"Gezielte Abwehraktion" des Torwartes

  • Flanke (Rechtsfuß von Rechts, Ball dreht sich also vom Tor weg - deutlich kein Torschuss) vors Tor, Angreifer befindet sich am langen Pfosten im Abseits. Torwart kommt raus, will den Ball wegfausten aber schafft nur eine Verlängerung. Angreifer nickt ein. Spielfortsetzung?

  • Dito, keine gezielte Abwehr, die neue Regelung greift nicht, es bleibt bei Abseits.

  • Mich beschäftigt da gerade ein anderes Szenario, langer Pass in die Spitze, MS ist im Abseits, der Ball ist etwas zu weit und der TW kommt raus und will den Ball spielen, erwischt ihn aber nicht richtig und der MS kann einfach einschieben. Gibt es da eine Möglichkeit auf Abseits zu entscheiden, bzw. wird der TW irgendwie anders behandelt?

  • Hallo.
    Es kommt aber zu keiner wirklichen Kontrolle durch den TW. Hier kann man die Parallele zur verunglückten Kopfballabwehr ziehen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Wie gesagt: Weiterhin Abseits ist es, wenn der Ball jetzt von einer Torwart-Hechtparade zu dem im Abseits stehenden Spieler gelangen würde. Abseits wäre es auch, wenn es sich um die absichtliche Abwehraktion eines Torschusses handeln würde, gut, das geht beim TW Richtung Hechtparade.


    Aber hier geht er ja mit der Faust bewusst zum Ball / der Flanke (kein Torschuss!) und wenn wir das mit dem Kopfball eines Verteidigers betrachten, der dann den Ball zum erst passiv im Abseits stehenden Stürmer bringt, kann es sich eigentlich nur um Abseits handeln. Denn wir hatten gesagt, dass - egal ob gewollt oder ungewollt - der Spieler bei Arsenal vs. Schalke bewusst zum Ball geht - wie der TW - und es somit eine überlegte Aktion ist, bei der der "Ausgang" des Kopfballes nicht zählt.


    Das ist meine Interpretation, interessante Frage wie ich finde.

  • Beide oben genannten Beispiele sind nach neuer (FIFA-)Auslegung klar kein strafbares Abseits, da absichtliches Spielen des Balles der Verteidiger vorliegt und der Beschreibung nach kein Zweikampf des im Abseits befindlichen Spielers gesucht wurde/ vorlag. Um Torabwehraktionen der Verteidiger handelte es sich hier auch nicht. Somit werden beide Abseitsstellungen der Angreifer aufgehoben.


    Dass einige Lehrwarte den Begriff "absichtliches Spielen des Balles, das nicht einer (Tor-) Abwehraktion entspringt" so interpretieren, dass es sich um ein kontrolliertes / gelungenes Spielen gehandelt haben muss entspricht nicht der neuen Regelauslegung und widerspricht klar den FIFA-Beispielvideos. Auch Hellmut Krug erklärt hier eplizit, dass ein absichtliches Spielen ausreicht um eine Abseitsstellung aufzuheben - kontrolliert / gelungen ist nicht erforderlich.


    Schön, dass auch hier wieder jeder seine Sonderlocke fährt. Vielleicht sollte man es als SR so machen wie früher auf dem Bolzplatz, wo man sich kurz vor Anpfiff auch über die wichtigsten Regeln (letzter Mann Torwart, Torwart darf Tore schießen, kein Seitenaus und was es da so gab) kurz abstimmte.

  • Aber hier geht er ja mit der Faust bewusst zum Ball / der Flanke (kein Torschuss!) und wenn wir das mit dem Kopfball eines Verteidigers betrachten, der dann den Ball zum erst passiv im Abseits stehenden Stürmer bringt, kann es sich eigentlich nur um Abseits handeln. Denn wir hatten gesagt, dass - egal ob gewollt oder ungewollt - der Spieler bei Arsenal vs. Schalke bewusst zum Ball geht - wie der TW - und es somit eine überlegte Aktion ist, bei der der "Ausgang" des Kopfballes nicht zählt.

    Autsch! Das war wohl noch früh heute morgen! :hammer:
    Wer meine Beschreibung versteht, müsste natürlich wissen, dass ich auf kein strafbares Abseits plädiere, wie es eben auch in dem Beispiel zwischen Schalke und Arsenal der Fall war.


    Guten Morgen an mich selbst! :rolleyes: