1000 Meter Lauf bei Neulingskurs

  • Ein gutes D-Jugendspiel kann man beim besten Willen nicht ausschließlich aus dem Mittelkreis leiten. Einige SR glauben wohl, dass sie das könnten. Die Anzahl der Fehlentscheidungen ist dann aber auch sehr hoch.


    Die Jungs und Mädels trainieren meist 2x pro Woche, dann haben sie auch einen Schiedsrichter verdient, der sich etwas bewegen kann und das auch tut.


    Und nochmal: Wer nicht in der Lage ist 1000m in 6 Minuten zu laufen, der hat auf dem Sportplatz nichts verloren. Und wer bereits vor seiner Prüfung als Schiedsrichter nach Ausreden sucht, warum er nicht laufen muss oder will, der sollte sich ein anderes Hobby suchen. Das werden dann nämlich genau die Mittelkreisschiedsrichter, welche uns unseren Ruf versauen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Damit das jetzt keiner falsch versteht, natrlich gehört eine gewisse Grundfitness zu jedem Sport/Hobby.
    Aber ich bin kein besserer Schiedsrichter wenn ich die 1000m unter 3 min laufe. 100 m in 6 min schaffe ich trotzdem locker :muhaha:
    Ich ärgere mich auch, wenn ich sehe dass so einen Jungspund , der bei einem D-Jugendspiel, der Meinung ist es aus dem Schiedsrichterlaufkreis alles zu pfeifen. Erfahrung bekommt man dort nicht. Ich denke das man viel mehr Wert darauf legen sollte vernünftig auszubilden und ständiges begleiten bei Spielen und der Schutz für die Schiedsrichter auch von den Vereinen kommen sollte. Ansonsten muss man bald nur noch die 100m trainieren weil man schnell vom Platz kommen muss! :ironie:

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Ein gutes Stellungsspiel hängt von dem Laufvermögen ab und ist nun mal die Grundlage für richtige Entscheidungen. Und wenn ich vom Mittelkreis eine Fehlentscheidung nach der anderen treffe, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ich Woche für Woche ärger auf dem Platz habe. Vielleicht ist dieser ja dann auch nicht ganz zu unrecht.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Mit den Mauscheleien ist im Endeffekt Selbstbeschiss - ein Mal von dem SR selbst und dann auch in der Gruppe. Was bringt mir ein SR, der auf dem Papier die Prüfung bestanden hat, aber konditionell nicht in der Lage ist, jedes Spiel in der Berechtigungsklasse zu pfeifen?


    Moment. Wir haben zig SR im Kreis, die zwar formal die Berechtigung haben, bis zur Herren B-KK Spiele zu leiten- dort aber nicht angesetzt werden. Und jeder weiß warum.
    Wir haben auch junge SR im Förderkader, die bei bestimmten Spielen, wo es von Zuschauern und Akteuren bekanntermaßen rauh zugeht, nicht angesetzt werden. Unser Lehrwart hat dazu ein bemerkenswertes Statement abgegeben: "Früher habe ich immer gedacht, wer in der Kreisliga pfeifen darf, muss auch jedes Spiel leiten können, aber das sehe ich mittlerweile anders."

    Ein gesundes Augenmaß bei der Ansetzung wird gewahrt- und das ist auch gut so.

    Wer schon diese Zeiten als Hürde und nicht als Anreiz nimmt, hat sich mit der Schiedsrichterei schlicht das falsche Hobby ausgesucht. Alleine schon aus Gründen der Selbstmotivation sollte das Schaffen der Prüfung kein Thema sein. Aber genau wie bei der theoretischen Prüfung, die ich ohne Lernen nicht hin bekomme, gehört auch hier die Disziplin zur Vorbereitung dazu. Und daran hapert es leider nur allzu oft. Hier sollten sich dann alle Beteiligten fragen, ob sie mit der richtigen Einstellung an die Sache ran gehen, bzw. ob man den Anwärtern nicht zu sehr den Eindruck vermittelt, dass es zu einfach ist mit den Prüfungen.


    Von der Theorie her ist das richtig. In der Praxis muss jede SR-Gruppe ihre SR-Anzahl in etwa halten und gleichzeitig versuchen, die Qualität zu steigern. Und genau das stellt de facto die Messlatte für Neueinsteiger dar. Wenn wir einen Überfluss an guten und sehr guten SR hätten, dann würden auch die Anforderungen an die Anwärter höher sein. Da gäbe es dann nicht noch Tipps bei den Regeltests und diverse Nachprüfungsmöglichkeiten für durchgefallene. Und dann würde man nicht bei dem ein oder anderen erfahrenen, älteren Kreisliga-SR beim Helsen-Test die Stoppuhr bei den Sprints schräg halten.


    So lange wir in der Breite nicht über ein gewisses Niveau kommen, müssen eben Abstriche gemacht werden. Die Alternative wäre bei uns im Kreis, dass wir bestimmte Klassen nicht mehr ansetzen könnten. Das kann man diskutieren. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, um die Qualität insgesamt und den Ruf der SR zu verbessern.


