SSD Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg 08.12.2012

  • Hallo allerseits,


    mich wundert es, dass es darüber überhaupt keine Diskussionen gibt - wohl auch, weil die Szene so offensichtlich falsch entschieden war. Aber wie wahrscheinlich alle mitbekommen haben, entschied Wolfgang Stark vergangenen Samstag fälschlicherweise auf Handspiel und somit Vereitelung einer klaren Torchance gegen den Spieler Marcel Schmelzer. Er hat den Fehler direkt nach dem Spiel eingeräumt, woraufhin der DFB nur wenige Stunden später die Einstellung des Verfahrens beantragt hat.


    Frage 1: Auch in der Vergangenheit gab es zuweilen Fehlentscheidungen in Verbindung mit Platzverweisen, die von den TV-Bildern aufgedeckt wurden. In diesem Fall hat Stark seinen Fehler löblicherweise sofort zugegeben, aber ich persönlich kann mich nicht erinnern, wann der DFB zuletzt nach einer roten Karte keine Sperre verhängt hat - wie seht ihr das? (nicht nur moralisch im Sinne des Fair Play, sondern auch regeltechnisch!)


    Punkt 2: Der Artikel wurde zwar mittlerweile wieder von der Homepage genommen, aber ein Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit von Borussia Dortmund hat über Wolfgang Stark einen netten, kleinen Artikel geschrieben... das Netz vergisst dankbarerweise nichts: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:WBiYwQfnuUwJ:www.bvb.de/%3F%2587%25ECZ%251B%25E7%25F4%259C%255Dn%25E5%2580%2599+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de
    Das war übrigens derselbe Mitarbeiter, der 2011 aufgrund seiner Äußerungen im BVB-Netradio vom DFB bestraft wurde... siehe hier


    Wohlgemerkt: Es geht mir hier nicht um den BVB als Verein, der mit der sofortigen Entfernung des Artikels natürlich völlig richtig gehandelt hat. Es geht mir viel eher darum, auf welchem Niveau sich die Berichterstattung mittlerweile zum Teil bewegt und wie man es zulassen kann, dass solche Leute weiterhin ihren geistigen Müll in die Welt feuern dürfen - gerade nach den jüngsten Ereignissen im Schiedsrichterwesen...

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

    3 Mal editiert, zuletzt von benny_lu ()

  • Die Vorkommnisse in den Niederlanden interessieren doch in Wahrheit keine Sau. Niemand denkt an den Anderen. Es geht immer nur darum, den anderen nieder zu machen und den eigenen Vorteil zu suchen. Mich kotzt das Ganze momentan nur noch an. :kotz
    Aber es ist nicht nur im Fußball so, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Lebens.


    Starks Entscheidung war falsch. Er hat es eingesehen und zugegeben. Und weiter?
    Man könnte die Sache damit einfach gut sein lassen, aber es macht eben noch viel mehr Spaß auf den Anderen einzuprügeln.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Es wird darüber schon diskutiert.


    Meine Meinung zur Strafe: Regeltechnisch kann man es als Tatsachenentscheidung bestrafen, moralisch ist jede zusätzliche Strafe für einen unschuldigen Spieler eine Farce und in einem Rechtsstaat für mich eigentlich untragbar (nein, Fußballrecht hat nichts mit Recht zu tun - trotzdem sollte das Fußballrecht einen Anschein von Recht versuchen zu bewahren. Ich sehe hier nicht eine Verpflichtung vom Staat oder vom DFB, aber das geht so sehr gegen mein Rechtsverständnis...)


    2: Ich kann den Artikel nicht lesen, aber Stark hat ins Klo gegriffen, ein bisschen wird sich der Fan darüber wohl noch zurecht aufregen dürfen. Je nach Wortlaut kanns natürlich auch zu viel gewesen sein, trotzdem muss Kritik erlaubt sein und das muss auch nicht unbedingt in einer netten Form geschehen. Aber wenns zu viel ist gibts Mittel und Wege um das Verhalten zu bestrafen, sehe da keinen Handlungsbedarf.

  • Habe den Link mal korrigiert... es ist nicht beleidigend, aber der Höhepunkt ist für mich die "Auswahl von Fehlentscheidungen" von Stark gegen den BVB, so etwas hat auf einer offiziellen Vereinsseite so gar nichts verloren...

