Wettskandal in Sachsen-Anhalt Fußballverband sperrt Schiedsrichter

  • Natürlich sollten und dürfen sich Schiedsrichter nicht an solchen Tippspielen beteiligen.
    Aber eine Sperre bis zum Jahresende?


    Und ein Spieler wird für ein grobes Foulspiel oder für eine Tätlichkeit für 2 - 3 Wochen aus dem Verkehr gezogen...
    ... über diesen Fall kann ich nur den Kopf schütteln.


    Mit einem "Wettskandal" hat das - zumindest nach dem Zeitungsbericht - doch recht wenig zu tun!

  • Mein Gott, was hat dann der Klopp zu erwarten, wenn man hier schon 3 1/2 Monate gibt....?

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Wie Fimpel schon gesagt hat, mit einem Wettskandal hat das rein gar nichts zu tun. Aber natürlich untaktisch vom Schiedsrichter - jede umstrittene Situation kann ihm so auf die Füße fallen. Die Sperre halte ich für völlig überzogen.

  • Solange er sein Spiel ordentlich gepfiffen hat... Aber wie zettel schon gesagt hat, taktisch sehr unklug vom SR, aber wie schon gesagt, die Sperre halte ich für völlig überzogen.

    :gelbe_karte:MY WAY FAIR PLAY:rote_karte: | "Nicht ganz sauber, nicht ganz fein - aber es muss ja nicht gleich ein Strafstoß sein!" (Lutz-Michael Fröhlich)

  • Dies ist ein weiteres Beispiel wie sorgfältig und gewissenhaft man sich im Internet als SR verhalten muss. Das Vergehen ist an sich zwar nicht so gravierend wie es zunächst erscheint, doch der Referee bringt seine Unparteilichkeit stark in Zweifel. Dieses höchste Gut der SR muss gewahrt werden. Das Strafmaß an sich scheint für den Einzelfall als hoch, doch damit wird Schaden von der Gesamtheit der SR genommen und ein Zeichen gesetzt.

  • Lasst mich mal eine Analogie aus dem Beamtenrecht anbringen: Amsthandlungen in eigener Sache sind verboten. Übertragen: Jeder an einem Spiel Beteiligte, gleich ob Spieler oder Schiri, darf für mein Empfinden (wohlgemerkt: Empfinden, ob es da wirklich eine Vorschrift gibt, ist wohl in den Verbänden unterschiedlich) nicht auf dieses Spiel wetten.


    Ob das Urteil angemessen ist: Keine Ahnung, dafür müsste ich wissen, wie in Sachsen-Anhalt dazu die Satzungslage ist, die Urteilsbegründung wäre auch nicht schlecht. Dass die Verhältnismäßigkeit in Relation zu Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter manchmal verloren gegangen zu sein scheint, ist eine andere Baustelle.

  • Übertragen: Jeder an einem Spiel Beteiligte, gleich ob Spieler oder Schiri, darf für mein Empfinden (wohlgemerkt: Empfinden, ob es da wirklich eine Vorschrift gibt, ist wohl in den Verbänden unterschiedlich) nicht auf dieses Spiel wetten.

    Du hast da scheinbar was missverstanden.Der SR hatte nicht gewettet,sondern nur an einem Tipspiel,wo es scheinbar auch nichts zu gewinnen gab,teilgenommen.Und das ist doch ein Himmelweiter Unterschied.

  • Trotzdem schwierig, denn warum beteilige ich mich an einem Tippspiel? Um bester Tipper zu sein ... und dann drängt sich eben auch ganz schnell ein Verdacht auf, gleich, ob berechtigt oder nicht. Von daher sind die Aussagen auch auf reine Tippspiele übertragbar.

  • Ja und,ist doch auch mal was schönes,wenn man der beste Tipper ist.Auf ein Spiel wetten,wo's nur darum geht,Kohle zu gewinnen,ist damit in keinster Weise vergleichbar.
    Das sich der SR hier nicht gerade klug verhalten hat,steht ja ausser Zweifel.

