Ein Schiedsrichter, der sich daneben benimmt

  • Bin grad von unserer Abschlussfeier heim gekommen und habe mit unserem stellv.Vorsitzenden nochmal ein wenig drüber geredet.


    Der Schiedsrichter machte vom seiner Möglichkeit gebrauch, sich in einem Sonderbericht zum Vorfall zu äußern. Dort stimmte er zu das Lokal verlassen zu haben, ohne zu Zahlen. Er erklärte das damit, dass er kein Geld bei gehabt hätte (was auch der Entscheidungskammer nicht ganz logisch erschien, da er für die Spielleitung ~40€Spesen+Fahrgeld erhalten hatte).
    Den Vorwurf mit der Rumpöbelei wies er völlig von sich, da er wohl hoffte, es stünde Aussage gegen Aussage. Es waren jedoch zum Zeitpunkt des Vorfalls 2 Spieler sowie der Betreuer der Gäste im Lokal, welche die Pöbelei bestättigten.
    Das Begleichen der offenen Rechung sichert er erst während der Verhandlung auf mehrfachen Hinweis des Vorsitzenden (Haben sie den eine Idee, wie sie das wieder gut machen könnten) zu.


    Die Härte der Sperre lag dann am Ende wohl weniger an dem Prellen der Zeche sondern mehr daran, wie er sich in der Öffentlichkeit benommen hat und dass er dann auch noch versucht hat, das ganze abzustreiten bzw. unseren stellv. Vorsitzenden als Lügner da stehen zu lassen.

  • Es ist einfach so das man sich als Schiedsrichter zu benehmen hat, wir wurde auch schon mal zu der Wurst eingeladen und plötzlich mussten wir die Wurst bezahlen. Ich machte keinen Aufstand aber für das nächste Mal werden wir uns das merken.
    Allerdings sehe ich das einfach so das man die Kirche im Dorf lassen sollte. Früher hatten wir bei Hallenturniere alles frei, aber nachdem einieg Kollegen das übertrieben hatten war nur noch ein Getränk und eine Wurst frei. Ich persönlich finde ich das schade das einige Kollgen uns alles versauen.

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Ich finde es wirklich super, dass man (praktisch als "Ehrenkodex") nach jedem Spiel für das Gespann je ein Bier und ein Essen (Wurst / Steak) bekommt. Umso größer die Geste, wenn der Heimverein verloren hat und man vielleicht sogar ein paar strittige Entscheidungen gegen das Heimteam getroffen hat.


    Sehr löblich, wenn Vereine noch mehr Bier oder sogar Kurze für die Schiris anbieten. Tolle Geste. Aber ich sage immer sofort, dass alles Weitere auf unsere Kosten geht.
    Sicher hat man sich auch schonmal einen mehr genehmigt. Aber das hat man dann zu bezahlen. Man kann sich doch nicht auf Kosten des Heimvereins betrinken!


    Es ist wie tilongi es sagt (Während des Turniers Essen und Trinken frei, nachher noch ein Bier). Und Ich glaube, 90 % der Schiris haben das auch verstanden. Die übrigen versauen dem Rest aber diese Geste. Sehr schade.

  • Ich wurde mal nach einem Spiel mit meinem Team während dem Essen von Spielern/Betreuern der Heimmannschaft angepöbelt. Daraufhin haben
    wir Messer und Gabel fallen lassen, sind aufgestanden und haben noch einen schönen Sonntag gewünscht. Dabei muss man einfach cool und souverän bleiben.


    Ein halbes Jahr später war ich wieder da. Letzter Spieltag und es ging für die Mannschaft um den Klassenerhalt. Vor dem Spiel wurden wir zum Essen eingeladen,
    es wäre in dem Verein so üblich und egal wie das Spiel verlaufen würde. Daraufhin erwiderte ich, dass wir der Einladung nicht folgen werden. Wir möchten nur in
    Ruhe unser Spiel pfeifen und dann sind wir auch wieder weg. Der Verein war verwundert und fragte nach. Ich erläuterte kurz, dass ich andere Erfahrung gemacht
    habe und deshalb verzichte. Das Spiel verlief problemlos und das Team hat gewonnen. Alle überglücklich... Der Vereinsvertreter kam auf uns zu und sagte, jetzt
    bestünde ja kein Grundmehr der Einladung nicht zu folgen. Meine Antwort: Es hat sich nichts geändert an unserer Meinung. Nach Spielbericht, Umziehen und Duschen
    gingen wir zum Getränkestand, wo ich auf das Bezahlen unserer Getränke bestand und nach einem kühlen Hellen machten wir uns auf nach Hause. Da bin ich konsequent:-)


