Ein Spieler wurde in Frankreich für 11 Spiele gesperrt!

  • Valentin Eysseric vom Fußball-Erstligisten OGC Nizza wurde nach einem brutalen Foulspiel für den Rest der Saison gesperrt, dass sind 11 Spiele. Der Gegenspieler erlitt einen offenen Knöchelbruch und wird vermutlich 6 Monate ausfallen.
    Quelle: SID

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Das ist ja schon mal eine Ansage. Vielleicht sollten sich deutsche Sportrichter an solchen Urteilen ein Beispiel nehmen um die zunehmende Rücksichtslosigkeit einzudämmen.

  • Bei solch schweren Vergehen macht die Strafe richtigen Sinn. Der verletzte Spieler ist ja dadurch für die Rückrunde und auch für ein Teil der Hinrunde bei der nächsten Saison nicht einsetzbar. Und das soll der schuldige Spieler mal richtig zu spüren bekommen. So sollte es auch bei uns sein.

  • Für das Video müsste es ja eine Altersbegrenzung "erst ab 18 Jahren" geben.Absolutes Horrorfoul.

  • Der Gewinner des "Vinnie-Jones-Awards 2013" steht fest.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • 11 Spiele?!


    Das war auf jeden fall ein schlimmes, grobes Foul, aber ich denke hier wird die Verletzung und nicht das Foul an sich bestraft und das ist falsch. Eine harte Strafe ist angebracht, aber für mich wären 5 Spiele oder so hart, aber angemessen, 11 Spiele überzogen.

  • Für mich gehen die 11 Spiele in Ordnung! Endlich wird mal ein Zeichen gesetzt. Sowas hat im Fußball garnichts verloren.

  • Die Länge der Verletzung darf nie ein Argument sein. Bei einem Allerweltsfoul oder einem relativ "normalen" groben Foulspiel kann sich ein Spieler unglücklich verletzen, bis hin zum Karrierende, während ein anderer nach dem übelsten aller Foulspiele unverletzt bleibt.


    Allerhöchstens kann eine schwere Verletzung eine leichte Strafverschärfung rechtfertigen, aber 11 Wochen scheint mir so weit von dem Standardstrafmaß für grobes Foulspiel entfernt, hier wird denke ich jemand zur Abschreckung geopfert - und das finde ich nicht richtig.

  • Meiner Meinung nach war das Foul von Guerrero gegen Ulreich damals um einiges schlimmer und ich fand die Sperre für sieben Wochen absolut angemessen. Aber auch unabhängig davon sind elf Spiele Sperre für dieses Einsteigen übertrieben. Solche Szenen sieht man häufiger, nur kommt es zum Glück selten zu solch schweren Verletzungen. Fünf oder Sechs Spiele Sperre hätte ich passender gefunden.

    "Sie stehen besser als wir sitzen und haben die richtige Entscheidung getroffen."
    Tom Bartels über das Gespann Skomina

  • Ich weiß nicht, wovon mir mehr schlecht wird - von dem Video oder von den Äußerungen einiger weniger Kollegen hier im Forum!
    Zur Zeit betreue ich einen SR-Anfänger-Lehrgang und in der Präsentation vom DFB wird nicht einfach nur von "grober Spielweise" geredet, sondern von "übermäßige Härte (roh, brutal, gewaltsam), mit unverhältnismäßigem Körpereinsatz". Der Spieler hatte nicht mal im Ansatz die Chance den Ball zu spielen und hat eine schwere Verletzung seiner Gegners billigend, wenn nicht gar vorsätzlich in Kauf genommen.
    Das der gefoulte Spieler nur 6 Monate ausfallen wird, wage ich stark zu bezweifeln. Aus meiner Sicht ist es fraglich, ob er überhaupt noch mal spielen kann - wenn er Pech hat, kann er sich nebenbei auch noch nach einem anderen Job umsehen.


    "Aber nein, habt Euch nicht so, kommt doch immer wieder und überall vor, ist doch normal, ernste Verletzungen sind doch selten" - Okay, dann dürfen wir uns auch nicht aufregen, wenn ein Schiedsrichter von einem Spieler eine Ohrfeige bekommt, ist doch auch normal. Und wenn er dabei zu Boden geht und eine Hirnblutung bekommt, dann müssen wir abwägen, ob das schwerer wiegt als ein Nasenbeinbruch, kommt ja selten vor.


    Das heißt doch im Umkehrschluß, solche Verletzungen müssen öfters passieren, damit man handelt. Klingt für mich so nach der Frage, ob man eine Ampel vor einer Grundschule aufstellen soll - erst wenn 10 Kinder totgefahren wurden, dann lohnt es sich! Toll, also wie im richtigen Leben, ja?


    "relativ "normales" grobes Foulspiel" - Was ist denn das für ein Terminus? Na, dann pfeift mal so Eure Spiele und ich hoffe, daß Ihr so einen offenen Knochenbruch mal live zu sehen kriegt! Vielleicht ändert sich dann hoffentlich etwas an Eurer Denkweise!

  • Was ist denn das für eine Logik? Entweder unterstütze ich eine sehr harte Strafe oder ich heiße automatisch jedes Foul gut?


    Die normale Strafe für ein normales grobes Foulspiel sind 2 bis 3 Spiele, für ein also noch härteres sehe ich 4-5 Spiele als in etwa angemessen an. Man kann noch was drauflegen wenn der Spieler vorbestraft ist, ganz evtl. kann man auch die Schwere der Verletzung bei der Sperre leicht berücksichtigen, aber irgendwie addiert sich das nicht zu 11 für mich.


    Ich fordere also eine Strafe von 5-6 Spielen, maximal 7, also aus Fußballersicht, wo die normalen Strafen zwischen einem und 4 Spielen sind eine harte Strafe für ein hartes Foul.


    Aber ich werde nicht blind immer eine Maximalstrafe fordern, genauso wenig wie ich bei jedem Foul auf dem Feld gleich Rot zücke. Gleich Bildzeitungsargumente mit "toten Kindern vor ner Grundschule" rausholen weil jemand nicht immer die möglichst härteste Strafe als angemessen findet ist auch unangebracht.


    PS: Ich finde weder oben bei den Profis noch unten im Amateurbereich sehe ich ein Problem durch zu viele grobe Fouls. Tätlichkeiten? Ja. Man wird nicht alle üblen Foulspiele komplett ausmerzen können, aber ich hab lange keine Rote Karte für ein überhartes Foulspiel weder als Aktiver gesehen noch als Schiedsrichter geben müssen. Also sind die verhängten Strafen anscheinend eine relativ effektive Abschreckung dagegen.

  • Replik @ Nummer4 und grundsätzliche Meinung:


    Muss man denn bei Strafen immer von dem ausgehen, was gerade normalerweise verhängt wird. Besonders wenn man sieht, dass sich teilweise die Gangart auf den Fußballplätzen verschärft, kann es doch auch zur Überlegung führen, dass der Strafrahmen erweitert, sprich angepasst wird. Das ist doch im zivilen Strafrecht genauso. Vor fünfzig Jahren durftest du bis 1.5 Promille Alkohol im Blut haben und erst dann war der Lappen weg. Und heute? Auch da hatten zunächst die Gerichte und dann auch der Gesetzgeber die Strafverschärfungen für notwendig befunden. Und trotzdem gibt es noch immer zu viele Fahrten unter Alkoholeinfluss. Und genauso wird es beim Fußball sein. Trotz verschärftem Strafenkatalog werden auch die brutalen Fouls nicht ausbleiben, aber vielleicht werden sie dann wenigstens adäquater bestraft. Wenn solche Strafen auch nicht unbedingt abschreckend wirken (auch schwere Kriminaldelikte lassen sich durch Höchststrafen nicht verhindern), so kann sich doch vielleicht beim Opfer die Einsicht einstellen, dass der Täter nicht mit Samthandschuhen angefasst wird. Ich bin eindeutig für höhere Strafen; habe aber nichts dagegen, wenn bei "unbelasteten" Spielern ein Teil der Strafe auf einige Jahre zur Bewährung ausgesetzt wird. Teilverbüssung und Bewährung für den Rest halte ich, gerade im Jugendbereich, für ein sehr probates Mittel, dem Täter nachhaltig aufzuzeigen, dass sein Fehlverhalten gravierend war UND er auch noch einige Jahre mit der Hypothek eines drohenden Vollzugs der Reststrafe leben muss.

  • Hallo.


    Da ich aufgrund des Austausches SFV mit der League Lorraine mich etwas mit dem Thema Strafen in Frankreich intensiver beschäftigt habe:


    In Frankreich wird seit etwa drei Jahren eine harte Linie gegen brutale Fouls gefahren. Es gab einen massiven Anstieg von extrem harten Fouls, bei denen Spieler langfristig krankenhausreif getreten wurden. Und das Urteil überrascht mich a) nicht hinsichtlich der Länge und b) in Anbetracht der Ausführung des Fouls.


    Legt doch bitte nicht das deutsche Strafmaß, das ja auch schon von Landesverband zu Landesverband komplett abweichen kann (in der Auslegung ja schon teilweise von Kreis zu Kreis) mit ausländischem Strafmaß auf ein Niveau. In Frankreich wird einiges anders gehandhabt, angefangen von Formalitäten wie der Passkontrolle über die Auslegung der Regeln bis hin zur Strafordnung.


    Habe grade mal nachgeschaut:
    Bei so groben Fouls ist die Mindeststrafe 6 Monate, Höchststrafe 1 Jahr. Somit hat er eigentlich "nur" das Mindeststrafmaß bekommen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

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