im SFV kommen wird und kommen muss: weil anders der Spielbetrieb gar nicht mehr gewährleistet werden kann. Nur dass sich speziell im Nordsaar Gruppen dagegen wehren, die genau dieses Schema seit Jahrzehnten fahren was aber heutzutage nicht mehr funktioniert, weil eben Verluste nicht mehr kompensiert werden können. Wenn ich mir ansehe, dass Gruppen mit weniger als 20 Mann sich das nicht eingestehen können und das noch durchgehen gelassen wird - da fehlt mir einfach das Verständnis für.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Dingmader, es wurden mit der Zeit regelmäßig Spiele von 2. Mannschaften von Vereinen ohne Soll nicht mehr besetzt, wenn alle verfügbaren SR für aufstiegsberechtige Mannschaften benötigt werden. Das wurde oft genug kommuniziert, sowohl zu den Vereinen hin als auch innerhalb des Kreises. Das Problem mit der anderen Handhabe ist doch genau der Grund, warum die Gruppenreform im SFV kommen wird und kommen muss: weil anders der Spielbetrieb gar nicht mehr gewährleistet werden kann. Nur dass sich speziell im Nordsaar Gruppen dagegen wehren, die genau dieses Schema seit Jahrzehnten fahren was aber heutzutage nicht mehr funktioniert, weil eben Verluste nicht mehr kompensiert werden können. Wenn ich mir ansehe, dass Gruppen mit weniger als 20 Mann sich das nicht eingestehen können und das noch durchgehen gelassen wird - da fehlt mir einfach das Verständnis für.

    Die Gruppenreform ist doch schon längst da.

    Außer im Ostsaar wurde alles auf 3 Gruppen aufgeteilt. Diese sind nun größer und sogenannte Karteileichen wurden eliminiert.


    Im Ostsaar haben wir den Luxus, dass wir einerseits drei sehr starke Gruppen mit Homburg, Neunkirchen und St. Ingbert haben und mit unserem KSO jemanden, der es irgenwie geschafft hat durchzusetzen, dass diese Reform bei uns noch nicht eingeführt wurde.

  • Sie ist eben nicht da - weil eben noch nicht flächendeckend die Vorgaben umgesetzt sind. Nordsaar ist genau so wie Ostsaar noch der alte Stand, die einzigen, die umgesetzt haben sind Süd- und Westsaar.


    Und bis sie in den Köpfen drin ist dauert es noch so lange, bis die alten Böcke abgedankt haben, die sich aktuell noch quer stellen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Zitat

    Es wird bei Schiedsrichtern zu wenig auf die Persönlichkeit und fußballerische Entscheidungsqualität Wert gelegt

    Das bringt es auf den Punkt - und ist gleichzeitig eine gegenseitige Abhängigkeit. Ich kann kein Spiel leiten, wenn ich nicht durch Persönlichkeit überzeuge. Ich kann aber auch kein Spiel leiten, wenn ich mich nur noch im Schiedsrichterlaufkreis bewege. Zweifelsfrei könn(t)en viele von uns jedes Spiel hinreichend aus dem Mittelkreis leiten, dennoch ist eine gewisse Spielnähe zumindest hilfreich.


    Meines Erachtens braucht es daher einen Kompromiss und ich finde den hessischen Lauftest durchaus angemessen (da sagen eigentlich alle, wer den nicht schafft, der sollte auch nicht mehr auf den Platz): Je nach Klasse zehn-, fünzehn- oder zwanzigmal von Strafraum zu Strafraum in gut 30 Sekunden, nach jedem "Sprint" eine "aktive" Ruhepause von etwa gleicher Dauer. Wir schwätzen dabei meist intensiv und nur sehr vereinzelt wird der Test nicht bestanden (und das sind dann die Leute, bei denen man sich auch nicht wundert, dagegen ist - sorry - Tannenbaum noch äußerst fit).


    Mehr stört mich der Regeltest: Weder halte ich die Abfrage der Regelfragen aus der Schiedsrichterzeitung für sinnvoll noch die Spezialfragen mit Assistenten und Co., auch die sehr seltenen Vorkommnisse muss ich nicht unbedingt abfragen. Aber eine Regelfrage, wie viele Auswechslungen denn nun zulässig sind, habe ich noch nie gehabt, ebenso wie die Frage, wie viele Spieler auf dem Spielbericht stehen dürfen - nur beschäftigt mich das weitaus öfter.


    In höheren Klassen können und dürfen freilich höhere Ansprüche an Lauf- und Regeltest gestellt werden.


    Hinzu kommen die ambitionierten, welche zwar schon eher Richtung "Zwayer" gehen, allerdings auch zwischen 40 und 50 Spiele pro Saison haben.

    Oh, ich bin ambitioniert, auf 40 bis 50 Spielleitungen komme ich in einer Saison eigentlich problemlos (Ausnahmen wegen Verletzungen o.ä. bestätigen die Regel). Nein, bin ich nicht und ich nehme mir ab und an auch die Freiheit, mir für andere Vorhaben freizunehmen, ebenso wie ich die unsäglichen Spiele unter der Woche nicht mehr annehme (der morgendliche Wecker um kurz vor 5 Uhr verträgt sich eben nicht unbedingt mit einem Anpfiff um 20 Uhr 50 km von zu Hause entfernt). Aber - und damit kommen wir wieder zum Kern des Problems zurück - ambitionierte SR müssen mindestens die doppelte Zahl an Spielleitungen haben, was für Privatleben wenig Raum lässt.

    Hier liegt es an uns diese SR davon zu überzeugen, dass das Hobby Spaß macht. Diese SR müssen weder "Zweyer" noch "Tannenbaum" sein.

    Und hier liegt das Kernproblem: Das ganze SR-Wesen ist, ähnlich wie der Fußball selbst, immer mehr auf "Leistung" ausgelegt. Junge Leute verlieren wir vornehmlich aus drei Gründen:
    * Übermäßige Inanspruchnahme

    * Meckereien und Anfeindungen von außen

    * Beschränkte Aufstiegsmöglichkeiten

    Zur übermäßigen Inanspruchnahme bzw. der Erwartung, zu jeder Tages- und Nachtzeit für Spielleitungen zur Verfügung zu stehen, hatte ich mich schon mehrfach geäußert. Die Sache mit den Meckereien, Anfeindungen und mehr ist m.E. jedem von uns hinlänglich bekannt. Bleibt also die Sache mit den Aufstiegsmöglichkeiten: Solange überall vermittelt wird, dass die Schiedsrichterei nicht nur ein schönes Hobby an sich ist, sondern man den Aufstieg anstreben muss, ist doch absehbar, dass relativ schnell Frust aufkommt. Erstens haben wir schlicht und einfach gar nicht genügend höherklassige Spiele, um alle SR aufsteigen lassen zu können. Zweitens hat nicht jeder die Fähigkeiten, höherklassig unterwegs zu sein; auch damit muss man klar kommen und das heißt übrigens nicht, dass man kein guter Betonliga-SR sein kann. Drittens hat nicht jeder den Willen und die Möglichkeit, die Erwartungen an die Ansetzbarkeit zu erfüllen, denn Beruf/Schule/Studium und Familie müssen bei einem Hobby Priorität genießen. Wir schaffen es aber nur viel zu selten, auch jungen Leuten zu vermitteln, dass ein Nicht-Aufstieg doch gar kein Problem und die Schiedsrichterei auch in der Betonliga ein schönes Hobby ist.

  • 3 Absätze, unterschiedliche Themen...

    Ich habe hier jetzt lange nur mitgelesen, an einigen Stellen den Kopf geschüttelt, an einigen Stellen zustimmend genickt. Es ist für mich jetzt aber der Zeitpunkt gekommen, an dem ich auch mal die andere Seite beleuchten muss.


    _____________________________________________________________

    Meine SR-Sicht

    Ich gehöre vermutlich eher zu der Kategorie "Zwayer", wie ihr sie hier beschreibt, habe 2019 mit 88 Spielleitungen abgeschlossen - Höchstwert im unseren Kreis lag bei 135, davon war ich noch weit entfernt - und davon sicher ein Drittel in den höchsten 3 Ligen Hessens bzw. den Jugend-Bundesligen absolviert. Wir werden halbjährlich auf unsere körperliche Fitness überprüft und laufen hier 32 Hits (8 Runden) mit 75m in 15 Sek. und 25m in 18 Sek. Der Lauftest ist obligatorisch, bisher gab es nie Probleme. Viel wichtiger ist, dass wir im Anschluss mit Videoszenen aus unseren Spielklassen arbeiten, Beispiele aus unseren eigenen Reihen analysieren und überlegen, wie können wir einheitlicher werden. Das ist für mich zielgruppenorientiertes Arbeiten und fördert unsere Spielleitungen auf Verbandsebene. Den obligatorischen Lehrgang im Sommer bestreiten wir dafür ohne Lauftest, nur mit Regeltest und dort werden nicht nur die Fragen aus den Hausregeltests, sondern auch "Überraschungsfragen" einfließen gelassen. Da der Regeltest maximal 30 Minuten des gesamten Wochenendes in Anspruch nimmt, bleibt unheimlich viel Zeit für vertiefende Inhalte, u.a. Gemeinschaftsstärkung, Vereinheitlichung, Gruppenarbeiten, Austausch, Wahrnehmungsstärkung, praktisches Training. Die Förderung auf dieser Ebene ist weg von dem läuferischen, was auch eine wichtige Komponente ist und gesehen werden will, hin zur Persönlichkeit und zum Regelwissen.


    _________________________________________________________________


    Gleichzeitig bin ich aber nicht nur Schiedsrichter, sondern auch zunächst zwei Jahre Stellvertreter, nun seit zwei Jahren Kreislehrwart und gehe davon aus, dass ich in der nächsten Woche in meine nächsten 4 Jahre als KLW berufen werde.


    Meine KLW-Sicht auf die Leistungsprüfung

    Aus meiner Sicht als Kreislehrwart möchte ich zunächst auf die Leistungsprüfung eingehen, die hier viel diskutiert wurde, bevor ich auf das Thema Weiterbildung im Allgemeinen eingehe.


    Die Kreisleistungsprüfung ist in Hessen fester Bestandteil und muss absolviert werden. Wie Manfred eben schon schrieb, sind die läuferischen Anforderungen für die Kreisebene sehr gering. Ich habe hier schon Leute mit Jeans laufen sehen, junge Hüpfer, die mit Flik Flaks den Weg bestritten oder erst gewartet haben, um dann mal einen Sprint ansetzen zu können. Die Kolleg*innen eines höheren Alters laufen gemeinsam und halten ein gemütliches Schwätzchen. Natürlich haben auch wir Stimmen, warum das notwendig ist, sie würden ja jetzt seit Dekaden pfeifen. Es ist ein Stück weit obligatorisch und vor allem steht das Zusammenkommen im Vordergrund, verbinden wir die Leistungsprüfung doch mit unserem SR-Sommerfest, bei dem Essen und Getränke frei sind.

    Ich sage euch auch, warum ich den Lauftest als wichtig empfinde: Im vergangenen Spätsommer ist ein Kollege von uns bei einem AH-Spiel zusammengebrochen und verstarb später im Krankenhaus. Wir im Ausschuss haben uns die Frage gestellt, ob wir ihn überhaupt noch hätten rausschicken dürfen. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass die jährliche Leistungsprüfung für uns ein Stück weit eine Absicherung ist, ob die Leute noch fit genug sind oder nicht. Ich sage nicht, dass man kein Spiel pfeifen kann, ohne zu laufen. Ich sage aber, dass wir für uns eine Orientierung brauchen, ob wir er noch verantworten können, wenn alle Gespräche, langsam passives Mitglied zu werden, nicht fruchten. Der Kollege hatte die Leistungsprüfung abgelegt und den läuferischen Teil bestanden.

    Dass andere Landesverbände die Anforderungen höher stellen, ist deren Sache. Ich denke aber, dass wir in Hessen den richtigen Weg zwischen Leistung zeigen und Anforderungen gering halten gefunden haben und das auch die Basis annehmen kann. Ganz ohne pfeift bei mir niemand ein Spiel und das habe ich im Sommer auch durchgezogen, da wir allen Kolleg*innen gleich 10 mögliche Termine angeboten haben und diese auch stattfanden.


    Die regeltechnische Komponente wurde hier auch mehrfach diskutiert. Dass Lösungen bekannt seien wird als negativ ausgelegt, Fragen sollten unbekannt sein. Bei uns werden der A- und B-Bogen aus den Fragen des Hausregeltests der Saison zusammengestellt. Auch hier sind die Lösungen bekannt, man kann sich monatlich damit beschäftigen, insgesamt gibt es 90 Fragen. Davon kommen 15 dran. In der Prüfung sind keine Hilfsmittel zugelassen, setzen wir in unserem Kreis zumindest so um. Und obwohl alle Fragen mit Lösung bekannt sind, habe ich einen Großteil der Abgaben im Bereich 40-70% der Punkte, was auf Verbandsebene als "nicht bestanden" gewertet wird. Im Kreis haben wir eine Abstufung nach Herrenspielklassen, für den Jugendbereich muss man lediglich teilgenommen haben. Für den Herrenbereich setzen wir voraus, dass zumindest 20 der 30 Punkte erreicht werden, in Abstufungen nach oben sind für die Kreisliga A und die Kreisoberliga 25 Punkte zu erreichen, ebenso, wenn man als SRA mitfahren möchte.

    Die Fragen werden so ausgewählt, dass sie zielgruppenorientiert sind. Keine SRA-Fragen, keine komplexen Fragen, über die man nachdenken muss, keine Fragen mit erhöhter Fehlerquelle in den Online-Abgaben. Natürlich kommen dabei auch Fragen dran, die vermutlich fast nie passieren, aber der Fragenpool wird durch die Einschränkungen, die wir uns selbst für unsere Basis auferlegen, bereits deutlich kleiner.


    _________________________________________________________________________


    Meine KLW-Sicht auf die Ausbildung allgemein


    Es wurde mehrfach angemahnt, dass die Ausbildung in den Kreisen nur auf die "Zwayers" abzielt und nicht auf die Basis im allgemeinen. Ich reiße mal kurz an, was als KLW in Hessen aktuell gefordert wird bzw. was ich im letzten Kalenderjahr alles auf die Beine stellen durfte, natürlich alles ehrenamtlich:


    Neben 30 Schulungen (Aktiven-Pflichtsitzungen Ü18, Jung-Pflichtsitzung U18, Förderkader), dem Neulingslehrgang mit 7 Terminen, 8 SR-Ausschusssitzungen, 3 verpflichtenden Trainerschulungen im Rahmen der Trainerausbildung und 2 Lehrwartetagungen kommen noch die Patenschulung für SR-Paten zur Betreuung von Neulinge, die Schulung der SR-Beauftragten der Vereine, die Lehrwartetreffen der Region und natürlich alle organisatorischen Elemente hinzu. Dass ich letztes Jahr auch noch Hauptorganisator unseres 100-jährigen Jubiläums war, klammere ich dabei schon aus. Allein mit den Pflichtaufgaben komme ich bereits auf 54 Termine im letzten Jahr! Gleichzeitig muss ich Räume organisieren, Einladungen verschicken, den Essensverkauf bei den Sitzungen koordinieren, den Sitzungssaal teilweise am Vormittag in der Mittagspause schon vorbereiten und natürlich auch die Vorträge fertig machen. Darüber hinaus koordiniere ich das gesamte Coachingsystem, was im letzten Jahr auf eine Gesamtzahl von knapp 100 Coachings kam und in diesem Jahr weiter verdoppelt werden soll. Die Bögen müssen Korrektur gelesen und weiter verschickt werden, die Abrechnung der Coachings läuft ebenfalls über mich und natürlich mache ich etliche Coachings auch selbst, einige davon fallen nicht unter die Coachingzahl, weil man einfach so hinfährt, sich eine Halbzeit anschaut und dann zum nächsten weiter fährt. Im Schnitt sehe ich pro Wochenende 3-4 Sportplätze zusätzlich, zu meinen eigenen Spielen.


    Nicht alles sind nun Pflichtaufgaben, allen voran die Coachings lege ich mir selbst auf, der Rest muss aber gemacht werden, damit das System funktioniert. Im System selbst haben wir dann noch Vorgaben. Innerhalb von 2 Jahren müssen 10 Themen wiederholt werden und sind somit fester Bestandteil der Pflichtsitzungen, an denen man nicht vorbei kommt. Dazu die Leistungsprüfung, die als Schulung zählt sowie eine Sitzung, bei der wir die Basis mit Regelfragen und How-To-Regelfragen Lesen vorbereiten sowie am Anfang der Saison die Regeländerungen. Bleiben in 2 Jahren also noch genau 4 Termine, an denen ich etwas Selbstgewähltes machen kann. Ich versuche immer, die Referate auf die Basis zuzuschneiden. Manche Themen beinhalten aber Aspekte, die fernab davon sind. Hier muss ich als Lehrwart abwägen, was kann ich meiner heterogenen Gruppe zumuten, damit es die einen an der Basis nicht überfordert oder zu dem Gedanken bringt, dass sie das doch nie brauchen und zum anderen meine jungen aufstrebenden Schiedsrichter noch Interesse an den Vorträgen haben und nicht denken, dass sie das schon 100 Mal gehört haben und selbst vortragen könnten. Eine Pflichtsitzung ist eben nicht schwarz oder weiß, wir können nicht nur Basisarbeit machen, wir müssen versuchen, alle abzuholen. Und dann gibt es natürlich auch noch die, denen alles egal ist, die einfach ihre Zeit absitzen und hoffen, dass der da vorne nicht zu lange redet oder den, der bereits deutlich angetrunken zur Schulung kommt.


