Regel 16 muss man auch drauf haben

  • Ähm.. schwarz is Verteidiger.
    Der kann seinen eigenen TW schlecht foulen.

    Öhh doch,


    gerade gestern mit unserem Lehrwart über eine ähnliche Situation gesprochen. Das Neue Regelwerk macht beim Foulspiel keinen Unterschied mehr zwischen Mit- und Gegenspieler.


    Wir vermuten jedoch einen Übersetzungs- oder redaktionellen Fehler.


    Also wenn man es also genau nimmt. Foulspiel am eigenem Torwart im eigenem Strafraum ist Strafstoß für den Gegner.
    Und dann heist es in der Betonliga für den SR zu den besseren im Fitnesstest gehört zu haben.


    Tante Edit: Folgende Regelfrage hat einer meiner SR dazu gefunden und ich wollte dies nicht glauben


    Regelfrage:


    Der Verteidiger versucht per Fallrückzieher den Ball aus dem eigenem
    Strafraum herauszuschlagen und trifft dabei den eigenen Torwart mit seinem Fuss
    am Kopf.


    Regelantwort:


    Strafstoß (für die Angreifer) und Verwarnung (Gelb) für den
    Verteidiger


    Begründung:


    Regel 12 macht bei Foulspiel keinen Unterscheid zwischen Mit- und
    Gegenspielern. Bezüglich der Disziplinarstrafe wird der Treffer am Kopf hier als
    "Rücksichtsloses Spiel" bewertet

  • Regel 12 macht bei Foulspiel keinen Unterscheid zwischen Mit- und
    Gegenspielern. Bezüglich der Disziplinarstrafe wird der Treffer am Kopf hier als "Rücksichtsloses Spiel" bewertet


    Interessant. Also direkter Freistoß, wo das Vergehen stattfindet. Vor 30 Jahren habe ich das anders gelernt: Da gab es indirekten Freistoß für den "Gegner" (Spielfortsetzung = wo Ball bei Spielunterbrechung). Musterbeispiel war immer die Tätlichkeit gegen den Mitspieler (wenn in der Betonliga der Kapitän dem Abwehrspieler eine scheuert weil er mit dessen Leistung nicht zufrieden ist o.ä.)


    EDIT: Gerade mal im Forum gestöbert und das hier gefunden:

    Die Regel 12 soll primär den Gegner schützen, von daher sind Mitspieler grundsätzlich "Freiwild". Begrenzt wird das aber durch den Umstand, dass Unsportlichkeiten und Tätlichkeiten auch gegen den eigenen Mitspieler begangen werden können und dementsprechend zu bestrafen sind. Von daher bleibt ein normales Foul gegen den Mitspieler straffrei, das müssen die beiden Spieler untereinander ausmachen. Handelt es sich um ein Vergehen - mit Ausnahme der Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs -, welches mit einer Verwarnung zu ahnden wäre, so hilft allenfalls die Regelbestimmung des "mangelhaften Respekts vor dem Spiel", wirklich nutzen würde ich das aber nur in seltenen Ausnahmefällen. Anders sieht das aber bei rohem Spiel aus, denn hier sehe ich durchaus, dass die Regel alle Spieler schützen möchte, ergo gibt das auch beim Mitspieler rot.


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    "Jetzt wechselt Jamaika den Torhüter aus!"
    (Gerd Rubenbauer, als der FIFA-Beauftragte am Spielfeldrand eine Minute Nachspielzeit anzeigte)

    Einmal editiert, zuletzt von Altschiri ()

  • Ergänzung: aktuelle, geänderte Regelung:
    Quelle: https://www.fupa.net/fupa/imag…c794ba69.pdf?r=1467985331



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  • hmm.. wenn ich ins aktuelle Regelheft gucke steht da aber bei Regel 12:


    Zitat


    Direkter Freistoß
    Ein direkter Freistoß wird gegeben, wenn der Spieler eines der folgenden
    Vergehen nach Einschätzung des Schiedsrichters gegenüber einem Gegner
    fahrlässig, rücksichtslos oder brutal begeht:


    Was man aber z.B. auch gegen Mitspieler ahnden kann ist eine Tätlichkeit


    Zitat

    Tätlichkeit
    Eine Tätlichkeit liegt vor, wenn ein Spieler ohne Kampf um den Ball übermäßige
    Härte oder Brutalität gegen einen Gegner, Mitspieler, Teamoffiziellen,
    Spieloffiziellen, Zuschauer oder eine sonstige Person einsetzt oder einzusetzen
    versucht.


    Und nur dann kommt der direkte Freistoß bzw der Strafstoß in Frage.


    Das einzige was man pfeifen könnte wäre gefährliches Spiel, denn dort wird kein Gegner verlangt als "Opfer", da reicht es ja schon wenn man sich selbst "in Gefahr bringt".
    Wenn wie hier aber der eigene Torwart getroffen wird, ist der direkte Freistoß/Strafstoß aber nicht von den Regeln gedeckt, es sei denn ich hab irgendwas überlesen.


    Keines der Vergehen unter Regel 12.1 für die es direkten Freistoß gibt kann an einem Mitspieler begangen werden.


    EDIT:
    Quelle:
    http://www.dfb.de/fileadmin/_d…lregeln_2016_2017_WEB.PDF


    Das sollte doch die aktuelle offizielle Version sein.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

    Einmal editiert, zuletzt von amfa ()

  • Wenn man in den Richtlinien weiter liest, findet man unter Punkt 4. dann folgendes:


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/auszugregel12_2016-17dejw5.jpg]


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  • Ja moment.
    Da geht es um die Spielfortsetzung nach einem Vergehen.


    Aber da in Regel 12 oben explizi von Gegner geredet wird, ist keines der dort genannten Dinge ein Vergehen, wenn es gegen einen Mitspieler geht.


    Nur Vergehen die auch gegen Mitspieler begangen werden (z.B. eine Tätlichkeit) können überhaupt als Vergehen im Sinne von Punkt 4 eingestuft werden.


    Die Spielfortsetzung kommt doch erst in Spiel wenn es überhaupt ein Vergehen gegeben hat.
    Und da das Treten (keine Tätlichkeit) eines Mitspielers kein Vergehen ist (sonst möge man mir bitte die entsprechende Regelstelle zeigen) ist diese Stelle der Regel vollkommen uninteressant, da wir dort gar nicht ankommen.
    Kein Vergehen = keine Spielfortsetzung.


    Das einzige Problem was sich moment aus der Regel ergibt ist folgendes:
    Gefärhliches Spiel wird oben mit direktem Freistoß bestraft.
    Wenn wir nun gegen einen Mitspieler gefährlich spielen gibt es eigentlich indirekten Freistoß.
    In Punkt 4 steht dann, dass Vergehen gegen Mitspieler aber direkten Freistoß gibt.


    Das wiederspricht sich.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • EDIT: Gerade mal im Forum gestöbert und das hier gefunden:


    Zitat von »Manfred« Die Regel 12 soll primär den Gegner schützen, von daher sind Mitspieler grundsätzlich "Freiwild". Begrenzt wird das aber durch den Umstand, dass Unsportlichkeiten und Tätlichkeiten auch gegen den eigenen Mitspieler begangen werden können und dementsprechend zu bestrafen sind. Von daher bleibt ein normales Foul gegen den Mitspieler straffrei, das müssen die beiden Spieler untereinander ausmachen. Handelt es sich um ein Vergehen - mit Ausnahme der Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs -, welches mit einer Verwarnung zu ahnden wäre, so hilft allenfalls die Regelbestimmung des "mangelhaften Respekts vor dem Spiel", wirklich nutzen würde ich das aber nur in seltenen Ausnahmefällen. Anders sieht das aber bei rohem Spiel aus, denn hier sehe ich durchaus, dass die Regel alle Spieler schützen möchte, ergo gibt das auch beim Mitspieler rot.


    Eine Bitte:
    Schreibe auch das Datum des Posts dazu, das lag vor der letzten Regelreform.

  • Eine Bitte: Schreibe auch das Datum des Posts dazu, das lag vor der letzten Regelreform.


    Das hatte ich tatsächlich vor, leider konnte ich den bereits editierten Beitrag nicht mehr abschicken, da nach einer bestimmten Zeit (10 Minuten?) eine Veränderungssperre greift. Daher auch der Folgebeitrag.


    Wenn Du die Möglichkeit hast, meinen Post noch zu editieren, bitte ich Dich dies zu tun (z.B. den Hinweis "alte Regelung bis 2015" o.ä.


    Gruß Jörg


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    (Gerd Rubenbauer, als der FIFA-Beauftragte am Spielfeldrand eine Minute Nachspielzeit anzeigte)

  • Eine Bitte:
    Schreibe auch das Datum des Posts dazu, das lag vor der letzten Regelreform.


    Aber daran hat sich doch gar nichts geändert wirklich.
    Der Unterschied besteht doch nur darin, dass es früher bei einer Tätlichkeit gegen den eigenen Mitspieler indirekten Freistoß gab und jetzt direkten (und damit Strafstoß, falls das ganze im Strafraum passiert).
    Ansonsten wird in Regel 12 immer noch sehr oft vom "Gegner" gesprochen.


    Nur wenige Ausnahmen gehen auch gegen den Mitspieler.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Ohne auf die Details eingehen zu wollen:


    Alleine der Unterschied zwischen idF und Strafstoß/dF ist schon groß - und die Regel ist jetzt schon wesentlich weiter als früher gefasst.

  • Nur Vergehen die auch gegen Mitspieler begangen werden (z.B. eine Tätlichkeit) können überhaupt als Vergehen im Sinne von Punkt 4 eingestuft werden.


