Uefa plädiert für "Zeitstrafe"

  • Die Uefa hat einen Antrag zu einer Regeländerung beim Ifab (International Football Association Board) eingereicht.


    Demnach soll ein foulender Spieler ebenfalls das Feld verlassen, wenn der gefoulte Behandelt werden muss.


    Der Bericht



    Sinvoll? Vorteile, Nachteile, Gefahren? Was denkt Ihr?

  • Schwachsinn - die Schauspielerei wird wieder zunehmen, wenn der Gegenspieler mit raus "darf", kann man ja mal 2 Minuten durchatmen. Und Du machst einen neuen Brandherd auf, wenn der Gefoulte und der Foulende nebeneinander an der Seitenlinie stehen - Diskussionen, potentielle gegenseitige Vorwürfe - der 4te Offizielle hat einen Spassfaktor mehr.

  • Ahja, den Sinn dahinter versteht wohl nur die UEFA.
    Herrgott, lasst das Spiel doch mal so, wie es ist !

  • Den Sinn verstehe ich schon. Nach aktueller Regelauslegung wird die Mannschaft des foulenden Spielers belohnt, da sie für die Dauer der Behandlung in Überzahl spielen darf.


    Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Schauspielerei dann zunimmt.


    Grundsätzlich finde ich die Idee nicht so schlecht, als das man sie direkt "abbügeln" sollte.

  • Wie oft kommt es denn vor, das jemand tatsächlich raus muss und dann draußen weiterbehandelt wird ?
    Oft ist es doch so, dass der Spieler rausgeführt wird und 30s später wieder mit den Armen fuchtelt, weil er rein will.
    Wenn jemand wirklich verletzt ist, wird schnell gewechselt. Das passiert meines Erachten relativ selten.
    Und gemäß der Wahrscheinlichkeit gleicht sich das im Zeitraum X aus.


    Ich stimme Manfred zu. Die Schauspielerei wird zunehmen und wir dürfen dann 2 Spieler im Auge behalten und
    uns eine "günstige" Gelegenheit zum Wiedereintritt ins Spiel heraussuchen. Es wird noch mehr Diskussionen geben
    und das foulende Team darf dann einen Deppen nominieren, der raus muss.


    Das Problem ist, dass wir in der heutigen Zeit von Funktionären umgeben sind, die sich profilieren wollen.
    Denen geht es selten um eine sinnvolle Weiterentwicklung des Sports. Das leider nicht nur im Fußball.
    Ich erinnere da nur an das Golden Goal - Desaster.


    Man kommt irgendwann an einen Punkt, wo man nicht mehr sinnvoll optimieren kann. Dann sollte man
    aber auch nicht nur der Reform wegen, irgendetwas Neues mit aller Kraft implementieren wollen.

  • Messi kommt gegen Klumpfuß zu spät, der wälzt sich schreiend rum und bleibt dann erstmal 90 Minuten draußen. Messi muss mit ihm rumstehen. Macht Sinn, oder?

  • Wenn der gefoulter Spieler nicht mehr spielen kann, darf der Foulspieler nicht mehr mitspielen?
    Einfach zu kompliziert und unnötige Arbeit für SR!

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Hätte die UEFA, unabhängig von dem unsinnigen "Verletzungsantrag" auf die Einführung einer Zeitstrafe (von 10 Minuten?) plädiert, so hätte sie meine volle Unterstützung, aber für so etwas, nein Danke!

  • Was bewegt die UEFA denn, so etwas zu beantragen?


    Bezweckt werden soll wohl ein faireres Spiel der Akteure, sodass man von riskantem Einsteigen absehen soll. Allerdings fehlt mir hier jeglicher kausaler Zusammenhang zwischen Regeleinführung und Zwecksetzung.


    Es ist doch folgendermaßen:


    Foult ein Spieler seinen Gegenspieler in einer Art und Weise, dass dieser sich allein aufgrund des Foulspieles verletzt, so sind wir SR doch sowieso angehalten, den fehlbaren Spieler entsprechend zu bestrafen (VW/FaD). Damit ist der Spieler in aller Regel bedient genug.


    Verletzt sich ein Spieler nun bei einem Foul durch den Gegenspieler, weil er selber ebenfalls riskant/ungeschickt in den Zweikampf geht, oder noch besser, die Verletzung zwar in derselben Situation eintritt, allerdings ohne direkte Einwirkung des Gegenspieler, so wird der Foulende für ein an sich harmloses Vergehen mit einer Zeitstrafe bestraft, obwohl im sogar Mitverschulden des Verletzten, oder sogar Schuldlosigkeit des Täters vorlag.
    Man kommt so zwangsläufig zu unverhältnismäßigen Bestrafungen.


    Dass die Schauspielerei dadurch zunehmen wird, liegt auf der Hand.


    Es gibt im Fußball nunmal ein Grundrisiko in jedem Zweikampf, völlig unerheblich von der Gangart des Gegenspielers. Das wird von der UEFA hier völlig verkannt.


    Auch scheint die UEFA anscheinend anscheinend den SRern fehlende Konsequenz zu unterstellen (s.o.), wenn Sie meint, dass diese Pauschalbestrafungen notwendig seien.

  • Ich halte den Antrag für nicht zu Ende durchdacht. Neben den in der Diskussion schon genannten Möglichkeiten der Spielbeeinflussung durch künstliche Verlängerung der Behandlung, stellt sich auch die Frage, ob wir dann nicht wieder eine neue Form der Doppelbestrafung einführen, schließlich steht bei einem solchen Foul auch immer eine Verwarnung im Raum. Und wird nicht ein Spieler begünstigt, der seinen Gegner gleich so traktiert, dass der ausgewechselt werden muss?


    Die Idee ist ganz nett, aber eben nicht wirklich gerecht und schon gar nicht durchführbar. Wer den FaZ kennt, weiß, dass es schon schwierig ist, wenn auf die Art und Weise ein Spieler draußen ist, bei zwei parallel laufenden FaZ wird es schon echt schwierig. Wie soll der SR gewährleisten, dass beide Spieler gleichzeitig wieder am Spiel teilnehmen, zumal ja darauf zu achten ist, dass der Eintritt bei laufendem Spiel so erfolgt, dass kein unmittelbarer Einfluss auf das Spielgeschehen vorliegt - dies müsste ja für beide Spieler gelten ...

  • Wie kann man sagen, dass ein Antrag nicht zu Ende gedacht wurde, wenn man nur ein paar Infos aus der Presse hat.
    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ausgewiesene Fachleute wie Collina und Co. in der Lage sind dies vernünftig zu planen.


    Ich finde das mittlerweile unfassbar, alles was neu angebracht wird ist generell immer Scheisse. Da wird nicht abgewogen, da werden keine Hintergründe beleuchtet. Es ist immer alles nur schlecht. :thumbdown: Nur wenn man selbst eine große Idee hat, dann ist das super.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ich glaube, dass es jedem zusteht seine Meinung zu haben und diese kund zu tun. Im Übrigen halte ich die Infos aus der Presse für ausreichend, um für mich sagen zu
    können, das es sich eher um eine Idee handelt, die weder hilfreich ist, noch der Vereinfachung des Spiels dienen wird.


    Und ich selbst muss keine großen Ideen haben, um mich mit anderen Ideen kritisch auseinander setzen zu dürfen.


    Ich würde mir daher wünschen, dass man sich kritisch mit dem Thema auseinander setzt, als das Kritiker und Andersdenkende pauschal diskreditiert werden.

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  • Es geht in keinster Weise darum, dass man keine Kritik üben darf. Aber wenn man nur das Negative sucht und nicht einmal versucht positives zu beleuchten, dann ist das mehr als einseitig.
    Gleiches gilt auch für die Fair-Play-Liga. Dort gibt es auch nur negatives. Wenn man aber genauer liest, merkt man schnell, dass sich niemand wirklich mit dem Thema beschäftigt hat.


    Schau dir Threads an, in denen über Neues berichtet wird (Futsal, Abseitsauslegung, u.v.m). Es ist immer nur negativ, das liegt wohl in der Natur der Deutschen. Erst mal alles runter machen und bloß alte Gewohnheiten nicht ändern.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Sei mir nicht böse, aber Pauschalisierungen sind nicht so mein Ding.


    Ich sehe selbst in diesem Thread, das man sich mit der Idee und den positiven Effekten beschäftigt hat.
    Aber man kann wohl keinem verbieten, beide Seiten miteinander abzuwiegen und dann für sich eine Meinung zu haben.


    Und ich darf dir aus mehrjähriger Auslandserfahrung heraus sagen, das es sich um ein gefühltes, deutsches Phänomen handelt :)

  • Wie kann man sagen, dass ein Antrag nicht zu Ende gedacht wurde, wenn man nur ein paar Infos aus der Presse hat.
    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ausgewiesene Fachleute wie Collina und Co. in der Lage sind dies vernünftig zu planen.

    Naja, die Vergabe der WM 2022 an Quatar war ja wohl auch nicht zu Ende gedacht, dass hat Blatter heute ja wohl öffentlich eingestanden. :whistling:


    Man muss nicht mit jedem Gehirn-Furz gleich in die Öffentlichkeit preschen. Auf der positiven Seite haben wir natürlich ein nettes neues Diskussionsthema, um die Pause bis zur WM zu überbrücken :thumbup:

  • Ich halte die Idee an sich für Gut da die Mannschaft dess gefoulten nicht in Unterzahl spielen muss und dadurch keinen Nachteil erhält


    auf der anderen seite muss man es so sehen dass das Schauspiel zunehmen wird und es eine Zusätzliche Belastung für den SR ist und es müssten noch Dinge geklärt werden wie z.B was ist wenn der Gefoulte ausgewechselt werden muss

    Schiedsrichter zu sein ist eine Aufgabe, die jugen Menschen Gelegenheit gibt, ihre Stärke zu entwickeln. Sie lernen sich durchzusetzen. Sie sammeln Erfahrung im Umgang mit Menschen. Schiedsrichter zu sein stärkt die Entwicklung der Persönlichkeit.

  • Wie kann man sagen, dass ein Antrag nicht zu Ende gedacht wurde, wenn man nur ein paar Infos aus der Presse hat.


    Ganz einfach: In dem man alle möglichen Variationen durchspielt und zu letztlich nur zu dem Ergebnis kommen kann, dass die Idee gut und richtig ist, die Umsetzung an der Basis - vor allem für Alleinpfeifer - erhebliche Probleme bereiten wird. Je "gerechter" die Lösung wird, um so komplizierter werden die Bestimmungen sein müssen - und um damit eine Aussage aus dem Bereich Abseits zu wiederholen: Fußball lebt von einfachen und leicht verständlichen Regeln.

  • Ich finde die Idee sehr gut und mit etwas mehr Erfahrung dürfte da was sehr gutes rauskommen :top:


    Schon seit langem kenne ich diese Idee und sie hat mir immer gut gefallen.
    Ein denkbares Szenario ist, dass der Foulspielende einfach mit dem Verletzten das Feld verlässt und zusammen mit ihm wieder betritt. Das hat dann keinen zusätzlichen Aufwand, da beide ja auf einmal wieder reinkommen.
    Zusätzlich könnte man das noch auf drei oder fünf Minuten begrenzen.


    Der verletzungvortäuschende Spieler ist natürlich ein möglicher Missbrauchsfall, aber hier ließen sich bestimmt Auswege finden.

  • Die einzig praktikable Umsetzungsmöglichkeit aus meiner Sicht:


    Die Regelung sollte nur bei mit Gelb bestraften Vergehen greifen - fahrlässige Vergehen gehören zum Fußballalltag dazu und dann wäre begleiteten Durchschnaufpausen oder wortwörtliches aus-dem-Spiel-nehmens eines guten Spielers bei Allerweltfouls Tür und Tor offen. Wenn hingegen der Spieler ein bestraftes Vergehen begangen hat ist dies als zusätzliche Konsequenz nicht unverhältnismäßig.


    Die Regelung greift nur bei rücksichtslosen, gelbwürdigen Vergehen - ein Allerweltsfoul, welches Gelb zur Folge hat da es taktisch ist, ist Verletzungen betreffend immer noch ein Allerweltsfoul.
    Wenn ein FaD greift ist die Mannschaft schon sowieso in Unterzahl - kein Regelungsbedarf.


    Die Zeitspanne sollte auf eine Zeit, in der Diagnose und Aufwärmung eines AW-Spielers möglich ist, beschränkt sein - sehe da auch entweder 3 oder 5 Minuten als sinnvoll.

  • Zitat

    Das hat dann keinen zusätzlichen Aufwand, da beide ja auf einmal wieder reinkommen.
    Zusätzlich könnte man das noch auf drei oder fünf Minuten begrenzen.


    Stimmt, kein zusätzlicher Aufwand, wenn der Schiedsrichter, idealerweise Alleinpfeifer, in einem hektischen Spiel noch zusätzlich drei- oder fünfminütige Zeitintervalle abstoppen muss, am besten noch mehrere sich überlappende. :thumbup:


    Ich finde die Idee völlig verquer: Niemand kann einschätzen, ob ein verletzungsbedürftiger Spieler wirklich Scherzen hat oder das nur vortäuscht. Dass auch Letzeres regelmäßig vorkommt, ist unstrittig, sieht man die "Wunderheilungen", die oftmals am Spielfeldrand geschehen, sobald der betroffene Spieler das Feld verlassen hat (und eine längere Verletzungspause somit keinen Vorteil brächte). Durch diese Regeländerung wird das Simulieren einer Verletzung noch mehr belohnt als bisher und vor allem hätte der Schiedsrichter anders als bisher (durch eine angemessene Nachspielzeit) keine Möglichkeit mehr, dem entgegenzuwirken.


    Ich finde die Idee daher groben Unfug, und da ist es mir egal, ob ich Deutscher bin oder nicht ... (Was für ... eigenartige Argumentationen seitens einiger hier gelegentlich auf den Tisch kommen. Bemerkenswert.)