Neues Schiedsrichter-Quartett in der Bundesliga

  • Nun ist es offiziell: Bibiana Steinhaus wird die erste weibliche Unparteiische in der Bundesliga! :thumbup:


    Des Weiteren werden auch Sven Jablonski, Martin Petersen und Sören Storks ab der kommenden Saison in der höchsten deutschen Spielklasse Spiele leiten.
    Meinen Glückwunsch an alle Vier!!



    Bim auf eure Meinungen zu den Neuen gespannt, immer her mit den Diskussionen.



    http://www.dfb.de/die-mannscha…in-bundesliga-auf-167655/

  • Da bin ich doch überrascht, das Bibi aufsteigt! Wenn sie nicht gleich Dortmund- Schalke bekommt, wird sie sich leichter als in Liga 2 tun.
    Glückwunsch an alle Aufsteiger!!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Moment, Schwarzwäldler. Dass sie unter Fandel keine Chance gehabt hätte, da gebe ich Dir Recht. Aber Theo Zwanziger hat damit nun wirklich nichts zu tun gehabt. Im Gegenteil. Kein DFB-Päsident hat sich so für den Frauenfussball und für die Förderung der weiblichen Schiedsrichter eingesetzt, wie er. Wäre es nach ihm gegangen, dann wäre Bibiana schon unter seiner Amtszeit in die 1.Bundesliga aufgestiegen. Er hatte aber keinen Einfluß auf die Auf-und Abstiegsentscheidungen der Schiri - Kommission. Ich habe ihn vor Jahren mal danach gefragt. Er meinte, die ( SR-Kommission ) kochen ihr eigenes Süppchen. Da habe er nichts mitzureden.
    Zum Aufstieg:
    Es wurde ja auch Zeit. Herzlichen Glückwunsch an Bibiana Steinhaus und viel Glück. Sie wird natürlich bei ihren ersten Spielleitungen besonders im Focus der Medien stehen. Ich wünsche ihr, dass sie diesem Druck standhält.
    Eines steht jedoch fest. Der Platz in den Fußballgeschichtsbüchern ist ihr sicher.
    Auch den anderen drei gratuliere ich herzlich und wünsche Ihnen viel Glück.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • Mein Gott Der Pfeifer, mir kommen fast die Tränen, so wie Du das schreibst! :ironie:
    Es sind ja auch die vielen Spiele an Wochentagen, wo SR und vorallem die SRA im Einsatz sind! Wie klären die das mit ihren Arbeitgebern ab. Als ich damals in den oberen Ligen unterwegs war, hatte ich als Außendienstler kein Problem, aber wie bekommt das ein normaler Arbeiter hin?
    Hier ist sicherlich noch vieles im Argen. Man wundert sich dann, dass junge Talente plötzlich aus beruflichen Gründen die Pfeife an den Nagel hängen, oder nur noch in unteren Klassen Spiele leiten.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Ein Großteil ist nur in Teilzeit tätig. Der Rest zumeist selbstständig oder in einer Position welche die zeitliche Flexibilität zulässt.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Na, das will ich aber auch gehofft haben ;) .


    Aber das, was du, kanarien, ansprichst, ist doch das Problem. Immer mehr Amateurspiele finden in der Woche statt und die Ansetzer haben immer größere Probleme, dafür genügend und auch geeignete Schiris zu finden. Und wenn dann auch noch Gespanne rausgeschickt werden müssen, dann wird es richtig eng.
    Schau dir doch mal die Berufe unserer Bundesligaleute an. Da ist keiner aus dem Handwerk oder der Industrie dabei. Ärzte, Juristen oder Beamte ( Polizei, Bundeswehr, etc) stellen doch die Mehrzahl. Die jungen Schiris, die am Anfang ihres Berufslebens stehen, haben größte Schwierigkeiten, Beruf und Hobby unter einen Hut zu bringen. Und je die Spiel klasse wird umso schwieriger wird es. Da sagen viele -obwohl sehr talentiert- dass sie das nicht hinbekommen.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • So meinte ich das auch! Bei uns haben 3 junge aufstrebende Schiris, die schon in den Verbandsligen waren, aufgehört, weil sie es mit dem Beruf nicht vereinbaren konnten.
    Ich weiss um die Berufe der BL- Schiris, da sollte es auch keine Probleme geben. Mir geht es um SRA in der 3. Liga oder Regionalligen. Das war auch der Grund der 3 Schiris, die als SRA's in der Regionalliga eingesetzt wurden.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Ich sehe da noch ein weiteres Problem: Die Pfeiferei vereinnahmt eine Person in zu großem Umfang, nicht nur bezüglich des Berufs, sondern sie duldet faktisch auch kein anderes Hobby und wenig soziale Kontakte neben sich - und es gibt immer weniger Leute, vor allem, aber nicht nur in den jüngeren Jahrgängen, die dazu nicht mehr bereit sind. Die Anspruchshaltung, dass ein Schiedsrichter, der etwas werden will, nahezu jederzeit bereit sein muss eine Spielleitung zu übernehmen, ist schlicht und einfach überholt - nur scheint das noch nicht in allen Köpfen angekommen zu sein.

