Geldstrafe statt Roter Karte, oder wie Magath den Sinn der Karten ad absurdum führen will

  • Er fordert "drastische Geldstrafen" und nennt beispielhaft 10.000 Euro. Einerseits ist das sicher viel Geld - aber für einen Spieler, der zig Millionen im Jahr verdient, ist das eher ein Trinkgeld.


    Wie wenig durchdacht und undurchführbar der Vorschlag ist wird auch daran deutlich, dass es selbst in der Bundesliga erhebliche Unterschiede in der Bezahlung von Spielern gibt. Eine Geldstrafe für einen Star müsste daher, um wirklich "drastisch" zu sein, in den sechsstelligen Bereich gehen, während der Spieler von der Ersatzbank des Tabellenletzten wahrscheinlich mit einigen Tausend Euro schon vergleichbar bestraft wäre. Dazu kommt der psychologische Moment, dass der Eindruck entstehen könnte, auch hier ist der Gegenspieler nur noch Ware und es ist eine Frage des Preises, ob ich den "umhaue" oder nicht. Zu guter letzt würde das auch eine weitere Entfernung zwischen Profi- und Amateurfußball bedeuten - es sei denn ich will akzeptieren, dass der Hartz IV-Empfänger aus der Betonliga mit 10 Euro für ein solches Vergehen angemessen bestraft ist, was für diesen sicher auch eine Menge Geld ist.


    Der Vorschlag vermengt Sport und Geld in einer ungesunden Weise und gehört daher genau an ein Ziel: Die Mülltonne!

  • Wie wenig durchdacht und undurchführbar der Vorschlag ist wird auch daran deutlich, dass es selbst in der Bundesliga erhebliche Unterschiede in der Bezahlung von Spielern gibt.

    :ironie:
    Das ist doch kein Problem! Lösungsvorschlag: Während die eine Kommission beim Videobeweis diskutiert und entscheidet, ob die Entscheidung richtig war oder nicht, legt eine weitere Kommission fest, wie viele Tagessätze ein Spieler zahlen muss...


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    Ernsthaft:
    Das würde doch zu viel unsportlicherem Verhalten - vermutlich in erster Linie bei finanzkräftigen Vereinen - führen.
    Da grätscht ein Spieler den gegnerischen Topspieler so heftig weg, dass der verletzt raus muss. Die Zeche zahlt der Verein und man selbst kann ja auch noch in alter Stärke mitmachen.

  • Den Worten von Manfred ist meiner Meinung nach nichts hinzuzufügen.

  • Zu mal eine rote Karte ja eine Bestrafung sein soll und wenn man sich einer Spielsperre mit Geld entziehen kann, ist es wohl der falsche Ansatz.

  • :ironie: ...und Tim Wiese sollte für seinen Tritt gegen Ivica Olic 10.000 € Geldstrafe zahlen. Er schaute kurz auf seinen Kontoauszug und trat noch 40-mal zu... :ironie:


    Wo ist denn da bitte die Bestrafung?

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Was sind den das dauernd für bescheuerte Vorschläge. Geldstrafe statt Rot, eine grüne Karte für Zeitstrafen. Also wirklich, ich finde das langsam langweilig.

  • ...und Tim Wiese sollte für seinen Tritt gegen Ivica Olic 10.000 € Geldstrafe zahlen. Er schaute kurz auf seinen Kontoauszug und trat noch 40-mal zu...


    Wenn ich mich recht entsinne hat der gute Schiedsrichter an dem Tag doch Fingerspitzengefühl gezeigt und auf die Geldstrafe verzichtet ;)

  • Naja aber Sperre+Geldstrafe wäre meiner Meinung nach gar nicht so schlecht. Das "eingenommene" Geld könnte dann ja wenigstens noch gespendet werden. ^^

  • Naja aber Sperre+Geldstrafe wäre meiner Meinung nach gar nicht so schlecht. Das "eingenommene" Geld könnte dann ja wenigstens noch gespendet werden. ^^


    Gibt es längst, selbst in der Betonliga kostet ne Rote den Verein immer was und der kann dann schauen ob er sich das Geld zurückholt vom Spieler.


  • Gibt es längst, selbst in der Betonliga kostet ne Rote den Verein immer was und der kann dann schauen ob er sich das Geld zurückholt vom Spieler.


    Ich meinte aber in der Bundesliga und noch dazu wie Magath es formuliert "drastische" Geldstrafen. In der Betonliga werden ja nur "kleinere Beträge" gefordert. (Da sonst so mancher Verein Pleite gehen würde)

  • Wo fängt denn für dich drastisch an, der DFB kann auch nicht einfach willkürliche Strafen festlegen sondern muss sich auch an rechtliche Grundlagen halten, ich meine wenn jetzt ein Spieler ne Notbremse macht, dann kann ich dafür doch keine drastische Geldstrafe fordern wenn jemand ernsthaft die Gesundheit anderer gefährdet ist das was anderes, aber das sind die wenigsten der Platzverweise. Damit du mal ein grobes Gefühl dafür hast was so ein Profi zahlen muss:


    http://www.trainingsworld.com/…-euro-strafe-1382392.html


    Eins muss dir auch klar sein, die sind alle Berufsfussballer und müssen auf dem Platz an ihre Grenzen gehen und da kann es halt auch mal zu einem Platzverweis kommen und so lange der nicht mutwillig passiert ist eine drastische Geldstrafe einfach nicht angemessen. Ausserdem würde man sich so auch ne gewisse Ungerechtigkeit schaffen weil Verteidiger naturgemäß schneller zu Roten Karten kommen von Natur aus aber eigentlich schlechter verdienen.

  • Dieser Vorschlag gehört genau so schnell dahin wo Magath längst sein müsste.In die Wüste.Über so einen Müll lohnt es sich gar nicht zu diskutieren.

  • Ganz unrecht hat Magath nicht: eine frühe Rote Karte kann im "Unterhaltungsfußball" dazu führen, dass das Spiel entschieden ist oder unansehnlicher wird. Denken wir z. B. an das Freundschaftsspiel gegen Argentinien, nach dem Feldverweis war das Spiel Sch... Wäre ich im Stadion gewesen, hätte ich mal richtig geflucht.


    Sinnvolle Regeländerungen ja, nur Geldstrafen sind natürlich Blödsinn. Z. B. könnte Rot ja grundsätzlich einen Strafstoß bedeuten oder der des des Feldes verwiesene Spieler darf wieder ergänzt werden (Zwangsauswechslung) oder, oder, oder...


    Den Magath gleich irgendwo hin schicken zu wollen, ist unsachlich. Ganz so dumm ist der Mann gewiss nicht.

  • Ja es kann dazu führen es kann aber genauso dazu führen das man ein viel spannenderes und offeneres Spiel sieht wie letzte Saison beim BVB im Pokal, der Fussball lebt doch auch vom unvorhersehbaren. Ich könnte nicht behaupten dass Spiele mit frühen Feldverweisen unattraktiver sind es gibt genauso viele beschissene Spiele mit 11 gg 11.


    Deine Verbesserungsvorschläge sind auch nicht nützlich weil du alle Varianten einfach nur anreisst, also wenn du Spieler einfach ergänzen lässt öffnest du Tür und Tor für jedes taktische Foul und wer sowieso ausgewechselt werden soll kann dann ja nochmal jemanden richtig umsensen davon ab bevorteilt man damit dann nochmal extremer die grossen Teams weil diese eben durch die Zwangsergänzung keinen Substanzverlust hätten. Elfmeter statt rot ist auch sinnlos, alleine wenn ich bei der Ecke am Pfosten stehe und der Ball würde rein gehen, dann fische ich den einfach mit der Hand raus, der TW kann den Elfer vielleicht halten sonst wäre es nen sicheres Tor, gegeben hätte es ihn ja sowieso.Davon ab ist es natürlich auch schwierig wenn du bei irgendeiner Rudelbildung kurz vor Schluss nen Spieler runterschickst und so plötzlich ohne irgendein zutun der Mannschaft diese zum Elfmeter und zum Tor kommt. Ich bin vielleicht altmodisch aber ich denke wer Tore erzielen will sollte es wenigstens spielerisch zum gegnerischen Tor schaffen.