  • Bei dem besagten Tippspiel gab es keine materiellen Dinge zu gewinnen.


    Die Anweisung des Verbandes, dass sich das Wettverbot auch auf "Tippspiele" bezieht, wurde "aus aktuellem Anlass" (Zitat) in dem Zusammenhang mit der Sperre gegenüber allen höherklassig (oberhalb der Kreisverbände) pfreifenden SRn in der vergangenen Woche per E-Mail mitgeteilt.


    Hierbei handelt es sich übrigens um das Portal FuPa.


    Ich finde es wie gesagt untaktisch vom SR, sowas kann aber schnell mal passieren, gerade mit dem Internet ungeübten SRn in Verbindung mit neuen Portalen im Regionalfußball, die bisher nie dagewesen sind. Die Sperre finde ich überzogen.


    @ Manfred: Deine Analogie ist unzutreffend. Der SR hat keine mit einer Amtshandlung zu vergleichende Aktion ausgeführt. Macht keinen Sinn, das mit Beamtenrecht (wie soll da eine Analogie möglich sen??) zu vergleichen.

  • @ zettelbox


    Dass es sich rein formalrechtlich nicht um eine Analogie handelt ist mir klar, eine dem Sinn entsprechende Analogie ist aber durchaus vorhanden, im Übrigen siehe § 133 BGB. Wir können jetzt in eine rechtliche Diskussion einsteigen, die uns aber nicht weiter bringt.


    @ allgemein


    Ich hatte ja auch schon ausgedrückt, dass ich die Sperre in Relation zu anderen verhängten Strafen für nicht gewahrt halte. Dennoch sind vor allem wir SR generell aufgefordert alles zu unterlassen, was unsere Neutralität in Zweifel ziehen könnte - und Tippspiele zu Spielen, die wir persönlich leiten, haben zumindest das Potenzial solche Zweifel zu generieren. Von daher ist auch ein Verweis auf die Unerfahrenheit eher unglücklich, Gedankenlosigkeit wäre wohl treffender, aber eben auch zu bekämpfen.

  • Das das Tippen von dem SR nicht klug war, ist unbestritten. Im Umkehrschluss dürfte dann aber auch kein Spieler tippen.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Jeder an einem Spiel Beteiligte, gleich ob Spieler oder Schiri, darf für mein Empfinden (wohlgemerkt: Empfinden, ob es da wirklich eine Vorschrift gibt, ist wohl in den Verbänden unterschiedlich) nicht auf dieses Spiel wetten.


    Wie bereits geschrieben - und zudem gilt: Wetten = tippen. Es muss zwingend der Eindruck vermieden werden, dass Spiele manipuliert oder auch nur beeinflusst werden, warum und von wem auch immer. Und die Beteiligten haben das nun mal leichter, deshalb muss bei ihnen auch die Messlatte höher liegen.

  • Der Bericht ist ungenau. In der Regel tippt man bei solchen Spielen die ganze Saison lang in einer Spielklasse. D.h. der SR hat entweder schon wiederholt auf Spiele getippt, zu denen er selbst angesetzt war, oder es wären zumindest weitere Spiele zu erwarten gewesen. Dann wäre die Länge der Sperre immer noch ziemlich hart, aber schon noch vertretbar.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Das das Tippen von dem SR nicht klug war, ist unbestritten. Im Umkehrschluss dürfte dann aber auch kein Spieler tippen.


    Wieso das denn? Dem Spieler muss ja keine Unparteilichkeit unterstellt bzw. nachgewiesen werden... Beim SR sollte das schon eher der Fall sein!

  • Eben nicht. Es kann ja immer noch um die Tordifferenz, bzw. bei echten Wetten um die Zahl der Einwürfe, Ecken, Gelben Karten, etc gehen.