Vorteil / Weiterlaufen lassen im Spiel

  • Hallo liebe Kollegen,


    ich habe - wie bereits in einem anderen Thema schon erwähnt - vor kurzem mein erstes Herrenspiel gepfiffen.


    Dort war es so, dass die Heimmannschaft drückend und spielerisch überlegen war. Oftmals kamen die Gäste in den Zweikämpfen zu spät oder wussten sich nur mit unlauteren Mitteln zu helfen. Die Heimmannschaft hat das gemerkt und dementsprechend gespielt. Wenn der Angreifer den Verteidiger mal angelaufen hat und es zu einem Zweikampf kam, bei dem der Angreifer der Gäste leicht unfair zu Werke ging, dann habe ich oftmals 'Weiter!' gerufen, nachdem sich der Verteidiger durchsetzen konnte. Ich weiß jedenfalls nicht so recht, wie ich den Spielern sonst vermitteln soll: "Alles klar, ich hab das irreguläre Einsteigen gegen dich gesehen, aber habe weiterlaufen lassen, weil ihr in Ballbesitz geblieben seid und du den Ball kontrolliert weitergeben konntest". Ein Vorteil in dem Sinne entsteht der Mannschaft da ja nicht wirklich, deswegen würde ich mir komisch vorkommen, da 'Vorteil!' anzuzeigen bzw. zu rufen.
    Im Gegensatz dazu setzt sich ein später ein Angreifer von Heim nach einem Rempeln des Verteidigers auf der Außenbahn durch, wo ich 'Vorteil' anzeige bzw. laut rufe, da er schnell Tempo über die nun blanke Außenbahn aufnimmt und zum Flanken kommt.


    Wie macht ihr das auf dem Platz? Ist das ok, wenn man so im Spiel agiert? Oder gibt es da andere Mittel und Wege? :)

  • Du hast Recht, das Vorteil Zeichen des SR wird von den Spielern -insbesondere von den Betroffenen- oft nicht bemerkt.


    Oftmals sind es auch kleinere Hakeleien im Mittelfeld die sowieso niemand Pfeifft, weil die Mannschaft in Ballbesitz bleibt und wenn Du jede dieser hakelein Pfeiffst kommt überhaupt kein Spiel zu stande.
    Ist übrigensTypisch für Altherren und Seniorenspiele.


    Ich behelfe mich inzwischen mit viel Verbaler Kommunikation die den Spielern Deutlich macht, das ich etwas gesehen habe aber ich das weiter gespielt werden soll.


    Hierbei rufe ich auch schonmal "Vorteil" und zeige dies auch an. Aber das solltest Du nur in den Situationen machen wo wirklich ein Vorteil entsteht.


    Bei den anderen "Hakeleien" benutze ich oft klare prägnante Worte wie z.B.:

    • Spielen
    • Weiterspielen
    • Ball, Ball gespielt
    • Beide
    • Hände weg
    • Nummer 5 hebt auf (bei den üblichen Abseits rufen meist bereits proaktiv sobald die Hand hochgeht)
    • etc.

    um zu signalisieren, das ich etwas gesehen habe aber ich das Spiel erstmal weiter laufen lasse.
    Pfeiffen kann ich dann nämlich noch (fast) immer.


    Ob das nun zweckmässig ist. Aus der 40cm-vor-der-Tastatur-sitzen-Perspektive haben da bestimmt einige ganz andere Meinungen zu.


    Entscheidend ist ob ich damit wie ich es mache Erfolg habe. Fakt ist, das ich bei uns im Kreis dadurch die wenigsten Disziplinarstrafen im Seniorenbereich wegen Meckerns habe.
    Aber vielleicht liegt es auch daran, das ich so viele Senioren und AltHerrenspiele leite, das die Mannschaften und ich unsere Marotten bereits kennen und die Spiele dadurch von gegenseitigen sportlichem Respekt gepägt sind.

  • Wobei der Ruf "Beide" eigentlich nicht geeignet ist das Spiel weiter laufen zu lassen.

