Niederländischer Schiedsrichterassistent nach Angriff klinisch tot

Bei uns wird es zumindest im Kreis Nordsaar keine Spiele geben da die SR streiken werden. Ich bin für eine Übernahme auf alle Kreise im Saarland. Das Problem wird wohl sein das dies keine Wirkung haben wird da aufgrund des Wetterberichtes (starker Schneefall) die Spiele wohl eh abgesagt werden.

Was hilft es, wenn Herr Niersbach einen offenen Brief schreibt, manche Verbände sich da anschließen, andere eine Schweigeminute einlegen, wieder andere streiken wollen und wieder andere eine Stadiondurchsage machen sollen, wo doch vermutlich fast überall Winterpause ist. Diese Aktionen verlaufen doch im nichts.
Wenn die Sportgerichte nicht endlich knallhart durchgreifen, sondern weiterhin solche Softurteile fällen, wird sich da auch nicht viel ändern.
Bis die Punktspiele wieder losgehen, ist doch alles vergessen.
Einen Streik kündige ich nicht groß an, sondern es kommt einfach kein SR! Wenn wie in Bayern, sich dann die Vereine auf einen SR einigen sollen, habe sie eben das Spiel verloren, wenn sie sich auf keinen geeigneten Sportkameraden einigen können. Anwesende neutrale SR werden bestraft, wenn sie so ein Spiel leiten, weil es vermutlich einige gibt, die da sofort einspringen würden.

Heute haben in den Niederlanden immerhin 12000 Menschen an einem Schweigemarsch für das Opfer, das Frau und 3 Söhne hinterlässt, teilgenommen.

Ich denke man sollte jeden dort anwesenden Erwachsenen auch wegen unterlassener Hilfeleistung anklagen, wenn sowas in den Niederlanden möglich ist.

Zitat von Besserwisser

Ich denke man sollte jeden dort anwesenden Erwachsenen auch wegen unterlassener Hilfeleistung anklagen

Schon mal was von "Selbstgefährdung" gehört?

Sicherlich ist dieser Vorfall schlimm und auch durch wirklich gar nichts auch nur ansatzweise zu entschuldigen, aber wenn eine Horde wildgewordener Tiere (nichts anderes sind die Täter für mich) gegen einen einzelnen Mann vorgehen, ehrt die Absicht zu helfen sicherlich den Einzelnen, aber würde er sich nur selbst in Gefahr bringen. Ich glaube nicht das wir uns ein Urteil über das Verhalten der anderen Zuschauer erlauben können. Wir waren selbst nicht dabei, daher können wir die Situation nicht beurteilen.

Der Brief von DFB-Vorsitzender hat unsere SR-Ausschuss an allen SR und SRinnen gemailt. Ich kann es nicht damit anfangen, was solls?

Es gibt traurig-skandalöse Neuigkeiten: Bericht

Wie bitte kann es passieren, dass Spieler ohne Pass bzw. ohne Vereinsmitglied zu sein am Spiel teilnehmen? Ich kenne die Usancen in den Niederlanden nicht, von daher kann ich nicht beurteilen, ob Schiedsrichter und Heimverein eine Mitschuld trifft. Ganz sicher ist aber, dass der Gastverein, aus dessen Mannschaft die Täter kamen, dies gewusst haben muss - als Trainer laufen mir doch keine Spieler in "meinen" Trikots auf, die keinen Pass haben bzw. nicht einmal Vereinsmitglied sind.

Es ist einfach unfassbar, was hier an das Tageslicht kommt. Ich behauptet einfach mal, dass das kein niederländisches Problem ist.
Wenn in Deutschland ein Verein Gegner, Schiedsrichter und Zuschauer bezüglich der Spielberechtigung und des Spielerpasses betrügen will, dann schafft er das auch. Das gilt natürlich nicht in den medienwirksamen Spielklassen.

Übrigens wird die im Dezember witterungsbedingte abgesagte Schweigeminute im FLV Westfalen am kommenden Sonntag in allen Spielklassen nachgeholt. Der Vorfall wurde hier "erfreulicherweise" nicht ganz vergessen.

Die Urteile sind gesprochen (2-6 Jahre Gefängnis), den Anträgen der Staatsanwaltschaft wurde stattgegeben. Das hilft den Angehörigen leider nur bedingt ...

…und ist leider erneut ein Armutszeugnis für den (Un-)Rechtsstaat …

Mal sehen, auf wen sie dann in zwei Jahren als nächstes losgehen...

Ich hätte ja nie damit gerechnet das es Länder gibt, in denen die Justiz noch laschere Urteile spricht als in Deutschland...

2 - 6 Jahre für ein Menschenleben - ganz schwaches Urteil.

Wobei ich davon ausgehe, dass die Urteile in Deutschland ähnlich ausgefallen wären. Da die typischen Mordmerkmale nach den bekannten Umständen wohl nicht vorlagen, bleibt nur der Totschlag - und der wird selbst bei Erwachsenen ohne jegliche mildernde Umstände mit mindestens 5 Jahren, aber nur in besonders schweren Fällen mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft. Allerdings kann ich nicht verhehlen, dass solche Urteile nicht wirklich befriedigen.

Sehr interessant fände ich aber, da jedes Urteil den Toten nicht wieder lebendig macht, ob die Hinterbliebenen wenigstens materiell hinreichend abgesichert sind?

Ich hab mich ehrlich gesagt darüber gewundert wie relativ "hart" die bestraft wurden.
Ich hätte eher mit Bewährungstrafen gerechnet.
Die es in DE vermutlich gegeben hätte zumindest für die jugendlichen.

Ihr kritisiert die Justiz genau in der Weise, die ihr so hasst, wenn andere uns als Schiedsrichter kritisieren. Unsachlich, emotional und dazu fehlerhaft.

Es ist schwierig hier eine Individualschuld zuzuordnen...außerdem kann man evtl. bei deutschem Recht eine Körperverletzung mit Todesfolge und keinen Totschlag in Betracht ziehen. Ist aber eh egal, da wir das den Urteilen zugrundeliegende holländische Recht nicht kennen.

Ich finde die Strafen aber auch nicht deutlich untertrieben, neben dem Bestrafungaspekt ist gerade bei Jugendlichen auch die Reintegrationsprognose wichtig - und die ist bei Jugendlichen in diesem Alter (für diese Umstände) relativ gut - dann muss man denen auch nicht amerikanische Strafen reindrücken.

So ein Urteil ist immer ein schwieriger Balanceakt zwischen Bestrafung, Abschreckung und Reintegration...

Und noch eine Sache: Ein oder 2 Jahre im Knast ist gefühlt lasch weil deutlich mehr möglich wäre, aber für die meisten von uns war die härteste Bestrafung eine Woche Hausarrest mit wenns hochkommt Fernsehverbot oder so was - ich finde selbst "nur" ein Jahr im Knast ist immer noch ein hartes Ding.

Ich stimme Nummer4 bis auf seinen letzten Absatz voll zu.

Mir erscheint das Urteil ziemlich angemessen und ausgewogen. Ein "Mehr Mehr Mehr!" zu brüllen halte ich wie Thorsten für unsachlich. Es wurde als Gruppe agiert, keinem Einzelnen ist wirklich die Schuld zuzuschreiben, es sind Jugendliche, 6 Jahre Freiheitsstrafe ist eine lange Strafe.

Ich finde, das kann man schon nachvollziehen. Andere Jugendstrafen erscheinen mir da wesentlich unangemessener.