Bezahlung von Schiedsrichtern

  • Hach, die Anreise möchte ich im Beruf dann aber auch bezahlt bekommen. Da würde ich dann ein Spiel pro Woche als Schiedsrichter sogar für lau machen und hätte trotzdem mehr Geld in der Tasche... ^^

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Den Argumenten von BRiT und schwarzerhund muss ich leider widersprechen: Den Mehraufwand (alles was zuzüglich der 1,5 Stunden auf dem Platz passiert) wird auch im realen Leben eines Freischaffenden nicht anerkannt. Der "Auftraggeber" (hier euer Fußballkreis) fordert eine Leistung zwischen zwei festgelegten Zeitpunkten an. Alles was bezüglich Vor- und Nachbereitung passiert ist euch überlassen und wird im vereinbarten Tarif mitvergütet. Eine andere Regelung wäre auch willkürlich, weil der Eine 60 min braucht um sich auf ein Spiel vorzubereiten und der Andere nur 10. Mal auf mein Berufsleben übertragen: Wenn zB. jemand eine musikalische Untermalung seiner Hochzeit erwünscht, dann wird erwartet dass ich zum vereinbarten Zeitpunkt spielbereit verfügbar bin. Ob ich vorher noch 10 Stunden proben und üben musste um diesen Auftritt zu stemmen ist nicht relevant, da ich im "Gesamtpaket" gebucht wurde. Diese Zeit die für das ganze Drumherum draufgeht ist also inbegriffen in euren Spesen (oder Aufwandsentschädigung, die Unterschiede sind nur marginal). Selbst wenn man als Angstellter seinen Lebensunterhalt verdient kann man nicht mit solchen Zugeständnissen rechnen. Im Normalfall verlangt der Arbeitgeber, dass man zu Dienstbeginn einsatzbereit ist, was heißt dass man bereits umgezogen und auf den Arbeitsablauf vorbereitet ist. Die verschenkten Minuten fürs Fertigmachen ersetzt einem im echten Leben auch niemanden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich da Schiedrichter im Allgemeinen als etwas Besonderes sehen und ihren Sonderstatus auch im Leben um den Sport bestätigt haben möchten, besonders was die Umsorgung außerhalb des eigentlichen Spiels angeht. Es tut sicherlich manchmal gut seine Situation mal mit dem Alltag anderer Menschen zu vergleichen.

  • Um noch mal auf die BL- Schiris zu kommen, die bekamen früher mal sog. Duschgeld, für Duschgel und Handtücher, die für das Training benötigten. Damals bekamen sie aber noch keine 3800.-€ brutto! pro Spiel.


    Heute sagt man immer im Profifußball geht es um Millionen und die SR will man dann mit ein paar Euronen abspeisen, dass kann es ja nicht sein. Wie oft kommen diese SR pro Jahr zusammen, weil hier ein Lehrgang ist und da ein Treffen kurzfristig vereinbart wurde. Heute ist das kein Problem, aber früher musste da Urlaub genommen werden, oder das eigene Geschäft musste ohne einen auskommen!


    Wenn ich da an meine Zeit zurückdenke, als es in der Verbandsliga 35.-DM gab und man oft mehr als 10 Stunden unterwegs war und man manchmal 400 km gefahren ist, die damals glaube ich mit 20 Pfennig vergütet wurden, waren das andere Zeiten.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Den Mehraufwand (alles was zuzüglich der 1,5 Stunden auf dem Platz passiert) wird auch im realen Leben eines Freischaffenden nicht anerkannt.

    Der Freischaffende schlägt den Mehraufwand auf seinen Pauschalpreis auf- wie sonst sollter er sonst leben können?

    ....wird im vereinbarten Tarif mitvergütet.

    Und genau das sehe ich anders. Ich bekomme keine Vergütung, sondern Spesen. Diese sind per Definition Erstattung von Kosten, die anfallen. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

  • Es gilt wie im Berufsleben, du mußt es ja nicht machen.


    Wer freiwillig SR macht, muß/sollte mit den Rahmenbedingungen leben.


    Natürlich macht es durchaus Sinn, dass Spitzenschiedrichter der Schiedsrichtertätigkeit auch nachgehen können und angemessen bezahlt werden, aber letztendlich kann auch jeder BL-Schiedsrichter einfach aufhören wenn es keinen Spaß mehr macht .