Wurfvergehen des Torwarts mit dem Spielball

  • Der Torwart wirft bei laufendem Spiel in seinem Strafraum stehend den Ball heftig auf eine Person, die sich außerhalb des Spielfelds hinter der Torlinie befindet. Wie ist das Spiel fortzusetzen?


    Das Regelwerk sieht bei Wurfvergehen von Spielern auf Personen außerhalb des Spielfelds stets den idF am Ort des Balles zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung vor (analog zum Fall, dass der Spieler das Spielfeld für eine Tätlichkeit verlassen hätte). Nun befindet sich der Ball im geschilderten Beispiel nicht im Spiel, während das Spiel unterbrochen wird. Muss es daher einen Eckstoß geben? Oder idF an dem Ort, wo der Ball das Spielfeld verlassen hat? Und mit welcher Begründung ist das eine oder andere eventuell auszuschließen oder umzusetzen?

  • Wichtig ist doch eigentlich nicht der Zeitpunkt der tatsächlichen Unterbrechung des Spiels, sondern der Zeitpunkt an dem das Spiel unterbrochen werden sollte. Wenn jemand im Mittelfeld jemanden abräumt und ich schaffe es nicht rechtzeitig zu pfeifen, bevor der Ball im Aus ist geht es doch trotzdem mit direktem Freistoß weiter und nicht mit Einwurf. Beim Wurfvergehen ist doch der Versuch schon strafbar, deswegen ist der Moment des Wurfes doch schon das Vergehen. Ob der Ball ins Aus geht bevor ich pfeife, oder erst danach ist zu vernachlässigen. Wichtig ist nur, dass der Ball im Spiel war, als das Vergehen stattfand.

  • Anbei eine ausführliche Übersicht der Wurfvergehen in allen möglichen Variationen.


    NFV Übersicht Wurfvergehen


    Dort wird auch die Variation des Wurfvergehens des TW mit Spielball extra erwähnt.
    Wenn der Getroffene im Tor ist, geht es mit Tor-Anstoß weiter.
    Wenn der Getroffene außerhalb des Feldes steht, geht es mit ind. FS wo TW (Torraumregelung) weiter.
    Wenn der Getroffene innerhalb des Feldest steht, geht es mit dir. FS wo getroffen weiter.



    Ein Feldspieler würde im übrigen zuerst erstes einen dir. FS bzw Strafstoß durch das Handspiel verursachen, wenn er den Spielball als Wurfobjekt nimmt.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Der Gegenspieler -das Ziel- steht (aus Sicht des Werfers) im gegnerischem Strafraum.
    Also steht der Gegenspieler (aus seiner Sicht) im eigenem Strafraum.


    Wieso soll es dann Strafstoss geben?

  • Ich denke damit ist gemeint, dass der gegnerische Spieler aus seiner Sicht im gegnerische Strafraum steht.


    Denn das ist die einzige sinnvolle Erklärung.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)