Erster Elfmeter gesehen durch den Video Assistant Referee (VAR)

  • Interessante Geschichte, da auf Twitter und Facebook viel drüber geredet wird, dass Herr Winkmann bereits das Feld verlassen hat. Im Eurosport-Player kann man sehen, dass er die Spielfeldlinien schon überschritten hat, aber sich meiner Meinung nach immer noch auf dem Rasen befunden hat.

    Ich bin der Meinung, dass ich das damals im Neulingskurs ebenfalls so beigebracht bekommen habe, wenn ich mich auf dem Rasen befinde immer noch Entscheidungsgewalt habe.

    Naja ich habe es immer so gelernt, dass wir davon reden, dass nicht das verlassen des Rasens sondern das Verlassen des Spielfeldes entscheidend ist. Für mich bedeutet das, am Ende geht es darum steht er "in der markierten" Rasenfläche oder nicht. Aufzulösen ist es auf jeden Fall nicht, da wir keinen Zugriff auf die Headsets haben.

    Zur Entscheidung an sich: Meiner Meinung nach korrekt. Arm war sehr weit draußen und für mich eine unnatürliche Armhaltung.

    Die Entscheidung ist absolut richtig. Gelb mMn auch richtig.


    Jetzt kommen wir zu den Punkten, der mir nicht gefällt. Und zwar der Zeitpunkt.

    1. Die Mannschaften sind schon in der Kabine!

    2. Herr Winkmann ist auch schon vollkommen auf Halbzeit gepolt!

    3. Die Außendarstellung


    zu 1. und 2.: klar interessiert zuerst mal nicht, wo die Mannschaften sich befinden. Allerdings weiß doch jeder von uns wie es ist. Sobald ich zur Halbzeit gepfiffen habe, mich Richtung Kabinentrakt begebe und sehe, dass soweit alles normal verläuft schalte ich doch auch schon etwas ab. So ist es bei Spielern und uns Schiedsrichtern auch. Da interessiert es mich auch nicht, ob ich Betonklasse oder Bundesliga bin. Das Problem, dass ich hierbei sehe ist einfach die Zeit die in Anspruch genommen wird, bis endlich entschieden wird, was passiert. Wir reden von über 6!! Minuten, bis alle Spieler wieder draußen sind und endlich der Strafstoß ausgeführt werden kann. Das ist glaube ich nicht Sinn der Sache, auch wenn es richtig war.


    zu 3.: Grauenhaft! Wir haben so viel diese Saison über den VAR gesprochen egal ob gut oder schlecht (ich finde es als Schiri gut, als FAN scheiße) und dann kommt in einer entscheidenden Phase bei so einem Abstiegskracher so ein Videobeweis mit grauenhafter Außendarstellung und absolut fataler Auswirkung. Ja die Entscheidung war richtig und ja es war auch richtig entschieden, allerdings muss das alles anders laufen und nicht auf diese Art und Weise, denn dadurch wird der Videoschiri nicht besser dastehen und grundsätzlich immer weiter abgelehnt.

  • Jetzt kommen wir zu den Punkten, der mir nicht gefällt. [...]

    1. [...]


    zu 1. und 2.: klar interessiert zuerst mal nicht, wo die Mannschaften sich befinden. [...]


    zu 3.: Grauenhaft! [...]

    Mit sicherheit in der Aussendarstellung nicht die Beste Lösung.


    Die ganze Diskussion um den VAR vermittelt mir den Eindruck von


    "Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass"


    Jahre - nein gefühlt Jahrzehnte - aber mit Sicherheit seit ich bewusst Fussball kucke (das ist etwa seit der EM 1972) - werden Fernsehbilder herangezogen um den geneigten Fussballfans zu zeigen, das nicht ihre geleibten und verehrten Protagonisten schuld am vergeigtem Spiel haben, sondern der Mann in Schwarz. (Ja, das Wembley Tor habe ich nicht vergessen, aber da wuste nicht noch nicht das mein Vater die SR-Entscheidung kommentierte als er meine Windeln wechselte)


    • Aus dem undeutlichem und nur im Standbild erkennbarem Bildpixel am Schuh wurde "eine klare Abseitsposition". Um die Fanseele zu beruhigen wurde zusätzliuch eine Linie durch den Regisseur eingefügt, die er je nach Vereinsbrille mehr oder weniger schräg legte damit sie zum Kommentar passt.
    • Die unscharfe Torlinie mit Vergrösserungsglas musste für die klare Fehlentscheidung auf Tor/nicht Tor herhalten. [unzutreffendes je nach Farbe der Vereinsbrille bitte streichen]
    • Gefühlt 20 Zeitlupen aus 16 Kameraperspektiven mit 3 Vergrösserungsgläsern und "Loddar Kommentar" bewiesen dem enttäuschtem Fussball Fan das seine Gurkentruppe nur verloren hat weil der SR ein "klares Handspiel" übersah....
    • etc....

    Seit Beginn der Saison werden jetzt Fernsehbilder durch einen weiteren SR-Assistenten (man nennt ihn VAR) Regelkonform abgearbeitet.


    Früher meckerten die einen das das Handspiel nicht gesehen wurde, heute meckern bei der gleichen Situation die anderen das es gesehen wurde und eine Entscheidung geändert wird - na was denn nun?

  • Leute, Ihr überseht ein wichtiges Detail:
    Die Sache mit dem Spielfeld ist in der Halbzeit irrelevant, die Strafgewalt dauert an und die Halbzeit ist nur eine andere Art der Spielunterbrechung. Damit erübrigt sich jede regeltechnische Frage der Zulässigkeit, allenfalls die taktische Frage, ob man das nicht auch vor Beginn der zweiten Halbzeit hätte nachholen können, stünde im Raum - mit allem für und wider.


    Nur mal als Denkanstoß:
    Pfiff zur Halbzeit, aber VAR-Intervention. Um sich die Szene anzusehen muss der SR an den Bildschirm, den er aber nur hinreichend genau sehen kann, wenn er das Spielfeld verlässt (wieviel ist nachrangig). Wenn deswegen keine Intervention mehr erfolgen dürfte ...

  • Schuld an der Missverständlichkeit ist (wie durchaus häufig) derjenige, der di eÜbersetzung ins Deutsche vorgenommen hat. Auf Englisch ist es relativ klar:


    The referee may not change a decision on realising that it is incorrect or on the advice of another match official

    if play has restarted or the referee has signalled the end of the first or second half (including extra time)

    and left the field of play or terminated the match.


    Also: Keine Entscheidungsänderung, wenn (Spielfortsetzung ODER erste oder zweite Halbzeit beendet) UND (Feld verlassen ODER Spiel abgebrochen).


    Und man wird wohl davon ausgehen müssen, dass die Review Area im Sinne dieser Regel (bei der sie natürlich nicht berücksichtigt wurde) mit zum Spielfeld gehört, genauso wie die technische Zone. Auch wenn leider weder die deutschen noch die englischen Regeln unterscheiden.

  • The referee may not change a decision on realising that it is incorrect or on the advice of another match official

    if play has restarted or the referee has signalled the end of the first or second half (including extra time)

    and left the field of play or terminated the match.


    Also: Keine Entscheidungsänderung, wenn (Spielfortsetzung ODER erste oder zweite Halbzeit beendet) UND (Feld verlassen ODER Spiel abgebrochen).

    Meiner Meinung nach eher:


    Keine Entscheidungsänderung, wenn Spielfortsetzung ODER ( [erste oder zweite Hälfte beendet] UND [Feld verlassen ODER Spiel abgebrochen]) ... Das gibt sowohl grammatikalisch (Subjekt ändert sich) als auch inhaltlich deutlich mehr Sinn - anderenfalls wäre eine Entscheidungsänderung ja möglich trotz Spielfortsetzung, wenn nicht gerade das Spielfeld verlassen oder das Spiel abgebrochen wurde. :)

  • Im übrigen lässt das Regelwerk noch eine andere Lösung zu, die noch mehr für Aufsehen gesorgt hätte:


    1. HZ Pause komplett durchführen.
    2. Den Strafstoß durchführen lassen (ohne Nachschuss) und zwar auf das Tor auf das er in der 1.HZ ausgeführt worden wäre,
    3. Ohne weiteren Verzug den Seitenwechsel durchführen
    4. zur 2. HZ Anpfeiffen.