Rafati erhebt schweren Vorwurf gegen Fandel

  • Weder Fandel noch Krug sind psychologisch so geschult bzw. vorbereitet, dass Sie die Krankheit von Rafati auch nur ansatzweise erkannten.

    Müssen sie denn ??? Fast jeder von uns, der im Berufsleben Mitarbeiter führt, macht das auch ohne psychologische Schulung. Führungsseminare, Kommunikationstechniken etc. sind davon auch meilenweit entfernt.


    Fakt ist doch: Weder Rafati noch die Kollegen im SR-Ausschuß wußten von der Krankheit. Dementsprechend finde ich es gefährlich, wenn nun Rafati angeblich über 100 Seiten hinweg Interna über Fandel, Krug und Co ausplaudert. Ich denke, dass er an dieser Ecke sehr schlecht beraten ist bzw. wurde. Und genau darauf beruht meine Kritik mit der Werbung für das Buch. Es wird Publicity generiert, um die Verkaufszahlen hochzutreiben! Stehen z.B. die Opelmitarbeiter in Bochum, deren Werk geschlossen wird, die sich ein kleines Haus gebaut haben und die ihre Familie ernähren wollen, unter weniger Druck? Die haben auch keine Chance, ein Buch schreiben zu lassen und durch Talkshows zu tingeln.


    Respekt kann Rafati von mir nur noch erwarten, wenn er den Gewinn aus dem Buch einer guten Sache, z.b. einer Forschungs- oder Hilfseinrichtung für "Mobbingopfer" oder gegen Depressionen zur Verfügung stellt. Ich bin immer offen für positive Überraschungen ...

  • Ich fand die Vorwürfe im ersten Moment auch ziemlich merkwürdig. Ich kann mich noch gut an die aktive Zeit von Rafati erinnern und weiß noch, wie er teilweise von diversen Medien unter Beschuss genommen wurde, auch auf üble Art und Weise auf der persönlichen Ebene. Um da noch eins draufzusetzen, hätte Fandel schon körperliche Gewalt gegen Rafati ausüben müssen. Objektiv wird da also sehr wahrscheinlich nichts dran sein.


    Wenn man aber berücksichtigt, dass Rafati schon damals sehr krank gewesen sein muss, dann kann das sehr gut sein, dass harte Kritik von Fandel (die sicher das ein oder andere Mal berechtigt war) bei Rafati völlig anders angekommen ist. Ist halt für beide Seiten sehr unglücklich gelaufen.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ich habe gestern und heute morgen mir das Buch mal zu Gemüte geführt.
    Auf der einen Seite beschreibt Rafati sehr detailliert, wie er in Telefonaten mit Fandel wiederholt runtergeputzt sein worden soll und wie sein Abstieg als Schiedsrichter systematisch vorbereitet worden sein soll.
    Diese Darstellung erfolgt natürlich sehr subjektiv und wird sich nicht überprüfen lassen; Menschen reagieren halt sehr unterschiedlich auf Kritik.


    Wozu DFB und DFL sich sicherlich werden äußern müssen ist die Rolle von Krug:
    Rafati beschreibt sehr ausführlich, wie die DFL in Person von Krug sich in das eigentlich dem DFB unterstehende Schiedsrichterwesen einmischt. Die hier geäußerten Vorwürfe können meiner Meinung nach nicht unwidersprochen so stehen gelassen werden und werden DFB /DFL zu einer Reaktion zwingen. Wie diese Reaktion aussieht bleibt dann halt abzuwarten.

  • Als Babak Rafati am Wochenende bei Beckmann zu Gast war (danke nochmal für den Tip) und über seine Depression sprach, hat er gesagt er gesagt dass er erst nach seinem Suizidversuch erfahren hat dass er an Depressionen leidet.
    Ich
    frage mich ob es überhaupt zu einem Selbstmordversuch kommen muss,
    erkennt der eigene Körper eine Depression nicht? Es gibt so viele Anlaufstellen bei denen man sich Hilfe suchen kann, egal ob im Internet oder bei Ärzten. Warum hat er sich keine Hilfe geholt?

  • Wenn du gar nicht weisst wie was du hast, wie willst du dann Hilfe holen.
    Alles was er jetzt zur Zeit macht gilt doch nur sein Buch zu verkaufen. Am Sonntag war der DFB Präsident beim Doppelpass und auch hier wurde nochmal darauf hin gewiesen, dass ihm mehrfach Hilfe angeboten wurde und über seinen Anwalt abgelehnt wurde.
    Was hier auch schon geschrieben wurde, er war in Deutschland eienr der höchsten Schiedsrichter(FIFA). Man kann als Schiedsrichter nun fast nicht mehr erreichen. Das man in diesen Höhenlagen auch ständig im Stress ist und viel in der Kritik steht, bringt es auf jedenfall mit sich.
    Auch hier im Forum wurde viel und häufig über ihn diskutiert, wenn ich mich richtig erinnere.
    Das konnte er wohl nicht so verarbeiten. Vielleicht hat der DFB da einen Fehler gemacht aber auch in seinem Umfeld hat ihm doch keiner geholfen und die stehen einem wohl am nächsten.
    Mich würde nur mal interessieren ob er sich bei seinem beiden Kollegen, die ihm das Leben gerettet haben, bedankt oder in seinem Buch erwähnt hat. Den wenn man jemanden findet, der versucht hat sich in einer Badewanne die Pulsadern aufzuschneiden, der bekommt auch einen gewaltigen Schock.
    Ich glaube das beide Seiten Fehler gemacht haben und man hätte es besser lösen können als eine Presseschlammschlacht!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Ich bin auf Seite 76 und bis jetzt hat er seine beiden Assistenten namentlich erwähnt. Eine Danksagung oder so habe ich noch nicht gelesen. Vielleicht kommt es noch.

  • Er bedankt sich in seinem Buch mehrfach bei den drei Kollegen seines SR-Teams.
    Explizit auch noch einmal auf der letzten Seite unter "Danksagungen".

  • tillongi@ "Am Sonntag war der Am Sonntag war der DFB Präsident beim Doppelpass und auch hier wurde
    nochmal darauf hin gewiesen, dass ihm mehrfach Hilfe angeboten wurde und
    über seinen Anwalt abgelehnt wurde."


    Was hier auch schon geschrieben wurde, er war in Deutschland einer der höchsten Schiedsrichter (FIFA) in Deutschland.
    Dann sollte man nicht verschweigen, dass der DFB Präsident auch sagte, dass er Rafati ( einen seiner Spitzenleute) nicht persöhnlich kenne!???

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Ob sich jemand mit dem Krankheitsbild "Depression" einen Gefallen tut, solche Dinge öffentlich zu diskutieren? Am Ende wird das eine NeverEndingStory wie dereinst Amerell/Kempter mit Kollateralschäden auf allen Seiten. Da wird auch bei Herrn Rafati einiges hängen bleiben; ob er will oder nicht. Allein jetzt schon hat das ganze ein Geschmäckle: Billiges Nachtreten und Promotion seines Buches. Aber bitteschön- jeder wie er will.

  • @Kanarien zu, Zeitpunkt des Hilfe war noch Zwanziger Präsi. Drr kannte ihn bestimmt persönlich, selbst wenn muss meinen keinen persönlich kennen um ihn Hilfe anzubieten.
    Auch in der heutigen Ausgabe der Sportbild wird nochmal darauf hingewiesen, dass Rafti über seinen Anwalt bzw. seine Vater angebotene Hilfe abgelehnt hat. Alles ein fader Beigeschmack zum Buchverkauf.


    Dass mit seinen Assistenten :top:

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Keine Vorschläge wie mand as ändern kann sondern nur Kritik! In meinen sollte er einfach mal die Fr.... halten. Immer nur bei den anderen die Schuld suchen, keine Selbstkkritik einfach nur schlecht. Der will doch nur sein Buch verkaufen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Moment: Ich denke, wir müssen hier erst einmal überlegen, ob den DFB überhaupt eine Handlungsverpflichtung trifft.