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Darüber regst du dich auf?
    Das ist Fußball. Sorry, jeder Akteur auf dem Platz wird wegen schlechter Leistungen kritisiert - auch die Schiedsrichter. Und wenn da stehen würde wie schlecht ein Diego oder sonstwer immer gegen Dortmund war, was dann?
    Das gehört dazu und Leute die sich über so was aufregen müssen sich nicht wundern wenn sie dann bei den wirklich wichtigen Themen auch ignoriert werden.

  • Sorry, aber was manche "Kollegen" hier für eine Sch..... verzapfen, ist einfach nur zum :kotz !

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Ich denke der Artikel ist durchaus sachlich und ein Bundesliga-SR muss sich soetwas gefallen lassen. Er kann ja nicht abstreiten das er in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dem BVB kein glückliches Händchen hat.
    Der Artikel ist (bis auf die Auflistungen der Fehlentscheidungen gegen Dortmund) auch objektiv gehalten. Der Konsens des Artikels ist, dass das einzige korrekte Tor das 2:3 war. Ebenso wurde festgehalten, dass Dortmund die klar bessere Mannschaft war. Ich denke nicht das man dagegen objektiv argumentieren kann. Sicherlich, wie in dem Artikel geschrieben wurde ist das anführen des zu frühen hineinlaufens kleinkarriert und hätte mit Sicherheit bei einem anderen SR niemand moniert, aber da steckt eben noch der Frust von 2011 drin, wo er bei einem vergleichbaren Vergehen eben hat Wiederholen lassen und der Nachschuss nicht drin war (und uns damals Punkte gekostet hat).


    Und Pfeifekopp: Tut mir Leid, aber jeden Fehler in Zukunft mit den Vorkomnissen in den Niederladen zu Entschuldigen und zum Vergessen zu drängen. Sorry, aber das ist vollkommen daneben. Fussball ist ein Sport an dem sehr viele Emotionen hängen, an dem im Profibereich auch sehr viel Geld hängt. Da muss es sowohl im Amateurbereich als auch im Profibereich erlaubt sein nach dem Spiel über Entscheidungen zu diskutieren und auch mal festzustellen, dass ein SR den Tag besser im Bett geblieben wäre. Es hat wirklich Größe von Stark sich im Nachgang für den Fehler zu entschuldigen, aber mit einer Entschuldigung sind doch nicht gleich alle Diskussionen erstickt und die Berichterstattung über das Spiel beendet. Ich bin ganz ehrlich, ich hätte nach diesem Spiel unmittelbar danach (und wahrscheinlich bis Sonntag morgen) nicht so einen sachlichen Artikel verfassen können, und das als SR...
    In den Niederlanden sind da ganz andere Grenzen überschritten worden, an denen bei diesem Spiel (Gott sei dank) nicht einmal gekratzt wurde. Das die Vorkomnisse den Beteiligten im Kopf waren haben aber wohl die Reaktionen von Klopp während und der Spieler nach dem Spiel gezeigt: Wenn man nichts gutes sagen kann, sagt man lieber erstmal nichts.

  • Bei einem SR dieses Kalibers ist ein unberechtigter Feldverweis + unberechtigter Strafstoß einerseits überraschend, andererseits meinte ich bei den ersten TV-Bildern in Echtzeit auch ein Handspiel zu sehen, so dass mir der gleiche Fehler passiert wäre (soweit der SRA nicht korrigierend eingegriffen hätte).

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)


  • Und Pfeifekopp: Tut mir Leid, aber jeden Fehler in Zukunft mit den Vorkomnissen in den Niederladen zu Entschuldigen und zum Vergessen zu drängen. Sorry, aber das ist vollkommen daneben.



    Es geht nicht darum hier Fehler zu entschuldigen. Es geht um die Art und Weise, die in meinen Augen nicht hinnehmbar ist.
    Es werden Hetzjagden veranstaltet, die nicht akzeptabel sind.
    Fehler feststellen, Fehler anprangern. Aber ein wenig Rücksicht auf den Mensch sollte man doch noch nehmen.
    Wie gesagt, dass ist kein reines Fußballproblem. Schaut Euch doch mal die arme Krankenschwester in England an. Auch da ging es nur darum, einen Anderen auf mieseste Weise zu blamieren. Dieser Andere war dem nicht gewachsen und hat sich aus diesem Grund vermutlich das Leben genommen.
    Sorry Flitzpiepe, aber wo soll sich denn das noch alles hinbewegen?
    Hat man aus Rafati nicht gelernt? Aber in der Medienlandschaft hat man den Namen Rafati sicherlich schon vergessen. :flop:

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Thema Rafati: Rafati hat aus privaten Gründen versucht sich das Leben zu nehmen. Nach eigenen Aussagen hatte das nichts mit seinem Job als Schiedsrichter zu tun.


