Spieler rollt Ball zu eigenem Torhüter....??

  • Hatte heute ein D- Jgd.- Hallenturnier zu leiten mit einem Kollegen der auch schon über 40 Jahre SR ist.


    In einem seiner Spiele geht der Ball ins Seitenaus und ein Spieler rollt den Ball zu seinem eigenen Torhüter zurück! Der träumte vermutlich schon von den zu erwartenden Weihnachtsgeschenke und der Ball geht unberührt ins eigene Tor. Der Kollege gab Eckball, was ihm heftige Kritik einbrachte....!!?


    Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich weiss es auch nicht, ob das richtig war?

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Das ist wahrscheinlich auch sehr landesspezifisch. Da zumindest in den Hallenregeln des FV Rheinland nichts Genaues dazu steht, würde ich das so handhaben, wie beim Feldfußball auch und auf Eckstoß entscheiden.

  • Der Kollege gab Eckball, was ihm heftige Kritik einbrachte....!!?

    Da sind die Trainer bestimmt wieder im Dreieck gesprungen.Hatte bei meinem D-Jugend Turnier heute auch wieder so einen Fall.
    Ich gebe Freistoss,weil der Torhüter den Ball zu lange in seinen Händen hielt und liess den Freistoss zu meiner Schande im Strafraum und nicht ausserhalb ausführen.Die Trainer der TW Mannschaft haben das gar nicht geschnallt.Die hatten mehr damit zu tun sich über meine Freistossentscheidung aufzuregen.
    Soviel zur Regelkenntnis von Trainern und meine eigene Regelsicherheit liess da auch sehr zu wünschen übrig.Aber gut,beim nächsten Mal mache ich's anders und Gott sei dank ist daraus auch kein Tor geworden.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier einen Landesspezifischen Unterschied gibt. In meinen Augen kann die Spielfortsetzung hier nur Eckstoß sein.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ich kann mich der Entscheidung nur anschließen - Eckstoß ist völlig richtig. Wäre dies in der gegnerischen Hälfte passiert und der Ball im gegnerischen Tor gelandet, hätte es Abstoß gegeben. Eindribbeln/Einschiessen/Einrollen ist das Äquivalent zum Einwurf.

  • Sehe das auch so, für mich persönlich kommt nur der Eckstoß in Frage - mir ist auch definitiv keine andere mögliche Auslegung bekannt.


    Nur interessehalber: welcher der Trainer hat sich denn aufgeregt? Die einen, weil sie ein vermeintliches Tor haben wollten oder die anderen, weil sie den Eckball gegen sich bekommen haben?

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Der Trainer und die Zuschauer, deren "Tor" nicht anerkannt wurde. Das Spiel endete 8:0 und es wäre der Ehrentreffer zum 6:1 gewesen. Ich habe auch noch mal sämtliche Regelanweisungen durchsucht, aber nichts gefunden. Bin aber auch der Meinung, dass diese Entscheidung "Ecke" richtig war, analog zum Spiel im Freien.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Wir könnten auch einmal den Versuch unternehmen, das regeltechnisch abzusichern - und siehe da, wir werden schnell feststellen, dass die Hallenregeln genau das beschreiben, was in der Halle anders gemacht werden soll. Die Unterschiede sind zwar sicher verbandsspezifisch, aber allen gemeinsam ist, dass sie grundlegende Dinge wie etwa die Torerzielung, Foulspiele etc. nicht gesondert regeln. Dies lässt nur den Schluss zu, wie er beispielsweise bei Jugendspielen ja auch gilt, dass, soweit die Hallenregeln nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmen, das übliche Regelwerk Anwendung findet. Daher ist es ganz eindeutig, dass analog zum "normalen" Fußball das Tor nicht zählt, sondern auf Eckstoß zu entscheiden ist.


    Im Übrigen kann man gerade Trainer mit dem "Foul"-Argument schnell zur Vernunft bringen, denn das ist in den Hallenregeln nicht explizit erwähnt - also gäbe es kein Foulspiel, wenn die "Draußen"-Regeln nicht anwendbar wären.

  • Das hatte ich vor 2 Wochen...
    Habe ebenfalls auf Eckball entschieden und das war eine der wenigen Entscheidungen bei denen der Trainer mal nicht geschimpft hatte.

  • das war eine der wenigen Entscheidungen bei denen der Trainer mal nicht geschimpft hatte.

    Bei uns wurden gestern alle Trainer und SR vor dem Turnier noch einmal zusammengerufen.Da teilte der zuständige Spielleiter noch mal die neuen Regeln mit und ermahnte die Trainer,die Entscheidungen der SR zu akzeptieren,egal was entschieden wird,was diese auch ausser meiner oben beschriebenen Szene vorbildlich taten.Mal sehen ob es heute bei der C-Jugend auch so gut abläuft.Zu wünschen wäre es.

  • Daran ist bei uns nicht zu denken...
    Die Trainer- obwohl ich sie garnicht so nennen möchte, eher Übungsleiter- benehmen sich so wie sie wollen. Da sagt keine Tunierleitung oder sonst wer was. Wir als SR müssen uns dann mit denen rumärgern...
    Aber wir weichen gerade vom Thema ab ;D

  • Zum (unsäglichen) Thema Eindribbeln hab ich da auch noch mal eine Frage. Und zwar kann aus dem Eindribbeln analog zum Einrollen / Einschießen nicht direkt ein Tor erzielt werden. Was bedeutet in diesem Zusammenhang aber "direkt"? Ist das zu verstehen wie die neue SR-Ball-Regelung - das heißt, ab dem zweiten Kontakt ist eine (Eigen-) Torerzielung möglich? So würde ich das zumindest interpretieren. Oder ist der Ball solange "gesperrt", bis ein anderer Spieler den Ball berührt hat?

  • Das ist korrekt.
    Sprich sobald der Spieler den Ball 2 mal berührt hat kann er ein (Eigen)Tor schiessen. Allerdings muss es in der eigenen hälfte sein.
    Sprich: Wenn er einfach schiesst und der Ball geht ins Tor: Eckstoß.
    Wenn er aber 2,3 mal dribbelt und dann schiesst: Eigentor

  • zettelbox und MaxGF
    Als SR im FSA liegt Ihr falsch: Der eindribbelnde Spieler kann weder aus noch nach dem Eindribbeln ein (Eigen-)Tor erzielen, egal wie oft er den Ball berührt. Er darf den Ball auch bei mehreren Ballkontakten jeweils nur bis Kniehöhe spielen.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

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  • oh danke für den Hinweis...
    das wäre bei mir in die Hose gegangen...

  • Auch in Bayern gibt es da einen Eckstoß, jeder kennt das Prinzip: aus einem Vorteil darf kein Nachteil werden.
    Ich hatte den Fall in einer E-Jugend, da träumte auch der Torhüter, hat den Ball aber noch mit dem Handschuh erwischt, der ging trotzdem ins Tor. Da hat sich nur der Torhüter über seine Schusseligkeit aufgeregt.