Gelbe Karte nach Vorteil?

  • Vorsicht. Deine erste Herangehensweise (Regelheft) bringt uns weiter. Müsste Könnte und Relation zum Trikotausziehen bringt uns nicht weiter. Dann habenbwir wie KAEF schon richtig sagte hier die 51. Diskussion.

  • Hier gehen Kraut und Rüben durcheinander!!!


    Die Anfrage von KidRonnie hatte einen Sachverhalt zum Gegenstand, in dem eine "Notbremse" vorlag, also einem Tatbestand, bei dem eine Bestrafung nicht wegen einer bestimmten Spielweise, sondern aufgrund einer bestimmten Situation (klare Torchance) zu bewerten ist. Hier gibt es im Nachhinein "gelb" (Herabstufung von "rot" auf "gelb" bei Vorteil). Das ist nicht zu verwechseln mit einem taktischen Halten im Mittelfeld, das mit "gelb" zu ahnden gewesen wäre und bei dem dann nachträglich wegen des Nichteintritts des taktischen Vorteils auf "gelb" verzichtet werden kann (Herabstufung von "gelb" auf "gar keine persönliche Strafe" bei Vorteil).


    Eine weitere Differenzierung ist notwendig bei Vergehen, die unabhängig von einer bestimmten Spielsituation bereits per se "rot" oder "gelb" nach sich ziehen (Beispiel: Grobes Foulspiel [immer "rot", auch nachträglich nach einem Vorteil] bzw. beispielsweise einem unsportlichen Irritieren im Mittelfeld - "HAB ICH" - [immer "gelb", auch nachträglich nach einem Vorteil]). Bei diesen Vergehen gibt es also nach einem Vorteil keine Herabstufung von oben nach unten, sondern es verbleibt genau bei der Strafe, die auch angezeigt wäre, wenn sofort unterbrochen worden wäre.

  • Vielleicht sollten wir den Thread ins Forum des HFV verschieben und ihr meldet Euch wieder wenn der weisse Rauch aufsteigt :rolleyes: .


    Ich muss allerdings sagen, dass ich von einer Stufenregel / "Herabstufung" bei persönlichen Strafen auch hier zum ersten Mal gelesen habe.

  • Also ihr beide (Kanarien und mfs67227) seid der Meinung, dass bei eingetretenem Vorteil bei einer klaren Torchanceverhinderung keine Karte zu ziehen ist?


    Ich bin nach wie vor der Meinung, VW wäre hier korrekt (analog zu der Situation Handspiel auf der Torlinie, Vorteil).

  • Das habe ich nirgends behauptet, mir ging es um das pauschale "Herabstufen".


    Beim unsportlichen Handspiel auf der Torlinie bei Torerzielung ist die :gelbe_karte: Pflicht, die entsprechende Regelfrage finden wir in jeder 2ten SR-Zeitung, das Thema ist erledigt.


    Wenn am Trikot gehalten wird und der Vorteil führt zum Tor, wo ist dann noch eine Unsportlichkeit gegeben ? Anstoss, weiter geht es - hier darf man keine Analogie zum Handspiel auf der Torlinie ziehen :!:


    Wenn am Trikot gehalten wird und der Vorteil führt nicht zum Tor, gibt es :gelbe_karte: . Wobei sich der SR dann auch fragen sollte, ob es nicht besser gewesen wäre, die Situation mit einem direkten Freistoß und einer :rote_karte: wegzupfeifen.

  • Wo ist denn der große Unterschied zwischen versuchter Verhinderung einer klaren Torchance durch Handspiel, für das ja unzweifelhaft gelb nachgezogen wird, und versuchter Verhinderung einer klaren Torchance durch Foulspiel, für das es so offensichtlich kein gelb geben soll? Wieso lässt sich hier eben keine Analogie ziehen? Ich finde die Situationen sehr gut vergleichbar.

  • Unterscheiden wir etwa zwischen "Vorteil eingetreten aber kein Torerfolg" und "Vorteil eingetreten und Torerfolg"? Wenn der SR auf "Vorteil" entscheidet, dann ist der Vorteil per Tatsachenentscheidung eingetreten und fertig. Ob danach noch ein Tor fällt oder nicht ist dann irrelevant.