  • Das sehe ich anders. Jemand der ganz nach oben will, muss dafür eben einiges investieren und sicherlich auch Einbußen in Kauf nehmen. Das ist aber in jedem Hobby / Beruf so. Wer sich mit Mittelmaß zufrieden gibt, der muss natürlich nur deutlich weniger investieren. Das ist eine Entscheidung die jeder für sich treffen muss.


    Was den Aufwand für Wochentage angeht, so gebe ich Euch da zum Teil recht. Aber hier gibt es sicherlich erst ab Regionalliga/3. Liga Probleme. Alle anderen Spielklassen sollten auch unter der Woche realisierbar sein, bzw. der Ansetzer kennt zumeist die berufliche Situation seiner SR auch und schickt nicht wie wild durch die Gegend.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Da stimme ich Pfeifekopp zu.


    Dazu auch ein Zitat aus der Kabinenansprache von Hamit Altintop vom Wochenende:
    "Wir haben unsere Kindheit und unsere Jugend geopfert, weil wir gesagt haben: 'Ey, wir wollen nur Eins, und das ist Fußballprofi werden.'"


    Ob das im Sinne der Kindesentwicklung ist, sei dahingestellt. Es gibt schließlich auch viele, die das selbe gemacht haben und es dennoch nicht geschafft haben.


    Aber vom Grundsatz her ist es durchaus verständlich und den Ehrgeiz zu zeigen und mehr einzusetzen / zu opfern als andere kann am Ende Früchte tragen.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Wer sich mit Mittelmaß zufrieden gibt, der muss natürlich nur deutlich weniger investieren. Das ist eine Entscheidung die jeder für sich treffen muss.


    Und eine letztlich unmögliche Entscheidung, wenn man sie verantwortungsvoll treffen will. Warum? In dem maßgeblichen Alter zwischen 15 und maximal 20 ist man meist zu jung, um das überhaupt übersehen zu können, zumal es ja auch keine Garantie gibt, höhere Ziele auch zu erreichen (ob das nun an mangelnden Fähigkeiten, regionalen Quoten, fehlendem Protegee oder woran auch immer noch liegt, darf offen bleiben) - aber im gleichen Zeitraum werden bezüglich Schule, Studium und/oder Beruf lebensentscheidende Weichen gestellt, bei denen Fehler weitaus schwerer zu korrigieren sind. Wir haben ein großes Defizit im Bereich der Schiedsrichter zwischen 25 und 45 - das könnte ja einen Grund haben ...

  • Ein guter Spieler muss im gleichen Alter die selbe Entscheidung treffen. Ein Schüler muss sich in diesem Alter auch zwischen Realschule und Abitur entscheiden.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Der Sohn eines SR- Kollegen sollte einen Vertrag bei einem damaligen Zweitligaverein bekommen, unter der Voraussetzung, dass er seine Lehre abbricht! Vater sagte nein!! Erst Lehre, dann Fußball! Bei einem Regionalligaspiel zog er sich ein schwere Verletzung zu und die Kariere war beendet!
    OK, dass kann bei jedem passieren, aber wenn man dann keinen richtigen Beruf hat, wird es eng!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Und noch was. Während bei einem Spitzensportler ( z.B. Fussballprofi, Leichtathlet, usw.) sich die Karriere mit Anfang 30 bereits dem Ende nähert, fängt sie bei einem Spitzenschiedsrichter in diesem Alter erst an. Sie müssen also viel länger darauf warten, bis sie die Ernte für all ihre Entbehrungen und Anstrengungen einfahren können. Natürlich ist es so, wenn man sich für den Spitzensport entscheidet, dann muss auf vieles andere verzichtet werden. Das nehmen diejenigen auch in kauf. Aber immer mehr halten dieser Doppelbelastung nicht mehr stand und verzichten zu Gunsten ihrer beruflichen Zukunft auf die mögliche sportliche Karriere. Meine Tochter ist ebenfalls Leistungssportlerin und ich frage mich immer noch, wie sie das alles auf die Reihe bekommt. Sie hatte nicht wirklich eine "normale" Jugendzeit. Während ihre Freunde auf Partys gingen oder ins Schwimmbad stand sie in der Trainingshalle oder lag bereits im Bett. Sie wollte das so und sie hat in ihrem Sport auch so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt ( es fehlt noch der EM-Titel ). Ja sie hat es durchgezogen und eines steht fest, ohne die Unterstützung von meiner Frau und mir und der ganzen Familie, sowie Kollegen und Arbeitgeber bzw. der Uni, wäre das so nicht möglich gewesen. Diese Unterstützung haben aber heute nicht mehr viele. Und deshalb entscheiden sich viele eben nicht für die Knochenmühle Leistungssport. Meine Tochter wird dieses oder spätestens nächsten Jahr ihre aktive Laufbahn beenden. Dann ist 28. Für einen Schiedsrichter ist das viel zu früh, dann fängt es ja erst an, sich auszuzahlen aber wer kann das heute noch bei dem Druck, dem die jungen Leute heute von allen Seiten ausgesetzt sind.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • Ich werde jetzt einmal ein wenig den Schleier lüften und ansatzweise aus meiner aktuellen Tätigkeit erzählen: Was meint Ihr, wie viele Lebensläufe ich schon gesehen habe, denen nicht nur, da komme ich auf kanarien3 zurück, deutlich anzusehen ist, dass das Leben manchmal anders verläuft, als man sich das vorstellt, sondern auch genügend der Gattung, aus denen eindeutig ersichtlich wird, dass sie in jungen Jahren - und hier beziehe ich mich jetzt auf Pfeifekopp - Entscheidungen getroffen haben, deren Tragweite sie nicht überblicken konnten und die ihnen jetzt ein Leben lang nachhängen.


