DFB fordert längere Nachspielzeiten

  • Das mit dem Ermessen heißt aber nicht, dass man in einem hitzigen Spiel wo man Gefahr läuft das etwas passiert pünktlich abpfeift obwohl man 3 Minuten nachspielen lassen müsste.

    Auch das habe ich schon gemacht - Mannschaft liegt 3:0 hinten, kämpft sich trotz Unterzahl und diverser Unterbrechungen (langsame Auswechslungen und Verletzungen des Gegners) auf 3:3 ran und dann startet der Gegner genau nach 90 Minuten einen Konter in Überzahl. Eigentlich verlorene Zeit, die ich aber glücklicherweise noch nicht angezeigt hatte ...

  • Früher gab es auch keine Nachspielzeit! Früher war alles besser! :ironie:


    Ich denke, dass man sich keinen grossen Gefallen tut, wenn man zuviel Nachspielzeit gibt. Wenn man in 90 Minuten kein Tor schiesst, dann schaffen sie auch keine Tore in 3 Minuten Nachspielzeit.
    Manchmal einfach schnell abpfeifen und gut!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Genau so ist es tillongi. Wenn mich kurz vor Schluss eine Spieler frägt, Schiri, wie lange noch, bekommt er promt zur Antwort, wir sind schon in der Nachspielzeit. Dabei hatte ich seltenst Probleme. Meine Uhr zählt und sonst keine.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Das krasseste Beispiel hab ich mal als SRA in einen Spiel mit 2 RK gegen Mannschaft Heim und sonst vielen Nickeligkeiten und Unterbrechungen erlebt.Gast hatte über eine halbe Stunde Zeit beim Stand von 2-2 ein Tor zu schiessen und hat das nicht geschafft.Angebracht wären hier sicher 4 oder mehr Minuten Nachspielzeit gewesen,aber der SR hat dann pünktlich nach 90 Minuten abgepfiffen und gut war,bevor noch irgendeine Sch.... passiert.Wenn Gast es nicht schafft gegen 9 Mann in mehr als 30 Minuten kein Tor zu schiessen,selbst Schuld.Gast hat sich dann zwar ein bisschen aufgeregt,aber was soll's,hat sich dann schnell wieder gelegt.

  • Warum soll ich eine 2-3 minütige Verletzungsunterbrechung nachspielen, wenn es 5:0 steht und kein Spieler das will?

    Warum soll ich Stutzenbänder entfernen lassen, wenn kein Spieler das will? Warum soll ich in der 90. Min einen FAD wegen Handspiel auf der Torlinie geben, wenn der Strafstoß doch verwandelt wurde?


    Nee Leute- was die SR hier tun (eigenmächtig verlorene Zeit einfach ignorieren), ist sich auf die sichere Seite zu bringen. Mit dem Regeltext hat das nichts zu tun.

  • Sorry, was ich hier höre - beim Stand von 2-2 oder 3-3 wird Zeit nicht nachgespielt, weil "eine Mannschaft in 30 Minuten keine Tore gemacht hat?" oder "Weil die Mannschaft sich sooooo tapfer rangekämpft hat ?!" Wer so was macht sollte meiner Meinung nach gehörig den Kopf gewaschen bekommen, ist das euer Verständnis einer unparteiischen Spielleitung?! Die verlorene Zeit HAT nachgespielt zu werden wenn es um etwas geht, alles andere ist Müll! Wenns drunter und drüber geht dann muss man sich halt dem stellen oder E-Jugend pfeifen.


    Wenn es 93. Minuten gehen sollte und ich in der 90. abpfeife, warum pfeife ich dann auch nicht in der 87. ab wenn es 90. gehen sollte? Ist ja meine Tatsachenentscheidung wann die Spielzeit abgelaufen ist :whistling:


    Unabhängig davon: Wenn das Spiel bereits entschieden ist kann man meiner Meinung nach in der 90. abpfeifen, das hat sich so eingebürgert und ist auch okay wenn alle nicht mehr weiterspielen wollen - wenn aber um etwas gespielt wird werden die Regeln umgesetzt, Ende.


    PS: Wenn ihr einen Ruf als 90-Minuten-Abpfeifer kriegt dann werden Mannschaften bei euch gnadenlos Zeitspiel betreiben - meine Truppe macht das auch bei gewissen SR, bei anderen sparen wir uns das. Ratet mal welche von denen wir eher als "gute SR" bezeichnen...

