Auf dem Feld ist das ganz einfach und würde nicht passieren, in der Halle kommt das aber vor: Zeitgleich mit der Torerzielung ertönt die Schlusssirene.
Nun gilt auch in der Halle, dass quasi mit dem ersten Ton des Schlusspfiffes - hier also der Schlusssirene - das Spiel beendet ist, so weit, so klar. Nun hatte ich aber kürzlich eine Situation, die äußerst knapp war: Der Ball ist auf dem Weg ins Tor, als die Sirene ertönt. Zugegebenermaßen hat mich der Sirenenton ein wenig überrascht, ich denke, es ist nicht ungewöhnlich, dass man in einer solchen Situation wichtigeres zu tun hat, als auf die Zeitanzeige zu schauen. Ich war mir aber sicher, dass der Ball im Moment des ersten Tons zwar noch nicht im Netz, sehr wohl aber schon vollständig über der Linie war - naturgemäß sah die Mannschaft, die deswegen das Spiel verloren hat, dies anders, obgleich das Ergebnis an der Abschlusstabelle der Gruppe nicht geändert hat.
Das Problem ist, dass hier sofort eine Entscheidung her muss, da hat man nicht einmal die Zeit, das vor dem geistigen Auge noch einmal revue passieren zu lassen geschweige denn einen Moment nachzudenken, denn eine Seite wird immer protestieren - und je später und zögerlicher die Entscheidung kommt, desto schwerer ist sie zu verkaufen, egal, welche Variante man wählt. Rein formal ist meine Frage zugegebenermaßen unsinnig, aber praktisch möchte ich sie doch stellen: Wie verfahrt Ihr in einer solchen Situation, wenn Ihr vielleicht nur zu 90 % überzeugt seid, dass der Ball vollständig über der Linie war? Wirklich ganz konsequent das Tor nicht anerkennen, da im Zweifel immer nur das zählt, was ganz sicher ist? Oder wischt Ihr die Zweifel beiseite, weil die letzte Schärfe sich nicht herstellen lässt, wir reden hier über maximal einen Wimpernschlag?