    Andere Story: Nach einem Oberligaspiel, das reibungslos verlief, wurden wir zum Essen im Vereinsheim eingeladen. Nach dem ersten Getränk fragte ich nach einem zweiten. Daraufhin sagte man mirunfreundlich, das dies nicht mehr im Budget wäre. Mit Verwunderung nahmen wir dies zur Kenntnis und sind sofort abgereist. Jeder Verein muss sich halt überlegen, was er unter Gastfreundschaft versteht und im Rahmen seiner Möglichkeiten die SR betreuen. Wenn der Rahmen so eng ist, kann man sich zwar aufregen, ändern tut man nichts daran.


    Back 2 topic: Ein solches Verhalten geht einfach nicht. Weder das man laut wird, noch dass man die Rechnung nicht bezahlt. Damit ist die Sperre okay für mich, wenn auch etwas lang.

  • Leute- wir kennen die Vorgeschichte nicht und auch nicht die Details, als der Kollege mit dem Vorwurf aus dem SB konfrontiert wurde.

    Die Härte der Sperre lag dann am Ende wohl weniger an dem Prellen der Zeche sondern mehr daran, wie er sich in der Öffentlichkeit benommen hat und dass er dann auch noch versucht hat, das ganze abzustreiten bzw. unseren stellv. Vorsitzenden als Lügner da stehen zu lassen.


    Haaach- was für ein Start ins Wochenende. :hachja:

  • Über den strafrechtlichen Charakter brauchen wir nicht zu sprechen, die Tatbestandsmerkmale der Zechprellerei und (wegen der Pfandflasche) wohl auch des Diebstahls sind zweifelsfrei erfüllt.

    Nur mal so am Rande: Es gibt keinen Tatbestand der Zechprellerei...

  • Dieses Verhalten ist natürlich nicht zu tollerieren.


    Aber wiederum gibt es besonders bei uns auf VB Ebene viele Vereine, wo man nachher auch mal mehr als nur 1-2 Bier trinken darf, manchmal auch muss ;). Dies übernimmt der
    Verein immer wieder !.

  • Nur mal so am Rande: Es gibt keinen Tatbestand der Zechprellerei...


    Danke, so weit kenne ich das Strafgesetzbuch durchaus. Es gibt darin auch keinen Tatbestand "Schwarzfahren", der heißt "Erschleichen von Leistungen" usw. Muss ich künftig auch noch den passenden Paragraphen dazu posten oder ist es im Sinne der Verständlichkeit nicht besser, wenn man sich gelegentlich der volkstümlichen Sprache bedient? Sprichst Du nach einem Spiel, welches zwingend einen Sieger braucht, auch von den "Vorgehensweisen zur Ermittlung eines Siegers" oder bittest Du zu Verlängerung und Elfmeterschießen?


    zettelbox hat es übrigens treffend auf den Punkt gebracht.

  • Ich denke eher, dass es darum geht, dass dies kein juristisches Forum ist. Zwar ist es nachvollziehbar, dass gewisse Sachverhalte juristisch beleuchtet werden, allerdings finde ich es nicht richtig, wenn Nicht-Juristen Sachverhalte vollständig juristisch bewerten. Die Folge ist nämlich, dass sich dann mitunter Fehler einschleichen. Es müsste doch reichen, wenn wir sagen, dass sich der Schiedsrichter strafbar gemacht. Es ist aber unnötig von einem Diebstahl an Pfandflaschen zu sprechen, wenn kein Diebstahl vorliegt, oder von der "Zechprellerei" wenn es nur einen Betrug gibt. Ich möchte niemanden angreifen, halte aber derartige Auskünfte wie gesagt für überflüssig, insbesondere dann wenn sie teilweise fehlerhaft sind.

