Mehr als nur gefährliches Spiel?

  • Was mir gerade wieder eingefallen ist durch die Regeländerung, könnte es zu dem Fall kommen, dass ein Spieler gefährlich spielt und dadurch eigentlich einen indirekten Freistoß verursacht.
    Gefährdet er aber nur einen Mitspieler müsste das laut Regeln nun einen direkte Freistoß geben.
    Es sei denn man argumentiert, dass gefährliches Spiel gar nicht gegen einen Gegner oder Mitspieler stattfindet, sondern nur "generell" gefährlich ist.


    Nehmen wir als Beispiel ein hohen Ball bei dem je ein Spieler aus jedem Team ins Kopfball Duell gehen will.
    Jetzt kommt ein zweiter Spieler der Verteidigenden Mannschaft mit gestrecktem Bein auf Kopfhöhe angeflogen und will diesen Ball so spielen.
    Er trifft dabei aber niemanden fliegt aber gefährlich nah an den anderen beiden vorbei.


    Je nach Interpretation gibt es nun verschiedene Möglichkeiten.


    Indirekter Freistoß, weil grundsätzlich gefährlich gespielt wurde
    indirekter Freistoß, weil der Gegner gefährdert wurde
    oder (und das ist halt etwas absurd)
    direkter Freistoß weil der Mitspieler gefährdet wurde.



    Das heißt die Spielstrafe ist härter weil "zufällig" ein Mitspieler dabei ist, wenn dort aber alle 11 Gegner stehen würde, wäre es nur ein indirekter Freistoß?
    Wie schon damals geschrieben kann das nicht im Sinne des Erfinders sein.



    Von daher wäre die Interpretation, dass es beim gefährlichen Spiel kein "Opfer" gibt die beste.
    Gefährliches Spiel wird also nur gegen jemanden gepfiffen, aber nicht für jemanden.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Somit halte ich eine Verwarnung (rücksichtsloses Foulspiel) für die passende Entscheidung.


    Hast Du den Thread komplett gelesen? Wie kann man ein Foulspiel am Mitspieler begehen? Und wenn der Torwart in seinen Abwehrspieler (Mitspieler) stolpert und dieser dadurch zu Fall kommt, pfeifst Du dann Strafstoß?

  • Zitat

    Also wenn das kein gefährliches Spiel ist, dann erklär mir bitte, was
    für dich gefährliches Spiel ist. So weit oben(auf Brust/Halshöhe) hat
    das Bein ja nun definitiv nichts verloren.


    Ich persönlich bin auch der Meinung, dass der DFB bzw. die FIFA die
    Regeln für die Saison 16/17 so anpassen wollten, dass Vergehen gegen
    Mitspieler und Gegner auf ein Level gehoben werden sollen.

    Ich sehe das wie Zettelbox. Ich glaube hier liegt ein Missverständnis bei der Interpretation des Regeltextes vor. Durch die Regelanpassung sollen NICHT alle Situationen gegen Mitspieler strafbar werden. Sondern die Vergehen gegen Mitspieler, die strafbar sind, sollen mit der gleichen Spielfortsetzung wie gegen einen Gegner bestraft werden. Klassische Foulspiele gibt es gegen Mitspieler nicht.


    Bleibt die Frage, ob gefährliches Spiel auch gegen Mitspieler strafbar ist. Zettelbox hat richtig gesagt: Früher war das nur strafbar, wenn der Gegner durch die Aktion gefährdet wurde oder beim Spielen des Balles beeinträchtigt wurde. Der aktuelle Regeltext spricht nur von "anderem Spieler". Hier wäre m. E. eine Klarstellung erforderlich.

  • Ich sehe das wie Zettelbox. Ich glaube hier liegt ein Missverständnis bei der Interpretation des Regeltextes vor. Durch die Regelanpassung sollen NICHT alle Situationen gegen Mitspieler strafbar werden. Sondern die Vergehen gegen Mitspieler, die strafbar sind, sollen mit der gleichen Spielfortsetzung wie gegen einen Gegner bestraft werden.

    Ja, da gibt es wohl eine Herausforderung in der Interpretation.


    Zunächst einmal liest sich der Regeltext tatsächlich so als ob hier das "Foulspiel" an einem MItspieler ebenso geandet wird wie an einem Gegenspieler. Zumindest kann man das dann so interpretieren.


    Was gemeint ist- und ich denke hier wird es nochmal eine redaktionelle Änderung des Regeltextes geben - sind Vergehen die halt nicht im üblichem Sinne im Kampf um/mit den/m Ball geschehen sondern Verbal- und Kontakt- und Wurfvergehen(meist) abseits des Balls, die dazu dienen jemanden Schmerzen zuzufügen oder ihn zu beleidigen.


    Was bleibt ist dennoch:
    Wenn der Verteidiger seinen Mitspieler im eigenem Strafraum bspw. schubst oder beleidigt gibt es hier die gleiche Spiel- und/oder Disziplinarstrafe wie wenn er dies mit einem Gegenspieler macht.

  • Zunächst einmal liest sich der Regeltext tatsächlich so als ob hier das "Foulspiel" an einem MItspieler ebenso geandet wird wie an einem Gegenspieler. Zumindest kann man das dann so interpretieren.


    Irgendwie verstehe ich das Problem auch nicht so recht, für mich ist die Interpretation eindeutig. Die Spielstrafe wird bei Vergehen gegen Gegenspieler und Mitspieler gleichgestellt. Zuvor wird definiert, was ein Vergehen ist, und dabei werden Foulspiele eben klar auf Gegenspieler beschränkt. Also kommt die Spielstrafe bei Vergehen gegen Mitspieler bei Foulspielen nicht zum Tragen, da schon zuvor dieses Vergehen grundsätzlich auf Gegenspieler beschränkt wurde.

  • Was bleibt ist dennoch:
    Wenn der Verteidiger seinen Mitspieler im eigenem Strafraum bspw. schubst oder beleidigt gibt es hier die gleiche Spiel- und/oder Disziplinarstrafe wie wenn er dies mit einem Gegenspieler macht.


    Fast, wenn man ausschließlich die Vergehen mit direktem Freistoß ahndet, die explizit im Regeltext genannt sind, bliebe es bei Tätlichkeiten.


    Leichtes Schubsen mit vernachlässigterer Kraft eines Mitspielers wäre somit nur eine Unsportlichkeit, die allenfalls mir Gelb geahndet wird. Hierfür bliebe dann nur der idF, da ja kein Vergehen gegenüber einer anderen Person vorliegt, sondern nur die Unsportlichkeit bestraft wird.


    Streng genommen ist auch die Beleidigung kein Vergehen gegenüber einer anderen Person. Es wird allein die schmähende Äußerung bestraft, egal ob der Spieler den Schiedsrichter, den Gegenspieler, sich selbst oder den Ball beschimpft.