Regelwerk 2016/2017

  • Ganz spontan: Dafür, dass (angeblich) so viel gestrichen wurde, hat das Regelwerk aber immer noch eine erstaunliche Seitenzahl - das sind ja sogar mehr geworden. Aber ich werde mir das in den nächsten Tagen mal in aller Ruhe ansehen - die Spiele am Freitag und Samstag werden eben mit meinem unvollständigen Regeländerungskenntnisstand auskommen müssen.

  • Traurig das der DFB 6 Monate nach der FIFA Tagung erst eine Version rausbringt. Bzw. 3 Monate nach Offiziellen Beginn der Saison 2016/2017

  • So, den ersten Durchgang habe ich - und stelle erfreut fest, dass es zwar Duplizitäten gibt, diese aber in so weit sehr angenehm sind, dass man die Sachen zu einem Vorgang an einer Stelle findet und nicht wie bisher im Kopf haben musste, dass da ja andernorts noch weitere Dinge geregelt waren. Nicht ganz so schön finde ich, dass wir dennoch wieder eine Dreiteilung haben - Regeltext pur, die zusätzlichen Erläuterungen des DFB und - neu oder besser geändert - den praktischen Leitfaden statt der bisherigen IFAB-Anweisungen. Schwach, weil irreführend, ist die Darstellung der Regeländerungen in rot unterstrichener Form, hat sich doch unter dem Strich weitaus mehr geändert, so dass es m.E. sinnvoller gewesen wäre, dies in der diesjähringen Ausgabe zu unterlassen.


    Das Highlight findet sich jedoch im praktischen Leitfaden:
    "Laut Regel 5 müssen die Schiedsrichter gemäß den Spielregeln und dem „Geist des Fußballs“ agieren. Von Schiedsrichtern wird erwartet, die Spielregeln mit gesundem Menschenverstand und gemäß dem „Geist des Fußballs“ anzuwenden, besonders bei Entscheidungen, ob ein Spiel ausgetragen und/oder fortgesetzt werden soll."
    Ein vernünftiger Ansatz, in der Praxis jedoch schwierig, weil eine einheitliche Regelauslegung damit ggf. kollidiert. Ich fürchte, dass von diesem sinnvollen Ansatz nicht viel übrig bleibt, es ist mehr die Generalklausel für die uns allen bekannten Fälle internationaler Turniere, bei denen die Kollegen vom reinen Text abgewichen sind, was jedoch zweifelsfrei im Sinne des Geistes des Fußballs war.


    Wobei, es kommt noch besser:
    "Dies gilt vor allem in unteren Spielklassen, bei denen eine konsequente Durchsetzung der Regeln unter Umständen nicht immer möglich ist."
    Endlich ein Eingeständnis und die Einsicht, dass man in der Betonliga manche Dinge eben einfach nicht immer zu 100 % umsetzen kann und es wichtigere Aspekte gibt, als die Frage, ob die Farbe des Tores weiß oder metallfarben ist, kennen wir doch wohl auch die Varianten "moosgrün" und "rostbraun", die des Öfteren an einigen Toren zumindest partiell anzutreffen sind.


    Inhaltlich wurden zwar viele ehemalige Widersprüche aufgelöst, so ganz passt das beim Ein- und Auswirken aber noch nicht, da wäre eine Einheitlichkeit bezüglich des Freistoßes noch wünschenswert.