    Zunächst ist jeder für sich selber verantwortlich, schließlich gehören Depressionen zu der Sorte Krankheiten, die sich von außen schwer bis nicht erkennen lassen. Von daher halte ich seitens des DFB zunächst kein Versäumnis für gegeben.


    Was wir aber nicht wissen, ob es Anzeichen gab, an denen man die Depressionen hätte erkennen können. Dies gilt auch für die Frage, ob und welcher Druck aufgebaut wurde. Hier sind wir auf Mutmaßungen angewiesen und sollten das sehr zurückhaltend beurteilen; eine Handlungsverpflichtung des DFB erscheint hier zwar nicht zwangsläufig gegeben zu sein, allerdings auch nicht völlig ausgeschlossen.


    Spannend fand ich aber folgenden Satz: "Ich würde gerne wieder pfeifen, aber nicht in Deutschland, nicht mal in der Kreisklasse" - sicher besser für Babak, denn da gibt es definitiv keinerlei Betreuung, im Gegenteil, da ist sogar ein Beobachter, der einem - positives und negatives - Feedback gibt, eine große Seltenheit. Wenn ich das mal auf mich persönlich projeziere: Ja, ich schiebe nach manchem Spiel auch gehörigen Frust. Und ja, ich würde mir wünschen, wenn ich dann mit jemandem darüber reden könnte und der auch sachkompetent ist (d.h., das Spiel auch gesehen hat). Allerdings: Nüchtern betrachtet wäre es meist schon sehr hilfreich, wenn es auf allen Plätzen ordentliche Barrieren gäbe und die Vereine ihrer Verpflichtung zur Stellung von Ordnern nachkämen (bzw. der SR das Spiel ansonsten nicht anpfeifen muss bzw. abbrechen darf) - vieles, was Frust generiert, könnte so sicher vermieden werden.

  • Wenn schon Kritik, dann bitte mit Verbesserungsvorschlägen. Sonst nervts einfach nur. Gute Reise, Herr Rafati!

  • Der DFB hat hier mit Sicherheit keine Handlungsverpflichtung. Eine Depression manifestiert sich durch die Persönlichkeit. Diese kann nur ein Mensch selber ändern bzw. in die richtige Bahn lenken. Jeder Profi, Amateur oder Schiri macht seinen Job in Sachen Fussball freiwillig!!! Keiner wird dazu gezwungen, jeder kann jederzeit damit aufhören. Wenn jemand mit dem Druck nicht klarkommt, muss er halt eine Pause machen bzw. aufhören. Des Weiteren kann ich mir nicht vorstellen, dass wenn ein Spieler oder Schiri Hilfe sucht(er somit seine Krankheit eingesteht) der DFB oder DFL diesen links liegen lassen. Nicht umsonst gibt es in fast allen Profimannschaften Psychologen.
    Sicherlich kann es sein, dass der Profifussball ein(!!!) Auslöser dieser Krankheit ist, dennoch spielen hier immer ganz viele Aspekte mit.
    Wie Manfred schon sagt

    Zitat

    Zunächst ist jeder für sich selber verantwortlich


    In den seltensten Fällen wird einem normalen Arbeitnehmer der Chef auch nicht helfen. Es sei denn es besteht ein persönliches Verhältnis oder eine gewisse Infrastruktur( Unternehmen mit Personalrat oder ähnlichem)
    Ich sehe dass ähnlich wie die Homosexualität! Keiner kann(oder will) sich vorstellen dass diese beiden Sachen im Profifussball vorkommen. Schwierige Themen, die jeder für sich selber klarkriegen muss und der DFB nur Hilfestellung geben kann. Jedoch kann der DFB keine Verhaltensregeln für Mitspieler oder Gegner festlegen. Wie soll man sich dass den vorstellen???"Eyh Trainer, setz den SPieler im nächsten Spiel ein weil der sonst depressiv wird!" ??? oder
    "Du musst jetzt mit dem duschen, auch wenn er schwul ist, damit er nicht ausgegrenzt wird!" (man sollte sich dann mal fragen warum ein Schiedsrichter(hetero) nicht bei den Damenmannschaften duschen darf)ist jetzt vlt ein bisschen überspitzt dargestellt ober eigentlich ist es ja so.


    Fazit: Der DFB bzw. DFL haben mit der Robert-Enke-Stiftung eine, für mich, wirkungsvolle Informations- und Reaktionsplattform. :guckst_du: http://www.robert-enke-stiftung.de/
    Das ist mehr als jeder normaler Arbeitgeber bietet. Den Rest muss jeder selbst hinkriegen!

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • @ tillongi: Mal angenommen, der DFB geht mit seinen SR wirklich nicht angemessen um, was bei einem Depressiven dazu führt, dass er so reagiert. Was sollte Rafati dann jetzt besser machen als auf diese Missstände aufmerksam? Ich finde es nicht angemessen, ihm immer vorzuwerfen, er wolle nur sein Buch verkaufen. Besser, man redet über diese Probleme, als dass man den nächsten betroffenen SR in dieselbe Situation geraten lässt.


    @BRiT: Er macht doch konkrete Verbesserungsvorschläge, nämlich dass der DFB sich mehr hinter seine SR stellen sollte und Kritik anders an den Mann gebracht werden sollte. Ich kann einige Verbesserungsvorschläge aus den Äußerungen herauslesen.


    derMoeller: Es ist ja das Krankheitsbild, dass die Betroffenen eben nicht mal eben aus der Situation herauskommen, sie erkennen ihre problematische Lage ja nicht einmal. Du stellst die Dinge viel zu einfach dar. Das Motto "Wer überfordert ist, mag doch bitte eine Pause machen" hört sich absolut einfach und problemlösend an, ist es aber nicht, da eben das für die Betroffenen kein Ausweg ist. Deine Darstellung, jeder mache den "Job freiwillig", geht sowieso an der Situation vorbei, vor allem weil Du es auch noch auf Spieler beziehst. Mit dem Geld, was den Spielern gezahlt wird, macht das keiner mehr freiwillig - denn ohne diesen Job würden sie auf sehr viel verzichten. Mal eben eine Pause einlegen - undenkbar. Dasselbe gilt auch für die (gesunden) Schiris: Mal eben ein Jahr pausieren - dafür ist der Druck (Leistungsdruck, Druck der Gesellschaft, Druck des Umfelds) sehr hoch. Einem gesunden, rational denkenden Bundesliga-SR würde dieser Schritt schon sehr schwer fallen - von einem an Depressionen Erkrankten kann man sowas erst gar nicht verlangen.


    Deine Darstellungen bzgl. Homosexualität, Duschen mit Frauen etc. im Zusammenhang mit diesem Thema finde ich derbe daneben.


    @ Manfred: Schöner, ausgeglichener Post. Danke dafür.


    Da die Diskussion hier aber schon wieder in Platitüden verfällt (siehe oben), werde ich mich hier mal wieder brav aus der Diskussion ausklinken.

  • Ich bekomme nur Input seitens Rafati ( Buch, Radiointerviews, etc. )
    Jedoch konnte ich bis dato noch nichts aussagefähiges aus dem Mund des DFB hören ( wie z.B. Workshops, Vertrauensmann, etc. ) Warum nicht ?
    Wird tatsächlich nix unternommen ( was Rafati ja bemängelt ) oder hüllt sich der DFB im Mantel des Schweigens ?

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • zettelbox: Ich selber litt 2 Jahre unter starken Depressionen und schweren Angstzuständen, Inklusive Klinikaufenthalt,Tablettenabhängigkeit, 1 Jahr Krankschreibung und allem drum und dran. Glaub mir, ich weiß wovon ich da rede. Ich weiß wie hart diese Krankheit ist und zu welchen Gedankengängen man kommen kann und was sie mit einem macht; Wie stark dein Umfeld drunter leidet, Freundschaften und Beziehungen daran zerbrechen, dein Job in Gefahr ist etc...


    Eines hat sich in meinen Therapien immer wieder herausgestellt. Man ist für sich selbst verantwortlich. Die anderen können einen nur den Weg zeigen, gehen musst du ihn aber selber...

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.