Ich habe eben so über dem Regelheft gesessen und da ist mir glatt wieder eine Szene bei meinem letzten Herrenspiel eingefallen, die bei den Gästen für viel Unmut gesorgt hat ("blablabla du pfeifst nur gegen uns" - das wurde dadurch, denke ich, ganz schön verstärkt):
Eine Flanke versucht der Verteidiger von Heim leicht links vor dem 16er mit dem Kopf nach vorne abzuwehren. Ihm misslingt das und der einzige Stürmer der Gäste erhält die Möglichkeit auf den freien Ball, der in Richtung Tor gespielt wurde. Allerdings ist der Ball noch nicht wirklich unter Kontrolle und hüpft noch etwas (sozusagen). Da passiert es. Ich denke mal, dass sich viele vorstellen können, dass man beim Laufen auch die Arme bewegt und sie in der Bewegung auch auf Höhe der Taille sein können. Der Angreifer schaut erst nach 'links' nach dem Ball, dreht sich dann, weil der Ball ihm 'im Rücken' eher auf die rechte Seite fällt. Der Ball berührt erst den Boden, springt dann gegen seinen Arm und fällt dann wieder zu Boden. Die Verteidiger schreien natürlich sofort wie die Irren, ich pfeife etwa eine Sekunde später auch wegen Handspiels ab. Der Spieler ist außer sich, möchte mir vermitteln, dass er keine Absicht hatte und es im Laufen nun mal passiert ist.
In den Regeln steht ja: "Ein Handspiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball absichtlich mit der Hand oder dem Arm berührt"
Unter den zu berücksichtigenden Punkten findet sich auch das Thema "Unerwarteter Ball": Wenn ein Spieler den Ball nicht sieht, weil er im Rücken ist, sollte man dann hier auf Weiterspielen entscheiden? Sprich falsche Entscheidung und damit ein Tor der Gäste "geklaut"?
Das Problem für mich in der Szene war zudem, dass es so 50:50 war, wie der Ball sich dadurch verändert hat. Wie ihr sicher wisst, sind in der Kreisliga keine Messis unterwegs und der Ball verändert durch den Aufprall am Unterarm ganz leicht sein Verhalten. Sicherlich wird der Spieler davon profitiert haben, wenn auch minimal.
Was sagt ihr zu so einer Situation? Abpfeifen oder weiterspielen lassen?