    Thema Krankenschwester: So tragisch wie der Fall ist, nach Presseberichten war die Dame die sich das Leben genommen hat garnicht diejenige, die die Informationen rausgegeben hat. Sie war lediglich diejenige die den Anruf auf die Station durchgestellt hat. Daraus jetzt ein Motiv für einen Selbstmord zu konstruieren...


    Die beiden Fälle zeigen doch eindeutig in was für einer Welt wir leben. Die persönlichen Schicksale der Menschen werden aufgebauscht und zu Themen in Zusammenhang gebracht, mit denen sie mittelbar nichts zu tun haben, alleine um Quote oder Auflage zu generieren.


    Wiegesagt: Ich sehe in diesem Artikel auch keine Hetzjagd. Es wird ihm nirgendwo unterstellt, dass er parteiisch wäre und absichtlich diese Entscheidungen gegen Dortmund getroffen hat. Es ist lediglich eine aneinanderreihung von Fakten, die durch entsprechende Passagen aus dem Kicker belegt wurden. Das nennt man Journalismus. Zudem wurde ja auch festgestellt, dass er Fehlentscheidungen in beide Richtungen getroffen hat. Sowas muss erlaubt sein. Wenn ein Spieler in einem Spiel 4 krasse Fehler verursacht und daraus 4 Tore fallen wird er mit Sicherheit die nächsten Tage in der Presse genauso durch den Kakao gezogen.

  • Die Unterstellung ist doch für jeden klar denkenden Menschen offensichtlich, wenn ich aus den letzten Jahren gezielt Fehlentscheidungen gegen den BVB zusammentrage und darüber hinaus auch ganz geschickt übergehe, dass der erste Dortmunder Treffer der ist, der von den anderen Treffern in jedem Fall irregulär war, auch wenn schwer zu erkennen. In den genannten Spielen gab es unter anderem gegen Hoffenheim auch eine klare bevorteilung des BVB, die sie in der letzten Minute zum Ausgleich führte, die entscheidung gegen den BVB war vertretbar, bei dem Spiel gegen Leverkusen war die Rote für Götze hart aber vertretbar und die Sperre für 2 Spiele bestätigt diese Einschätzung , Hummels hätte in dem Spiel aber Gelbrot sehen müssen, Dortmund wurde also eigentlich bevorteilt, hier wurde übrigens extra nicht der Kicker zitiert, denn der war da anderer Meinung.


    flitzpiepe, Rafati hat das in einer ersten Stellungnahme behauptet, vermutlich weil er sich nicht die möglichkeit wieder einzusteigen verbauen wollte in späteren Aussagen klang das aber deutlich anders:


    „Im persönlichen Empfinden von Herrn Rafati wurde vor allem ein
    wachsender Leistungsdruck für ihn als Schiedsrichter und der damit
    verbundene mediale Druck in Kombination mit der ständigen Angst, Fehler
    zu machen, zu einer immer größeren Belastung“, schrieb Menke.


    ...


    Fußball: Babak Rafati als Schiedsrichter zurückgetreten - weiter lesen
    auf FOCUS Online:
    http://www.focus.de/sport/mehr…kgetreten_aid_757693.html


    http://www.focus.de/sport/mehr…kgetreten_aid_757693.html

  • Die beiden Fälle zeigen doch eindeutig in was für einer Welt wir leben. Die persönlichen Schicksale der Menschen werden aufgebauscht und zu Themen in Zusammenhang gebracht, mit denen sie mittelbar nichts zu tun haben, alleine um Quote oder Auflage zu generieren.


    Und wer bauscht das so auf ? Die Journalisten, soviel zu ...das ist Journalismus...


    Und was, wenn die beiden Schicksale nun doch mit den Fakten zusammenhängen?
    Es sind auch nur Mutmaßungen, dass sie es nicht tun.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Der DFB nimmt Gott sei Dank auch die Schiedsrichter in Schutz. Lutz Wagner hat sich zu der Szene nun auch geäußert. (dpa)

  • Für dich war der 1. Dortmunder Treffer (max. 5cm Abseits) klar mehr irregulär als das 1:1 (vorher mind. 0,5m, wenn nicht sogar mehr) Abseits?
    Irregulär waren die ersten 4 Tore (das 2:2 war zumindest Diskussionswürdig. Viele pfeifen den nicht) alle! Und so steht es auch im Artikel!


