Zeitstrafe / Vorteil führt zum Tor

  • Hallo,


    Ich habe bei einem Hallenturnier folgende Szene beobachtet:


    Ein Angreifer steht vor dem Torwart und legt den Ball quer zu seinem
    Mitspieler. In dem Moment wird er von einem Abwehrspieler recht
    energisch weggegrätscht, der Mitspieler erzielt jedoch das Tor. Von der
    Tribüne wurde eine Zeitstrafe gefordert, der Schiedsrichter beließ es
    bei einer Ermahnung und ich stellte mir folgende Frage:


    Wenn das mit FaZ zu ahndende Foulspiel vor dem Erzielen des Tores stattfand,
    dürfte dann die Mannschaft direkt wieder auffüllen oder müsste die
    Mannschaft erstmal in Unterzahl spielen?

  • M.E. kann es hier nur den FaZ geben,wenn man das Foul als so schwerwiegend einschätzt,was bei einem weggrätschen des Gegners durchaus der Fall sein kann oder wird.
    Ob dann ein Tor erzielt wird oder der Ball irgendwie anders das Spielfeld verlässt spielt da keine Rolle.Der FaZ beginnt dann erst nach der nächsten Spielruhe und die wird in diesem Fall eben mit dem Anstoß beendet.

  • Unterzahl ist eine Sache, aber: Müsste der Spieler nicht dennoch die Zeitstrafe bekommen, d.h. die Mannschaft dürfte zwar vollständig, aber eben nicht mit ihm weiterspielen?

  • Kommt von LV zu LV an. Wenn du einen Freistoß gibst und der Spieler hat 2 Min. vorher bekommen und der Freistoß geht korrekt ins Tor dann kann sofort der Spieler mit der 2Min. zurück. Aber wie gesagt das ist mal wieder LV unterschiedlich.

  • Irgendeine erkennbare persönliche Strafe muss es doch geben, schon wegen einer möglichen roten Karte beim nächsten verwarnungswürdigen Vergehen!?

  • Auch bei uns muss sich die Mannschaft nach dem Torerfolg nicht reduzieren. Dennoch ist die Zeitstrafe auszusprechen und der Spieler darf nicht mitspielen. Schließlich handelt es sich hier um eine persönliche Strafe (Feldverweis auf Zeit), und die Zeit ist selbstverständlich abzusitzen. Weiterhin ist dies auch ggfls für den weiteren Spiel- / Turnierverlauf entscheidend, denn ein mit Zeitstrafe vorbelasteter Spieler wird beim nächsten verwarnungswürdigen Vergehen auf Dauer des Feldes verwiesen.


    Schiri08
    Bist Du Dir wirklich sicher, dass die persönliche Strafe für diesen Spieler vorzeitig aufgehoben wird? In welchem Landesverband bist Du?

  • Andreas, das ist bei uns ebenfalls so. Eine Zeitstrafe ist mit einem Gegentor abgegolten, nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für den Spieler persönlich.


    Bzgl. der Ausgangsfrage müßte die Mannschaft trotz Gegentor anschließend in Unterzahl spielen, da die Zeitstrafe erst nach Torerzielung ausgesprochen wird.


    Leider hat noch niemand aus Schleswig-Holstein geantwortet, um Nemata weiterzuhelfen.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Der FaZ muss erst ausgesprochen werden. Erst ab diesem Zeitpunkt existiert der FaZ überhaupt- ergo kann der Passus "Eine Mannschaft, die einen oder mehrere Feldverweis(e) auf Zeit oder mit der Roten Karte hinnehmen musste, kann wieder auf die zulässige Anzahl Spieler ergänzt werden, wenn die gegnerische Mannschaft ein Tor erzielt" auch erst dann greifen.


    Die Zeit des FaZ läuft ebenfalls erst ab Aussprechen desselben. Auch kann der Spieler zwischen FaZ-Vergehen und Torkassierung noch weitere Vergehen begehen- zum Beispiel eine Torverhinderung per Handspiel. Dann würden wir den FaZ komplett weglassen. Für mich ist der Fall klar- auch wenn ich nicht mehr Informationen als die offiziellen DFB-Hallenfußballregeln habe.


    Um die Frage zu beantworten: Die Mannschaft müsste nach dem Gegentor ersteinmal in Unterzahl spielen.

  • Ergänzung: Entscheidend ist nicht das Vergehen, welches zum FaZ führt, sondern allein der FaZ selbst. Und der kommt hier erst nach dem Tor.

  • Unterzahl ist eine Sache, aber: Müsste der Spieler nicht dennoch die Zeitstrafe bekommen, d.h. die Mannschaft dürfte zwar vollständig, aber eben nicht mit ihm weiterspielen?


    So würde ich das auch sehen. Der Spieler bekommt eine Zeitstrafe (da keine Mannschaftsstrafe muss er auf die Strafbank) — aufgrund des Tores darf sich die Mannschaft aber wieder (mit einem anderen Spieler!) ergänzen.


    P.S.: Bayern.