Doppelbestrafung?

  • Spielminute 10 - Freistoß - Angreifender Spieler führt - trotz Freigabehinweis - zu schnell aus.


    Verwarnung durch die Schiedsrichterin - logisch. Als die Kollegin erneut die Mauer stellt, führt er wieder zu schnell aus. Es gab Gelb-Rot.


    Ist das nicht eine Doppelbestrafung für das gleiche Vergehen - sprich falsch?


    Es geht um den gleichen Freistoß...

  • Also regeltechnisch ist das in Ordnung. Er macht den selben Fehler zweimal, also kann man ihn zweimal bestrafen. Wobei ich hier :gelbe_karte: :rote_karte: für ziemlich hart halte. Und wie war das mit dem Freigabehinweis gemeint?

  • Die Schiedsrichterin zeigte an, dass sie den Freistoß freigibt.


    Ich dachte nur, dass man für ein- und dassselbe Vergehen nicht zweimal bestraft werden kann...

  • Es ist ja ein zweites Vergehen. Der Spieler hat das Gleiche zwei Mal gemacht, somit handelt es sich nicht um das gleiche Vergehen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ich dachte nur, dass man für ein- und dassselbe Vergehen nicht zweimal bestraft werden kann...

    Das ist auch korrekt. Diese Regel, dass man für ein Vergehen nicht zweimal bestraft werden kann, zielt beispielsweise auf Foulspiele ab, die sowohl eine aussichtsreiche Angriffssituation kaputt machen und aber auch für sich genommen schon gelbwürdig sind. Dann kann nicht zweimal Gelb, ergo Gelb-Rot gezeigt werden, sondern es bleibt bei einer Gelben Karte.

  • Dies gilt bei "andauernden" Vergehen...


    Warum hältst du Gelb-Rot für zu hart, Matze?
    Alles andere ist doch absolut unglaubwürdig, nachdem man für da gleiche Vergehen vorher schon Gelb gegeben hat.

  • Dann hat die gute Frau ja alles richtig gemacht - auch wenn sie danach ein schweres Spiel hatte....


    Ich pfeif ja auch schon 15 Jahre - aber sowas habe ich noch nie gehört oder gesehen.

  • Also regeltechnisch ist das in Ordnung. Er macht den selben Fehler zweimal, also kann man ihn zweimal bestrafen. Wobei ich hier :gelbe_karte: :rote_karte: für ziemlich hart halte.

    Hatten wir mal in der AOL Anfang der 90er Jahre, ich stand an der Linie, SR hatte seiner erste Saison, Beobachter ein ehemaliger FIFA-SR aus dem Westerwald, seinerzeit Obmann des RV Südwest. Wir haben damals 2 Punkte Lehrgeld gezahlt, weil sich der Kollege scheute, den Schützen wegen seiner Dummheit mit :gelbe_karte: :rote_karte: des Feldes zu verweisen.

  • Was ist daran hart? Zu früh ausführen ist Gelb und dafür gab es auch den gelben Karton. Dann nochmal zu früh ausführen ist extrem dumm, aber es ist wieder Gelb und in der Summe Gelb-Rot. Alles richtig (SR) oder falsch (Spieler) gemacht.

  • Dann hat die gute Frau ja alles richtig gemacht - auch wenn sie danach ein schweres Spiel hatte....

    Oder auch ein extrem leichtes. Die Spieler wissen, dass die Frau regelfest, konsequent und furchtlos ist. Respekt.

  • Quatsch - nur Mut zur Lücke.


    Sonst könnte man sich einen großen Teil der Beiträge im Forum sparen, wenn man nicht ab und zu auch mal Fragen stellen würde.

  • Regeltechnisch war die Vorgehensweise ohne jeden Zweifel in Ordnung. Allerdings drängt sich der Verdacht auf, dass die SRin besser beraten gewesen wäre, hätte sie im zweiten Durchlauf nicht nur angezeigt, dass sie anpfeifen will, sondern dies vielleicht auch mit einem kurzen Satz wie "Ich pfeife an." zusätzlich verdeutlicht; manch Spieler registriert Zeichen warum auch immer nicht. Und ja: Natürlich weiß ich, dass nach der Verwarnung der Spieler ohnehin hätte wissen müssen, dass angepfiffen werden muss, gerade weil er selber verwarnt wurde - aber wie es um die Regelkenntnis mancher Spieler bestellt ist, wissen wir doch wohl alle ...

  • Zwischenfrage:


    Ist die gelbe Karte nur dann zwingend, wenn vorher auf eine Freigabe durch den Pfiff aufmerksam gemacht wurde, oder auch in Fällen, in denen ein Pfiff zwingend ist (bspw. nach einer Verwarnung) ohne dass durch den SR auf eine Freigabe durch den Pfiff aufmerksam gemacht wurde?

  • Dem kann ich nicht zustimmen CFP. Es gibt genügend Situationen, in denen die Spieler dann schnell weiter machen wollen obwohl ich eine Karte ausgesprochen habe. Die meisten Spieler wissen doch gar nicht, dass der Ball gesperrt ist nach einer pers. Strafe und wir haben auch nicht gesagt, dass sie spielen dürfen. Bei der Mauerstellung zeigen wir ihnen das explizit an, weshalb es hier eine Missachtung unserer Anweisungen ist und somit auch zwingend Gelb.

  • Eine Verwarnung ist nur dann auszusprechen, wenn der SR den Spieler explizit darauf hinweist, dass er den Ball mit Pfiff freigibt. Der Spieler also gegen die ausdrückliche Anweisung des SR verstößt.
    Man kann vom Spieler nicht erwarten, dass er weiß, wann der SR pfeifen muss.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Derart wurde das bei uns nicht gehandhabt.
    Oder sagt ihr bei jeder Auswechslung, dass der Ball gesperrt ist? Nein. Ihr pfeift und deutet einen Wechsel an. Wenn dann das Spiel noch nicht freigegeben wurde und ein Spieler führt bspw. einen Einwurf aus, gibts Gelb.


    Zumindest bei uns (BFV) ist klar festgelegt: Verletzung, Wechsel, Persönliche Strafe, Mauerstellung → Ball gesperrt. Wer dann ausführt, wird verwarnt. Das ist jetzt seit 2 Jahren so und wer das immer noch nicht weiß, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Bei der Einführung tat das damals teilweise weh, weil es doch einige Platzverweise deswegen gab, aber das ist jetzt nur noch sehr selten der Fall.


    edit: Ich erinnere mich aber, dass wir hier schonmal eine ähnliche Diskussion hatten, da die Gründe fürs Sperren bzw. die Pflichtverwarnung sich in den einzelnen Landesverbänden unterscheiden.