    Zum Qualitätsjournalismus des Focus: Es gibt auch diverse Artikel wo sich eben dieser Anwalt dahingehend geäußert hat, dass es an der finanziellen Situation (Probleme an seiner Arbeitsstelle, zusammenhängend mit weniger Bundesligaspielen auf Grund schlechter Leistungen) hing. Das ist für mich gaubwürdiger als der vermeintliche Leistungsdruck. Zudem ist Leistungsdruck an sich nichts schlechtes, der mediale Druck dagegen schon.


    Wir haben uns doch alle ein Hobby ausgesucht, in dem wir im Rampenlicht stehen und im schlechtesten Fall 22 Spieler gegen uns haben. Solange sich die Berichterstattung an Fakten orientiert müssen wir das akzeptieren. Eine Beleidigung oder einen unsportlichen Artikel kann ich hier eben nicht erkennen. Das das ganze durch die Vereinsbrille gesehen werden sollte von einer Vereins-Homepage auch zu erwarten sein.


    Benny macht im ersten Post dieses Threads aber auch genau das was er kritisiert. Er bringt eine vermeintliche Verfehlung von Herrn Rupert im Zusammenhang mit einer alten Verfehlung um nach aussen zu suggerieren, dass der Autor immer nur gegen den SR hetzt. Das der gute Herr Rupert seid seiner Bestrafung den SR bestimmt 30x gelobt hat ist dann ja auch irrelevant.


    Wir sind alle Teil dieses Systems. Wer frei von Schuld ist wirft den ersten Stein. Ich denke aber nicht das einer von uns dazu berechtigt ist.

  • Für dich war der 1. Dortmunder Treffer (max. 5cm Abseits) klar mehr irregulär als das 1:1 (vorher mind. 0,5m, wenn nicht sogar mehr) Abseits?
    Irregulär waren die ersten 4 Tore (das 2:2 war zumindest Diskussionswürdig. Viele pfeifen den nicht) alle! Und so steht es auch im Artikel!

    Nein klarer als die anderen, das 1:1 war ja nun die Szene, es geht um den Elfmeter den man geben kann und das Abseits von Kjaer was man auf jedenfall als passiv werten kann. Nur das Tor von Reus ist klar ein Fehler, der aber natürlich sehr schwer zu erkennen ist.


    Zum Qualitätsjournalismus des Focus: Es gibt auch diverse Artikel wo sich eben dieser Anwalt dahingehend geäußert hat, dass es an der finanziellen Situation (Probleme an seiner Arbeitsstelle, zusammenhängend mit weniger Bundesligaspielen auf Grund schlechter Leistungen) hing. Das ist für mich gaubwürdiger als der vermeintliche Leistungsdruck. Zudem ist Leistungsdruck an sich nichts schlechtes, der mediale Druck dagegen schon.

    Nein die Aussagen haben sich grundsätzlich dahin entwickelt, dass der Leistungsdruck des Profisports, der eben auch durch die Medien forciert wurde der Hauptgrund war und es kam ja auch nicht zufällig direkt vor einem Spiel dazu.


    Wir haben uns doch alle ein Hobby ausgesucht, in dem wir im Rampenlicht stehen und im schlechtesten Fall 22 Spieler gegen uns haben. Solange sich die Berichterstattung an Fakten orientiert müssen wir das akzeptieren. Eine Beleidigung oder einen unsportlichen Artikel kann ich hier eben nicht erkennen. Das das ganze durch die Vereinsbrille gesehen werden sollte von einer Vereins-Homepage auch zu erwarten sein.

    Eine Vereinshomepage sollte man hier nicht mit Fanforen verwechseln und der Artikel wurde ja auch nicht zufällig wieder rausgenommen und es werden ja gezielt die gerade passenden Fakten verwendet, es wurden gerade bei den vorhergehenden Spielen nur die Fehlentscheidungen gewählt die Dortmund benachteiligten und es wurde auch bei umstrittenen Entscheidungen die man so treffen kann von Fehlern gesprochen, hier wird gezielt ein Schiedsrichter diskreditiert und gerade von Seiten eines Vereins ist das nicht akzeptabel, da diese die möglichkeit haben sich an die DFL zu wenden oder den Schiedsrichter abzulehnen, alles andere ist nur eine billige Frustbewältigung und Racheaktion.

    Benny macht im ersten Post dieses Threads aber auch genau das was er kritisiert. Er bringt eine vermeintliche Verfehlung von Herrn Rupert im Zusammenhang mit einer alten Verfehlung um nach aussen zu suggerieren, dass der Autor immer nur gegen den SR hetzt. Das der gute Herr Rupert seid seiner Bestrafung den SR bestimmt 30x gelobt hat ist dann ja auch irrelevant.

    Wir reden hier über Verfehlungen ganz anderer Qualitäten, wer sich so etwas leistet wie die beiden Dortmunder Kommentatoren damals, der ist einfach auf Bewährung, ich meine da waren in einem Netradio weltweit empfangbar persönliche Beleidigungen gegen Stark rausgehauen worden, aber zeig mir doch mal wann er Stark gelobt hat. Ich meine stellen wir uns mal vor Stark würde in einem Interview so über einen Dortmunder sprechen, der dürfte nie wieder ein Spiel pfeiffen.

  • Du bist, selbst nach der 20. Wiederholung, der Meinung das man den Strafstoß geben kann? Das Abseits unmittelbar vor dem Schuss (rechts aussen der Spieler der den Ball in die Mitte bringt) war für dich kein Abseits? Für mich hängen beide Situationen (zeitlicher Abstand unter 10 Sekunden) unmittelbar zusammen.


    Du meinst, dass es legitim ist die Verfehlungen eines Kommentators aus der Vergangenheit aufzulisten, aber nicht die Verfehlungen eines SR? Über die erste Bestrafung braucht man nicht reden, dafür ist er doch verurteilt worden, genauso wie Stark für die vorigen Spiele mit Sicherheit den passenden Bogen bekommen hat.


    Der Artikel ist mit Sicherheit unglücklich und wohl doch subjektiv (ich hatte auch nur die Entscheidungen gegen Dortmund im Kopf, für mich ist nach wie vor die rote für Götze auch unberechtigt), von daher muss ich meine erste Äußerung zurückziehen. Dennoch bin ich der Meinung das das eine Form des Journalismus ist, die man sich gefallen lassen muss.

  • Es ist immer interessant, dass von Außenstehenden der Hinweis auf den Menschen hinter dem Schiri, den doch bitte nicht zu harschen Kritiken, eine faire Behandlung etc. kommt. Von den betroffenen Schiedsrichtern hört man hingegen davon ziemlich wenig.


    Stark ist Schiedsrichter der Fußball-Bundesliga und agiert darüber hinaus auch international, weltweit. Dabei muss sich ein jeder Schiedsrichter mit jedem Aufstieg in eine höhere Spielklasse fragen, ob er das überhaupt will. Als SR in der Kreisklasse habe ich kurze Wege, verhältnismäßig geringen Zeitaufwand und kritische (falsche?) Entscheidungen sind schnell vergessen. In der Verbandsliga habe ich teilweise lange Anfahrtswege, viele Schulungen und Tests und meine Entscheidungen stehen ggf. schon in verschiedenen Regionalzeitungen zur Debatte. Als SR im Profifußball, in der höchsten deutschen Liga oder in der Champions League oder anderen internationalen Turnieren schauen Millionen, ggf. Milliarden (WM-Finale) Menschen zu. Wenn hier Fehlentscheidungen passieren, ist die Entrüstung der betroffenen Anhänger eben groß, das Medienecho anschließend ebenso. Das ist doch keine Überraschung.


    Warum ist Wolfgang Stark Schiedsrichter in diesen Sphären? Er hat es finanziell sicherlich nicht nötig (so viel springt dabei nämlich, gerade in Bezug zum Aufwand, nicht heraus), er wird nicht gezwungen, er wurde nicht in die Kaste der Schiedsrichter hineingeboren - er macht es also aus freien Stücken. Dabei macht er das als SR der Bundesliga nicht, weil sonst kein Bundesligaspieltag mehr stattfinden könnte (anders als in der Kreisklasse möglicherweise), sondern weil es sein Hobby, seine Passion ist. Es bleibt nur ein Schluss übrig: Ein Bundesliga-SR mag den Druck, den Nervenkitzel, die Spannung, die mit diesem riesigen Medienevent "Bundesligaspiel" einhergeht. DAS ist der Grund für die Ausübung dieser Aufgabe.


    Heißt: Ein jeder dieser SR weiß, dass eine Fehlentscheidung in dieser Deutlichkeit und mit diesen Konsequenzen ein solches Medienecho und eine solche Wand der Kritik hinter sich her zieht. Das ist sicherlich nicht schön, aber das ist es, was den Nervenkitzel eben auch ausmacht. Bleibt eine Fehlentscheidung diesen Grades folgenlos, wird sie totgeschwiegen - dann geht eben auch ganz viel vom Dasein des Bundesliga-SR verloren.


    Beleidigungen, Bedrohungen, gar körperliche Angriffe will niemand. Das scheint hier aber auch nicht zu passieren. Subjektive Berichte, in denen vielleicht Vergleiche zu früheren Spielen gezogen werden, von subjektiven Schreibern Stark womöglich Absicht unterstellt wird - das ist doch normal! Und dass sich die Bildzeitung originelle Begriffe für Herrn Stark einfallen lässt, ist doch ebenso selbstverständlich - damit muss jede Person des Zeitgeschehens, die auf irgendeine Weise polarisiert (sei es der Politiker, der ein umstrittenes Gesetz fordert; sei es die Pop-Diva, die oben ohne ein Konzert gibt oder sei es der Bundesliga-SR, der eine kapitale Fehlentscheidung trifft) nunmal leben. Fast alle dieser Personen des Zeitgeschehens stehen freiwillig da und genießen das Rampenlicht mit seinen Schattenseiten.


    In Anbetracht dessen wirkt diese Diskussion hier irgendwie ulkig. Die Berichte, seien sie objektiv, Stark schützend oder Stark kritisierend, werden noch ein bisschen weitergehen, aber in ein, zwei Wochen ist das Thema erledigt. Hinter den Kulissen wird Stark seine Fehlentscheidung rechtfertigen oder mit den entsprechenden Konsequenzen leben müssen, genau wie wir alle auch: Entweder, er bringt auch wieder gute Leistungen (davon bin ich persönlich überzeugt) oder irgendwann reicht es für die momentane Spielklasse nicht mehr. In der Bundesliga genauso wie in der Landesliga. Das ist das was für Stark zählt, und solange seine Privatsphäre, sein Lebensbereich und seine körperliche Unversehrtheit geschützt werden, ist doch alles in Ordnung. Und wenn Stark mit dieser Art von Kritik nicht länger leben möchte, vielleicht im Sinne seiner Familie, dann lässt er sich zur Winterpause in die Regionalliga einstufen. Wird er aber nicht tun, er will garantiert weiterhin in der Bundesliga aktiv bleiben. Nicht ohne Grund.


    Jetzt werden, na klar, Verbindungen zu den unfassbaren Vorfällen in den Niederlanden konstruiert - für mich ein unfassbares Unding. Wer hier Parallelen sieht (die massive, aber berechtigte und in großen Teilen objektive Kritik gegen das erbärmliche Schlagen und Treten gegen eine schutzlose Person), verschiebt die Probleme, wodurch die Lösung dieser Probleme (Gewalt gegen Schiedsrichter in mittleren und tiefen Spielklassen) erheblich erschwert wird. Kritik an Stark ist jetzt selbstverständlich, eine gewisse Verballhornung durch Bild und andere nicht ernstzunehmende Boulevardmedien ist der logische Schluss und tragbar, aber die Anwendung von Gewalt gegen Personen ist eine andere Dimension, ein ganz anderes Problem. Auflehnen gegen Schiedsrichter-Entscheidungen hat rein gar nichts mit dem Angreifen, Verletzen und Töten von Menschen zu tun, auch wenn der Anlass eine (falsche?) SR-Entscheidung gewesen sein mag.


    Ich fand den Artikel auf der BVB-Seite übrigens auch absolut neutral. Fehlentscheidungen, die Dortmund bevorteilten, wurden hier auch erwähnt - natürlich mit dem Hintergrund, Stark eine schwache Leistung zu testieren. Das ist doch normal. Dass soetwas auf der offiziellen Webseite des Vereins erscheint, schadet höchstens der Seriösität des Vereins (an der zweifle ich beim BVB allerdings sowieso), und deswegen wurde der Beitrag sicherlich auch schnell von der offiziellen Homepage entfernt. Der 11Freunde-Artikel ist fair, ohne Frage, aber er stellt sich doch recht deutlich auf Starks Seite - dass es hier eine Gegenposition gibt von Menschen, die sich über die Niederlage des BVB ärgern (ich nicht! :cool: ) ist doch auch klar. Bei alldem sollten wir das ganze nicht zu hoch hängen und in jedem Fall auf unpassende Vergleiche mit tätlichen Angriffen gegen SR der Amateurligen verzichten!


    So, das war dann mein verspätetes Wort zum Sonntag.