Das ist doch mal ne Strafe

  • Leider etwas missverständlich. Bei dem Täter handelt es sich nämlich um den Angehörigen eines bestimmten Kulturkreises. Komischerweise hatte ich das bereits von Anfang an vermutet und lag wie immer richtig.

  • nap3l: Wie ist das zu verstehen?

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt.

  • "ich bin ausgerutscht!" - fragt sich nur, ob der Spieler auch so argumentieren würde, wenn der Schiedsrichter "ausgerutscht" wäre ...

  • Eine Frage die ich mir Stelle:
    Wie berechnen sich nun die 70 Spiele, wenn sein Verein ihn abmelden will?
    Er ist dann vereinslos und hat im Prinzip gar keine Spiele bei denen er gesperrt ist.


    Oder sind die Sperren im östereichischen Amateuerfußball wie bei uns: "70 Wochen oder max. 70 Spiele"?


    Ansonsten würde ich als Spieler gucken, dass ich bei nem Verein unterkomme der im Pokal auch weit kommt.
    Bei uns gelten die Sperren zumindest für Liga und Pokal.
    Wenn mein Verein also noch 10 Pokalspiele hat sind nach einer Saison schon mal ~40 Spiele rum. (je nach Ligagröße)

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Leider etwas missverständlich. Bei dem Täter handelt es sich nämlich um den Angehörigen eines bestimmten Kulturkreises. Komischerweise hatte ich das bereits von Anfang an vermutet und lag wie immer richtig.

    Die Zugehörigkeit zu einem Kulturkreis ist nicht das entscheidende Merkmal, sondern die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht. In den unteren sozialen Schichten kommt es eher zu öffentlicher unkontrollierter Gewalt. Die Einwanderer aus der Türkei und den arabischen Staaten in den 60-er-Jahren waren nun einmal keine Ärzte, Lehrer oder Wirtschaftsberater, sondern Angehörige der Unterschicht, teilweise Analalphabeten und oft einfache Bauern. Von diesem Kulturkreis ist daher immer noch ein Großteil der Unterschicht zuzuordnen. Daher resultiert eine verzerrte Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Ja, Migranten begehen im Schnitt mehr Straftaten. Nein, das hat nichts mit der Kultur oder ihrer Abstammung zu tun, sondern liegt einfach daran, dass in Deutschland die meisten Migranten aus der Türkei/arabischen Staaten der Unterschicht angehören. Das Verhältnis von Unterschicht zu Mittelschicht ist bei den Migranten aus diesen Ländern also einfach anders als das Verhältnis von Unterschicht und Mittelschicht der deutschen Durchschnittsbevölkerung.


    Geh einmal durch ein Istanbuler Geschäftsviertel. Du wirst dich wundern, dass sich dort nicht alle ständig gegenseitig auf das Maul hauen.
    Bitte beim nächsten Stammtisch also nicht wieder Äpfel mit Birnen vergleichen.

  • Menschen mit Migrationshintergrund treten überproportional oft strafrechtlich in Erscheinung. Leider macht sich das auch auf den Fußballplätzen bemerkbar.


    Das gilt übrigens selbst dann, wenn man die von dir so benannte "Unterschicht" als Vergleichsgruppe wählt. Entscheidendes Kriterium ist die Herkunft. Für die in Deutschland oder den Niederlanden lebenden Menschen dürfte es völlig irrelevant sein, was in einem Istanbuler Geschäftsviertel passiert, wenn sie auf dem Alexanderplatz oder auf dem Fußballplatz umgebracht werden.


    Das hat nichts mit einem Vergleich von Äpfel und Birnen oder mit Stammtischparolen zu tun, sondern das sind schlichtweg die Fakten.


    Ich finde es deshalb eine große Unverschämheit, wenn du Menschen wie mir, die lediglich die Tatsachenlage wiedergeben, indirekt eine "verzerrte Wahrnehmung" vorwirfst. Ich würde dir daher empfehlen die einschlägigen Statistiken zu studieren, bevor du erneut wahrheitswidrig etwas postest.

  • Bevor das hier in eine falsche Richtung driftet:


    nap3l hat nicht unrecht, Spieler mit Migrationshintergrund treten bei diesen Verfahren überproportional oft in Erscheinung. Eine mit nackten Zahlen statistisch belegbare Aussage.
    Dies war mit der Grund, warum in jedem Verband/Kreis auf Initiative des DFB ein sogenannter "Integrationsbeauftragter" installiert wurde (ich bin einer davon).


    Die Gründe, warum dies so ist, wären separat zu erörtern - Torsten hat da eine interessante Sichtweise angeführt.



