Möchte hier einer auspacken?

  • Ja Ente

    Aber das ist doch genau das, was SixthSCTF oben geschrieben hat. Die Lehrabende sollten nicht irgendwelche Spezialfälle für die Elite-SR behandeln (dafür haben die eh nochmal ihre eigenen Lehrgänge), wo sich 90% der anwesenden SR fragen "Was mache ich hier eigentlich und warum sollte ich beim nächsten Mal noch einen Abend für so einen Quatsch opfern?", sondern Basics Basics Basics, und zwar auf ansprechende Weise, so dass jeder gerne wieder kommt.

    Und wenn man das jetzt von der "Meta-Ebene" betrachtet ist es so, das auf der untersten Lehrebene (der Kreis- bzw. Bezirksausschüsse) 80% des Lehraufwandes für eine Gruppe von 5% der Schiedsrichter aufgewendet wird. Dabei möchte ich das Thema Lehrwesen ausdrücklich sowohl als Regel- als auch als körperliche Fitness verstanden wissen.


    Natürlich bestätigen auch hier wieder die Ausnahmen die Regel


    Man muss bei Manueal aber auch zwischend en Zeilen lesen.

    Aber Manuel Gräfe bezieht seine Kritik ja auch auf den DFB und die dortigen Methoden. [...]

    Und das geht durch bis in die Verbandsklassen. [...]

    Und da geht die Entwicklung in die falsche Richtung auch bei den DFB-Schiris. So verstehe ich Manuel Gräfe.

    Nicht nur bei den DFB-Schiries läuft da was schief. Das Thema zieht sich durch bis zur Basisarbeit:

    nicht irgendwelche Spezialfälle für die Elite-SR behandeln (dafür haben die eh nochmal ihre eigenen Lehrgänge), wo sich 90% der anwesenden SR fragen "Was mache ich hier eigentlich und warum sollte ich beim nächsten Mal noch einen Abend für so einen Quatsch opfern?", sondern Basics Basics Basics, und zwar auf ansprechende Weise, so dass jeder gerne wieder kommt.

    Genau da liegt dar Hase im Pfeffer.

    Zum vierundrölfzigsten male Handspiel mit Zeitlupenstudien, Standbildern und Regiekommentar und noch immer weis keiner

    • wie die Spielfeldabmessungen für c-Mädchen 9ner Feld sind und wo man das vielleicht mal nachlesen kann
    • Wie die Abstoß- und Abseitsregeln im E Jugendfussball sind
    • Wie die Rückpassgegel im D- und E-Jugendberereich auszulegen ist
    • Wie groß ein Strafraum in der D-Jugend zu sein hat
    • Wie oft im Seniorenfussball gewechselt werden darf
    • Wann bei Gewitter der Spielbetrieb einzustellen ist
    • Wie viele Spesen es für welches Spiel gibt
    • Wann ein Frauenspiel auf 7ner Feld wegen Personalmangel abzubrechen ist (und wo mal das mal nachlesen kann)
    • Wer sich in der Coachingzone aufhalten darf
    • Wie man mit renitenten Eltern und Trainern umgeht
    • etc.
    • etc.


    Ja, klingt vielleicht etwas Überheblich, aber genau das bedeutet Lehrarbeit auf Basisebene.

  • Sixth, da überschneiden sich für mich jetzt die Bringschuld des SR im Rahmen seiner Vorbereitung auf das Spiel mit dem, was die Lehrarbeit bzw. der Verband zu leisten hat. Die meisten Sachen kann man im Selbsstudium aus Dokumenten von der HP des Verbandes klären.


    Für mich ist es ein Unding, wenn Kollegen in Pokalspiele gehen ohne die Modalitäten für die Spielentscheidung vorher nochmal nachzulesen. Hier liegt das Problem, und da schließe ich mich mit ein, dass man aus der Routine heraus das nachschlagen vernachlässigt. Da hilft dann aus meinem Erleben auch kein Eingehen im Lehrabend weiter, da muss man sich an die eigene Nase packen und trotz Routine zwischendurch nachlesen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Aber den SR sollte man zumindest mal erzählen, wo sie das denn alles nachlesen können.
    Oder noch besser zu jeder Ansetzung im DFBnet wird die Spielordnung für das jeweilige Spiel automatisch verlinkt.

    Sollte ja kein Problem sein, wenn die Dokumente ordentlich irgendwo abgelegt sind.