  • Das ist wahrscheinlich kein Betrug wenn er beim Bestellen bezahlen wollte, aber erst später (an/betrunken) seine Meinung in "Mir steht das eigentlich zu" ändert. Zitat ("nur" Wikipedia):
    "Wähnt sich der Gast im Moment der Bestellung also sowohl zahlungswillig als auch zahlungsfähig, so kann kein Betrug vorliegen – auch dann nicht, wenn der Gast später aus irgendwelchen Gründen nicht zahlt."


    Ist aber völlig egal, da es sportrechtlich sicher unsportliches Verhalten darstellt - und dafür darf sowie wurde er auch bestraft.

  • @napl3
    Dir ist aber schon klar, dass Du soeben auch eine vollständige juristische Bewertung abgegeben hast ... ;)


    Nummer4
    Das könnte man jetzt noch viel weiter auswalzen, u.a. um den Aspekt, dass Straftaten üblicherweise nur vorsätzlich begangen werden können und ob es sich hier nun um Vorsatz gehandelt hat oder nicht - aber dann wären wir tatsächlich im juristischen Forum angekommen, was nicht zielführend wäre (und dafür reichen meine diesbezüglichen Studienkenntnisse nicht).

  • Das schöne am deutschen Rechtssystem ist, dass niemand Jura studieren muss um zu wissen, was erlaubt ist und was nicht. Lediglich über die Höhe des Strafmaßes gibt es dann und wann Diskussionen- zum Beispiel hier.
    Und aufgrund welchen Paragrafen ein Deliquent am Ende bestraft wird, weiß vorher nur der Richter. Hier spielt es gar keine Rolle, welcher Tatbestand wie bestraft wird. Das ist übrigends so ähnlich wie beim Fußball: Es interessiert den gemeinen Spieler nicht die Bohne, ob der Vertediger fahrlässig oder vorsätzlich geschubst gestoßen getreten beingestellt oder gehalten hat- Hauptsache es gibt den Elfer und fertich!

  • Wenn Du meinst ... Ich werde das hier nicht ausdiskutieren, es trägt nicht wirklich zum Thema bei.

  • nap3l, ob es sich bei der Pfandflasche um Diebstahl gehandelt hat oder nicht, kann man so doch gar nicht bewerten.


    Die Frage wäre, ob das Eigentum an der Flasche an den Gast übetragen worden ist, und das wäre in einem Vereinslokal sicherlich streitig - in einem gehobenen Restaurant darfst Du Deine leere Colaflasche jedenfalls nicht einfach mitnehmen, sie bleibt Eigentum des Restaurants - bei einem Imbiss sieht es wohl ganz anders aus. Wer weiß, ob in der Speisekarte ein Hinweis bzgl. der Pfandflaschen stand (gibt's mittlerweile relativ oft).


    Also, endgültig können und wollen wir den Sachverhalt gar nicht beurteilen - Zeit, um vom Ross wieder runterzusteigen. :)

  • Also ich bin kein Richter- aber eine Pfandflasche würde ich nie verhandeln- damit würde ich die deutsche Rechtsprechung lächerlich machen. Da kann napl noch fünf Gutachten abgeben- mach´ ich trotzdem nicht. :P

  • Ich habe mich kritisch dahingehend geäußert, dass ich es nicht für erforderlich halte, Sachverhalte komplett juristisch zu bewerten, weil es für die Beurteilung des Fehlverhaltens des betreffenden Schiedsrichters völlig ausreichend ist, zu wissen, dass es strafrechtlich relevant ist. Darüber hinaus werden hier schlichtweg falsche Antworten geliefert. Der Nutzen derartiger Kommentare will und wird sich mir nicht erschließen. Es bleibt Sache der Moderatoren derartiges zu entscheiden, ich habe lediglich meine Meinung dazu geäußert.


    zettelbox
    Bierflaschen sind typischerweise individualisiert, durch eine für den Hersteller bestimmte Form. An derartigen Flaschen erwirbt schon das Restaurant überhaupt kein Eigentum, aber tatsächlich kommt es - anders als von dir angeführt - darauf letztlich gar nicht an, weil ein Diebstahl einen, hier nicht vorliegenden, Gewahrsamsbruch voraussetzt.