Tätlichkeit an einem Hund

  • Sehr guter Link FLVW_SR. Ja auch dort gab es Meinungen, die die mehrheit in diesem Thread unterstützt.Allerdings sind da auch Post´s von einigen Usern, dessen Meinung sich aus irgendeinem Grund zu diesem Thread verändert hat. Damals gabs keine Regelgrundlage und jetzt gibts auf einmal doch eine "vermeintliche"


    Ich möchte hier noch gerne Falko zitieren

    Zitat

    Es gibt hier nix zu bestrafen weil es explizit in den Regeln nicht erwähnt wird. Eine Eule ist kein Spieler, kein Trainer, kein Betreuer, kein Zuschauer, kein Platzwart, kein Beobachter, kein Fan, kein Bierverkäufer, kein Würstchenverkäufer, kein Ordner, kein Balljunge, oder ganz kurz:


    Eine EULE ist ein TIER, und ein TIER ist im Regelbuch an keiner Stelle erwähnt, auch nicht als die oftmals zitierte "Dritte" oder "Drittperson".


    Eine :rote_karte: ist hier einfach nicht möglich, das geben die Regeln nicht her.

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Wenn man hier argumentiert dass der Hund ja "nur" über den Zaun geschmissen werden sollte und daher keine Karte angebracht ist, kann dann ein Spieler sich auch straffrei hinhocken und eine Wurst aufs Feld abseilen? Er wollte sich ja "nur" erleichtern...


    Manchmal spricht die Tat unabhängig vom Vorsatz für sich. Wenn ich versuche den Ball zu spielen oder jemandem taktisch ein Bein zu stellen, ihm dann aber die Stollen voll auf die Knochen ramme krieg ich ja auch keinen Rabatt für mein eigentliches Ziel.

  • Ich habe ja weder die eine noch die andere Meinung angenommen, sondern lediglich kundgetan, dass sowohl Argumente der einen, als auch der anderen Seite zutreffend sind. Zutreffend ist nun einmal, dass solche Fälle nicht in den Regeln behandelt werden. Und wer behauptet, dass dies eine schmähende Gebärde sei, der hat irgendetwas an dem Begriff Gebärde nicht verstanden. Das ist dann - meiner Meinung nach - auch vollkommener Quarkmus das Werfen des Hundes als Gebärde zu verarzten.
    Ich kann aber auch vollkommen nachvollziehen, wenn andere behaupten, dass der Spieler hier Gewalt angewendet hat, die so auf einem Sportplatz nichts zu suchen hat. Da gehe ich 100% mit. Wie der DFB bzw. die FIFA das sehen, ist aber wiederum eine andere Frage und die eigentlich interessante.

  • Also jetzt mal ernsthaft:


    Ein Hund ist und bleibt zunächst rechtlich eine Sache, obgleich nach neuester Gesetzgebung und Rechtsprechung wohl eine "gehobene" Sache. Feldverweise auf Dauer bedürfen selbstverständlich einer Regelgrundlage - und die Aussagen zu Tätlichkeiten beziehen sich ausdrücklich auf Personen, die sind dafür definitiv nicht geeignet.


    Unstrittig dürfte sein, dass der Spieler sich mit einer solchen Aktion dem Spiel gegenüber respektlos verhält - allerdings reicht das nur für eine Verwarnung und die wäre hier unbestritten möglich, aber m.E. nicht ausreichend.


    Bleibt also nur die anstößige Gebärde als Regelgrundlage übrig - und darunter kann ich den Sachverhalt ohne größere Probleme subsumieren. Die Gebärde ist ein Zeichen oder auch eine Handlung - oder zweifelt jemand ernsthaft daran, dass ein herunterlassen der Hose, was ja wohl primär erst einmal nur eine Handlung ist, dennoch Teil einer anstößigen Gebärde ist? Bleibt also noch anstößig - und nach hiesigem Verständnis ist ein Angriff auf einen Hund in einer solchen Art und Weise moralisch hochgradig verwerflich und damit anstößig. Der Umstand, dass es hier keine weltweit einheitliche Lösung gibt, dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass die Einstellung zu Tieren allgemein und zu Hunden insbesondere nicht weltweit einheitlich ist.


    Fazit: Im deutschen Sprachraum ist eine solche Handlung zweifelsfrei eine Rote Karte wert.

  • @ Körnerbrötchen: Deine Bestimmtheit, mit der Du hier das Vorliegen einer Gebärde verneinst, irritiert mich schon. Laut Wikipedia ist eine Gebärde in diesem Fall als Synonym zu einer Geste zu verstehen; eine moralisch verwerfliche Geste ist es in unserem Gesellschaftskreis IMO in jedem Fall, einen lebenden Hund am Hals zu fassen und gegen einen Zaun zu werfen. Ich finde diesen Regelabschnitt daher nach wie vor sehr zutreffend.

  • Denen die hier nur gelb zeigen wünsche ich eine angenehme Restspielzeit. Die hier unterlassene Rote Karte sollte danach sicherlich noch zum Einsatz kommen.


    Es dürfte nur schwer zu vermitteln sein, dass die Spieler fair-play praktizieren sollen und wir als SR solche Spieler dann auf dem Platz lassen.


    Wenn ich eine solche Szene sehe, werde ich sicherlich nicht darüber nachdenken ob und welche Regelgrundlage zur Verfügung steht. Der fliegt raus, der Vorfall wird geschildert und für mich ist der Käse gegessen. Alles weitere obliegt dem Sportgericht.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Gebärde kann bedeuten:


    • die Bewegung eines Körperteils, besonders der Hand, die etwas ausdrücken soll

      • als Bestandteil der nonverbalen Kommunikation → ich sehe hier keine Kommunikation gegeben, das wäre eher dann der Fall, wenn der Spieler mit dem Wurf hätte ausdrücken wollen, dass die Fans alle fiese Hunde seien.
      • als Bestandteil der Körpersprache → sehe ich auch nicht
      • im Sinn von Zeichen beispielsweise des Fingeralphabets, der Anzeige von Ziffern → nö.
      • als einzelner Bestandteil der Gebärdensprache, der Lautsprachbegleitende Gebärden oder der gebärdenunterstützten Kommunikation (GuK). → auch nicht.
    • ein Synonym für eine Geste → Gestik im Sinne von kommunikativen Bewegungen insbesondere der Arme, Hände und des Kopfes,
      wird sowohl lautsprachersetzend wie auch lautsprachbegleitend bzw.
      lautsprachunterstützend eingesetzt. Diese Bewegungen zählen zur Nonverbalen Kommunikation, viele davon werden alltäglich angewandt. Sie können eine mündliche Kommunikation unterstützen oder ersetzen.

    Gebärden haben immer etwas mit Kommunikation zu tun. Der Spieler hat aber - das unterstelle ich ihm einfach mal - überhaupt nicht vor, irgendetwas mit dem Wurf zu kommunizieren. Eine Gebärde ist also z. B. der Stinkefinger, der irgendwas wie "Fick dich!" ausrücken soll; eine Gestik (zwar keine schmähende) wäre z. B. das Hochreißen der Arme und in Pose werfen vor den Fans nach der Erzielung eines Tores.


    Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Geste und https://de.wikipedia.org/wiki/Geb%C3%A4rde

  • Wenn ich eine solche Szene sehe, werde ich sicherlich nicht darüber nachdenken ob und welche Regelgrundlage zur Verfügung steht. Der fliegt raus, der Vorfall wird geschildert und für mich ist der Käse gegessen. Alles weitere obliegt dem Sportgericht.


    Ernstgemeinte Frage: Im Eulen-Thread schreibst du, man soll die Kirche im Dorf lassen und sich nichts konstruieren um einen Feldverweis zu rechtfertigen. Offenbar gibt es für dich irgendwo zwischen Eule und Hund eine Grenze. Aber wo?

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • [quote='Pfeifekopp','index.php?page=Thread&postID=209360#post209360']
    Offenbar gibt es für dich irgendwo zwischen Eule und Hund eine Grenze. Aber wo?


    Ganz einfach: Geflügel ist eine Delikatesse im Odenwald, Hund eher nicht. :thumbup:

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Die Eule wurde lediglich mit dem Fuß nach draußen geschnickt, während hier ganz deutlich gewaltsames Verhalten zu sehen ist. Hätte er die Eule irgendwo dagegen geworfen oder darauf getreten, wäre das auch rot gewesen. Wie man das aber miteinander zu vergleichen kann, ist mir ein Rätsel.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Eigentlich wollte ich nix mehr dazu sagen.
    Pfeifekopp, versteh ich dich da richtig. Wenn jetzt anstelle der Eule ein kleiner Chihuahua da gesessen hätte und ich den mit einem Tritt nach draußen beförder(Wohlgemerkt, der Tritt geht gegen den ganzen Körper), dann ist das in Ordnung(???), und andersrum ist es nicht in Ordnung wenn ein Spieler einen Hund am Hals packt(vlt sogar deswegen weil er Angst hat gebissen zu werden) und diesen versucht über den Zaun zu werfen(Keine Ahnung wie ihr immer darauf kommt, dass er ihn mit Absicht gegen den Zaun wirft,er wirft den Hund im hohen Bogen und schleudert ihn nicht brutal gegen den Zaun.


    Eine Tat mit Todesfolge ist also in Ordnung und eine Tat in der das Tier einfach so wegtrotten kann nicht???Ich versteh jetzt garnichts mehr...


    PS:Gewaltsames Verhalten sieht für mich anders aus

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Es ist doch wohl ein unterschied ob ich ein Lebewesen mit dem Fuß zur Seite schiebe oder es über oder gegen einen Zaun werfe. Jetzt mach aber mal einen Punkt.
    Die beiden Sachen kann man doch übera. upt nicht miteinander vergleichen.


    Außerdem sticht dein Argument mit dem Beissen wohl gar nicht. Die Gefahr gebissen zu werden oder an einer Krankheit anzustecken ist wohl deutlich höher, wenn ich das Tier anfasse, als wenn ich es mit dem Fuß welcher in einem Lederschuh steckt zur Seite schiebe.


    Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, wenn Du hier nicht eingreifst. Mach das und habe viel Spaß auf dem Platz.
    Für mich ist die Szene in dem Video Rot und sonst gar nichts und das wirst Du mir nicht damit ausreden, dass es nicht im Regelbuch steht.
    Ich laufe nicht mit dem Regelbuch in der Hand auf dem Platz herum, sondern nutze neben Regelkenntnis auch etwas gesunden Menschenverstand.
    Ich möchte Dich gerne mal sehen, wenn jemand Deinen Hund in einer solchen Form anfasst und wegwirft, nachdem er Dir vielleicht aus dem Halsband geschlupft ist.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • @ derMoeller: Wenn der Spieler Angst vor dem Hund hätte, würde er wohl niemals so zu ihm hinrennen, ihn packen, für kurze Zeit so nah am Körper tragen und dann wegschleudern. Da ist die Gefahr 10-mal höher gebissen zu werden, anstatt einfach den Hund in Ruhe zu lassen und den Job, den Hund - auf eine normale Art und Weise (und das ist für mich nicht ein über-den-Zaun-Werfen!) - zu entfernen, einem Ordner od. Bediensteten zu überlassen.

  • Ich habe selber einen Hund, wenn ich die Partie geleitet hätte, hätte er mehr als die rote Karte bekommen. Mehr dazu in der Öffentlichkeit nicht.

    Heute Morgen bin ich fröhlich aufgewacht, hab meine Sachen rausgelegt und an Fußball gedacht.
    Die Trillerpfeife noch einmal geputzt und dann, die Karten eingepackt, damit ich verwarnen kann...

    Wumme - Hand, Pfiff, Rot!

  • Das ist ja mal ne Kampfansage!


    Kannst du evt auch sachlich zu diesem Thema was beitragen?

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Ja ich schließe mich hier der Meinung der Mehrheit, die des Schiris im betroffenen Fall, die der Tierschutzorganisation, die des Regelwerks, also der einzigen richtigen Entscheidung hier an, und diese lautet: RK.

    Heute Morgen bin ich fröhlich aufgewacht, hab meine Sachen rausgelegt und an Fußball gedacht.
    Die Trillerpfeife noch einmal geputzt und dann, die Karten eingepackt, damit ich verwarnen kann...

    Wumme - Hand, Pfiff, Rot!

  • burgbesetzer:
    Solche Ansagen, was du mit dem fraglichen Spieler alles machen würdest, würde ich persönlich nicht so raushauen. Wir sind Schiedsrichter (!) und wer wegen so einer Sache die Nerven verliert und eventuell mit körperlicher Gewalt reagiert (ich weiß ja nicht, was du so "vorhattest")... wobei ich sagen muss, dass ich es aber auch irgendwo nachvollziehen kann. Der Hund lebt zwar noch, aber es gibt Dinge, die gehen einfach nicht. Körperliche Gewalt, Misshandlung etc. egal ob gegen Mensch oder Tier sind ein No-go.


    @Topic/der Moeller:
    In Regel Nr. 12 bzw. unter den erweiterten Auslegungsrichtlinien der FIFA ist die Tätlichkeit näher definiert, wurde auf Seite 1 dieses Threads schon gepostet, u.a. eben als Gewalt gegen Zuschauer oder sonstige Personen.


    Wir sind uns so weit einig, dass der Hund dort nicht erwähnt wird - im Regelwerk ist schlicht und ergreifend nie von Tieren die Rede, höchstens im übertragenen Sinne, wenn aufgrund äußerer Einflüsse das Spiel unterbrochen und mit SR-Ball fortgesetzt werden muss (womit übrigens ja auch die Frage nach der korrekten Spielfortsetzung schon geklärt ist, aber das nur am Rande).


    Also was tun, wenn sich die Gewalt gegen lebende Wesen richtet? Geht man nach gültiger Rechtssprechung, haben schon mal Insekten und kleinere Amphibien überhaupt keine Rechte, als Sachbeschädigung gilt u.a. die Tötung von Fischen und Vögeln. Säugetiere haben, wie Manfred auch zwischendurch erwähnte, eine Art Sonderstatus. Sie können im Sinne des BGB natürlich nicht als Person angesehen werden, aber dank diverser Tierschutzgesetze etc. haben vor allem Säugetiere einen ganz anderen Status als andere Tiere. Trotzdem ist die Tötung im Gesamten nicht immer und überall verboten, der Schlachter begeht ja auch keine Straftat oder zivilrechtliche Ordnungswidrigkeit. Kurze Internetrecherche sagt mir aber, dass die Tötung eines Hundes gem § 17 Tierschutzgesetz einen Straftatbestand erfüllt. Genauer gesagt, steht darin dass jemand mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier entweder aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.


    Also lautet die Frage: Was tun wir mit einem Spieler, der bei laufendem Spiel auf dem Spielfeld eine Straftat begeht? Auch das wird, oh Wunder, nicht im Regelheft definiert - es ist ja auch kein allgemein gültiges Gesetz, das nach Möglichkeit jeden nur erdenkbaren Fall durch allgemeine Formulierung abdecken soll, sondern ein Spiel- bzw. Sportregelwerk. Und da liegt für mich der Hase im Pfeffer: Wer kommt schon auf die Idee, in den Fußballregeln zu verankern, dass kein Tier vorsätzlich getötet und/oder gequält werden darf? Genauso könnte man ja auch definieren, dass ein Spieler während des laufenden Spiels das Vereinsheim nicht vorsätzlich schwer beschädigen darf uvm. Was z.B. soll ich mit einem Spieler machen, der während des laufenden Spiels einem Zuschauer die Geldbörse stiehlt? Auch das ist eine Straftat ;)


    Fazit: Man kann sich mit Paragrafen in Verbindung mit Sport ohne Ende verzetteln. Entscheidend ist doch letztendlich, was auf dem Feld passiert und wie man als Schiedsrichter angemessen reagiert. Gewalt gehört nicht auf den Sportplatz, dazu zählt vorsätzliche Quälerei eines Lebewesens. Für mich ist das also Grund genug, einen Spieler des Feldes zu verweisen, auch wenn es nicht 1:1 irgendwo geschrieben steht. Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil de facto nicht vorhanden - dass es eine Straftat ist und eine solche unter meiner Leitung auf dem Spielfeld nicht unsanktioniert bleibt, das habe ich oben beschrieben.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

    Einmal editiert, zuletzt von benny_lu ()

  • derMoeller


    wieso so gereizt?