  • Nee Leute- was die SR hier tun (eigenmächtig verlorene Zeit einfach ignorieren), ist sich auf die sichere Seite zu bringen. Mit dem Regeltext hat das nichts zu tun.

    Überpünktlich abpfeifen bei klaren Spielständen kann man aber auch als "Clever pfeifen" einordnen.Wo ist denn da das Problem wenn man sich als SR auf die "sichere Seite" bringt und eventuellen Ärger mit dem Schlusspfiff einfach vorbeugt.Kein Mensch will Nachspielzeit,warum soll ich da nicht nach 90 Minuten abpfeifen.Regel hin oder her.Am Ende ist es dem SR überlassen,ob und wie lange er nachspielen lässt.
    Manchmal hab ich hier den Eindruck,als ob es einige SR gibt,die unnützen Ärger "geniessen" würden.

  • Zitat

    Auch das habe ich schon gemacht - Mannschaft liegt 3:0 hinten, kämpft sich trotz Unterzahl und diverser Unterbrechungen (langsame Auswechslungen und Verletzungen des Gegners) auf 3:3 ran und dann startet der Gegner genau nach 90 Minuten einen Konter in Überzahl. Eigentlich verlorene Zeit, die ich aber glücklicherweise noch nicht angezeigt hatte ...


    Herzlichen Glückwunsch, dass Du als Lehrwart hier einen absichtlich begangenen und möglicherweise spielentscheidenden Regelverstoß so stolz erzählst...

  • Nummer4 bringts auf den Punkt. Bei überdeutlichen Spielständen pünktlich abpfeifen ok, macht durchaus Sinn und ist auch ok. Aber grundsätzlich gibt es keine regeltechnische Grundlage in der begründet wird, dass ein Schiedsrichter verloren gegangene Spielzeit NICHT nachzuspielen hat. Der Regeltext ist glasklar formuliert. Es ist wie BRiT schreibt: Die Tapes stören keine Socke, doch laut Regeln sind sie eben zu entfernen. Punkt und Aus, weils eben eine klare Regelformulierung ist. Genau wie mit der Nachspielzeit, die man sicherlich dahingehend biegen kann, dass man bei deutlichen Spielständen pünktlich abpfeifen kann.
    Aber wenn es 3:2 steht oder 1:0, 2:2 oder wie auch immer, dann liegt nunmal verloren gegangene Spielzeit vor und wenn es nur 2 Minuten sind, scheiss egal, die gibts drauf. Und wenn was in der Nachspielzeit passiert, dann passierts. Ist ein einzukalkulierendes Risiko, welches wir verpflichtet sind einzugehen.

  • Leute, hier tun sich zwei Lager auf. Die "Überpunktlichen" und die "Überkorrekten". Nur was ist richtig? Das kann man so nicht so einfach sagen.
    Ich denke, hier ist ein Weg der Mitte das Beste. Z.B. warum sollte ich Nachspielzeit spielen lassen, wenn die Spieler beide sich mit dem Spielstand abgefunden haben. Andererseits kann ich mir aber auch kein Spiel "früher" abpfeiffen, nur weil es mir besser passt. Da sollte man kolant sein.

  • Genau die Diskussion ist entstanden, die ich erwartet habe. Im Endeffekt werden wir hier nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Denn auf der einen Seite sind die Kameraden, die sich eng an den Regeltext klammern und nicht davon abweichen werden und auf der anderen Seite die "Praktiker". Wahrscheinlich sind diese Kameraden auch etwas erfahrener (These ohne wissenschaftlichen Beleg :cool: ) und haben somit schon vieles erlebt. Wichtig ist, dass man nicht vom Thema Nachspielzeit abrückt und diese untschiedliche Vorgehensweise bei der Regelauslegung auf z.B. Handspiel zur Torverhinderung projiziert.


    Ich bin mit Leibe kein SR, der Ärger aus dem Weg geht und der sich bereits auch in schwierigen Spielen mit Ausschreitungen, Polizeieinsätzen, Spielunterbrechungen, hohem Zuschaueraufkommen und großem medialen Interesse immer durchgesetzt hat. Trotz vieler spektakulärer Spiele findet man beim "google'n" meines Namens nicht wirklich was negatives über mich (Wenn man das mal als Benckmark angeben kann). Und auf Grundlage meiner Erfahrung kann ich euch sagen, dass die Anwendung der Nachspielzeit sehr wohl überlegt sein sollte. Wer stumpf nach den Regeln dies entscheidet, wird damit sicherlich das ein oder andere Mal auf die Nase fliegen.

  • Wer stumpf nach den Regeln dies entscheidet, wird damit sicherlich das ein oder andere Mal auf die Nase fliegen.


    Der Eindruck soll, zumindest von meiner Seite, keinesfalls entstehen. Sicherlich ist hier nach Maß des Einzelfalles zu entscheiden. Aber einige Postings hier deuten daraufhin, dass Kollegen Spiele bei knappen Spielständen eben ohne Nachspielzeit abpfeifen. Und das finde ich ist regeltechnisch nicht zu begründen.


    Ansonsten stimme ich dir zu, dass wir uns hier die kommenden 5 Seiten im Kreis drehen werden und zu keinem gemeinsamen Konsens finden werden. Denke, so wie Matze es nennt, "Überpünktlich" und "Überkorrekt" kann beides negativ enden. Man muss seinen persönlichen Mittelweg finden, der keinem zum Nachteil wird und das Regeltechnische abdeckt :)

  • Zitat

    Trotz vieler spektakulärer Spiele findet man beim "google'n" meines Namens nicht wirklich was negatives über mich


    ... nur die schlechten Nährwerte ... :totlach:


    Man merkt doch bereits während der regulären Spielzeit, ob beide Mannschaften dem Schlusspfiff herbeisehnen oder nicht.
    Wenn in den Betonligen nach 85 minuten von beiden Seiten im Minutentakt die Anfragen kommen
    " Schiri, wann pfeifst du endlich ab ", dann werde ich die Spielzeit nicht noch künstlich in die Länge ziehen, wenn der Drops bereits gelutscht ist.


    Anders sieht es bei brisanten Spielständen zu Ende der regulären Spielzeit aus:
    Hier muss bei der Festlegung der Nachspielzeit die bereits mehrfach genannten Aspekte
    ( Verletzungspause / Torjubel / Auswechslungen etc. ) in Betracht gezogen werden.


    Dabei sollte die vergeudete Zeit konsequent nachgespielt werden,
    doch wer sich dort ( in dieser Zeit ) zulange in Gefahr begibt,
    kommt meistens darin um. ( siehe Erfahrungsbericht von big-mac )

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Ich verstehe nicht warum das "früher abpfeifen" als Zeichen von Erfahrung dargestellt wird. Klar, je kürzer das Spiel dauert desto weniger wahrscheinlich sind Probleme und unnötig ein Spiel in die Länge ziehen möchte niemand. Aber egal ob alle 22 Leute den Schlusspfiff haben möchten, wenn das Spielergebnis noch umkämpft ist wird regelgerecht weitergespielt, wenn man die Regeln bisschen beugt wo es keinen stört ist es eine Sache, wo man es tut wo es einen direkten Einfluss auf das Ergebnis haben kann ists ne ganz andere. Dann kann man genauso "erfahren" notwendige Karten stecken lassen etc., aber wenn das jemand tut wird er hier zurecht fertiggemacht.

  • Das Weglassen von Nachspielzeit könnte bei uns sogar über den Landesmeistertitel entscheiden, exemplarisches Zitat aus unserer heutigen Tagespresse: "...reichte es aufgrund der Tordifferenz nicht zum Weiterkommen."
    Vor diesem Hintergrund werde ich nach wie vor auch bei klaren Spielständen ggf. nachspielen lassen.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ein Teil der Lösung liegt darin, Zeitschinden schon im Spiel zu unterbinden. Ermahnung, Verwarnung- fertig. Das zieht man 2 Mal durch und dann sollte man diese Baustelle geschlossen haben. So muss man auch nur wenig vergeudete Zeit nachspielen lassen.


    Der zweite Teil der Lösung liegt darin, dass man ja tatsächlich bei einigen Spielen (z.B. K.-O. - Spiele mit eindeutigem Spielergebnis, letzes Spiel einer Saison bei 30°C im Schatten) die Nachspielzeit trotz mehrerer Spielerwechsel gegen Null konvergieren lässt. Aber wer angibt, trotz mehrerer Wechsel pünktlich abzupfeifen, der hält sich nun einmal nicht an die Regel.


    Vielleicht können wir so auf einen gemeinsamen Nenner kommen- das eine, wie es in der Regel steht und das andere, was man in der Praxis tut.


    Nur bei knappen und hektischen Spielen möglichst nicht/wenig nachspielen zu lassen, da in der Nachspielzeit erfahrungsgemäß außergewöhnlich viel Mist passiert und man als SR da nur alt aussehen kann, finde ich grenzwertig. Das mag clever und karrierefördernd sein; für mich hat es einen faden Nachgeschmack.

  • Wahrscheinlich sind diese Kameraden auch etwas erfahrener (These ohne wissenschaftlichen Beleg :cool: ) und haben somit schon vieles erlebt. Wichtig ist, dass man nicht vom Thema Nachspielzeit abrückt und diese untschiedliche Vorgehensweise bei der Regelauslegung auf z.B. Handspiel zur Torverhinderung projiziert.


    Ich bin gerade (ernsthaft) etwas verwirrt. Kannst du mir erklären, nach welchen Kriterien entschieden wird, dass man sich im einen Fall "an den Regeltext klammert", wenn man nach dem Regelbuch pfeift, und im anderen Fall "der unkollegiale SR von letzter Woche ist", wenn man gerade das nicht tut? Welche Regeln soll ich denn jetzt beachten und welche nicht? :confused:


    Im Kreisligabereich fragen mich die Spieler beider Mannschaften z.B. bei Spielständen von 7:1 oder so und Schietwetter schon ab der 75.Minute, wann denn das Spiel endlich vorbei ist. Bin ich dann auch "erfahren", wenn ich bei aufkommender Hektik nach 80 Minuten abpfeife?

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ist schon geil wie hier immer gleich auf Personen rumgehackt wird, wenn sie eine andere Meinung vertreten, die evtl. nicht
    1 : 1 mit dem Regeltext übereinstimmen. Ich behaupte, dasss 80% der SR das genauso machen wie Big-Mac.


    Big-Mac hat mit keiner Silbe geschrieben, dass er die Nachspielzeit generell weglässt, sondern nur, dass er sich hier auch mal taktisch verhält.
    Da er es in Spielklassen geschafft hat, von denen Andere hier nur träumen können, kann sein Weg ja auch so falsch nicht sein.


    Letztlich soll es jeder machen wie er will. Es ist wie bei allen Sachen. Die einen sind weich und machen es so, dass es nie ärger gibt.
    Die anderen spielen halt gerne den harten Bill und ziehen alles bis zum Letzten durch und der letzte Teil versucht ein vernünftiges Mittelmaß zu finden.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Im Kreisligabereich fragen mich die Spieler beider Mannschaften z.B. bei Spielständen von 7:1 oder so und Schietwetter schon ab der 75.Minute, wann denn das Spiel endlich vorbei ist. Bin ich dann auch "erfahren", wenn ich bei aufkommender Hektik nach 80 Minuten abpfeife?

    Nein, aber nach 90+0 Min und nicht nach 90+3 Min, auch wenn 4x gewechselt wurde und das Spiel 2 Minuten unterbrochen war, weil dem armen übergewichtigen Innenverteidiger nach 58.Minuten der erste Wadenkrampf aus dem Unterschenkel gedrückt werden mußte. Das ist doch die Quintessenz des Threads.

  • ich habe mal bei einer Beobachtung Punktabzug bekommen, da ich bei einem Spielstand von 5-1 keine 1-2 Minuten draufgegeben habe. Bei klaren Spielständen ist bei mir nach 90 minuten schluss. Bei engen Spielständen ist bei mir der bisherige Verlauf des Spiels maßgebend. Aber mehr als 2 gibts wirklich nur in Außnahmefällen... Hatte bei einem Spiel folgenden Fall. Aufgrund von Wechseln, Zeitspiel und diverser Strafen die nur widerwillig angenommen wurden, entschied ich mich bei einem Spielstand von ich glaube 3-2, für 3 oder 4 Minuten Nachspielzeit. Es kam wie es kommen musste. 30 Sekunden vor Schluß Ecke für Gast. 20 Sekunden: erster Versuch wird geblockt.10 Sekunden wildes Gestocher und dann 3 Sekudnen vor Abpfiff der Ausgleich. Ich hatte vorher die Nachspielzeit angezeigt. Glücklicherweise stand der Mannschaftsführer von Heim bei der Torerzielung direkt neben mir und hörte so das piepen meiner Uhr. Dementsprechend gabs da auch keine Beschwerden seitens der Spieler, bis auf einen aber das ist eine Andere Geschichte...

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.