    Ich habe seit gut einem Jahr nun mein DFB-Ausbilderzertifikat. Hier werden wir von zentralen Maßnahmen geschult, wie wir Lehrinhalte vermitteln sollen. In 3 Wochenenden über ganz Deutschland verteilt (auch ein Stück weit verpflichtend, ist es doch Vorgabe des DFB-Masterplans). Viele dieser Dinge kann ich aber im aktuellen System gar nicht anwenden. Ich würde gerne mehr Gruppenarbeiten machen, mehr digitalisiert arbeiten und gemeinsam diskutieren, weil ich dann eben die Gruppen kleiner machen könnte und der Kategorie Ü65 eine andere Aufgabenstellung geben könnte, als es die Kategorie U30 bekommt. Ich kann das auch jetzt machen, dafür muss ich aber zusätztliche Kurzschulungen ansetzen, an denen nahezu kein Interesse besteht. Der Versuch bei einer Pflichtsitzung mit 80 Leuten in Gruppendiskussionen mit Gruppentischen zu gehen, ist kläglich gescheitert, daran bestand kein Interesse, allen voran von den lebensälteren Schiedsrichtern.


    Klar ist auch, dass ich mit meinem Förderkader, mit Talenten, die aufstreben wollen, andere und vertiefende Inhalte betreibe. Der Förderkader ist ein Angebot. Ich frage alle möglichen Kandidat*innen vor der Saison an, ob sie das machen wollen und stelle ihnen das frei. Sie bekommen dadurch mehr Input, etwas den Vorzug bei Coachings und hin und wieder eine Info etwas früher, als der Rest. Wenn sie sich dagegen entscheiden, macht das nichts. Sie erhalten dennoch Coachings, wenn auch nicht ganz so viele, wie im Förderkader, und bleiben auf dem Schirm.


    Allgemein sind Coachings für alle da. Sie müssen aber auch gewollt sein. Einfaches Beispiel: Ich war bei meinem Verein als Zuschauer bei einem A-Jugendspiel. Der Schiedsrichter pfiff ordentlich, machte bei seiner Persönlichkeit aber eine nicht immer optimale Figur, indem er bei Reklamationen den Zuschauern Applaus spendete und ihnen den Daumen zeigte. Ich ging deshalb rund 20 Minuten nach dem Spiel zu ihm, stellte mich vor, da er aus einem anderen Kreis war und versuchte mit ihm das Gespräch zu suchen. Vielmehr wurde ich angegriffen, dass die Leute, die höher pfeifen das ja leicht sagen könnten und er sich von mir nichts anhören müsse, vielmehr habe ich dafür zu sorgen, dass die Zuschauer ruhig sind. Dass er selbst die Zuschauer gegen sich aufgebracht hat und die lautstarken Reklamationen mit einem einfachen Abseits-Ruf, auf den er eingegangen ist, begonnen haben, das wollte er nicht hören.



    Fazit:

    Es läuft einiges nicht rund, vieles würde ich gerne anders machen. Vieles läuft aber auch sehr gut. Wir haben Unterstützung von der Verbandsspitze, bekommen viele Materialien vom DFB, mit denen wir arbeiten können. Aber alles kostet Zeit. Das Amt des Kreislehrwartes, wie viele andere Ämter auch, sind inzwischen mehr als ein Ehrenamt, das man mal kurz nebenbei macht. Inzwischen arbeite ich mindestens 5-6 Stunden pro Woche dafür. Uns werden viele Vorgaben gemacht, die wir erfüllen müssen, gleichzeitig arbeitet man daran, diese zu Verändern, zumindest in Hessen hat man das Problem erkannt und möchte das auf dem Verbandstag im Sommer in neue Bahnen lenken. Gegen Veränderungen wehren sich aber auch viele, gerade die, die schon länger dabei sind. Ich hoffe mit dem Beitrag, der jetzt doch länger wurde als geplant, einen kurzen Einblick geben zu können, was eure Lehrwarte überhaupt leisten müssen. Im Endeffekt habe ich in meinem Kreis 186 Personen zu betreuen und jeder für sich denkt, dass er/sie die wichtigste und einzige Person ist (vllt nicht alle, aber viele), rufen nach einer Mail mehrfach an, weil man nicht innerhalb weniger Minuten antwortet, brauchen für vieles Unterstützung, Banalitäten müssen nachgefragt werden und so weiter. Ich mache das gerne, mir macht die Arbeit Spaß. Viele betrachten die Dinge aber eben nur von einer Seite, weil es einfacher ist. Ich werde es, neben meinen weiteren Ehrenämtern als Trainer und Vorstandsmitglied im Dachverband, weiterführen und versuchen, möglichst viele abzuholen. Alle wird man nie erreichen können.