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie du dich als SR da auf dem Feld verhältst, wenn so etwas passiert, ohne da :rote_karte: zu ziehen --> da noch das Spiel vernünftig zu Ende zu bringen, erscheint mir nicht vorstellbar!


    Es ist in meinen Augen offensichtlich, dass bei einer Aktion wie dieser der Spieler nicht mehr am Spielgeschehen teilnehmen DARF, BUMS AUS!

  • Ich fand jetzt meine Antwort nicht sonderlich schlimm. und auch nicht gereizt.
    Obwohl ich es durchaus bin.


    Bis auf wenige Ausnahmen findet hier einfach keine sachliche Diskussion statt. Es wird davon gesprochen, was man alles mit dem Typen machen müsste. Das er nicht standrechtlich an die Wand gestellt werden soll(so hört sich das bei einigen an) ist auch alles. Dann werden Menschen mit Hunden verglichen und selbes Strafmaß gefordert. Ich kann mich ja durchaus damit anfreunden, dass der Kollege da nix zu suchen hat. Lediglich der Verweiß auf einen ensprechenden Paragraphen fällt mir schwer. Und dann bekommt man hier tlw abenteuerliche Regelauslegungen vorgelegt oder einem wird vorgeworfen, dass man Sinn und Geist einer Regel nicht richtig anwenden kann.


    Ich kann den Ausführungen von Benny_lu gut folgen und auch verstehen(auch wenn das nicht ganz meine Meinung wiederspiegelt). Aber so plakative Meinungen â Bild-Zeitung bringen uns hier nicht weiter. Auch aggressiv formulierte Antworten wie

    Zitat

    Du willst das Zitat, du bekommst das Zitat:

    sind da nicht förderlich


    Insbesondere(und das mein ich jetzt wirklich ernst) bin ich sehr überrascht, dass selbst Lehrwarten(und einigen anderen) es anscheinend vollkommen egal ist was das Sportgericht zu so einer Situation sagt. Ganz nach dem Motto:"ich hau jetzt mal ne rote Karte raus, ob die berechtigt ist und was für Folgen das hat, ist mir doch egal)


    So.. abschließend möchte ich euch noch erzählen warum ich immer gerne nach einer Regelgrundlage frage. Wie einige sicherlich noch wissen, hatte ich vor gut einem Jahr einen Spielabbruch fabriziert. Spielabbruch


    Meiner Ansicht nach, habe ich damals alle Möglichkeiten(was die Möglichkeiten sind, wird auch nirgends genau behandelt) ausgeschöpft, das Spiel fortzuführen. Ohne Jetzt ins Detail zu gehen, gab mir der Sportrichter dies auch in einem Gespräch zu verstehen, dass ich, auch seiner Meinung alles richtig gemacht habe. Allerdings wurde in der Urteilsbegründung(Wiederholungsspiel) die Schuld für den Spielabbruch allein mir zugewiesen. Auch musste ich mir diverse Kommentare von der oberen Front anhören. Ich habe zwar von allen"normalen Schiedsrichtern" und auch beteiligten Spielern Unterstützung und Verständnis geerntet, allerdings finde ich es befremdlich was da oben abgeht. Ich möchte ganz einfach so wenig wie möglich Angriffsfläche bieten und somit Vergehen begründen können und keine eigenen Regeln schaffen. Ich bin jetzt seit 3 1/2 Jahren Schiedsrichter und natürlich fehlt mir da die Erfahrung eine Pfeifekopp, Tillongi oder Schiri-FT, deswegen sei es mir doch bitteschön gestattet, dass ich sowas mal hinterfrage und das mir ordentlich formulierte Anworten(Benny_lu und Körnerbrötchen konnten das ja auch sachlich erklären)gegeben werden.


    Für mich stelle ich fest, das ich nach dieser Diskussion jetzt wahrscheinlich auch Rot geben würde, ich aber dennoch Bauchschmerzen bei der Begründung bekomme.


    Wenn jetzt noch irgendwas zu diesem Thema mit mir besprechen will, soll er das doch bitte per PN machen...

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.