Artikel über einen konsequenten Kollegen

  • Meine Güte, so ein ähnliches Spiel hatte ich auch schon einmal - und passenderweise ebenfalls mit dem Umstand, dass nach einer Verletzung kein Wechsel mehr möglich war, wobei es bei in dem Spiel am fehlenden Auswechselspieler lag. Sie sind zwar selten, aber Spiele mit 10 Karten und mehr kommen eben vor - und wenn die Spieler nicht verstehen, dass es heute eben sehr eng nach dem Regelbuch geht, warum soll das mein Problem sein?

  • Manfred bei so einem Spiel hast du sogar mal zugeguckt, in Hamburg und mit einem Feuerkopf an deiner Seite! :clown:


    9 x gelb / 3 x gelbrot + 2 rot

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Wenn ich mir so die Kartenstatistik des Kollegen anschaue, wo die Anzahl trotz der immensen Höhe der Karten schon rückläufig ist, habe ich den Eindruck das er sich vermutlich mit den Regeln auskennt, richtig Ahnung von einer unauffälligen Spielleitung scheint er aber nicht zu haben. Und so eine hohe Anzahl an Karten über so einen langen Zeitraum kann nichts mit Pech oder "schlecht gelaufen" zu tun haben.

  • Allein aus der Kartenstatistik lassen sich manchmal aber auch falsche Dinge ableiten. Vielleicht ist das ein Schiedsrichter, der von den Ansetzern wegen seiner Konsequenz besonders geschätzt wird und deswegen Spieltag für Spieltag die "Problemspiele" leiten "darf"? Da benötigt man natürlich mehr Karten, als wenn man dauernd die führenden der Fairplaytabelle pfeift.


    Wenn ein Trainer nach einem Spiel, in der seine Mannschaft zwei Platzverweise bekommen hat, den Schiedsrichter noch in Schutz nimmt, kann ganz so viel ja doch nicht falsch gelaufen zu sein. Und dass ein Pokalspiel, das in die Verlängerung geht, mal hitzig wird, ist auch icht ungewöhnlich.


    Und bei der Beschreibung der Platzverweise muss ich teilweise lachen. Schiri zeigt gelb, Spieler meckert, Schiri zeigt gelb-rot. Aber natürlich "beteuert" der Spieler, dass er "nichts gesagt" hat. Und in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit läuft ein Spieler trotz Pfiff des Schiedsrichters einfach weiter. Natürlich auf keinen Fall, um die Spielfortsetzung zu verzögern, um nicht noch in der Nachspielzeit aus dem Pokal zu fliegen. Und natürlich waren es auch nur "zwei bis drei Meter". Kennen wir dieses "Nichtssagen" und die "zwei bis drei Meter" nicht alle? :D

  • Diesen Beitrag, zettelbox, kann man ohne wenn und aber stehen lassen!! :thumbup:

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Ich hatte im September mein letztes "Problemspiel". Zig Ermahnungen, 7 Verwarnungen, 2 Zeitstrafen, einen Innenraumverweis für den Heimtrainer und zu guter letzt noch 1 Mal Glatt Rot 1 Min nach Abpfiff. Danach Sonderbericht. Dann Beschwerde des Heimtrainers beim Ansetzer. Letzterer hat mich lediglich gefragt, ob ich ein Problem damit hätte, zukünftig dort angesetzt zu werden.
    Jetzt bin ich wieder bei dieser Mannschaft angesetzt. Warum wohl?

  • würden alle SR so konsequent pfeifen, hätten wir viel weniger Probleme. Aber viele SR pfeifen leider nach dem Motto,
    nichts sehen, nichts hören dann brauche ich auch nichts zu schreiben.

  • würden alle SR so konsequent pfeifen, hätten wir viel weniger Probleme.


    Jedem steht es frei, genauso zu pfeifen wie der Kollege. Ob's dann noch Spass macht?


    Vielleicht ist das ein Schiedsrichter, der von den Ansetzern wegen seiner Konsequenz besonders geschätzt wird und deswegen Spieltag für Spieltag die "Problemspiele" leiten "darf"? Da benötigt man natürlich mehr Karten, als wenn man dauernd die führenden der Fairplaytabelle pfeift.