    Das würde aber auch dazu führen, dass viele "Teilzeit"-SR (also engagierte Vereinsmitglieder, die neben diversen anderen Ämtern im Fußball lediglich für ihren Verein mehr oder weniger nur das SOLL erfüllen wollen) mittelfristig wegfielen.

  • Und nochmal: Wer nicht in der Lage ist 1000m in 6 Minuten zu laufen, der hat auf dem Sportplatz nichts verloren.


    Dann dürfte aber der ein oder andere Spieler da auch nicht mehr auflaufen :clown:


    Ich sollte mal meine Zeit messen die ich auf 1 Km brauch, wenn mein Knie mich mal wieder laufen lässt :D

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler Irgendjemand der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Ein Lauftest ergibt trotzdem ein falsches Bild von der Fitness und ich finde es nicht objektiv. Ein Schiedsrichter ist kein Dauerläufer.
    Unser Leistungstest ist auf 1500m in 7 Minuten ausgelegt (erster Aufstiegsstest). Da komm ich mit Joggen nicht aus.
    Da ich einen körperlich sehr anstrengenden Job habe bin ich nach der Arbeit platt und
    dann auch noch abends einen Leistungstest locker zu laufen ist nicht drin.
    Komm trotzdem mindestens auf 11 Kilometer bei einem Herrenspiel. Habe auch schon
    zwei Spiele hintereinander gepfiffen mit dann über 20 KM.
    Bei einem Spiel kann man, so finde ich, mit gutem Stellungsspiel schon einige Laufwege einsparen.
    Bzw. kann man sich seine Kraft einteilen. Bei einem Leistungstest geht das nicht. Darum finde ich ihn nicht objektiv.

  • Ein gutes D-Jugendspiel kann man beim besten Willen nicht ausschließlich aus dem Mittelkreis leiten. Einige SR glauben wohl, dass sie das könnten. Die Anzahl der Fehlentscheidungen ist dann aber auch sehr hoch.




    Sorry das is nun Quark. jeder der sich ein bisschen für den Fußball interessiert kann ein D-Jugend spiel leiten. Da kannst einen von der Strasse holen und ihm die Pfeife in die Hand drücken wär das kein Problem. womöglich würde er das Spiel besser leiten als so mancher Schiedsrichter ;)
    Nochmal, Neulingskurs mit Lauftest ist Quark! Das brauchst erst wenn es Richtung C Junioren Landesliga oder Seniorenbereich geht, und da auch nur bedingt. In der C und B Klasse würde eine Grundfitness ausreichen um da läuferisch mitzuhalten wnen du jetzt nicht unbedingt 200 Kg wiegst

  • Vorab: Das mit dem Quark ist eine Ausdrucksweise, die sehr nah an persönliche Angriffe geht - und das ist hier ausdrücklich unerwünscht!


    Inhaltlich: Wer in meinem Post die Ironie übersehen hat (ohne Smiley), dem ist nicht zu helfen. Inhaltlich sind Pfeifekopp und ich beisammen: Natürlich kann man das Spiel aus dem Mittelkreis leiten, entsprechend schlecht ist die SR-Leistung dann aber auch. Und das jemand von der Straße das Spiel besser leiten kann - lass es mich so ausdrücken: Gefühlt vielleicht ja, weil der wahrscheinlich so pfeift, wie das erwartet wird, was aber nicht unbedingt etwas damit zu tun hat, wie die Regeln wirklich sind. Nebenbei: Warum nur tun sich Neulinge oft so schwer? Genau, die haben gemerkt, dass die Anwendung der Regeln dann doch nicht so einfach ist.


    Und ich halte es auch nicht für falsch, im Neulingskurs einen Fitnesstest zu verlangen. Wir können gerne darüber diskutieren, ob die 1000 m in 6 Minuten Sinn machen oder man besser einen anderen Test machen sollte (siehe meine Anmerkung zu Hessen). Aber so ganz ohne - übrigens auch ohne 200 kg -, da habe ich selbst junge Schlanke gesehen (und sehe die auch oft genug als Spieler auf dem Platz), deren Kondition mehr als Wünsche offen lässt.

  • Man kann eine D-Jugend locker aus dem Mittelkreis pfeifen. Man sollte es nicht, aber es geht, bis auf paar Fehlentscheidungen, problemlos. Es werden auch genügend Herren-Spiele aus dem Mittelkreis gepfiffen - da gibts häufiger Ärger. Aber was ist die Alternative?
    Wenn du nicht genügend Schiedsrichter hast ist der alte Sack aus dem Mittelkreis, Reichsadler auf dem letzten Regeltest, immer noch besser als gar kein SR. Mit seiner Erfahrung macht er trotzdem überraschend viel richtig, wobei es im Vergleich zu erwachsenen, fitten SR natürlich eine Katastrophe bleibt.
    Bei genug Anwärtern könnte man aussondern...aber gibt es halt nicht. So gehts mehr Schlecht als Recht irgendwie über die Bühne.

  • Aber darum geht es doch gar nicht! Wir reden nicht über die SR, die wir besser in den Ruhestand verabschieden sollten, sondern darüber, dass wir nicht Neulinge "einstellen", die mangels Fitness in den Ruhestand durchversetzt gehören - und die eben nicht die Erfahrung haben, ein Spiel mehr schlecht als recht aus dem Mittelkreis pfeifen zu können.