    Die Spielfortsetzung kommt doch erst in Spiel wenn es überhaupt ein Vergehen gegeben hat.
    Und da das Treten (keine Tätlichkeit) eines Mitspielers kein Vergehen ist (sonst möge man mir bitte die entsprechende Regelstelle zeigen) ist diese Stelle der Regel vollkommen uninteressant, da wir dort gar nicht ankommen.
    Kein Vergehen = keine Spielfortsetzung.


    Auch ein Foulspiel ist ein Vergehen. Und wenn es gegen den eigenen Mann geht, auch wenn es unabsichtlich ist, gibt es dF oder Strafstoß, laut Regel.
    Das das in der Realität eigentlich nicht vorkommt brauche ich hier niemanden erzählen. Aber wenn, wie bei dem Ausgangsbeispiel gesehen, dies unabsichtlich geschieht, ist bei einer so gestellten Regelfrage mit Strafstoß zu antworten. Das kein Spieler seinen Mitspieler so foult wie einen Gegner, steht doch außer Frage. Vergehen am Mitspieler sind doch in der Regel Tätlichkeiten oder Beleidigungen.
    Und @ "machee": Kein SR der Welt pfeift doch so einen Fall ab, wie du ihn geschildert hast und das hat schon gar niemand behauptet.

  • Kein SR der Welt pfeift doch so einen Fall ab, wie du ihn geschildert hast und das hat schon gar niemand behauptet

    Ich denke, genau dies ist hier der Unterschied den der ein oder andere mal bei vielen Diskussionen hier realisieren sollte.


    Regelfragen dienen zum Lernen und Verfestigen der Regeln. Oft sind sie sehr plakativ dargestellt und stellen schwarz-weis Situationen dar, damit sie eindeutig sind.


    Über die Antwort auf die Regelfrage (Fallrückzieher mit Kopftreffer) war ich auch erst überrascht.
    Und ehrlich gesagt hätte ich auf dem Feld - aus dem Bauch heraus - je nach Wirkung des Treffers auf weiterspielen oder Unterbrechung mit SR Ball entschieden.
    Wahrscheinlich hätte sich auch nur ein vorwitziger Beobachter beschwert.


    Aber:
    Interessant hierbei ist jedoch, durch eine Regelfrage zu erfahren, wie falsch man dabei liegen kann, wenn man "im Sinne des Fussballs" entscheidet.

  • Ich denke, genau dies ist hier der Unterschied den der ein oder andere mal bei vielen Diskussionen hier realisieren sollte.


    Genau darum geht es mir.


    Ich hatte so das Gefühl, dass der Eindruck rüberkommt, jetzt muss jede Körperaktion mit dem Mitspieler mit dF geahndet werden.


    Schließlich dürfen wir nicht vergessen, viele lesen hier nur mit und nehmen alle Aussagen für "bare Münze".


    Wir sollen neben den Regeln auch im "Geist des Fussballs" entscheiden und da kann ich mir nicht vorstellen, dass für solch eine Aktion ein Strafstoß vorgesehen ist.

  • @all_which_have_used_irony


    Nebenbei mal so: Ich finde es gerade nicht so in Ordnung, dass hier zum Teil ironisch gemeinte Antworten gegeben werden. Wenn hier jemand um Rat sucht und auf unser Forum / unsere Community stößt, möchte man ja auch helfen und wir uns als Gemeinschaft positiv präsentieren. Also nehmt das Ganze doch bitte etwas ernster...

  • Ironie heißt für mich nicht, dass man etwas nicht ernst nimmt. Wenn das den Anschein gemacht haben sollte - sorry.
    Ironie meine ich generell nich despektierlich, da man jedoch schlecht beim schreiben den Tonfall ändern kann...

  • dass hier zum Teil ironisch gemeinte Antworten gegeben werden.


    Zudem man ohne Mimik und ohne immer den gesamten Kontext gelesen/ im Kopf zu haben die Ironie auch nicht immer versteht...

  • Auch ein Foulspiel ist ein Vergehen. Und wenn es gegen den eigenen Mann geht, auch wenn es unabsichtlich ist, gibt es dF oder Strafstoß, laut Regel.


    Es ist aber nur ein Vergehen, wenn es als solches in den Regeln steht.
    Bisher hat mir niemand die Regelstelle zeigen können, in der ein "normales" Foul gegen den Mitspieler ein Vergehen darstellt.


    Regel 12 verlangt fast bei allem einen Gegner für das Vergehen.


    Ich verstehe einfach nicht nach welcher Regel z.B. der Fallrückzieher am eigenen Mann geahndet werden soll.
    Und erst dann muss man sich doch Gedanken über die Fortsetzung machen.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Zitat aus dem glossar:


    Vergehen
    Eine Handlung, die gegen die Spielregeln verstößt/diese verletzt; manchmal
    insbesondere in Bezug auf unrechtmäßige Handlungen gegen eine Person, vor
    allem einen Gegner.