    Spoiler: Sind sie nicht.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Ich kann jetzt nur für mich sprechen, bisher bekam ich noch immer von meinem Lehrwart die Infos, die ich nicht direkt finden konnte. Ansonsten sind die jeweilige Spielordnung oder Durchführungsbestimmungen auch nicht so versteckt.


    Das ist für mich in Teilen Jammern auf hohem Niveau, die uneinheitliche Auslegung liegt doch eher in der Bereitschaft, ganz klare Anweisungen nicht zu befolgen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Gräfe hat sich nun wieder an die Presse gewandt und ein Interview gegeben.


    In den Medien wird das Interview positiv gesehen, bin gespannt wie der DFB auf die Kritik der Ansetzungen reagiert.

    Ich finde das Thema Fitness sollte differenziert betrachtet werden. Wir haben auf der einen Seite die Bundesliga und die Kreisliga


    Herr Gräfe hat im Sommer bereits den Leistungstest kritisiert (https://www.ruhr24.de/sport/sc…n-gegenwind-13143511.html). Dazu haben einige Elite Schiedsrichter den Leistungstest im ersten Anlauf nicht bestanden, die Umstände ob verletzt oder nicht seien mal dahin gestellt. Da war auch der Herr Gräfe dabei, der seine Leistungsprüfung verspätet abgelegt hat. Von daher ist es doch logisch, das er weniger Spiele hat, als jemand der vor Beginn der Runde seine Leistungsprüfung abgelegt hat.


    Wer in der Bundesliga, im Profisport, pfeift, ist ein Berufsschiedsrichter. Da gehört das Training eben zum Beruf dazu. Wenn ich lese dass unsere Bundesliga Schiedsrichter Probleme beim Leistungstest haben, oder diesen kritisieren, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wenn der Herr Gräfe das Leistungsprinzip einfordert, muss er die Leistung im Fitness Bereich ebenso bringen. Ob und wie stark die Gewichtung der Laufleistung im Beobachtungssystem, oder der Ansetzung, ist, kann ich nicht bewerten.

    Bei uns in den unteren Klassen scheint es mal wieder stark Verbandsabhängig. Im SWFV gibt es unterhalb der Leistungsklassen Abstufungen in den Kreise was die Leistungsprüfung angeht, es gibt auch Altersbedingt nochmal einen Nachlass auf die geforderte Rundenzahl und Zuschlag auf die Zeit. Wir hatten auf unserer letzten Leistungsprüfung zwei 13 Jährige Neulinge, die ohne Probleme die Laufprüfung für die Bezirksliga (erste Gespannsliga) abgelegt haben. Auch Kollegen 50+ laufen ihn ohne Probleme.


    Eine General Kritik an den Leistungsprüfungen kann ich nicht nachvollziehen, vielleicht sollte man eher seine eigene Fitness hinterfragen.

    Die Themenwahl auf den Lehrabenden ist teilweise auch wieder Verbandsabhängig wie ich auf einer DFB Weiterbildung für Lehrwarte von (ex)Kollegen erfahren habe. In anderen Verbänden gibt der Verbandslehrwart die Themen für die Lehrwarte vor, die im Jahr abgehandelt werden sollen. Teilweise bekommen die Lehrwarte die Unterlagen komplett fertig zum Vortragen. Solche Dinge wie du auflistet sollten aber auf der Verbandshomepage zum Nachlesen sein. Im SWFV gibt es einen ganzen Bereich für "Satzungen und Ordnungen". Zumal das wie bereits gesagt zur Spielvorbereitung gehört.

    dabei pfeiffen 60% aller Kollegen noch Abseits nach den Regeln von 1980 und kennen noch nicht einmal die Rückpassregel.

    Ich durfte jetzt 2 Jahre "interims weise" Lehrwart in meinem Kreis sein. Das ist auch der Grund warum die Lehrarbeit sich größtenteils an die "oberen 10%" der Schiedsrichter richtet. Der Rest hat keinerlei Interesse am Lehrinhalt, das hat nichts mit dem Alter zu tun, da geben sich die ganz Jungen und die Älteren nicht viel. Die kommen eben nur wegen der Anwesenheit.

  • Sixth, da überschneiden sich für mich jetzt die Bringschuld des SR im Rahmen seiner Vorbereitung auf das Spiel mit dem, was die Lehrarbeit bzw. der Verband zu leisten hat. Die meisten Sachen kann man im Selbsstudium aus Dokumenten von der HP des Verbandes klären.


    Für mich ist es ein Unding, wenn Kollegen in Pokalspiele gehen ohne die Modalitäten für die Spielentscheidung vorher nochmal nachzulesen. Hier liegt das Problem, und da schließe ich mich mit ein, dass man aus der Routine heraus das nachschlagen vernachlässigt. Da hilft dann aus meinem Erleben auch kein Eingehen im Lehrabend weiter, da muss man sich an die eigene Nase packen und trotz Routine zwischendurch nachlesen.

    Das ist aber, sofern es keine kompakt zusammen gestellten Infoblätter/Broschüren etc. gibt fast nicht zu leisten.


    Ich hatte vor sechs Jahren einen Landesverbandswechsel und habe es damals selbst gesehen. Es bleibt einen fast nichts anderes über als die Spielordnung komplett durchzulesen. Dabei liest man natürlich auch sehr viel was man als SR nicht braucht.


    Für Sachen wie Spielfeldgröße- und aufbau, Spieleranzahl und Auswechslungen, Schiedsrichterspesen und ähnliches gibt's bei uns hingegen eine entsprechende Broschüre.


    Natürlich liegt es in der Verantwortung jedes einzelnen SR entsprechend vorbereitet in ein Spiel zu gehen. Jedoch sollte auch der Verband den Zugang zu Informationen niedrigschwellig gestalten.


    Es muss auch gar nicht jede Spezialität jeder Altersklasse im Lehrabend durchgekaut werden. Für sowas eignen sich Merkblätter hervorragend. Die passen entsprechend gefaltet sogar ins Schiedsrichtermäppchen.

  • Und ich hatte den Wechsel diesen Sommer nach 29 Jahren im gleichen Verband...


    Klar steht viel Uninteressantes für die Spielleitung drin, das brauche ich mir aber a) nicht wirklich durchlesen wie das Thema Wechselfristen z. B. Und b) ist auch bei Merkblättern nicht immer der für mich richtige Informationsgehalt sicher gestellt.


    Aber selbst wenn es Zusammenfassungen gibt, sehr wenige nutzen diese, das ist zumindest meine Erfahrung, weil die ja alles können und wissen. Bis zum nächsten Vorfall, dann wird gejammert, woher man es denn wissen soll.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ansonsten sind die jeweilige Spielordnung oder Durchführungsbestimmungen auch nicht so versteckt.

    Na ja, bedingt durch die "Grenzlage" bin ich zwar regelmäßig in meinem Verband eingesetzt (da kenne ich die notwendigen Details), ab und an komme ich aber auch ins "feindliche Ausland" - und ganz ehrlich: Ich halte es schon für eine Zumutung, wenn ich mich dann in alle Details einarbeiten soll, das würde meinen Zeitaufwand für ein Spiel mal eben verdoppeln bis verdreifachen, sorry, für mich ist das auch nur ein Hobby. Die wesentlichen Unterschiede kenne ich, aber wenn ich mich dann vor jedem Spiel in jedes Detail einarbeiten soll - das kann es nicht sein.

  • Muss ich wirklich jedes Detail kennen? Nein. Aber ich muss zumindest die Grundlagen, die abweichen können, kennen: Anzahl Wechsel, Handhabe Coachingzone Kennzeichnung, das war es aber doch schon eigentlich. Und ich rede nicht von gelegentlichem Austausch, sondern vom Alltagsgeschäft im eigenen Verband.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Na ja, im SWFV gibt es schon ein paar Sonderlocken mehr - und die Auffindbarkeit mancher Dokumente ist sowohl "drüben" als auch bei uns mehr als suboptimal.


    Es wäre eigentlich an der Zeit, dass wir Tante Verbandsspezifisch und Onkel Kreisspezifisch mal in Rente schicken, das würde vieles schon einmal stark vereinfachen.

  • @Santeco

    Mit dem was du über Gräfe und die anderen schreibst, die ihre Prüfung verspätet abgelegt haben und sie dadurch erstmal zurück gesetzt werden hast du zwar Recht aber richtiger wird es trotzdem nicht. Das ist nämlich genau das, was Manuel doch kritisiert. Wenn du sagst, dass es aber so sein muss, dass sie erstmal ihre Leistung nachweisen sollen, indem sie zum xten Mal im Jahr zehn Runden um den Sportplatz rennen sollen und nur, weil sie es einmal nicht geschafft haben, sie plötzlich nur noch bedingt für Bundesligaspiele geeignet sind, dann stößt Du doch ins gleiche Horn, wie der DFB. Ein Schiedsrichter wie Manuel Gräfe hat seine Bundesligatauglichkeit in hunderten Bundesligaspielen und dutzenden internationalen Einsätzen unter Beweis gestellt. Und weil er einmal die Laufprüfung nicht geschafft hat, ist er plötzlich nicht mehr bundesligatauglich? Das diese Kolleginnen und Kollegen körperlich und geistig topfit sein müssen und es auch sind, versteht sich doch von selbst. Aber geht's denn nur um's Laufen? Wollen wir Schiris, die ohne Probleme bei.der Leichtathletik -WM auf der Mittelstrecke an den Start gehen könnten oder welche die in der Lage sind, das Ruhrpottderby in Dortmund vor der gelben Wand ohne Zirkus und ohne sich in die Hose zu machen, souverän über die Bühne zu bringen. Dass Manuel das kann, hat er schon öfter bewiesen.

    Die Priorität, alles vom läuferischen Leistungsvermögen abhängig zu machen, ist falsch und das sieht auch Manuel Gräfe so.

    Leider hat sich diese Prioritätensetzung bis ganz nach unten verbreitet.

    Ich bin davon überzeugt, dass dem Schiedsrichterwesen allein deshalb schon viele große Talente verloren gegangen sind.

  • es gibt auch Altersbedingt nochmal einen Nachlass auf die geforderte Rundenzahl und Zuschlag auf die Zeit.

    Und das verstehe ich nicht.
    Am Ende hast du den jungen guten SR der zu langsam war und deshalb nicht mehr pfeifen darf, dafür hast du den älteren der evtl. viel schlechter pfeift aber genauso langsam ist, aber durch sein Alter nicht so schnell sein muss.
    Gerade in den Amateurligen sollte das halt nicht sein.

    Wenn man schon irgendeine Mindestleistung definiert dann für alle. Warum sollte der ältere langsamer sein dürfen als der Jüngere?

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Ich bin davon überzeugt, dass dem Schiedsrichterwesen allein deshalb schon viele große Talente verloren gegangen sind.

    Und da setze ich gerade noch einen drauf:

    Es geht "unten" nicht nur um die Laufleistung, sondern auch um die regeltechnischen Leistungsprüfungen. In den Klassen, in denen die meisten Schiris unterwegs sind, gibt es keine Assistenten (95 % der Spieler finden ohne Assistenten statt), ergo haben in den Regelfragen Assistenten und die Zusammenarbeit mit dem Gespannführer nicht verloren. Und obwohl ich ein großer Verfechter von Regelkenntnissen bin, gibt es Situationen, die sooooooo häufig vorkommen und für das Spiel soooooo entscheidend sind, dass es eigentlich egal ist, ob ich da richtig oder falsch entscheide, weil das auf und um den Platz ohnehi niemand weiß (und wie oft kommt es vor, dass ein Zuschauer das Feld betritt und dabei ein Tor verhindert). Wichtiger ist doch, dass die Kernkompetenzen sitzen, es darf nicht passieren, dass im Jugendbereich statt einer Zeitstrafe die Ampelkarte gegeben wird respektive dass nach einer Zeitstrafe noch eine Verwarnung folgt - und wenn ich am Lehrabend zuhöre, passieren solche Dinge aber mehrfach im Jahr (im Gegensatz zum Zuschauerbeispiel).


    Wo ist denn das Problem, wenn ich bei Besonderheiten ergänzend zur Ansetzung eine kleine Mail bekomme, die mich darauf hinweisen? Die Zahl der Pokalspiele ist überschaubar, also warum gibt es da keine Mail, die mich aufklärt, ob es eine Nachspielzeit gibt (und ggf. sogar wie lange die ist) oder ob wir gleich zum Elfmeterschießen übergehen.

  • Und das verstehe ich nicht.
    Am Ende hast du den jungen guten SR der zu langsam war und deshalb nicht mehr pfeifen darf, dafür hast du den älteren der evtl. viel schlechter pfeift aber genauso langsam ist, aber durch sein Alter nicht so schnell sein muss.
    Gerade in den Amateurligen sollte das halt nicht sein.

    Wenn man schon irgendeine Mindestleistung definiert dann für alle. Warum sollte der ältere langsamer sein dürfen als der Jüngere?

    Weil er älter ist??8|

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • @Santeco

    Wenn du sagst, dass es aber so sein muss, dass sie erstmal ihre Leistung nachweisen sollen, indem sie zum xten Mal im Jahr zehn Runden um den Sportplatz rennen sollen und nur, weil sie es einmal nicht geschafft haben, sie plötzlich nur noch bedingt für Bundesligaspiele geeignet sind, dann stößt Du doch ins gleiche Horn, wie der DFB.

    Wenn es eine Prüfung gibt, kann es eben nur bestanden oder nicht bestanden geben. Ich muss dazu sagen, um meinen Standpunkt vielleicht etwas verständlicher zu machen, ich absolviere den selben Intervall Test beim SWFV in der Leistungsklasse wie die Bundesliga SR, mit den selben Zeiten und den selben Runden. Einem Bundesliga SR darf dieser Leistungstest Körperlich keine Schwierigkeiten machen. Wir reden von der höchsten Spielklasse in Deutschland, in der Profischiedsrichter zum Einsatz kommen.

    Ich kann nicht bewerten/beurteilen wie stark die Laufleistung im Spiel sich auf die Ansetzungen der Spiele oder die Bewertung in der Beobachtung auswirken. Das sollte auch meiner Meinung nach nur eine geringe Rolle spielen.

    Ich bin davon überzeugt, dass dem Schiedsrichterwesen allein deshalb schon viele große Talente verloren gegangen sind.

    Viele große Talente sind auch an ihrer Einstellung gescheitert. Und wer an der Laufprüfung oder dem Regeltest scheitert, hat meiner Meinung nach ein Einstellungs Problem. Beides lässt sich nämlich trainieren.
    Ich rede nicht darüber die Spieler zu überrunden, oder im dauer Sprint von Strafraum zu Strafraum zu laufen, sondern einfach nur die mindest Anforderungen zu bestehen.

    Und das verstehe ich nicht.
    Am Ende hast du den jungen guten SR der zu langsam war und deshalb nicht mehr pfeifen darf, dafür hast du den älteren der evtl. viel schlechter pfeift aber genauso langsam ist, aber durch sein Alter nicht so schnell sein muss.
    Gerade in den Amateurligen sollte das halt nicht sein.

    Wenn man schon irgendeine Mindestleistung definiert dann für alle. Warum sollte der ältere langsamer sein dürfen als der Jüngere?

    Die Diskussion kann man ewig führen und führt, gefühlt, nur zu einem Konflikt "Alt gegen Jung".

  • Intervall Test beim SWFV in der Leistungsklasse wie die Bundesliga SR, mit den selben Zeiten und den selben Runden.

    Das stimmt nicht. Ich weiß es ja, ich komme auch vom SWFV und alle Leistungstests sind standadisiert. Der SWFV-Test sind 10 Runden, 35 Sekunden für die 150 Meter, 40 Sekunden für die 50 Meter, teilweise bekannt als der "Frauentest". Allein in der Landesliga (und aufwärts) ist der Test härter. Hier sind es auch 10 Runden, aber mit maximal 30 s für 150 m und 35 s für 50 m. Dann kommen noch die 6 40 m Sprints dazu.

    Beim Part über den BuLi-Test muss ich mich au fInfos von anderen Leuten verlassen, also diese Aussagen ohne Gewähr: Es sind 12 Runden statt 10 Runden. Die Zeit für die 150 m und 50 m lauten 25 bzw 30 s.

    Das ist schon ein gewisser Unterschied.

  • Hallo.


    Hier muss ich Santeco zustimmen. Die meisten vermeintlichen Talente sind nicht am eigentlichen Lauftest gescheitert sondern an der Einstellung, bei denen es in meiner bisherigen aktiven Zeit nicht hingehauen hat:


    Entweder es wurde sich nicht bemüht, die bestmögliche Leistung im Test zu erbringen und es wurde mit angezogener Handbremse gelaufen.

    Es wurde sich nicht auf den Regeltest vorbereitet.