  • mfs67227


    Wo ist denn die Logik das bei nicht Torerzielung das ziehen seine Wirkung erzielte, für mich sagt das gar nichts denn zwei Spieler können identisch gehalten werden und danach alleine aufs Tor laufen und der eine macht ihn der andere nicht, dann machen wir die Strafe also von der Unfähigkeit eines Spielers abhängig? Geht für mich in die Richtung wie bei Fouls nach Verletzungen Karten zu geben.

  • Hier gehen Kraut und Rüben durcheinander!!!


    Die Anfrage von KidRonnie hatte einen Sachverhalt zum Gegenstand, in dem eine "Notbremse" vorlag, also einem Tatbestand, bei dem eine Bestrafung nicht wegen einer bestimmten Spielweise, sondern aufgrund einer bestimmten Situation (klare Torchance) zu bewerten ist. Hier gibt es im Nachhinein "gelb" (Herabstufung von "rot" auf "gelb" bei Vorteil). Das ist nicht zu verwechseln mit einem taktischen Halten im Mittelfeld, das mit "gelb" zu ahnden gewesen wäre und bei dem dann nachträglich wegen des Nichteintritts des taktischen Vorteils auf "gelb" verzichtet werden kann (Herabstufung von "gelb" auf "gar keine persönliche Strafe" bei Vorteil).


    Eine weitere Differenzierung ist notwendig bei Vergehen, die unabhängig von einer bestimmten Spielsituation bereits per se "rot" oder "gelb" nach sich ziehen (Beispiel: Grobes Foulspiel [immer "rot", auch nachträglich nach einem Vorteil] bzw. beispielsweise einem unsportlichen Irritieren im Mittelfeld - "HAB ICH" - [immer "gelb", auch nachträglich nach einem Vorteil]). Bei diesen Vergehen gibt es also nach einem Vorteil keine Herabstufung von oben nach unten, sondern es verbleibt genau bei der Strafe, die auch angezeigt wäre, wenn sofort unterbrochen worden wäre.

    Ihr müsst schon genau lesen. Wenn ein Vorteil gewährt wird, ist es irrelevant, ob der Spieler diesen nutzt. Entscheidend ist nur, ob der Vorteil gewährt wurde (= Vorteil eingetreten) oder nicht. Wenn der Vorteil eingetreten ist (wir also auf weiterspielen entschieden haben), erfolgt in dem Falle 1 oben (bestimmte Spielsituation) eine "Herabstufung". "Herabstufung" ist kein offizieller Begriff aus dem Regelwerk, sondern eine systematische Interpretation des an dieser Stelle unsystematischen Regelwerks meinerseits.


    Merke: "Vorteil eingetreten" heißt nur, dass der Spieler die Möglichkeit hatte, diesen Vorteil zu nutzen, nicht dass tatsächlich ein bestimmter Erfolg (Tor) eintritt. Vielleicht resultiert hieraus ein Missverständnis.

  • der große Unterschied zwischen versuchter Verhinderung einer klaren Torchance durch Handspiel... Wieso lässt sich hier eben keine Analogie ziehen? Ich finde die Situationen sehr gut vergleichbar.

    Ich mache den Job jetzt schon sehr lange - es geht im Regelwerk oftmals leider nicht um Logik, Analogien und "große oder kleine Unterschiede" - es gibt in der Regelauslegung Spezialfälle, die man als SR parat haben muß. Als ich meine Neulingsprüfung abgelegt habe, mußte z.B. bei jedem Vergehen bei der Strafstoßausführung, dass zu einer WH führte, dem entsprechenden Spieler eine Pflicht-:gelbe_karte: gezeigt werden. Dann wurden die Verwarnungen in den 90ern wieder komplett abgeschafft, um dann durch die kalte Küche nach ein paar Jahren im Spezialfall wieder eingeführt zu werden (z.B. Schütze täuscht unsportlich).


    In einem Jahr hatte Lutz Wagner die Änderungen der Auslegungen in 15 Regelfragen verpackt (z.B. TW wirft einem außerhalb des Spielfeld stehenden Gegenspieler den Ball an den Kopf - logisch ist eigentlich der Eckball, da der Ball erst im Toraus ist und dann den Spieler trifft - das war ein paar Jahre lang die praktizierte Auslegung, plötzlich gab es einen ind. Freistoß ...).