    Ich mach mal mit dem "vielleicht" weiter.
    Vielleicht ist das auch ein Kollege, der nicht duldet, wenn Spieler Entscheidungen von Ihm kommentieren und da sofort immer Gelb zeigt. Vielleicht ist das ein Kollege, der bei oft schon harmlosen Fouls Gelbe Karten zeigt. Vielleicht, vielleicht ...........
    Wissen tut es von uns hier keiner.
    Aber eine so hohe Anzahl von Karten in diesem Zeitraum ist schon sehr ungewöhnlich. Jeder hat mal so ein Spiel, wo man nicht umhin kommt, viele Karten zeigen zu müssen. Das ist aber nicht die Regel. Bei mir waren's mal 11 Gelbe, 3 x G/R und 1 x Rot (davon 10 x Gelb allein für Heim). Ansonsten komme ich so im Durchschnitt mit 2-3 gelben Karten aus. Aller paar Wochen mal ne G/R oder ein FaD. Und ich pfeife auch recht häufig sogenannte Problemspiele.
    Und wenn schon der Trainer der siegreichen Mannschaft von einer "unglücklichen Spielleitung" spricht und das man mit 3-4 gelben Karten auch ausgekommen wäre (wobei diese Meinung sehr subjektiv ist), sagt das auch schon einiges aus.
    Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass einer Woche für Woche nur Problemspiele pfeift. Das kann der Ansetzer keinem SR zumuten.

  • Und wenn schon der Trainer der siegreichen Mannschaft von einer "unglücklichen Spielleitung" spricht und das man mit 3-4 gelben Karten auch ausgekommen wäre (wobei diese Meinung sehr subjektiv ist), sagt das auch schon einiges aus.


    Genau das würde ich nicht unterschreiben. Ich erinnere mich da an ein Spiel Ende letzten Jahres, welches Gast überzeugend mit 5:0 gewinnt - und ausgerechnet der Siegerkapitän ist nicht zufrieden und meint, ich habe zu kleinlich gepfiffen, während die Verlierer trotz der Niederlage sehr zufrieden waren. Die Zahl der Karten war übrigens nicht nennenswert.

  • Aus meiner Sicht sollte man konsequentes Pfeifen nicht immer mit einer hohen Anzahl an Disziplinarstrafen verbinden.


    Auch wenn die Strafen gerechtfertigt sind, sollte man sich als Schiedsrichter immer auch fragen, ob es nicht auch mit weniger Farbe gegangen wäre.


    Ich persönlich empfinde den Respekt, den mir die Spieler auf dem Platz entgegenbringen, als ein höheres Gut.


    Nach einem A-Jugend (U19) Spiel im Oktober 2015 wurde ich von einem Fan des Heimvereins (Rentner, aus meiner Sicht um die 70 Jahre alt), der sich als ehemaliger Spieler des Heimvereins zu erkennen gegeben hat, für meine Spielleitung gelobt, da die Jugendlichen aus seiner Sicht heutzutage viel zu wenig Respekt vor dem Schiri haben und ich eben dem entgegengewirkt habe.


    Ich bin in diesem Spiel mit einer einzigen Gelben Karte ausgekommen.

    "Nicht nur vor Gott sind alle gleich. Auch vor dem Schiedsrichter."


    Einige Aktivitäten und Bilder von mir sieht man auch in meinem FuPa Profil.


  • Jedem steht es frei, genauso zu pfeifen wie der Kollege. Ob's dann noch Spass macht?


    mal ein paar Beispiele: Bei uns in Württemberg ist es vorgeschrieben, dass bei Aktivenspielen eine Coachingzone, wie in der Buli, vorhanden sein muss. Wenn ich dann nach der Platzbesichtigung beim Heimverein moniere, warum keine Zone markiert ist, bekomme ich oft zu hören, dass ich der erste SR bin der sowas verlangt.


    Nächstes Beispiel: Ebenfalls Aktivenspiele, bei uns müssen sich 15min vor Spielbeginn zwei, mit Ordnerwesten gekennzeichnete Personen, unaufgefordert beim SR melden. Was glaubt ihr, wie viele male das nicht geschah? Wenn eine Meldung erfolgt, kostet das jedesmal ca. 30Euro. Das ist aber vielen Vereinen Scheißegal, die zahlen halt.


    Nächstes Beispiel: Da es bei uns keine Gesichtskontrolle mehr gibt, verlange ich bei Auswechslungen den Namen des eingewechselten Spielers, den ich mir auf der Notizkarte aufgeschrieben habe, und schaue mir die Schuhe an. Da ernte ich oft immer ein ungläubiges Staunen, und höre dann noch den Satz, der nimmt es aber genau.