    Man war beratungsresistent aus den Beobachtungen heraus; bei einem Kamerad stimmte einfach das Stellungsspiel nicht, was auch wiederholt angemerkt wurde. Irgendwann kam dann von ihm gegenüber dem Beobachter der Spruch "Ich habe Sportabitur, ich weiß schon, wie ich laufen muss" ; die drei Zehntel Abzug in fast jedem Spiel im Bereich Stellungsspiel und der Vermerk, dass er regelmässig dem Spiel in die Quere kam hat er geflissentlich unterschlagen.

    Außerdem dann die Fälle, wo durch Freundin, Studium, Ausbildung und andere Veränderungen im Privatleben eine Ambition als SR nicht mehr Priorität hatte.


    Aber dass jemand rein durch Nichterfüllung der Laufleistung gescheitert wäre kann ich mich aus unserer Gruppe an niemanden erinnern.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Im Gegenteil, ich hatte sogar das Paradebeispiel für Wollen in der Gruppe. Der schaffte trotz massivem Übergewicht jedes Jahr die Leistungsprüfung und hielt sich so über zehn Jahre in der Leistungsklasse. Wenn man will geht das.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Außerdem dann die Fälle, wo durch Freundin, Studium, Ausbildung und andere Veränderungen im Privatleben eine Ambition als SR nicht mehr Priorität hatte.

    Vielleicht ist das aber genau das Problem, warum wir so viele junge Leute - mit und ohne Talent - verlieren? Studium und Ausbildung zählen für mich zum Thema "Beruf/Einkommen" - und sorry, das muss Vorrang haben, von den paar Euronen Spesen kann doch niemand leben (und selbst für die Profi-SR gibt es ein Leben nach der Liga und die Zeit bis zur Rente ist lang, wobei sie in der aktiven SR-Zeit selbst einzahlen müssen). Und auch Freundin/Privatleben - ich kenne nur sehr wenige Berufe, in denen das so inkompatibel ist wie beim SR, selbst Bundesligaprofifußballer haben so etwas; vielleicht sind die Anforderungen diesbezüglich zu hoch?

  • Das stimmt nicht. Ich weiß es ja, ich komme auch vom SWFV und alle Leistungstests sind standadisiert. Der SWFV-Test sind 10 Runden, 35 Sekunden für die 150 Meter, 40 Sekunden für die 50 Meter, teilweise bekannt als der "Frauentest". Allein in der Landesliga (und aufwärts) ist der Test härter. Hier sind es auch 10 Runden, aber mit maximal 30 s für 150 m und 35 s für 50 m. Dann kommen noch die 6 40 m Sprints dazu.

    Beim Part über den BuLi-Test muss ich mich au fInfos von anderen Leuten verlassen, also diese Aussagen ohne Gewähr: Es sind 12 Runden statt 10 Runden. Die Zeit für die 150 m und 50 m lauten 25 bzw 30 s.

    Das ist schon ein gewisser Unterschied.

    Etwas undeutlich von mir, ich bezog mich auf die Leistungsprüfung für die Leistungsklasse im SWFV. Da laufen wir inzwischen nicht mehr 150m / 50m in 30s/35s, sondern 75m / 25m in 15s/18s also 40 Intervallläufe (https://www.dfb.de/schiedsrich…6c86adb220c6f1b8870d456d2). Also die gleichen Zeiten und Runden. Den Coda Test machen wir nicht.

    In der Kreisleistungsprüfung, wie du richtig sagst, gelten die 150m / 50m in den Frauen Zeiten. Für die A-Klasse werden weniger Runden und mehr Zeit, je nach Alter.


    Vielleicht ist das aber genau das Problem, warum wir so viele junge Leute - mit und ohne Talent - verlieren? Studium und Ausbildung zählen für mich zum Thema "Beruf/Einkommen" - und sorry, das muss Vorrang haben, von den paar Euronen Spesen kann doch niemand leben (und selbst für die Profi-SR gibt es ein Leben nach der Liga und die Zeit bis zur Rente ist lang, wobei sie in der aktiven SR-Zeit selbst einzahlen müssen). Und auch Freundin/Privatleben - ich kenne nur sehr wenige Berufe, in denen das so inkompatibel ist wie beim SR, selbst Bundesligaprofifußballer haben so etwas; vielleicht sind die Anforderungen diesbezüglich zu hoch?

    Absolut richtig. Wenn man das richtig kommuniziert und seine Termine im DFBnet pflegt ist das auch in der Regel kein Problem. Das ist bei einigen wieder rum eine Einstellung Sache.