    Mir geht es doch nur darum, dass sich sportliche Karriere und eine einigermaßen normale Schul-/Studien-/Berufslaufbahn - der Beitrag von Der Pfeifer lässt grüßen - eben nicht ausschließen dürfen, wie das bei der Schiedsrichterei aktuell der Fall ist. Ich finde es ungehörig hier eine Person anzusprechen, aber wir haben ein Mitglied im Forum, welches an einer höheren Laufbahn sicher weitaus näher dran war als wir alle - und bei dem, warum auch immer, das nichts geworden ist, der aber dank gleichzeitig betriebenen Studiums eine Rückfallebene hatte.


    Ja, die 1960er sind vorbei, damals hatten noch alle Spieler der Bundesliga einen Beruf nebenbei, Uwe Seeler ist wohl das bekannteste Beispiel. Aber glaubt hier ernsthaft jemand, dass ein Schiedsrichter in einer Profi-Liga wie der 3. Liga ein gesichertes Auskommen oder eine Zukunftsperspektive alleine mit der Pfeiferei hat? Das geht vielen Spielern im Profifußball, die in den Ligen 2 und 3 oder immer nur auf der Ersatzbank der Bundesliga unterwegs sind, auch nicht wirklich anders ...


    Wer also meint, mit 16, 17 oder 18 könne man eine solche Entscheidung treffen ... :confused:

  • Lieber SixthSCTF, da irrst Du! Katsche hat seinen Laden, es war kein Kiosk, vor einigen Jahren aufgegeben. Er hat während dieser Zeit auch den FC Bayern mit Schreibwaren aller Art beliefert !
    Den Laden hatte er damal von seinen beiden Tanten geerbt. :trinken:

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Es geht doch nicht darum sich zu entscheiden ob man Profischiedsrichter wird oder eine fundierte Ausbildung macht. Natürlich ist die fundierte Ausbildung das A und O. Alle unsere Top-SR haben m.K. eine fundierte Ausbildung und viele davon in gehobenen Positionen.


    Es geht darum in seiner Freizeit entsprechende Opfer zu bringen und vielleicht nicht immer mit den Kumpels saufen gehen zu können.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Es geht darum in seiner Freizeit entsprechende Opfer zu bringen und vielleicht nicht immer mit den Kumpels saufen gehen zu können.

    Viele SR, speziell "ältere" Sportfreunde, an der Basis opfern sich in ihrer Freizeit auch auf und fahren fast jedes Wochenende für 15 - 20 Euro/pro Spiel Doppelprogramm, weil:


    • das Personal generell fehlt,
    • ein gemeinnisvoller Virus immer die gleichen "SR" überraschend ans Bett fesselt...
    • die Oma des "SRs" zum 3 x 100 Jahre alt wird...,
    • viele (nicht alle) Jung-SR selber Fußball spielen und
    • viele (nicht alle) Jung-SR wegen gewisser "Lebensumstände" gar nicht am Wochenende um 8 oder 9 Uhr irgendwo hinfahren können und/oder wollen!!!

    Also...muss der Ansetzer wieder seinen diversen Personenkreis schicken, die er "Tag und Nacht" erreicht und wo er weiß, dass der Anrufempfänger auch kurzfristig (blitzartig) losmacht. Ich bringe es dann auch nicht übers Herz meinen Ansetzer hängenzulassen.


    Und wenn man in einem tollen Gespann unterwegs ist und nach dem Spiel nach der 3. Runde Bier meine Aufwandsentschädigung aufgebraucht ist, habe ich damit auch kein Problem!


    Viel mehr freut man sich als "Ü40", wenn man an der Haustür von einem Azubi, der sich übers Fahrgeld freut (3 Cola, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen...), gesagt bekommt "...mache gerne wieder SRA bei dir..." Eine Info an den Ansetzer und die nächste Ausfahrt ist gebongt.