    Bin ich deshalb kleinlich?

  • Das eine hat doch mit dem anderen rein gar nichts zu tun. Das, was du hier beschreibst sind administrative Aufgaben, welche auf die Kartenstatistik überhaupt keinen Einfluss haben.
    Da bin ich auch konsequent, deshalb verteile ich aber nicht mehr oder weniger Karten.

  • Du hast nätürlich recht, aber wer bei den administrativen Dingen einiges durchgehen läßt, macht es auf dem Platz auch nicht anders.


    Noch ein Beispiel: Bei einem FS - Spiel verläßt ein Spieler, ohne sich abzumelden, den Platz um die Schuhe zu wechseln. Ich habe das nätürlich bemerkt, und als er sich wieder anmeldet lasse ich ihn warten bis zur nächsten Spielunterbrechung. Als er dann auf den Platz kommt zeige ich ihm die :gelbe_karte: er schaut mich ganz verwundert an. Ich erkläre ihm, wenn er den Platz verläßt muss er sich abmelden. Da kommt sein Kapitän zu mir und sagt: Aber lieber SR, das ist doch nur ein FS - Spiel. Da sagte ich zu ihm, gelten da andere Regeln wie bei einem Punktspiel. Er ging wortlos davon.


    Was ich damit sagen will, in den unteren Klassen wird einfach über viel zu viel hinweggeschaut, was eigentlich klar geregelt ist.

  • Was ich damit sagen will, in den unteren Klassen wird einfach über viel zu viel hinweggeschaut, was eigentlich klar geregelt ist.

    .... und auch viel zu oft aus Unkenntnis Gelb gezogen. Mann stelle sich vor, der Spieler macht das nochmal und du gibst Ihm G/R. Das könnte in einem Punktspiel weitreichende Konsequenzen haben.
    Das Spielfeld verlassen um Ausrüstungsgegenstände zu wechseln ist erlaubt und zieht keine persönliche Strafe nach sich.
    Das wäre dann wieder so eine Karte die kein Mensch braucht und dazu noch völlig falsch ist.

  • Warum, ich bin der Meinung, wenn ein Spieler den Platz verlässt muss er sich beim SR abmelden, außer bei einer Verletzung, oder liege ich da falsch?
    Wenn das eine G/R nach sich zieht, ist er selber schuld.

  • Da liegst du falsch. Der Spieler hat unsere stillschweigende Erlaubnis das Feld zu verlassen, analog zu einer Verletzung. Er tut dies ja auch nicht in unsportlicher Absicht.



    Wenn das eine G/R nach sich zieht, ist er selber schuld.

    Oder er kennt sich besser mit den Regeln aus als du.

  • Da liegst du falsch. Der Spieler hat unsere stillschweigende Erlaubnis das Feld zu verlassen, analog zu einer Verletzung. Er tut dies ja auch nicht in unsportlicher Absicht.


    Wenn das so wäre, müsste ja jeder Spieler einfach nur sagen, er hätte sich die Ausrüstung korrigiert, nachdem er ohne Ankündigung den Platz verlassen hat.
    Kaef, hier liegst Du falsch. Unsere stillschweigende Zustimmung hat der Spieler, wenn der Grund offensichtlich ist und er direkt in unserem Sichtbereich- idealerweise mit kurzem Blickkontakt- das Feld verlässt. Klassiker: Verletzung oder zerissenes Trikot.
    Wenn ein Spieler ohne mein Wissen hinter meinem Rücken den Platz verlässt und plötzlich zum Annmelden wieder an der Seitenlinie auftaucht, so ist das eine Pflichtverwarnung ohne wenn und aber.


    Jetzt kristallisiert sich langsam heraus, warum manche Kollegen mehr Pflichtverwarnungen haben als andere. Und ich hoffe Kaef, dass Du Deine falschen Regelauslegungen nicht auch noch den Spielern so mitteilst.

  • Ne, BRiT.
    Eine Verwarnung ist für einen Schuhwechsel außerhalb nicht vorgesehen. Einzig anmelden muss sich der Spieler wieder beim SR.
    Meine Zustimmung dafür erteile ich dem Spieler im Grunde genommen nachträglich.