  • In Berlin musste man 1.400 m in 8 min schaffen, um SR zu werden.


    Gerade die etwas älteren Kollegen haben es nicht geschafft.
    Für die jungen SR war das überhaupt kein Problem. Hier in Berlin spielen die meisten der jüngeren SR nebenbei noch
    Fußball,von daher geht das dann eig klar.


    Zum Spiel leiten aus dem Mittelkreis:
    Ich glaube bei denjenigen die es aus dem MK versuchen ,liegt es nicht an mangelnder Kondition, sondern eher an Unwissenheit.
    Sie wissen nicht,wie sie laufen müssen,da es in den Lehrgängen nicht angesprochen wird.

  • Sie wissen nicht,wie sie laufen müssen,da es in den Lehrgängen nicht angesprochen wird.


    Wie bitte? Macht Ihr Schmalspurausbildung? Es gibt bekanntlich die Philosophieunterschiede ob nun die Diagonale oder das Z gelaufen werden soll (momentan wird eher das Z gelehrt), aber die Laufwege eines SR sind zumindest bei uns definitiv Ausbildungsinhalt. Man könnte darüber diskutieren, ob das sinnhaft ist, denn gerade Neulinge werden ohne Assistenten pfeifen und da sind Z/Diagonale nicht immer sinnvoll einzuhalten, wenn man nicht zu weit vom Spielgeschehen entfernt sein will, aber dass das gar nicht besprochen wird ...?!? Wie will denn gerade ein Neuling auch nur ansatzweise Abseits beurteilen? Aus dem Mittelkreis ist das selbst für alte Hasen nur mit gehöriger Unschärfe möglich (von einigen wenigen Naturtalenten abgesehen).

  • Lies bitte noch einmal genau, was Du geschrieben hast! Und denke daran, dass man abweichende Meinungen auch sachlich ausdrücken kann - das geht ganz prima ohne Quark, sondern schlicht und einfach mit der Aussage, dass man anderer Meinung sei, das anders sehe oder ggf. sogar ohne weitere Einleitung.


    Es geht hier nicht um übertriebene politische Korrektheit, sondern um eine niveauvolle Auseinandersetzung. "Holzen" kann man mit Leuten, die man lange kennt oder wenn die Situation eindeutig ist. Pfeifekopp hätte im selben Stil schreiben können, dass ein Unwissender hier ahnungslos ist - oder eben jemand mit wenig oder ohne Erfahrung eine Meinung vertritt, die erfahrene SR nicht teilen; merkst Du den Unterschied?

  • ich weiß was ich geschrieben hab, und "Quark" gehört bestimmt nicht zum "Holzen" wie du das so schön sachlich formulierst hast und schon gar nicht ist es niveaulos! Da gibt's anderen Foren wo es ganz anders zur Sache geht und man kommt trotzdem sehr gut miteinander aus.

  • Ist zwar Off-Topic, aber von Z-Lauf habe ich noch nie gehört. Darum frage ich trotzdem nach, was das bedeutet. Wahrscheinlich habe ich dies einfach unter einem anderen Namen gehört.

    A yacht in port is safe, but that's not what yachts are built for.

  • Z-Lauf meint, dass man in Spielfeldhälfte 1 mehr oder weniger seitlich (und damit parallel zum Assistenten auf der anderen Seite) läuft, auf Höhe der Mittellinie irgendwo zwischen schräg und gerade die Seite wechselt und in der Spielfeldhälfte 2 dann analog zur Spielfeldhälfte 1 läuft, nur eben auf der anderen Seite. Auf diese Art und Weise ist das Spielgeschehen immer zwischen SR und SRA.

  • Für mich sind die 1200 oder 1000 m eher eine Motivationsprüfung denn eine echte Leistungsprüfung, dafür sind die Zeiten zu großzügig bemessen. Aber am Verhalten beim Laufen sieht man schon, mit welcher inneren Einstellungen an das Thema ran gegangen wird. Gilt auch für die Theorie, da sieht man sehr schön, wer sich vorbereitet und wer nicht. Deshalb ist die Sinnhaftigkeit aus meiner Sicht weniger am praktischen Aspekt anzusetzen, da sind die modernen Laufprüfungen realistischer, sondern als mentaler Stolperstein.


    Klar haben wir Nachwuchssorgen. Aber es bringt auch nichts, einen Mindeststandard außen vor zu lassen bzw. so niedrig zu wählen, dass das gesamte Niveau zu niedrig sein wird. Und bloß um das Soll aufrecht zu halten hilft das auch nur kurzfristig, die Aufhörerquote beweist doch, dass die Motivation langfristig dabei zu bleiben bei weniger als 2% der Neulinge gegeben ist, Lauftest hin oder her.


    @BestRef: Das gibt es in unserer Gruppe nicht und hat es noch nie gegeben. Was auch der Grund ist, weshalb unser Ruf so gut ist wie er es ist. Betrifft sowohl die Lehrabende mit Besuch und Disziplin als auch die Spielleitungen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles