Unsportlichkeit,Ja oder Nein?

    Fakt ist doch, wenn wir ein Rufen Unterbrechen, dann ist zwingend eine VW auszusprechen (Pflichtverwarnung)


    Dabei sind in der Praxis


    A: Alle zweifelsfreien Unsportliche Rufe.


    B: Rufe die den Gegenspieler negativ im Spielverlauf beeinflussen (Nach Ermessenspielraum des SR) (dabei müssen wir eine Absicht unterstellen, ist beim Handspiel nicht anders)


    Und Amfa fang mir nicht mit dem "Leo", oder wie es bei euch heisst "Eins" an. Da reagiert schon lange kein Spieler mehr darauf.


    Falls Du dich doch dabei entschiessen solltest eine Schauspieleinlage der Irritation einzulegen, dann sieh zu das sie autentisch wirkt.


    Sonst kann das in der Praxis ganz schnell in die andere Richtung gehen.


    Wir SR sind nicht Blöd, wir können sowas im Spielverlauf einschätzen.

    Sorry, hier wird aber aus praktischer Sicht für mich Stuss geredet.


    Ein Spieler beeinflusst durch eine normale verbale Anweisung nicht das Spiel. Ein Spieler steht im passiven Abseits und ruft zu seinem Mitspieler "geh alleine!" - beeinflusst er also das Spiel?


    Ein Auswechselspieler ruft "spiel ab!" - wirkt er unerlaubt auf das Spiel ein?


    Bloße verbale Anweisungen zu geben ist kein Eingreifen. Ein Torwart der sich von einem "schieß doch!" verwirren lässt hat sich das Tor redlich verdient, man kann nicht einfach bei jeder stinknormalen, eindeutig nicht verwirrenden Anweisung sich verwirrt zeigen und dann einen idF fordern.


    Man kann sich regeltheoretisch über Ort der Spielfortsetzung und PS streiten, aber praktisch gibts Tor, Anstoß.

    Zitat von Nummer4

    Ein Spieler steht im passiven Abseits und ruft zu seinem Mitspieler "geh alleine!" - beeinflusst er also das Spiel?


    U.U. ja, zumindest regeltechnisch!



    Zitat

    Ein Auswechselspieler ruft "spiel ab!" - wirkt er unerlaubt auf das Spiel ein?


    Der befindet sich nicht im Abseits. ;)


    "Strafverschärfend" kommt in der Frage des Spielfeld-Verlassens aber hinzu, daß der Spieler dadurch ja gerade zum Ausdruck bringt, daß er an diesem Angriff nicht mehr teilnehmen will. Sonst hätte er ja einfach im Spielfeld stehen bleiben und sich passiv verhalten können.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

    Da hätte ich mal noch ne Zusatzfrage.Pfeift ihr erst ab bei einer "erfolgreichen Irritation" oder auch schon den Versuch,allerdings ohne "Erfolg"?

    Zitat von Kaef

    Pfeift ihr erst ab bei einer "erfolgreichen Irritation" oder auch schon den Versuch,allerdings ohne "Erfolg"?

    Beim Versuch ist die Unsportliche Intention am wichtigsten ( Vorteil ausser acht)


    Bei erfolgreicher Irritation, je nachdem. Schauspielerische Fähigkeiten, Unsportlichkeit, wirkliche Irritation des Gegenspielers.


    Wobei die Unsportliche Irretation vielleicht mindesten 98% ausmachen. Der Rest ist Spielleitungsabhängig.

    Ich hatte heute im Spiel den Fall bei einer Auswechslung: Ausgewechselter Spieler geht in akzeptablem, zügigem Tempo Richtung "raus". Daraufhin ruft irgendwer aus seiner Abwehr "Tu langsam!" was er auch solang tat bis ich mit einem kurzen Zuruf das alte Tempo wiederhergestellt gekriegt habe :)


    Ist so eine Aufforderung vom eigenen Mann unsportlich, also ahndbar?