Torjubel mit Hitlergruß: Persönliche Strafe?

  • Folgene Szene:
    Ein Spieler erzielt in einem Amateurspiel ein Tor und läuft nun zu einer Gruppe Fans am Spielfeldrand. Er streckt den rechten Arm im 45Grad Winkel in die Luft und bleibt so stehen. Die Fans erwidern nun diese Geste.


    Die Szene ist so heute in einem Spiel passiert. Der Schiedsrichter (alleine leitend) hat die Szene nicht wahrgenommen. Was hätte man machen müssen, wenn man als SR den Jubel sieht?


    Rot (Rassistische Geste) oder kann man da nur eine Meldung (ähnlich wie bei einem Spruch auf einem Unterziehshirt) schreiben?

  • Die Geste ist nicht nur rassistisch,sondern auch Verfassungsfeindlich.Das ist ein Straftatbestand.Hier kommt nur Rot mit einer gepfefferten Meldung in Frage.
    Ich würde sogar soweit gehen und über den Ordnungsdienst die Polizei rufen lassen.

  • Schlag in die Fresse. Dann Rot.


    (Leider nur ein Wunsch, aber Rot bleibt.)


    Zusätzlich würde ich hier über eine Anzeige überlegen, das ist ein Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation und die Verwendung ist in Deutschland strafbar.

  • Aua das ist heftig. Die Situation meine ich natürlich. Bei so was kommt bei mir immer dieses Gefühl: :kotz:
    Rein von meinem persönlichen Empfinden her würde ich hier sogar über einen sofortigen Spielabbruch nachdenken.
    So was ist mit meinem Gefühl von Toleranz überhaupt nicht auch nur ansatzweise in Einklang zu bringen.
    Ich glaube, es wäre mir vollkommen egal, ob der Abbruch von der Regel her gerechtfertigt war oder nicht. Sollen sie`s halt neu ansetzen aber dann ohne mich. Mit Nazis zusammen auf einem Platz will ich nicht sein :flieh: .


    Das sind so meine ersten Gedanken, wenn ich so was lese. Gehe ich mal davon aus, ich breche nicht ab, dann ganz klar :pfiff_rot:
    Plus detailliertesten Bericht inklusive dem Zuschauerverhalten an die Instanzen.
    Eine persönliche Anzeige meinerseits und zwar nicht des Schiris, sondern von mir als Privatperson käme wohl obendrein. Wie die anderen schon sagen. Das Zeigen und Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole und Zeichen steht in Deutschland unter Strafe und das ist auch gut so!

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

    Einmal editiert, zuletzt von Der Pfeifer () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • ref us: Wenn du das selbst gesehen hast, würde ich an deiner Stelle einen Bericht machen und dem Sportgericht schicken.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • ref us: Wenn du das selbst gesehen hast, würde ich an deiner Stelle einen Bericht machen und dem Sportgericht schicken.


    Richtig! Das beobachten eines solchen Verhaltens sollte umgehend eigene Schritte einleiten. Man muss sich ja nicht auf dem Platz gleich mit dem Spieler oder gar der Gruppe anlegen.
    Ich denke, wenn der SR das nicht mitbekommen hat und die Geste eindeutig so von dir gesehen wurde, würde ich umgehend einen Sonderbericht an den Kreis / das Sportgericht schicken, Spielernummer und möglichst weitere relevante Daten notieren und den Prozeß in Gang bringen.
    Man sagt uns, auch wenn wir kein Trikot tragen, sind wir Schiedsrichter im Sinne von Sportsmännern und-Frauen.


    Als solcher gäbe es für mich keine Diskussion. Auch wenn ich in dem Moment nicht direkt am Spiel beteiligt wäre.
    Was ist das für ein Verein, der solches Gesockse für sich spielen lässt? :hammer::hammer::rote_karte::rote_karte:

    Jetzt geht jeder nochmal auf`s Klo und dann reiten wir los


    Immer unterwegs als Moderator für


    das Fanradio des Wuppertaler SV : www.1954fm.de

  • Der Trainer der Gastmannschaft und ich kennen uns reicht gut und er hat gleich gesagt, er würde diesen Vorfall dem Verband melden. Ich habe ihm auch angeboten mich als Zeugen aufzuschreiben.