  • Ich nutze seit 30 Jahren (in fast allen Situationen) nur das Wörtchen "Weiterspielen!" (mit entsprechender Lautstärke). Fragt dann (in er nächsten Spielpause) ein Spieler nach, bekommt er eine knappe Antwort mit der Begründung (Vorteil, beide gehen zum Ball, kein Foulspiel, Ball nicht im aus, etc.)


    Die Information "Weiterspielen" ist in meinen Augen die wichtigste Information für beide Mannschaften und der eindeutige Hinweis, das Fussballspielen nicht einzustellen.


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Jetzt wechselt Jamaika den Torhüter aus!"
    (Gerd Rubenbauer, als der FIFA-Beauftragte am Spielfeldrand eine Minute Nachspielzeit anzeigte)

  • Aus Spielersicht finde ich einfach nur "Weiter(spielen)" nicht so gut.
    Denn das kann bedeuten: "Da war nichts" oder "Vorteil".


    Ich als Spieler würde aber gerne wissen, ob der SR das Foul vom Angreifer (um beim Beispiel zu bleiben) auch gesehen hat oder ich als Verteidiger nur Glück hatte, dass ich den Ball spielen konnte.


    "Weiter" suggeriert mir eher, dass kein Foul vorlag, und wenn das öfter vorkommt hat man schnell den Eindruck: "Der SR sieht und pfeift sowieso nichts"


    Und wenn die Spieler den Eindruck bekommen, dann kann dem SR so ein Spiel mal schnell aus der Hand gleiten.
    Vorallem, wenn sich der Verteidiger unfair behandelt fühlt, weil der Angreifer in jedem Angriff "foult", man zwar im Ballbesitz bleibt, aber jedes Mal auf die Socken bekommt und den SR scheint es nicht zu interessieren.
    Je nach Spielertyp kann es da irgendwann durchaus zu einer Tätlichkeit des Vertedigers kommen, weil der irgendwann "den Kaffee auf hat".


    Mir passiert sowas nicht, aber ich kann das zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Deshalb ist es für mich halt wichtig, das der SR möglichst klar sagt ob es nun kein Foul war oder Vorteil gegeben wurde.
    Denn wie gesagt der SR wirkt irgendwann inkompetent, wenn er viele Fouls ohne klare Vorteilszeichen "übersieht".

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Solange ich aber weder Vorteil rufe noch anzeige, erhalte ich mir immer die Möglichkeit den verzögerten Pfiff noch einzusetzen. Daher sollte man mit der Anzeige des Vorteils sehr vorsichtig umgehen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Natürlich sollte der Vorteil auch eintreffen, aber wenn man dann sicher ist sollte man das schon anzeigen/ansagen.
    Das Problem hast du bei "Weiter" rufen aber halt genauso.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Nein, wenn ich weiter rufe, kann ich zurückpfeifen. Das geht nur nicht nach der Entscheidung auf Vorteil.
    Das ist regeltechnisch nicht das Gleiche und als taktisches Mittel eben die saubere Lösung.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Wenn der Angreifer den Verteidiger mal angelaufen hat und es zu einem Zweikampf kam, bei dem der Angreifer der Gäste leicht unfair zu Werke ging, dann habe ich oftmals 'Weiter!' gerufen, nachdem sich der Verteidiger durchsetzen konnte. Ich weiß jedenfalls nicht so recht, wie ich den Spielern sonst vermitteln soll: "Alles klar, ich hab das irreguläre Einsteigen gegen dich gesehen, aber habe weiterlaufen lassen, weil ihr in Ballbesitz geblieben seid und du den Ball kontrolliert weitergeben konntest". Ein Vorteil in dem Sinne entsteht der Mannschaft da ja nicht wirklich, deswegen würde ich mir komisch vorkommen, da 'Vorteil!' anzuzeigen bzw. zu rufen.

    Deshalb wäre meine Empfehlung an dich: Pfeif so was einfach ab, da kommst du auch nicht in Erklärungsnot und nur weiterlaufen lassen, wenn es wirklich ein vielversprechender Angriff wäre. Glaube mir, so tust du dich viel, viel leichter und umso niedriger die Spielklasse, umso mehr wollen die Spieler da den Pfiff.

  • Richtig. Vor allem verhinderst du mit den gepfiffenen "Kleinigkeiten", dass sich das Spiel aufschaukelt und irgendwer dann mit der Blutgrätsche angeflogen kommt oder seinem Gegenspieler nach dem 27. "kleinen Foul" eine aufs Maul haut. Mit der Zeit bekommst du dann wie Kollege Sixth ein Gespür dafür welche Mannschaften lieber eine längere Leine wünschen und wie man das kommuniziert. Aber als Spieler und als Trainer habe ich schon zu viele Spiele gesehen, die eskaliert sind, weil der Kollege an der Pfeife "internationale Härte" als Linie hatte...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Deshalb wäre meine Empfehlung an dich: Pfeif so was einfach ab, da kommst du auch nicht in Erklärungsnot und nur weiterlaufen lassen, wenn es wirklich ein vielversprechender Angriff wäre. Glaube mir, so tust du dich viel, viel leichter und umso niedriger die Spielklasse, umso mehr wollen die Spieler da den Pfiff.

    Mhh... Also bei mir war es ja Stadtliga (Kreisliga): Die Spieler haben zu Beginn der zweiten Halbzeit, als ich direkt 2x sehr kleinlich gepfiffen habe, angefangen zu meckern, dass wir hier nicht bei einem C Jugend Spiel sind usw. Das Lustige ist ja einfach: Mein Beobachter hat zu mir gesagt, dass ich jeweils 4 Freistöße für und gegen beide Mannschaften in der 2. HZ gegeben habe. Die Spieler von Gast haben sich dann aufgeregt: "Du pfeifst JEDE Entscheidung gegen uns! Das KANN einfach nicht dein Ernst sein!!" Jaja, die Vereinsbrille...

  • @ Silent_S: Wie genau du am besten mit dieser Situation umgehst, wirst du erst im Laufe von vielen gepfiffenen Spielen herausfinden können. Irgendwann wirst du deinen eigenen Stil finden. Wenn du Zeit hast, schau dir Spiele in der Oberliga/Verbandsliga an, hier kannst du von einigen Schiedsrichtern viel lernen. Bundesliga und Champions League sind hingegen eher Showgeschäft; da kannst Du zwar die Regelanwendung gemäß Regelheft lernen (siehe auch Schiedsrichterzeitung), aber nicht die Praxisanwendung. Die von dir beschriebenen Situationen sind reine Praxis; die Theorie ist dir ja klar.


    Irgendwann wirst du deinen eigenen Stil pfeifen. Ich mache es folgendermaßen:


    "Weiterspielen!" - Wenn ich kein Foul wahrgenommen habe oder mir die Situation nicht ausreicht, Foul zu pfeifen.
    "Vorteil!" - klassische Anwendung der Vorteilsregel.


    In Situationen wie von dir beschrieben rufe ich nichts. Es gibt zwei Möglichkeiten: Die Situationen abpfeifen und dann rechtzeitig anfangen, gelbe Karten wegen wiederholten Foulspiels zu zeigen, oder aber einfach weiterspielen lassen. Die richtige Vorgehensweise hängt ab von der angreifenden (also gefoulten) Mannschaft: Was nützt ihr mehr? Eine spielstarke Mannschaft spielt lieber weiter und scheißt auf kleine Fouls, während andere Mannschaften lieber viele Freistöße haben und von gelben Karten des Gegners profitieren. Schau, wie die Mannschaft reagiert und irgendwann wirst du allein aufgrund der Spielertypen richtig entscheiden können.


    Abschließend noch eine persönliche Anmerkung: ich habe jetzt einige Beiträge von Dir gelesen. Du hast gerade angefangen, hast schwierige Bedingungen gleich von Beginn an (Stichwort alte Herren). Du überlegst, was du richtig und falsch gemacht hast und fragst hier nach. Es ist extrem hilfreich, um sich selbst zu verbessern, nach jedem Spiel seine falschen und vor allem auch (sehr wichtig) seine richtigen Entscheidungen zu analysieren. Auf die falschen Entscheidungen wirst du aufmerksam gemacht, aber überlege dir auch, wo du eventuell goldrichtig entschieden hast und damit das Spiel in eine gute Richtung gelenkt hast (das findet häufig nämlich kaum Aufmerksamkeit am Sportplatz). Leute wie du werden dringend gesucht und du hast riesiges Potential, wenn ich das von außen beurteilen kann. Bitte mach genau weiter so, ich freue mich, weiter Beiträge von dir zu lesen! :)

  • Lasst uns mal ein Zwischenfazit ziehen:
    Wer Vorteil ruft oder explizit anzeigt, kann nicht mehr nachpfeifen; dies erklärt sich durch den Umstand, dass der Vorteil aus Sicht des SR bereits eingetreten ist.
    Rufen wir hingegen "Weiter(spielen)" halten wir uns alle Optionen offen.
    Was die richtige Entscheidung ist, hängt von der konkreten Situation ab, streng genommen ist aber eine Kombi "Weiter" gefolgt von einem "Vorteil" möglich.


    Nun zu meiner persönlichen Auffassung:
    Die Vorteilsauslegung muss man in jedem Spiel an die Mannschaften anpassen. Da gibt es die, die mit dem Vorteil umgehen können und andere - das ist mir so schon passiert - die Dir sogar erklären, der (eingetretene und sogar deutliche) Vorteil wäre ihnen egal, sie wollten den Freistoß. Außerdem muss der Vorteil deutlich sein, d.h. besser als der Freistoß - ergo gibt es im eigenen Strafraum eigentlich nie Vorteil und selbst in der eigenen Hälfte sollte man da eher zurückhaltend agieren, denn: Weiterer Ballbesitz ist nicht zwingend auch ein Vorteil (gegenüber einem Freistoß).


    Und was die Beurteilung von Fouls angeht:
    Seit ich konsequent kleinlicher pfeife - vor allem bei der Armarbeit (Leitspruch: Wir spielen Fußball und nicht fangen) - habe ich so gut wie keine Roten Karten wegen Nachtreten oder Tätlichkeiten, letztlich also aus der Kategorie "Revanche", mehr. Was an Tätlichkeiten noch kommt, resultiert meist aus Situationen, denen Wortgefechte vorausgehen.

  • um

    Kein guter Schiedsrichter ruft jemals "Beide". Ganz einfach und ohne Ausnahme.


    Zumal es regeltechnisch falsch ist. Wenn beide Spieler gegen die Regeln verstoßen, und das impliziert ja der Ruf "Beide", dann muss das Spiel unterbrochen werden. Somit kann ich diesen Ruf nicht für "weiterspielen" anwenden.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Bei Regelverstößen ist der Ruf natürlich Quatsch, aber wo er durchaus Sinn macht, ist wenn beide fair rempeln und einer von beiden stürzt (dann hat der Unterlegene erstaunlich oft vergessen, dass er seinen Körper keine Sekunde vorher genauso reingeworfen hat wie der andere), oder wenn beide über Kniehöhe nach dem Ball stochern. Abpfeifen muss ich nämlich nicht das umgangssprachliche "hohe Bein", sondern gefährliches Spiel. Wenn aber beide Spieler den Fuß oben haben, ist es aber unter Umständen nicht mehr gefährlich, weil eben der gegnerische Fuß vor den empfindlichen Körperteilen ist. Gestreckte Beine, offene Sohle oder Kontakt ohne den Ball zu erwischen wird dann natürlich immer noch abgepfiffen...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Stichwort: Gefährliches Spiel / hohes Bein


    War bei mir im letzten Spiel so: Wenn ein Spieler den Ball etwa auf Höhe des Magens mit dem gestreckten Fuß annimmt und er dann von dem Gegenspieler samt seines Beines getackelt wird, ist dann direkter Freistoß für den gefoulten Spieler die richtige Entscheidung? Ich habe es zumindest so gepfiffen, kamen auch keine Proteste - nur über die Beinhöhe habe ich mir so ein zwei Gedanken gemacht. Der ausschlaggebende Punkt dabei war für mich, dass der Verteidiger sich trotz des hohen Beins in seinen Gegenspieler reinlegt und ihn diesbezüglich stark dort trifft, was natürlich zum Fall führt.


    Geht das so in Ordnung?




    Zum Thema 'Beide!'


    Unser Lehrwart (immerhin Regionalliga) hat uns mal erklärt, dass dieser Ruf dann kommen sollte, wenn z. B. so eine Situation eintritt, wie Ente sie schon beschrieben hat.

  • Wo jetzt einmal schon einmal das Thema Vorteil im Raum steht, würde ich gleich einmal eine Situation von gestern in die Runde werfen:
    Zwei Spieler von Mannschaft A laufen in den Strafraum, einer mit Ball am Fuß. Dieser wird dann von TW durch halten Am Fuß zu Fall gebracht. Der Ball gelangt zu seinem Mitspieler, der frei vor dem Tor steht(kein Abseits) und denn Ball nur noch rein machen muss. Dieser, anstatt zu schießen, wartet nun aber auf den (klar berechtigten) Strafstoßpfiff und der Schiedsrichter (ich war SRA1) gibt Vorteil. Dadurch ist der Spieler so verwirrt, dass er den Ball nur gegen den Pfosten schießt und er von einem nun zurückgelaufenen Abwehrspieler zur Ecke geklärt werden kann :flop: . Der SR hat sich auch nach dem Spiel mächtig geärgert, dass er nicht gepfiffen hat, aber dass nur so am Rand.
    Jetzt so zur Frage: Wie sieht es denn bei euch mit Vorteil im Strafraum aus? Sollte man den wirklich nur geben, wenn der Ball quasi schon auf der Linie liegt oder prinzipiell und es kann dann halt sowas dabei rauskommen?

  • So wie Du es beschreibst, könnte der Kollege einen Fehler gemacht haben. Vorteil ist gewissermaßen ein Angebot, aber keine Verpflichtung. Nimmt ein Spieler den Vorteil nicht wahr, kann und muss ich als SR nachpfeifen - das ist eben der Unterschied zu dem Punkt, dass der Vorteil, den der Spieler genutzt hat, nicht so genutzt wird, wie man das erwartet hätte. Auf der sicheren Seite ist man natürlich immer, wenn man keinen Vorteil gewährt, aber genau das Näschen zu haben, wann und wann nicht ... Persönlich freue ich mich immer besonders, wenn ein Vorteil auch zum Tor führt - klappt nicht immer, aber immer öfter (selbst aus dem Mittelfeld heraus).

  • Zu dem Thema eine Regelfrage, die mir vor kurzem begegnet ist:

    Zitat

    Ein Angreifer schießt auf das Tor. Auf der Strafraumlinie steht ein Abwehrspieler und wehrt den Ball mit der Hand ab. Dennoch gelangt der Ball zu einem Mitspieler des Schützen, der nach circa einer Sekunde auf das Tor schießen kann. Da dieser Spieler aber auch halb in den Boden tritt, hat der Torwart keine Mühe, den Ball zu fangen. Greift der Schiedsrichter ein, wenn ja, wie?
    Antwort: Nein, der Schiedsrichter darf hier nicht mehr eingreifen, da die Vorteilsituation durch das Treten des Angreifers in den Boden als verwirkt gilt, was den Schiedsrichter regeltechnisch daran hindert, zurückzupfeifen und auf Strafstoß aufgrund des Handspiels zu erkennen.