Platz bei gefrorenen Boden unbespielbar?

  • Hallo alle zusammen,


    ich hab mal eine Frage bezüglich der Bespielbarkeit eines Fußballplatzes bei Frost.


    Ich habe für morgen eine Ansetzung und bei mir in der Umgebung ist der Boden überall noch tief gefroren. Wenn heute abend, oder morgen früh keine Absetzung kommt, wird das Spiel stattfinden bzw. der Schiedsrichter muss über die Bespielbarkeit entscheiden.


    Nun meine Frage. Würdet ihr ein Spiel auf einen gefrorenen Rasenplatz anpfeifen?! Ich bin der Meinung, dass das Verletzungsrisiko ziemlich hoch sein wird. 8|


    Danke schonmal für die Antworten :top:

  • Pauschal lässt sich das nicht beantworten, gefrorener Boden an sich ist noch kein Ausschlusskriterium, dann fällt ein Spieler halt mal ein wenig härter, solange der Platz ansonsten in einem guten Zustand was unebenheiten angeht ist sollte man hier anpfeifen, ist der Platz aber sehr uneben ergeben sich Kanten die ein enormes Verletzungsrisiko mit sich bringen und da würde ich nicht anpfeiffen.

  • Hängt davon ab wie gefroren, steinhart definitiv nicht, wenn es aber noch akzeptabel ist dann spricht nicht viel dagegen. Im Sommer ist der Rasen ja auch nicht immer der weicheste...


    PS. Hier in Bremen wurden mal wieder alle Spiele abgesagt...

  • Hallo.


    Ich kann hier Besserwisser nur zustimmen: Man muss es auf den jeweiligen Platz beziehen. Wenn keine Eisschollen auf dem Platz sind, keine gefrorenen Pfützen da sind, die Markierungen so weit hergestellt sind, dass man die Abgrenzung des Spielfeldes wahrnehmen kann steht erst mal nix einer Ausführung des Spiels entgegen. Bei Pulverschnee auf dem Platz hält sich auch das Verletzungsrisiko in Grenzen.


    Argumente wegen den Schuhen würde ich nicht so ernst nehmen, wer bei dem Wetter keine passenden Schuhe dabei hat ist es aus meiner Sicht selbst schuld, genau so, wenn das Spiel potentiell auf einem anderen Platz als dem angesetzten stattfindet.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Den Platz kenn ich ganz gut. Ich war schon öfters dort.
    Allerdings ist es mehr ein Acker als ein Rasenplatz!!!! Und der Boden ist hier stein-hart.....
    Da allerdings in allen Nachbarkreisen die Spielen an diesem Wochenende ausfallen, geh ich stark davon aus, das meins morgen auch wohl ausfällt.....schade eigentlich, ich hatte mich eigentlich auf mein erstes Spiel in 2013 gefreut :(

  • Ich kann jetzt nur von den ÖFB-Erläuterungen sprechen, die sagen allerdings:


    5.1 Die Feststellung der Benutzbarkeit ist durch den Schiedsrichter auf dem Spielfeld, ..., vorzunehmen.


    Ferndiagnosen sind also schlichtweg nicht möglich, schon gar nicht, wenn, wie es beim Großteil hier sein wird, man den Platz nicht kennt.


    Allerdings zur Entscheidungsfindung sagt die Erläuterung:


    5.3 Vereister Boden oder harschiger Schnee stellen fast immer auch eine Verletzungsgefahr dar.


    5.4 Aufgeweichter Boden oder eine weiche Schneedecke werden zwar das Spiel beeinträchtigen, aber kaum eine Gefahr darstellen.


    hingegen:


    5.6 Kleinere Eisflächen, Wasserpfützen oder schlammige Stellen sind vor dem Wettspiel rechtzeitig zu beseitigen.



    Es liegt also im Ermessen des jeweiligen Schiedsrichters. Auch vereister Boden kann also bespielbar sein, es ist immer die Frage ob eine Verletzungsgefahr besteht oder nicht.


    Das die österreichische Handhabe.

    Was ist der Unterschied zwischen einem Fussballer und einem Fussgänger? - Der Fussgänger geht bei grün, der Fussballer bei rot!

  • Ich kann nur berichten, wie unser Platz aussieht: Ein 12 Jahre alter, völlig abgetretener Kunstrasen, bei dem die Drainage nicht mehr so richtig funktioniert.
    Solange es konstant Minusgrade hat und eine leichter Schneeschicht aufliegt, kann man spielen.
    Die zentimeterdicke Schneeschicht verwandelt sich aber in einigen Tagen, vorallem wenn in der Woche noch darauf trainiert wird und die Temperaturen zwischen +1 und -4 °C (tags/nachts) hin- und herpendeln, in eine spezielle Eislandschaft. Der Schnee pappt zusammen und bildet eine rutschige, dünne Eisdecke mit kleine Eishügelchen. Ein Sturz auf diesem Boden wirkt auf den Körper wie Schmirgelpapier, das Verletzungsrisiko ist irrsinnig hoch. In den letzten Wochen hatten wir keinen Schiedsrichter, der bei diesem Platzzustand bei uns ein Spiel angepfiffen hat.

  • Für mich sind Griffigkeit und Verletzungsgefahr entscheidend. Hat der Platz nicht ausreichend Grip, findet kein Spiel statt - schließlich will ich nicht auf die Nase fallen und ein ordentliches Spiel ist dann auch nicht möglich. Ist der Platz steinhart, so wird es auch schwierig, aber gerade bei einem Rasenplatz ist das sogar eher unwahrscheinlich, federt das Gras doch immer ein wenig. Relevant ist aber, ob es beispielsweise festgefrorene Schuhspuren gibt, die da häufig zu finden sind. Gerade solche atypischen Unebenheiten stellen aufgrund der Härte des gefrorenen Platzes dann ein entscheidendes Hindernis dar, so dass das Spiel ausfällt. Aus der Ferne ist eine Beurteilung daher leider nicht möglich.


    Persönlich variieren meine Ansprüche an einen Platz aber auch - ein (entbehrliches) Freundschaftsspiel der Jugend lasse ich wegen der höheren Verantwortung eher ausfallen als ein Meisterschaftsspiel der Herren. Wenn ich beide Entscheidungen vertreten kann und die finale Entscheidung natürlich bei mir verbleibt, spreche ich doch in diesen Fällen oft mit den Trainern/Mannschaftskapitänen und weise sie auf das erhöhte Risiko hin, auch wenn das so im Regelwerk nicht vorgesehen ist. Meist wollen die unbedingt spielen - bitte, manchmal herrscht aber auch Einsicht und dann werde ich nicht derjenige sein, der die Mannschaften zum spielen zwingt.