    Was mich persönlich grundsätzlich stört ist, wenn speziell auf die Herkunft hingewiesen wird, obwohl diese für den Sachverhalt völlig irrelevant ist. Genau so wenig ist für die Diskussion des Strafmaßes die sexuelle Ausrichtung, die Religion, die Hautfarbe oder eventuelle Behinderungen völlig unerheblich und somit völlig sinnfrei.


    Deshalb bitte ich darum, in dieser Diskussion Aussagen in diese Richtung zu unterlassen.

  • In diesem Zusammenhang ist schon die unsägliche Artikelüberschrift symptomatisch - "Ösi-Rüpel". Ich kann mich nicht entsinnen, daß jemals von "Piefke-Rüpel" die Rede war, wenn es um bundesdeutsche Spieler ging.

  • Wenn Deutschland ein armes Land wäre und deutsche Unterschichtler daher ins Land X auswandern würden, würden sie dort genau so strafrechtlich überdurchschnitllich in Erscheinung treten. Wir haben einfach Glück gehabt, auf dem richtigen Fleck Erde geboren worden zu sein. Ob ein Mensch jetzt weiß, braun, schwarz, grün oder lila ist, an Gott, Allah oder Paul Gascoigne glaubt, spielt für die Gewaltbereitschaft zunächst einmal genau 0 % eine Rolle.


    Zitat

    Ich würde dir daher empfehlen die einschlägigen Statistiken zu studieren, bevor du erneut wahrheitswidrig etwas postest.


    Ach, du hast eine Statistik, in der die Zugehörigkeit von Tätern zu sozialen Schichten berücksichtigt ist? Gratuliere, dann dürftest du der einzige Mensch auf diesem Planeten sein, der Einblick in eine solche Statistik hat.

  • Ich kann nicht nachvollziehen, dass bei derartigen Vorfällen nicht auch die Herkunft der Täter berücksichtigt bzw. explizit genannt werden darf. Mir wurde stets vermittelt, dass es der Anspruch unserer Gesellschaft sei bei offensichtlichen Problemen nicht wegzusehen. Als Schiedsrichter gilt ich das in besonderem Maße für mich. Für mich persönlich spielt die Herkunft, Hautfarbe oder Religion eines Menschen keine Rolle. Gerade deswegen habe ich aber auch kein Problem damit deutlich zu werden, wenn eine bestimmte Gruppe von Menschen in besonderem Maße auffällig wird. Das hier ein Problem besteht ist offenkundig. Wie kann dann in diesem Forum indirekt gefordert werden genau das zu verschweigen? Das Gegenteil sollte der Anspruch an uns sein. Mehr Problembewusstsein schaffen oder das bereits vorhandene Problembewusstsein schärfen. Deutlich machen, dass es nicht nur um seltene Einzelfälle handelt. Und letztlich für den Grundsatz des Rechtsstaats einstehen: Niemand hat das Recht - unabhängig von der Herkunft oder des persönlichen Schicksals - die Würde anderer mit Füßen zu treten.


    Deshalb habe ich es satt, wenn die Opfer solcher Taten weiter dadurch entwürdigt werden, dass man das Handeln der Täter mit mangender Bildung oder einem schweren Schicksal versucht zu bagatellisieren. Das ist das wahre Stammtischniveau.


    Wegsehen? Totschweigen? Nicht mit mir! :rote_karte:

  • Ich habe mal nackte Zahlen. Es gibt in Hessen eine Erhebung aus der Saison 2007/08. Dort wurden Konflikte ausgewertet.
    48,1% der Täter waren Deutscher Herkunft, 51,9% anderer Herkunft.
    Wobei die Grenzen natürlich schwammig sind.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Natürlich sind Migranten (ich rede jetzt vom Fußball) deutlich überproportional bei Vergehen vertreten. Das weiß jeder Schiedsrichter mit paar Wochen Erfahrung. Das ist ein Problem, aber solange die Spieler in ethnisch homogenen Mannschaften spielen, manche eben voller Umlaute, wird die Parallelkultur weiter bestehen bleiben. Und wenn diese Parallelkultur teilweise auf wahrgenommene "Ehrverluste" Gewalt als akzeptable Reaktion darstellt hat man das Rezept für viele Vergehen auf dem Platz.



    Aber das hat alles nichts mit dem 70-Spiele-Fall zu tun. Statistisch kann man da sicher Rückschlüsse ziehen, aber im Einzelfall braucht man das nicht erwähnen - weil es nicht für den Fall interessiert. Ob Deutscher oder Ausländer, die Strafe muss gleich ausfallen.