Einwurf direkt ins Tor?

  • Hallo,
    ich bin kein Schiedsrichter, hätte aber mal an alle anderen eine Frage:
    wir haben am Wochenende bei uns in Hessen in der Kreis-Oberliga (8. Liga) den Fall gehabt, dass ein direkter Einwurf im Tor gelandet ist und ihn niemand mehr abgefälscht oder berührt hat. Der Schiri hat das Tor allerdings zählen lassen.
    Ich habe jetzt mal recherchiert und nachgelesen, dass es eigentlich nicht zählen dürfte ->https://www.teamsportbedarf.de/fragen/k ... or-werfen/
    Der Schiri war aber felsenfest davon überzeugt dass er Recht hatte.
    Was stimmt denn nun?


    Sollten wir Beschwerde beim Verband einlegen, wenn es regelwidrig war?

  • Hallo !


    Du wirst hier keine Rechtsberatung erhalten. Wir werden Dir sicherlich nicht empfehlen einen Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen oder nicht.


    Ob aus einem Einwurf ein Tor direkt erzielt werden kann, ist im Regelwerk eindeutig nachzulesen. Dies ist nicht möglich.
    Hessische Schiedsrichter in der Kreisoberliga müssen sich für diese Spielklasse bereits qualifizieren, d.h. nicht jeder kann Spiele dort leiten. Daher würde es mich sehr wundern, wenn dort ein SR gepfiffen hätte, der diese Regel nicht kennen würde. Aus diesem Grund bin ich persönlich davon überzeugt, dass hier noch mehr bzw. etwas anderes gewesen sein muss. Mir kommt die Schilderung für diese Spielklasse daher sehr komisch vor. Da von uns niemand die Szene gesehen hat, können wir auch nicht beurteilen was dahinter steckt. Dem Verein stehen rechtliche Schritte gegen die Spielwertung natürlich immer frei. Aber bitte anhand von Fakten aus dem Spiel bzw. mit neutralen Zeugen und nicht über ein Forum aus dem niemand die Szene gesehen hat und sie demnach auch nicht beurteilen kann.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Nein, ein Tor darf nicht zählen, welches direkt aus einem Einwurf erzielt wurde.


    Falls der Ball ins gegnerische Tor fliegt, gibt es Abstoß.
    Fliegt der Ball ins eigene Tor, gibt es Eckstoß.


    Sollte ein Spieler den Ball berührt haben, bevor der Ball ins Tor gegangen ist, zählt das Tor natürlich. Dabei ist es unerheblich, ob eigener Spieler oder Gegenspieler.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Wahrscheinlich selbstverständlich, aber ich erwähne es trotzdem mal: Es reicht eine minimale Ballberührung irgendeines anderen Spielers vor der Torlinie, damit das Tor zählt. Wenn also der Torwart den Ball reflexartig minimal berührt hat (oder der SR dies so wahrgenommen hat), ist es bereits ein gültiges Tor.

  • Ganz ausdrücklich ohne Beratung:


    Wenn Ihr felsenfest der Meinung sei, der Schiedsrichter habe hier falsch entschieden (Pfeifekopp hat die Regelgrundlage benannt), so sollte dem Verein bekannt sein, innerhalb welcher Fristen er wie dagegen vorgehen kann. Aber ich weise ausdrücklich darauf hin, dass es auf die Wahrnehmung des Schiedsrichters ankommt (siehe zettelbox) bzw. wer den Sachverhalt vor dem Sportgericht überzeugender darstellt - und wenn der SR einen Kontakt gesehen haben sollte, wird das nur schwer zu widerlegen sein, selbst wenn Ihr zu 100 % sicher seit, dass diese Wahrnehmung falsch war.

  • Es interessiert nicht ob ein Kontakt da war, es interessiert ob ein Kontakt wahrgenommen wurde. Wenn der SR einen Kontakt sieht, ist es eine unumstößliche Tatsachenentscheidung und dann könntet ihr selbst nachweisen dass es keinen Kontakt gab, das Tor steht. Der SR hat die Regeln korrekt angewendet.


    Wenn er aber keinen Kontakt sieht, trotzdem das Tor gibt, ist es ein Regelverstoß und ein Einspruch wäre berechtigt.


    Wen hat er denn als Torschütze eingetragen? Wenns nicht der Einwerfer war, dann wird das Tor stehen. Beim Einwerfer habt ihr gute Chancen auf Erfolg.

  • @nummer 4


    Dass dort Aussicht auf Erfolg besteht stimmt doch überhaupt nicht! Nur weil der Einwerfer ggf. als Torschütze eingetragen ist, heißt es doch noch lange nicht, dass niemand anderes den Ball berührt hat!


    Denn es ist ja kein Eigentor wenn z. B. der Torwart noch leicht mit den Fingerspitzen dran war. Dann ist der Einwerfer immernoch der Torschütze.



    Ich denke hier wurde nun ausführlich erläutert, wann ein Tor nach einem Einwurf zählt und wann nicht. Und jede Mannschaft sollte wissen, an wen sie sich wenden muss, um Einsprüche einzulegen.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

    Einmal editiert, zuletzt von 96David96 ()

  • Wenn ein Einwurf vorm Tor z.B. noch vom TW berührt wird, ist es ein Eigentor des TW. Nur wenn ein Schuss ohne Abwehraktion ein gültiges Tor erzielt hätte, ist es ein abgefälschtes Tor des Schützen. Hier nicht gegeben, es gäbe Abstoß, also ein Eigentor.


    Allerdings kann ich mir hier auch einen Kollegen vorstellen, der (genauso wie du) über die korrekte Bestimmung Tor/ET nicht Bescheid weiß und daher das gesehene Eigentor fälschlicherweise dem Schützen zuschreibt. Aber ebenso ist es möglich, dass er fälschlicherweise den direkten Einwurf zählte. Daher ist in so einem Fall ein Einspruch sinnvoll - ob ein Regelverstoß oder ein eigentlich kaum interessanter Fehler bei der Torschützenbestimmung vorlag, kann nur das Sportgericht klären.


    Wenn hingegen der SR das Tor einem der Spieler außer dem Einwerfer zuordnete, ist der Regelverstoß ausgeschlossen.

  • Aber ebenso ist es möglich, dass er fälschlicherweise den direkten Einwurf zählte. Daher ist in so einem Fall ein Einspruch sinnvoll - ob ein Regelverstoß oder ein eigentlich kaum interessanter Fehler bei der Torschützenbestimmung vorlag, kann nur das Sportgericht klären.


    Für diese Neugier muss man aber das nötige Kleingeld haben, da abgelehnte Einsprüche Geld kosten. ;)


    Ich kann mir in einer höheren Klasse ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der SR ein Einwurftor gibt, ohne eine zweite Berührung wahrgenommen zu haben. Ob die Wahrnehmung korrekt war, ist (wie schon mehrfach beschrieben) vor dem Sportgericht irrelevant.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ganz unabhängig, wie der Fall nun hier liegt, weiß ich, dass es in einigen Landesverbänden auch zusätzlich darauf ankommt, ob durch einen Regelverstoß eine andere Spielwertung beeinflusst wurde. Das bedeutet, dass bei einer Niederlage von 8:2 solch ein Tor zum beispielsweise 6:2 nicht als spielentscheidend im Sinne der Spielwertung angesehen wird und somit solch ein Einspruch als unbegründet abgewiesen wird.

    Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr
    wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung
    angesehen.

  • Schade, dass der Fragesteller anscheinend keine weiteren Informationen liefern möchte. Schließlich passieren solche Dinge gerade in den unteren Klassen häufiger und die Grundsatzfragen (wer ist als Torschütze zu benennen, muss eine. 2. Berührung wahrgenommen worden sein etc.) sind für viele von uns interessant.

  • Als erstes sollten die alten Forenhasen merken, wenn sich hier einer anmeldet und der erste Thread den er startet eine Regelfrage ist, dann ist es meistens einer der einen Kollegen ans Bein pinkeln will.
    Auch wenn er das gleich geschrieben hat sollten wir und nicht wundern, wenn der Neuankömmling sich nie wieder blicken lässt.
    Klar ist nur eins, wenn es sich so zugetragen haben sollte, hat man eine gewisse Zeit um EInspruch einzulegen, danach ist finto , genau wie der User der nie wieder auftauchen wird!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • [...] dann ist es meistens einer der einen Kollegen ans Bein pinkeln will.

    Naja, dem Threadersteller sei zu gute gehalten, das man ihm nur "vor den Kopf" schauen kann. Alles andere ist Interpretationssache.
    Dennoch kommt soetwas häufig auf dem Platz vor, wenn man "das Spiel danach" pfeifft oder der "Schiri von letzter Woche" mal wieder zugeschlagen hat.


    Ich gebe dann keine Kommentare zur Situationsbewertung ab, sondern zitiere die entsprechende Regel und verweise auf die Schiriwahrnehmung und seine Tatsachenentscheidung.


    Die Herausforderung dabei ist nämlich, das man die Situation meist so geschildert bekommt, wie sie der Erzähler gerne gesehen hätte und nicht wie der Kollege auf dem Platz sie beurteilt hat.


    Selbst wenn ich bei der Situation "am Spielfeldrand" stehe kommt bei Fragen zu den Entscheidungen des Kollegen auf dem Feld nur:

    • "Kann man so machen, ist Regelkonform" oder
    • Wenn es wirklich mal Bockmist war: "Hab ich nicht hingesehen - kann ich nicht sagen!"

    PS-Edit: Meist liegt nämlich der Kollege auf dem Platz richtig und der Fragende braucht die Regelschulung

  • Frage gestellt: Montag, 23. November 2015, 12:01
    Letzte Aktivität des Fragestellers: Montag, 23. November 2015, 13:00


    War offenbar nicht wichtig oder mit den ersten drei Antworten hinreichend geklärt.

  • Trotzdem sollten wir jedem Spieler, der um eine Regelantwort bittet, die auch geben. Spieler sind auch unsere Sportskameraden, an wen sonst sollen sie ihre Regelfragen stellen?

  • Eine Antwort kann aber nur erhalten, wer auch zuhört ...



    Da die Einspruchsfrist für diesen Fall zwischenzeitlich abgelaufen ist, wird der Einspruch sicherlich auf den Weg gebracht sein - oder eben auch nicht.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !