SSD Augsburg - Mainz, Rote Karte: Shawn Parker

  • Wie seht ihr die rote Karte von Shawn Parker. Meiner Ansicht nach, ist der Feldverweis sehr hart. Gegner kommt aus dem Rücken von Parker und das Bein ist schon oben,bevor er den Gegner überhaupt sehen kann. Allenfalls gefährliches Spiel aber auf keinen Fall FAD.


    Muss ich dem Tuchel mal ausnahmsweise recht geben. Obwohl ich das nicht gerne mache. Begründung von Schiribeobachter Schmidthuber geht wirklich nicht.

    Zitat

    Das Bein ist zu hoch, das hat da nix zu suchen

    was das denn fürn Quark???
    Video konnte ich bisher kein finden...

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von derMoeller ()

  • Ich konnte leider auf allen Zeitlupen nicht wirklich erkennen, ob er ihn nun trifft oder nicht. Ich fand die rote Karte hart, aber vertretbar, besonders wenn er ihn wirklich getroffen hat. Wer mit dem Bein so reingeht riskiert die Verletzung eines Gegners und damit hat das zur Konsequenz:


    Zitat von Fußballregeln 12/13, S.83

    „Übermäßige Härte“ liegt vor, wenn ein Spieler übertrieben hart in einen Zweikampf geht und die Verletzung des Gegners in Kauf nimmt.
    o „Übermäßige Härte“ zieht einen Feldverweis nach sich.


    Quelle: http://www.dfb.de/fileadmin/us…regeln_2012_2013_LOW1.pdf

  • dies hat der Schmidhuber bezüglich der Begründung der roten Karte einigen Reportern gegenüber geäußert.


    Magicman: Für mich ist dass kein Zweikampf im eigentlich Sinne. Als er das Bein hoch nimmt, ist noch gar kein Gegner da bzw. er weiß gar nicht dass da einer kommt.

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Eine harte rote Karte aber wie schon geschrieben, was soll das Bein da oben? Hier wird eine Verletzung in Kauf genommen. Rohes Spiel ist wohl da die einfachste Begründung.

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • dann treib ich´s mal auf die Spitze. Ich hab noch nie ne rote Karte gesehen, für einen Stürmer der im Strafraum ein Fallrückzieher versucht und dabei den Kopf des Gegners trifft.


    tillongi: rohes Spiel ist das nicht in meinen Augen. Und auf keinen Fall kann man das vergleichen mit Lewandowskis rote Karte(ja ich weiß, hast du ja auch nicht gemacht).

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Link ab 6:55 Der Video ist in schlechter Qualität!


    So der Rote Karte ist hart, aber vertretbar.
    Die Verletzung wird in Kauf genommen, daher ist die Rote Karte vertretbar!

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Wer den Fuß in Kopfhöhe einsetzt, muss immer mit einer Kollision rechnen, ich hätte auch Rot gegeben. Gefährliches Spiel scheidet schon wegen Kontakt aus.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Wir haben es hier mit gefährlichem Spiel zu tun, soweit ich das gesehen habe. Getroffen hat Shawn seinen Gegenspieler nicht. Quelle: unendlich viele Sky-Wiederholungen.



    Eine harte rote Karte aber wie schon geschrieben, was soll das Bein da oben? Hier wird eine Verletzung in Kauf genommen.

    Die Verletzung wird in Kauf genommen, daher ist die Rote Karte vertretbar!


    Und jetzt wird's interessant! Bei gefährlichem Spiel, bei dem eine Verletzung in Kauf genommen wird, gibt es nur eine Gelbe Karte. Habe das Spiel live gesehen und diese Regelpassage hatte ich bei den Bildern sofort im Kopf.


    Wir können in dem Fall von Gefährlichen Spiel nicht auf die eigentlichen Bewertungskriterien für ein Foulspiel zurückgreifen, da das Gefährliche Spiel nach eigenen Kriterien bewertet wird. Eine Rote Karte gibt es bei gefährlichem Spiel nur, wenn dadurch eine klare Torchance verhindert wird.


    Die Rote Karte ist somit falsch.


    Aber! Sollte Parker seinen Gegner hier getroffen haben, sprechen wir nicht mehr von Gefährlichem Spiel und die Rote Karte geht absolut in Ordnung.


    Übrigens: Bitte Shawn Parker... :whistling:

  • dann treib ich´s mal auf die Spitze. Ich hab noch nie ne rote Karte gesehen, für einen Stürmer der im Strafraum ein Fallrückzieher versucht und dabei den Kopf des Gegners trifft.

    Das ist doch genau das Problem: Da werden ohne Rücksicht auf Verluste Fallrückzieher/ Scherenschläge /sonstwas angesetzt, weil die Spieler bis gestern davon ausgehen konnten, maximal eine VW zu kassieren, wenn sie ihrem Gegenspieler das Gesicht zertrümmern. Insofern ist das hier eine richtungweisende, richtige Entscheidung!
    Die Voraussetzungen für rohes Spiel/ Verletzung in Kauf nehmen sind hier allemal erfüllt.
    Ich hoffe diese Entscheidung wird als Lehrbeispiel verwendet und auch in einer der nächsten SR-Zeitungen entsprechend kommentiert.

  • Insofern ist das hier eine richtungweisende, richtige Entscheidung!

    Die Entscheidung ist insofern korrekt, wenn Parker seinen Gegner getroffen hat. Liegt hier tatsächlich nur Gefährliches Spiel vor, ohne einen Kontakt, ist diese Entscheidung schlichtweg nicht richtig. Ein Blick ins Regelwerk hilft weiter.


    Von versuchtem Treten würde ich hier nicht sprechen, Shawn hat seinen Gegner nicht gesehen - Absicht scheidet aus.


    Ich nehme einfach an, dass Stieler dachte, Parker hätte seinen Gegner getroffen. Soweit ich das jetzt in den Sky-Wiederholungen sehen konnte, ist dem nicht der Fall, sollte jedoch tatsächlich ein Kontakt vorliegen, ist die Sache klar.

  • Ich verstehe nicht, warum stets diskutiert wird, ob der Gegenspieler jetzt tatsächlich getroffen wurde oder nicht. Für die Spielfortsetzung, insbesondere im oder nahe des Strafraumes ist diese Frage wichtig; ansonsten ist es für die Frage FAD ja oder nein irrelevant.


    Siehe Regel 12:


    Grobe Fouls
    Ein Spieler begeht ein grobes Foul, wenn er bei laufendem Spiel im Kampf um den Ball übermäßig hart oder brutal in einen Zweikampf einsteigt. Gefährdet ein Spieler in einem Zweikampf die Gesundheit seines Gegners, ist dies als grobes Foul zu ahnden.


    Ein Kontakt ist nicht erforderlich, um auf "gobes Foul" zu entscheiden!

  • Dann argumentiere ich mit Regel 12 - Gefährliches Spiel:

    Zitat

    Gefährliches Spiel im Rahmen eines "normalen" Zweikampfs zieht keine Disziplinarmaßnahme nach sich. Nimmt der fehlbare Spieler bei seiner Aktion eine Verletzung des Gegners in Kauf, wird er vom Schiedsrichter verwarnt.

    Diese Ergänzung spielt doch eindeutig auf den Unterschied zwischen dem Fall mit Kontakt und dem ohne an.


    Noch wenige Seiten vorher heißt es:

    Zitat

    Übermäßige Härte liegt vor, wenn ein Spieler übertrieben hart in einen Zweikampf geht und die Verletzung eines Gegners in Kauf nimmt.

    • Übermäßige Härte zieht einen Feldverweis nach sich.


    In meinen Augen kann das nur bedeuten, dass bei gefährlichem Spiel, bei dem der Spieler eine Verletzung des Gegners in Kauf nimmt, nicht, wie bei einem "normalen" Foulspiel, die Rote Karte zu zeigen ist, sondern die Gelbe.

  • Gefährliches Spiel im Rahmen eines "normalen" Zweikampfs zieht keine Disziplinarmaßnahme nach sich. Nimmt der fehlbare Spieler bei seiner Aktion eine Verletzung des Gegners in Kauf, wird er vom Schiedsrichter verwarnt.

    Über diese Passage im Regelwerk bin ich auch gestolpert- steht sie doch scheinbar im Widerspruch zu der Definition von übermäßiger Härte (FAD zwingend). Beim genaueren Betrachten ist der Unterschied der, dass das gefährliche Spiel im Rahmen eines "normalen" Zweikampfs eben anders bewertet wird. Voraussetzung ist jedoch, dass ein "normaler" Zweikampf vorliegt- also beide Spieler um den Ball kämpfen. Und eben nicht, dass z. B. ein Spieler in einen anderen hineinspringt/ hineingrätscht. Ein weiterer Unterschied ist der, dass es sich eben "nur" um "gefährliches Spiel" handeln muss- also ohne Körperkontakt!


    Hier liegt für mich kein "normaler Zweikampf" vor. Das Verhalten von Parker ist für mich nicht "gefährlich", sondern schlicht übermäßige Härte. Ich finde, wer beim Fußball sein Bein so hoch nimmt, der muss eben vorher schauen, dass er keinen anderen dabei gefährdet. Und eben nicht voll durchziehen und dann mal schauen, wie das Gesicht des Gegenspielers hinterher aussieht und ob man wenn´s ganz dumm läuft noch eine Verwarnung kassiert. Im Verkehrsrecht würde man argumentieren, dass man hier zur besonderen Sorgfalt verpflichtet ist. Die hat Parker hier nicht walten lassen und so- wenn auch vielleicht unabsichtlich aber doch fahrlässig in Kauf nehmend wie ich finde- übermäßig hart gespielt. FAD.

  • Ein grobes Foul kann es nicht sein, da gefährliches Spiel kein Foul ist! Gefährliches Spiel ist wenn jemand aus Angst vor einer Verletzung nicht richtig den Ball spielen kann - dabei macht es keinen Unterschied ob man "aggressiv" den Gegner vom legalen Spiel abhält oder man durch Selbstgefährdung, z.b. auf dem Ball liegend, den Gegner hindert.


    "Gefährliches Spiel liegt nur vor, wenn kein Körperkontakt zwischen den Spielern
    erfolgt. Kommt es jedoch zum Körperkontakt, gilt die Aktion als Vergehen und
    wird mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß geahndet."


    Die Aktion wird erst durch Körperkontakt zum "Vergehen" (was wohl so viel wie Foul bedeutet). Ohne Kontakt ist es eine andere, schwächere Kategorie und da kann man nicht einfach die Standards von normalen Fouls ansetzen. Da gelten die eigenen Standards des gefährlichen Spieles, die wiegesagt nur für eine Notbremse die RK vorsehen, sonst nur maximal die GK.

  • Zitat

    "Gefährliches Spiel liegt nur vor, wenn kein Körperkontakt zwischen den Spielern
    erfolgt. Kommt es jedoch zum Körperkontakt, gilt die Aktion als Vergehen und
    wird mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß geahndet."


    Die Aktion wird erst durch Körperkontakt zum "Vergehen" (was wohl so viel wie Foul bedeutet). Ohne Kontakt ist es eine andere, schwächere Kategorie und da kann man nicht einfach die Standards von normalen Fouls ansetzen. Da gelten die eigenen Standards des gefährlichen Spieles, die wiegesagt nur für eine Notbremse die RK vorsehen, sonst nur maximal die GK.


    Das scheint sich im ersten Moment logisch anzuhören, aber das geben die Regeln so nicht her.


    Die Regeln besagen: "Gefährliches Spiel kann nur vorliegen, wenn es nicht zum Kontakt kam."
    Die Regeln besagen hingegen nicht, dass für ein rohes Spiel ein Kontakt zwingend ist. Das gibt die erste Aussage nicht her, die nur besagt, dass wir beim Foulspiel mit Kontakt nicht mehr auf gefährliches Spiel entscheiden können. Der Umkehrschluss ist nicht erläutert und daher nicht zwingend richtig.


    Ich sehe es schon so, dass in extremen Fällen auch ohne Kontakt auf rohes Spiel entschieden werden kann. Interessant wäre die Frage nach der Spielfortsetzung - vermutlich ind. FS?!

  • Also wer behauptet das für eine Rote Karte ein Körperkontakt vorliegen muss liegt meilenweit daneben, man muss es auch nicht gefährliches Spiel nennen denn wer sich die Definition für Übermäßige Härte durchliest dem wird auffallen das hier kein Körperkontakt von Nöten ist und wir sind immer verpflichtet das schlimmere Vergehen zu werten, also ist dann zwar gefährliches Spiel aber gleichzeitig übermäßig hart werden wir hier natürlich die übermäßige Härte bewerten.


    Also ich bin bei dem Ding nicht ganz sicher aber ich kann die Rote doch gut nachvollziehen, wenn ich mir anschaue das der Gegner dort nicht irgendwie aus dem nichts mit hohem Tempo kommt also muss er wissen das der Spieler dort ist, dann was ich am heftigsten finde fliegt er ja mit der offenen Sohle auf das Gesicht zu also da ist ne Rote absolut berechtigt.

  • Ich habe mir die Szene jetzt genau ein einziges Mal in Originalgeschwindigkeit angeschaut. Ich weiß nicht, wie man dann darauf kommen kann, dass dieser Feldverweis nicht berechtigt war.


    Der "getroffene" Spieler geht zu Boden und hält sich das Gesicht, das Bein war mit absoluter Sicherheit mindestens sehr knapp am Gesicht. Da geht dann einer zu Boden und hält sich das Gesicht, dann gehe ich davon aus, dass er getroffen wurde. Dann reden wir nach der Wahrnehmung des SRs, die in der Beurteilung der Situation einzig und alleine zählt, nicht mehr von gefährlichem Spiel, sondern von verbotenem Spiel. Und wer so reingeht, nimmt eine Verletzung des Gegners in Kauf. Klarer Feldverweis und für mich auch nicht zu hart!

  • Da geht dann einer zu Boden und hält sich das Gesicht, dann gehe ich davon aus, dass er getroffen wurde.


    Das kann schnell mal schiefgehen.


    Und wer so reingeht, nimmt eine Verletzung des Gegners in Kauf.


    Vollkommen richtig. Nur besagen eben die Regeln, dass bei Inkaufnahme einer Verletzung in Zusammenhang mit Gefährlichem Spiel nur verwarnt wird.


    Nach dem, was ich hier mittlerweile so gehört habe, finde ich die Rote Karte aber auch absolut vertretbar. Denn wenn es in der Tat möglich ist, bei Gefährlichem Spiel auf übermäßige Härte bzw. grobes Foulspiel entscheiden zu können, sollte das in einer solchen Szene auch getan werden.


    Mir wäre hier aber besonders wichtig, mal eine klare Aussage zu hören, ob gefährliches Spiel auch als ein "normales Foulspiel" durchgeht und ob man es als übermäßiger Härte bzw. grobes Foulspiel ahnden kann.