Erster Elfmeter gesehen durch den Video Assistant Referee (VAR)

  • Aber wie zettelbox schon geschrieben hat, es bleibt einem mit dem VAR eigentlich gar nichts anderes übrig als nach Sicht einer solchen Szene auf Strafstoß zu entscheiden.


    Und genau das kann man jetzt gut und schlecht heißen...

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Was heißt denn "nicht klarer Elfer" in dieser Szene?


    Ein Foul muss nicht absichtlich passieren (kann man auch gar nicht immer beurteilen ob es Absicht war oder nicht) und es kann an jedem ein Foul begangen werden, das die gleiche Spielstrafe nach sich zieht. Egal ob ein Pass oder eine Flanke für den Gefoulten gedacht war oder er überhaupt nicht in der Nähe war.


    Und in dieser Szene läuft ein Verteidiger (Absicht oder nicht ist egal) einem Stürmer in die Beine und bringt ihn so zu Fall.


    Ob man das jetzt persönlich als Foulspiel auslegt während des Spiels oder nicht, kann ohne VAR jeder für sich entscheiden. Regeltechbisch ist es aber ein Foul.


    Und wenn hier der VAR reinfunkt, dass der VER den ANG durch diesen Kontakt zu Fall gebracht hat und der SR daraufhin unterbricht und rausgeht, dann muss er diesen Strafstoß auch geben.


    Denn wenn er das nicht tut, ist er nach dem Spiel in Erklärungsnot, weshalb denn so etwas kein Foulspiel für ihn war.



    Dadurch kann es durchaus passieren, dass es zu mehr Strafstößen kommt, die vielleicht normalerweise nicht gepfiffen worden wären.


    Und jeder kennt es, dass ein Zweikampf im Mittelfeld mal eher als Foul gewertet wird, als der gleiche Zweikampf im Strafraum. Und nun muss eben auch so etwas im Strafraum gepfiffen werden, sofern der VAR eingreift.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Sehe ich auch so

    Und in dieser Szene läuft ein Verteidiger (Absicht oder nicht ist egal) einem Stürmer in die Beine und bringt ihn so zu Fall.
    Ob man das jetzt persönlich als Foulspiel auslegt während des Spiels oder nicht, kann ohne VAR jeder für sich entscheiden. Regeltechbisch ist es aber ein Foul.


    Und wenn hier der VAR reinfunkt, dass der VER den ANG durch diesen Kontakt zu Fall gebracht hat und der SR daraufhin unterbricht und rausgeht, dann muss er diesen Strafstoß auch geben.
    Denn wenn er das nicht tut, ist er nach dem Spiel in Erklärungsnot, weshalb denn so etwas kein Foulspiel für ihn war.

    Bleibt nur eines:
    Wenn der SR das nicht als "11er würdig" ansieht kann er ja immer noch sagen: Habe ich gesehen und anders bewertet.


    Zumal in Deutschland die Szenen die zur Bewertung stehen ja offenbar nicht gezeigt werden sollen.


  • Und jeder kennt es, dass ein Zweikampf im Mittelfeld mal eher als Foul gewertet wird, als der gleiche Zweikampf im Strafraum. Und nun muss eben auch so etwas im Strafraum gepfiffen werden, sofern der VAR eingreift.


    Und da sehe ich die große Problematik mit dem VAR. In meinen Augen wird es dadurch deutlich mehr Strafstöße geben. Ich lasse mich gerne eines besseren Belehren aber so ganz glaube ich daran nicht.
    Ich bin den technischen Helfern (Torlinientechnologie, Headsets) wirklich aufgeschlossen, aber den VAR kann ich noch nicht genau einschätzen, ob das was wird oder nicht.

  • SixthSCTF


    Ich finde folgendes auch bedenklich:


    Es ist ja so, dass zunächst der VAR die Szene sichtet und bewertet. Dann rät er unter Umständen dem SR dazu sich das auch noch einmal anzusehen. Und dann bleibt dem SR eigentlich so gut wie nichts anderes übrig als auf Strafstoß zu entscheiden. Somit entscheidet indirekt also bereits der VAR und nicht der SR.


    Natürlich bleibt die endgültige bei SR. Aber welchen Eindruck macht es denn, wenn der SR rausgeht, sich das ansieht und dann sagt "Nö war alles so wie ich bereits entschieden habe."?


    Dadurch würde er die Glaubwürdigkeit und auch den Sinn des VAR untergraben.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • atürlich bleibt die endgültige bei SR. Aber welchen Eindruck macht es denn, wenn der SR rausgeht, sich das ansieht und dann sagt "Nö war alles so wie ich bereits entschieden habe."?


    Dadurch würde er die Glaubwürdigkeit und auch den Sinn des VAR untergraben.

    Als begeisterter American Football Zuschauer (ich habe noch Joe Montana den Super Bowl gewinnen sehen) sehe ich darin die geringere Herausforderung. Hier wird eine Entscheidung nur geändert, wenn der Videobeweis eindeutig das "Ruling on the Field" wiederlegt. Das renkt sich also nach den ersten 10 Entscheidungen von selber ein. Wenn man den statistiken des DFB glauben darf also etwa am 7.bis 10. Spieltag.


    Viel interessanter finde ich die Herausforderung welcher Zeitraum zwischen 2 Spielunterbrechungen tatsächlich noch berücksichtigtz wird. Da sind sich nämlich die Herren Krug und Co. aus dem VAR Team des DFB überhaupt noch nicht einig.
    Das wird mir eigentlich viel zu wenig diskutiert, denn jeder spricht nur von der berühmten Abseitsposition die beim Tor nicht gesehen wurde dem nicht gegebenem Strafstoß oder der falschen/richtigen Roten Karte.

    An anderer Stelle habe ich ja mal eine Spielsituation zum besten gegeben, die bei einem Tor zu einem Strafstoß auf der anderen Seite führen kann.


    Erklär mal der Gelben Wand in Dortmund die den Führungstreffer gegen die Bayern in der 88 Minute bejubelt, das die Bayern stattdessen einen Strafstoß bekommen weil Robben am Trikot gezogen wurde.


    Das ist Aussenwirkung!

  • Ich habe immer noch keine Antwort gelesen, WANN sich der VAR denn mit dem Videostudium beschäftigt. Während er sich eine unübersichtliche Situation im Strafraum nochmal aus 4 Perspektiven und in Zeitlupe ansieht, läuft das Spiel ja weiter, weil der SR nicht einfach so auf Verdacht Strafstoß pfeifen kann.


    Also: Getümmel im Strafraum, ein Spieler fällt, 5 reklamieren, Spiel geht weiter. VAR schaut Zeitlupen und kommt zu dem Schluss: war nix. In der Zwischenzeit gab es eine weitere strittige Szene, egal ob im selben Strafraum oder nach Gegenangriff gegenüber, wo der VAR nicht mal das Livebild gesehen hat, weil er ja noch mit Situation 1 beschäftigt war. Und nu?

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • WANN sich der VAR denn mit dem Videostudium beschäftigt. Während er sich eine unübersichtliche Situation im Strafraum nochmal aus 4 Perspektiven und in Zeitlupe ansieht, läuft das Spiel ja weiter, weil der SR nicht einfach so auf Verdacht Strafstoß pfeifen kann.

    Na das ist ja nun nicht so schwer. Im Gegensatz zum hektischen Beamtenmikado ist Fussball ja eher ein langsamer Sport. Da bleibt auch noch genug Zeit zwischendurch ne Kiste Bier zu holen

  • Da du American Football als Beispiel dran bringst: Auch ich bin ein überzeugter Football-Fan(Obwohl ich Joe Cool nie gesehen hab) und daher weiß ich, dass die Sache mit dem "Ruling on the field" doch zu Diskussionen führen wird. Das ist in meinen Augen nicht der Weisheits letzter Schluss.

  • Was mir hier nicht gefällt ist, dass zum einen in dem Bereich des Bildschirms so viele Leute herumwuseln. Ich weiß zwar nicht welche Rolle der Herr hat, der direkt am SR steht, aber ich finde hier sollte nur der SR und ggf. der 4.OF oder der VAR sein (der aber auch deutlich erkennbar sein sollte). aber hier schauen gleich 3-4-5 Leute mit auf den Bildschirm, die nicht zuzuordnen sind.


    Und das zweite ist, weshalb sich Villa wieder auf die Bank setzt, weder der SR noch der 4.OF was dagegen unternehmen und das Spiel wieder angepfiffen wird??

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Mir hat das viel zu lange gedauert.


    Und ganz ganz streng genommen, hätte es da Elfmeter geben müssen. (Die rote Karte ist natürlich totzdem berechtigt)
    Denn hier haben wir ein umklammern des Verteidigers was nun mal laut Regeln ein Foul ist, auch wenn das im vermutlich Spiel niemand pfeifen würde.


    Wenn man das aber dann in Zeitlupe und in Ruhe sieht, wäre streng genommen ein Elfmeter fällig.
    Das ist das größte Problem mit solchen Dingen.


    Was mich hier auch interessieren würde: Was hat den SR dazu bewogen sich das Video anzugucken?
    Gibt es da einen Video-SR der ihm Bescheid gesagt hat?

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Neugikeiten zum VAR:
    http://ig-schiedsrichter.de/20…gegen-bu-mit-videobeweis/


    Das Ergebnis ist ok. Die Umsetzung gefällt mir aber nicht.
    Das Problem ist ja wie beschrieben, dass Außenstehende gar nicht mitbekommen was da nun auf dem Platz warum entschieden wurde.


    Ich bleibe bei meiner Aussage von irgendwann mal, dass die SR solche Entscheidungen demnächst (wie beim Football) aussprechen müssen.
    Es geht da ja nicht mal in erster Linie um die Zuschauer, sondern vorallem um die Spieler und Trainer, die (finde ich) durchaus ein Recht dazu haben zu wissen warum das Tor jetzt nicht anerkannt wurde.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Auch hier wieder das Problem, dass das schlecht (nach Außen) kommuniziert wird.
    OK man weiß evtl, dass bei dem Spiel ein VAR dabei ist. Aber ob er nun Abseits oder ein Foul vorher gesehen hat wird doch überhaupt nicht klar, zumindest nicht für alle Beteiligten und Zuschauer im Stadion.


    Dem Kapitän kann man das evtl ja noch sagen, aber der hat auch nicht die Zeit z.B. seinem Trainer das zu stecken.
    Und insgesamt dauert mir das auch noch zu lange.


    Die Grundidee finde ich gut, aber die Umsetzung gefällt mir persönlich noch nicht so wirklich.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D