Spieler und Schiedsrichter gleichzeitig

  • Hallo,


    Mich würde interessieren, wer von euch denn aktiver Schiedsrichter und Spieler ist.
    Und wie ihr das mit der Zeit macht.


    Ich überlege schon längere Zeit den Schiedsrichterschein zu machen. Spiele allerdings noch selbst aktiv Fußball.
    Da mein Verein moment keinen einzigen Schiedsrichter stellt würde ich dort vermutlich einiges an Unterstützung bekommen.


    Aber jetzt kommt mein Problem.
    2 mal die Woche Training und Sonntags selber spielen.
    Wenn ich dazu jetzt noch Schiedsrichter werde bleibt meiner Meinung nach zu wenig Zeit.


    Macht das jemand von euch? Wenn ja wie macht ihr das mit der Zeit?
    Wie viele Spiele muss man denn pfeifen normalerweise so pro Spieljahr?


    Ich stell mir das halt sehr schwierig vor, zumal ich ja irgendwo auch noch "echte Freizeit" haben will oder mal ins BuLi Stadion möchte.


    Falls jemand von euch Erfahrung damit hat würde ich mich über eure Erfahrungen freuen.


    mfg
    amfa

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Ich halte das nur für sehr schwer möglich.
    Mich hätte die Kombination Spieler+Jugentrainer+Schriedsrichter damals auf Grund des Zeitmangels fast mein Abitur gekostet.
    Neben dem Problem die eigenen Spiele und die Spiele als SR in Einklang zu bringen, sehe ich auch den Verlust an wichtiger "Lebenszeit" als Grund an.
    Mit zwanzig wäre mir das vielleicht möglich gewesen; heute mit Familie wäre das für mich unvorstellbar.

  • Dürfte eine Frage dessen sein wieviel Zeit du für sonstwas noch brauchst. Ich hab "nur" dreimal die Woche Training (kein Fußball) und nicht ganz soviele Spiele am WE, dadurch passts bei mir mit pfeifen. Wenn ich aber davon ausgehen würde dass ich regelmäßig ein Spiel am Sonntag hätte und dann noch ein Spiel als Schiri irgendwo hätte, würde ich wohl eher an einen Punkt geraten wo ich mich frage wo ich am Schalter drehe um noch Zeit für anderes (Freunde) zu haben damit nicht das ganze WE für Sport drauf geht.

  • Ich habe zur Zeit zwei Jungschiedsrichter (C-Junioren), auf die das zutrifft.
    Tatsächlich haben die gut zu kämpfen, ihre Freitermine einzutragen, wenn sie ein Spiel haben. Die C-Junioren spielen bei uns meist am Sonntag, ab und zu auch mal am Sonnabend. Da sie im Augenblick E- und D-Junioren pfeifen, die meist nur am Sonnabend spielen, ist es (noch) erträglich.
    Zwar konnten die beiden beim Lehrgang zwischen Sonnabend oder Sonntag oder beiden Tagen wählen. Aufgrund des Schiedsrichter-Mangels wird das jedoch mittlerweile ignoriert.
    Verschärft wird das Problem durch den ungewöhnlichen Winter, den wir hier in Berlin hatten. Da müssen die beiden auch unter der Woche ran, was wiederum auch zu Konflikten mit den eigenen Trainingszeiten führt. Deren Trainer ist natürlich alles andere als begeistert.
    Letztendlich wird zwangsläufig irgendwann die Entscheidung anstehen, sich für die eine oder andere Sache zu entscheiden.
    Bei uns ist das so geregelt, daß die Mindestanzahl an gepfiffenen Spielen bei 8 pro Halbsaison liegt.

  • Also man kann das machen, aber es ist wie hier schon mehrfach erwähnt sehr zeitaufwändig vor allem wenn du beides auf 100% fährst. Wieviele Spiele du machen musst ist Verbandsabhängig, viele sind so bei 6-10 pro Halbserie. Grundsätzlich würde ich an deiner Stelle sagen probieren, was hast du denn zu verlieren du interessierst dich ja ohnehin da du dich hier angemeldet hast stark für die Regelauslegung, da ist der Lehrgang selbst wenn das ganze nicht funktioniert keine verschwendete Zeit. Wenn du dann den Schein hast pfeifst du erstmal und schaust wie das passt und dann setzt du deine Prioritäten wenn du nur das minimum pfeifst solltest du nicht in allzugroße Nöte kommen wenn dir die Ansetzer entgegenkommen, wenn du aber oft pfeifen willst dann müsstest du das selber spielen reduzieren.

  • Ich habe in der Saison 2011/2012 neben meiner SR-Tätigkeit noch eine Jugendmannschaft trainiert (war als Co-Trainer dort im Einsatz). Ich muss sagen, dass es mir zu viel geworden ist und ich am Wochenende kaum bei den Spielen meiner Mannschaft dabei sein konnte. Habe mich dann langsam aus dem Geschäft zurückgezogen, nachdem ich am Anfang der Saison noch TW-Trainer und dann später gar nichts mehr gemacht habe als Trainer. Habe mich diese Saison dann ganz auf die SRei konzentriert, was auch wichtig war (wegen Aufstiegskader und zusätzlicher Lehrgang und Beobachtungen).


    Würde extrem gerne wieder im Verein Fußball spielen (2. Mannschaft, B-Liga oder so), aber die Wochenenden sind halt so schon ziemlich blockiert, gerade die Sonntage.

  • Also gleichzeitig spielen und pfeifen halt ich für sehr schwierig.


    Überlege mal was dein Stellenwert in der Mannschaft ist. Bist du eher Reserverspieler oder doch der Spielmacher?
    Ich mache es so, dass ich Dienstags und Donnerstags zum Training gehe und ganz normal mittrainiere, während ich am Wochenende in die Flöte träller. Sollte ich mal freihaben feuer die Mannschaft als Zuschauer an.

  • Hab das 7 Jahre gemacht.Im Herrenbereich gespielt und nebenbei gepfiffen.D.h. Samstag gespielt und Sonntags gepfiffen (oder umgekehrt) + 2 mal Training in der Woche.Fand das zeitlich als kein grosses Problem.Ich wurde dann allerdings vor die Wahl gestellt,als es in den Verband hochgehen sollte,Spielen oder Pfeifen und hab mich leider für das Falsche (Spielen) entschieden.

  • Hatten wir das Thema nicht schon mal? Kommt mir bekannt vor.


    Entscheiden muss man sich, wenn man höherklassig aktiv sein will (egal ob Spieler oder SR), oder wenn irgendwann die Familie ihr Veto einlegt. Ansonsten kann man spielen, pfeifen und/oder trainieren schon unter einen Hut bringen. Man muss eben gut organisiert sein, klare Prioritäten setzen (Trainer > SR > Spieler oder andersrum oder ganz anders) und seine Freitermine schnell eintragen. Freie Spiele finden sich, jedenfalls in Berlin, immer genug.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Aber ich hab das ja in meinem Ausgangsposting schon vermutet.
    Wie die meisten hier sehe ich halt auch das zeitliche Problem.


    Vielleicht werde ich ja in ein paar Jahren mal auf SR umschwenken.
    Mit 28 glaube ich auch nicht mehr an die große SR Karriere, da kann ich auch erst mal meine Spieler "Karriere" beenden :D
    Ehrlich gesagt spiele ich noch viel zu gern selber, als das ich mich für den SR jetzt schon entscheiden könnte.


    Und wenn ich das richtig sehe, macht das keiner von euch (mehr).

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Moin Meiner,


    bei uns im Verband machen das etliche Spieler/Schiris.
    Wenn Fußball dein einziges großes Hobby ist, sehe ich kein Problem noch weitere 3-4 h am Wochenende für eine Spielleitung herzugeben. (Okay abgesehen von Lehrgang etc. pp.)
    Am Anfang wirst du eh nur Juniorenspiele bekommen, wo sich der Aufwand meiner Meinung nach in Grenzen hält.
    Natürlich kann man es nicht jedes Wochenende mit dem eigenen Spielbetrieb vereinen, die meisten Schiris geben dann dem eigenen Spiel den Vorrang, was für mich nachvollziehbar ist.
    Und dagegen hat auch kein SR-Obmann oder Ansetzer was einzuwenden, man ist froh, wenn sich überhaupt Schiris anmelden! Und deinem Verein tut ein Schiri mehr sicherlich auch sehr gut!!!
    Meiner Meinung nach solltest du es probieren, falls du dann immer noch merkst, dass dir das zuviel wird, kannst du dich immer noch absetzen lassen, dafür wird dir keiner den Kopf abreißen.


    Gruß und gutes Spiel...

    Heute Morgen bin ich fröhlich aufgewacht, hab meine Sachen rausgelegt und an Fußball gedacht.
    Die Trillerpfeife noch einmal geputzt und dann, die Karten eingepackt, damit ich verwarnen kann...

    Wumme - Hand, Pfiff, Rot!

  • Und wenn ich das richtig sehe, macht das keiner von euch (mehr).


    Doch, ich habe momentan "Dreifachbelastung". In erster Linie bin ich Trainer einer E-Jugend. Als ich vor 15 Jahren meine DFB-Lizenz gemacht habe, hat uns der Verbandstrainer einen SR-Schein empfohlen. Da habe ich einen Lehrgang gemacht, aber klar gesagt, dass ich nur im Jugendbereich amtiere. Seither habe ich Samstags Spiele als Trainer und pfeife Sonntags A-Junioren. Wenn meine Jungs ein Sonntagsspiel haben, melde ich einen Freitermin und hole mir, sofern ich Lust habe, für Samstag ein Spiel im Kleinfeldbereich ab.


    Spielen in der AK40 läuft so freizeitmäßig nebenher. Wenn es mit den Ansetzungen passt, gehe ich nach dem Pfeifen bzw. Coachen noch kicken. In den Ferien ist bei den Junioren Spielpause, da bin ich nur Spieler. Passt ganz gut, weil dann der ein oder andere Familienvater Urlaub macht.


    Im letzten halben Jahr war es etwas stressiger, weil ich mich zum Einen mit einigen Wehwehchen rumschlagen musste und zum anderen meine Altliga-Mannschaft unter akutem Spielermangel litt. Da war es schon ganz schön hart, morgens gespielt (teilweise in Unterzahl) und mittags noch ein Spiel gepfiffen.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Also ich bin 18 Jahre und bekomm pfeifen und spielen fast unter eine Decke.


    Jedoch muss man halt entweder dem Ansetzer sagen, dass diese Spieltage dann für einen geblockt werden oder der Trainer muss halt mal zurückstecken.


    Wenn man aber weiter kommen will, ist es nicht förderlich. Ich gehe meist zum Fußball-Training um mich fit zu halten, wenn wichtige Spiele im Verein anstehen, halte ich mir den Termin frei, ansonsten weiß es der Trainer halt erst am Montag ob ich kann oder nicht. Doch meist sind halt dann die Spiele, wenn man selber pfeifen könnte , was ja auch logisch ist.


    Du musst einfach alles abwägen, das Training würde ich schon noch wahr nehmen, jedoch auf manche Spiele verzichten.

  • Die Frage kannst Du Dir nur im selbstversuch beantworten, da es einfach zu viele Variablen gibt.


    Zu Beginn meiner "Karriere" - übrigens auch erst mit 28 - habe ich auch noch gespielt und dort dann natürlich auch 2 x die Woche trainiert. Das sorgte für eine gute Fitness, aber auch für wenig Zeit. Gerade am Wochenende muss man sich da mit der Familie arangieren. Wenn Du keine Frau/Freundin/Kinder hast ist das alles viel einfacher, als wenn Du in der Richtung Verpflichtungen hast.


    Je nachdem was Du für Ziele hast, kannst Du das am Anfang gut unter einen Hut bringen, deine aktiven Spiele trägst Du langfristig im DFBNet ein und dann hast Du hier keine Überschneidungen.


    Nur ist folgendes klar:


    1.) Bundesliga in Deinem Alter ist nicht mehr drin ;)
    2.) Auch im Bereich der Bezirke wirst Du schnell feststellen, dass der Zeitaufwand größer wird und das zwei Hobbys am Wochenende schwerer zu vereinbaren sind.