  • Zudem hat es schon mehrere Spiele gegeben, wo eine Dezimierte Mannschaft trotzdem den Sieg eingefahren hat. Das letzte Spiel war ja Hannover 96 gegen Wolfsburg, wo ja Pocognoli in der 34. Minute wegen brutalen Foul die Rote Karte sah und die Mannschaft trotzdem noch ein Tor schoss und das Spiel 2:1 gewann. War auch ein sehr spannendes Spiel gewesen.


    Und dann ist die Frage: Wie soll das hier unten im Basisbereich gehandhabt werden? Die Leute denken da überhaupt nicht nach und sehen immer nur den Profifußball. Und dann erkennen die Basisfußball ihr Vorbild "Profifußball" nicht mehr wieder. Eigentlich will man ja unten den Bedingungen spielen, die auch oben herrschen, also auch zum Beispiel unter den gleichen Regeln. Und wenn man nun sowas einführt, macht man so den Fußball kaputt und braucht sie dann nicht mehr zu wundern, wenn dadurch die Basisfußball ihren Sport nicht mehr weitermachen, weil sie es nicht mehr erkennen können.

  • Um eines ganz klar zu sagen: Hätt der Hund nicht gehättet, hätt er den Hasen gehabt.


    Schon seit einem halben Jahrhundert kennt ganz Fußball-Deutschland die Weisheit, dass der Ball rund ist und das Spiel 90 Minuten dauert. Ich habe schon so viele Spiele gesehen, in denen eine Mannschaft einen Spieler durch die Ampelkarte, denn die müssten wir nach der Logik ja auch durch eine - geringere - Geldstrafe abschaffen, oder eine Rote Karte einen Spieler verloren haben und per saldo sogar besser gespielt haben als vorher. Mein krassester Fall war ein Spiel 8 gegen 10 (wobei da einiges auch auf das Konto Verletzungen nach Ausschöpfung des Wechselkontingentes bzw. keine weiteren verfügbaren Auswechselspieler ging), in dem die in Unterzahl spielende Mannschaft noch den Ausgleich erzielen konnte ...


    Die Regelungen zum FaD haben eine Schutzfunktion für die Spieler und sollen dies durch einen sofortigen und nachhaltigen Nachteil für die Mannschaft des Täters gewährleisten - und eine Geldstrafe kann dies keinesfalls im gleichen Umfang bewirken, da ist der Schutz geringer und der Nachteil nicht vorhanden; gleiches gilt für eine Zwangsauswechslung. Alle anderen Vorschläge, die ich hier gelesen habe, sind ebenfalls ungeeignet: Mal angenommen, statt der Roten Karte gäbe es tatsächlich einen Strafstoß und damit, wenn nicht gerade Robben schießt :D , mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Tor - verzerrt dies ein Spiel weniger? Angenommen, das passiert kurz vor Spielende - eine Rote Karte und die Überzahl wirkt sich kaum noch aus, ein Tor kann aber spielentscheidend sein. Auch zu Spielbeginn kann ein Gegentor weitaus stärker das Spielgeschehen beeinflussen, weil man eben einem Rückstand hinterherlaufen muss, als eine Unterzahl, die eben noch lange nicht garantiert, dass diese auch nutzbar ist.


    Persönlich glaube ich auch, dass Magath eigentlich ein ganz anderes Ziel im Auge hat: Ihn stören die Sperren, die einer Roten Karte folgen - und über deren Sinn man tatsächlich unterschiedlicher Auffassung sein kann. Einerseits sind sie pädagogisch unabdingbar, sonst verpufft ein FaD in der Schlussminute doch wieder wirkungslos, andererseits verschaffen sie aber der geschädigten Mannschaft keinen Vorteil. Wenn er jetzt vorgeschlagen hätte, dass eine Rot-Sperre statt im Folgespiel im Rückspiel greifen sollte, dann könnte und sollte man über Vor- und Nachteile sowie Durchführbarkeit nachdenken - nur hat er davon nichts gesagt. Von daher wiederhole ich meine Aussage: Dieser Vorschlag gehört in die Mülltonne.