  • Ein Spieler macht den Hitlergruß und das Publikum erwidert ihn?


    Also in dem Fall ist das Spiel dann beendet, mit solchen Einzellern will ich nichts am Hut haben. Einen entsprechenden Sonderbericht würde ich verfassen, und vorab schon telefonisch meinen Obmann informieren.


    Ob der Abbruch regeltechnisch gedeckt ist oder nicht, wäre mir ausnahmsweise mal völlig egal, moralisch wäre ich im Recht.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Spontane Reaktion: Rot und Abbruch - um den Rest soll sich das Sportgericht kümmern.

  • Ich bin hier der selben Meinung der meisten hier. Hier kann es nur Rot und Abbruch geben. Denn es ist nicht nur im höchsten Maße unsportlich und rassistisch, sondern auch gesetzwidrig.
    Auch wenn ich mir sicher bin, dass das Sportgericht als nicht trifftigen Abbruchgrund sehen und neu ansetzen würde.

  • Auch wenn ich mir sicher bin, dass das Sportgericht als nicht trifftigen Abbruchgrund sehen und neu ansetzen würde.


    Kann sein, muss aber nicht. Schließlich ist damit die Platzordnung massiv gestört und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Verein eine solche Situation mit den üblichen 2 bis 3 Ordnern in den Griff bekommt, denn diese Zuschauer wären untragbar; ergo wäre ein Polizeieinsatz notwendig etc. pp. und wir kämen mit Sicherheit in eine Unterbrechungsdauer, die sehr wohl einen Abbruch rechtfertigt.


    In diesem Kontext noch eine kleine Ergänzung: Im Sinne der eigenen Sicherheit wäre es ratsam, den FaD durch Mitteilung an beide Spielführer vorzunehmen, die man zeitgleich auch über den Abbruch informieren kann. Hier ist es m.E. sinnvoll, Fakten geschaffen und sich selbst in Sicherheit gebracht zu haben, bevor die große Masse kapiert, was los ist.

  • Ist die offizielle Position bei rassistischen Vorfällen nicht erst Warnung und erst im Wiederholungsfall Abbruch?
    Ich sehe das als eine, zusammenhängende Aktion und daher wäre ein sofortiger Abbruch "nicht alle Mittel ausschöpfen".


    Also aus meiner Sicht: Rot für den Nazispieler, Warnung an den Spielführer der verantwortlichen Mannschaft dass weitere rassistische Vorfälle, sowohl von Spielern als auch vom Publikum, nicht toleriert werden und zum sofortigen Spielabbruch führen und dass er seine Fans bitte darüber informieren sollte.

  • Pauschalierungen sind immer schwierig. Wenn der Platzverein es schafft, diese Zuschauergruppe vom Gelände zu schicken, kann das Spiel ggf. weitergehen. Die Gruppe muss aber ausnahmslos verschwinden. Wenn das nicht gelingt und womöglich noch ein Spieler mit ausländischer Herkunft auf dem Platz steht, werden die meisten Sportgerichte einen Abbruch wohl als gerechtfertigt ansehen, würde ich mal mutmaßen.

  • Zitat

    Im Sinne der eigenen Sicherheit wäre es ratsam, den FaD durch Mitteilung an beide Spielführer vorzunehmen, die man zeitgleich auch über den Abbruch informieren kann. Hier ist es m.E. sinnvoll, Fakten geschaffen und sich selbst in Sicherheit gebracht zu haben, bevor die große Masse kapiert, was los ist.


    Genauso würd´ ich dass auch in so einem Fall handhaben...Es war ja anscheinend ein Spiel der Betonklasse(ohne SRA) ob da ein Ordnungsdienst vorhanden war sei auch dahingestellt(ich weiß, dass ist von verband zu Verband verschieden)
    Wenn man das Spiel da mit sehr viel TamTam abbricht läuft man Gefahr, dass man durch die Leute mit den 2 Murmeln im Kopf, nicht mehr heile zur Kabine kommt. Da scheint es mir wirklich klüger zu sein, dass im Stillen auszumachen und möglichst schnell das Weite zu suchen. :flieh:

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.