Der Schiri - wirklich unendlich belastbar?

  • Ich schreibe gleich vorab: Es könnte sein, dass mir heute die Contenance fehlt, sachlich zu bleiben - aber mir platzt der Kragen und da muss jetzt mal was raus ...


    Vorab:
    Hier herrschen derzeit Temperaturen um den Gefrierpunkt und es ist von daher das reinste "Vergnügen", auf einen Platz zu gehen und ein Spiel zu pfeifen. Ich hatte gestern (Freitag) Abend das Vergnügen morgen wieder raus - und was liegt da heute früh in meiner Mailbox: Noch ein Spiel. Gestern war es schon D9, heute noch einmal. Nun sind das zwar nicht die Spiele, die ich liebe, aber ich bin Sportsmann und auch diese Jugenden brauchen einen Schiedsrichter - und ich bin mir nicht zu fein dazu. Also den ganzen Tagesplan, der ja auf "spielfrei" ausgerichtet war, umgeworfen, Tasche gepackt und ab zum Sportplatz.


    Dort geht es mit den Problemen los:
    Kunstrasen, aber gefroren und mehr als hart am Rand der Bespielbarkeit. Aber es läuft schon ein Spiel der E-Jugend, welches zwar von einem Vereinsschiedsrichter geleitet wird, der ist aber auch SR-Kollege. Mein Gefühl sagt mir zwar, dass es besser wäre, auf diesem extrem harten und rutschigen Feld nicht spielen zu lassen, was sich nachher auch bestätigen sollte, aber in Anbetracht des laufenden Spiels und der Aussicht, dass sich die Verhältnisse eher verbessern, schiebe ich den Gedanken beiseite, auch wenn alle Hühneraugen zugedrückt werden müssen.


    Natürlich kommen fast alle Spieler mit dem Platz nicht zurecht, wirklich sinnvoll ist nur flaches Passpiel, das kapieren aber die meisten Spieler die ganze Spielzeit nicht. Und natürlich gibt es jede Menge Ausrutscher (nur ich nicht :D ), meist vollkommen ohne Einwirkung des Gegners, manchmal aber auch mit und da ist es naturgemäß schwer zu unterscheiden, was nun gefoult und was gerutscht ist. Unglücklicherweise verwechseln beide Mannschaften zudem noch das Spiel, sie spielen nicht nur Fußball, sondern offensichtlich auch fangen. Leider kenne ich diese neue Regelvariante nicht, ergo werden alle schiebenden Hände im Rücken des Gegners etc. abgepfiffen - mir trägt das den Ruf ein kleinlich zu sein, bei der Emotionalität rund um den Platz lasse ich mich da aber auf keine Experimente ein. In der 12. Minute wird es mir bei einem Spieler von Gast zu dumm, den ich schon wiederholt ermahnt hatte und er bekommt eine Verwarnung - und wieder großes Hallo draußen von wegen lächerlich und Co. - nur zur Erinnerung: D-Jugend!


    In der 18. Minute dann das traurige Highlight des Tages:
    Im Strafraum von Heim fällt ein Spieler von Gast hin. Ich will ja gar nicht leugnen, dass es da einen engen Körperkontakt gab, aber dies war im Kampf um den Ball und ich vermag beim besten Willen keinen Regelverstoß zu erkennen, ergo erkenne ich auf Abstoß. Der Pöbel - und ja: ich benutze dieses Wort jetzt ganz bewusst, siehe Einleitung - von Gast tobt und sieht sich um einen Strafstoß betrogen, zumal Heim vor 2 Minuten das erste Tor des Spiels erzielt hat. Besonders hervor tut sich dabei der Vereins-SRA von Gast, den ich ermahne, Ruhe zu bewahren, was ihm aber offenkundig am Arsch vorbeigeht, so es denn sein Gehirn erreicht, dies war wohl ausgeschaltet oder zu Hause vergessen worden. Also tue ich ihm den Gefallen, entbinde ihn von seinem schweren Amt und schicke ihn hinter die Barriere - dafür nennt er mich u.a. Korinthenkacker. Ich weiß ja, dass ich blöd bin, schließlich werfe ich meinen Tagesplan um und pfeife das Spiel, dennoch muss ich mir von einem solchen Subjekt so etwas nicht sagen lassen. Konsequenz ist, dass ich den Ordnungsdienst herbeizitiere, um den Herrn freundlich aber bestimmt von der Anlage geleiten zu lassen. Nicht unterschlagen möchte ich, dass mich jener Herr nach dem Spiel auf dem Parkplatz als Lachnummer bezeichnete - ob er in den Spiegel gesehen hat?


    Das Spiel selber ist, umständehalber, eher mäßig, was aber die "Zuschauer" nicht davon abhält, sich mit Kommentaren wie "lächerlich" etc. bezüglich meiner Entscheidungen zu äußern; auch Machtausübung und andere Nettigkeiten sind zu hören. Ich ignoriere das freundlich aber bestimmt, auf diese Sorte Plebs habe ich echt keine Lust - Leute, wenn Euch kalt ist, dann kann ich das verstehen, ich finde es auch nicht gerade angenehm. Aber wenn Ihr Euch aufwärmen wollt, dann tut das nicht durch Blutdruck- und Pulssteigerung durch Beschimpfung des Schiedsrichters, vor allem, da wir ohnehin offenkundig unterschiedliche Regelwerke kennen; vielleicht solltet Ihr Eure Jungs bei einem Verein in der richtigen Sportart anmelden, für die die Regeln gelten, die Ihr zu kennen scheint. Es wäre außerdem ganz nett, wenn wenigstens Einige versuchen könnten sich vorzustellen, dass der Schiri wenigstens gelegentlich näher am Geschehen gewesen sein könnte - oder sind Eure Gehirne auch temporär eingefroren?


    Am Ende steht es 1:1 und es folgt der einzige Lichtblick des Tages: Ein Zuschauer von Heim bedankt sich bei mir und bescheinigt mir eine souveräne Leistung. Mich beruhigt das insoweit, da ich mich schon ernsthaft fragen wollte, ob das heute nicht mein Tag gewesen war, obgleich ich, von einigen Fehlern, die ich natürlich selbst schon bemerkt hatte, abgesehen, mit meiner Gesamtleistung nicht unzufrieden war.


    Eines muss ich jetzt aber unbedingt noch los werden:
    Wenn Ihr Schreihälse da draußen - von der pädagogischen Wirkung abgesehen, denn, zur Erinnerung, wir reden über D-Jugend - alles besser könnt, warum verdammt und zugenäht kriegt Ihr dann Eure Ärsche nicht hoch und meldet Euch zum nächsten Schiri-Lehrgang an? Das hätte den Vorteil, dass so unfähige Typen wie ich ausgemustert werden könnten oder wesentlich weniger Spiele bekämen - aber so weit reicht es dann doch nicht. Ganz nebenbei: Ein Gruß an Eure Vereine! Wenn die so Typen wie mich als Schiedsrichter melden, sind Eure Vorstände ja wohl unfähig - oder habt Ihr Koriphäen denen etwa einen Korb gegeben? Es ist schon merkwürdig, warum bei bestimmten Vereinen jede Woche so ein Schwachmat wie ich Schiedsrichter ist - aber es würde wohl Euer Weltbild zerstören, wenn ich laut denke, dass die Bezeichnung des Schwachmaten wohl ... eher zustünde.


    Verdammt und zugenäht: Die 10 Euro Spesen für so ein Spiel sind nicht einmal ansatzweise ein Schmerzensgeld, zumal ich wegen dieses netten Oberaffen noch einen Sonderbericht schreiben darf. Auch ich bin ein Mensch und habe Emotionen - und nicht zuletzt im Sinne des Sports unterdrücke ich die nach besten Kräften während des Spiels und auch danach. Aber was da heute veranstaltet wurde übersteigt das, was ich ertrage. Was hier geschrieben wurde, musste einfach mal raus - nicht zuletzt, um bei einem möglichen nächsten Zusammentreffen zumindest von meiner Seite nicht mehr die Faust in der Tasche zu haben und die Sache wieder neutral angehen zu können. Sollte wider Erwarten bei dem Einen oder Anderen das Gehirn mittlerweile wieder funktionieren, vielleicht erkennt sich da ja auch jemand wieder und denkt mal darüber nach.


    Ach ja: Die Strafe, die auf den Verein zukommen wird, hättet Ihr lieber in eine Weihnachtsfeier für die Kinder investiert.

  • Hatte heute auch ein D-Jgd Spiel geleitet, der Trainier hat leicht den Gegenspieler gestoßen, da der Gegenspieler den Ball "klaute"
    Da waren die Eltern emotional und schrie ihn an. Ich musste den Situation beruhigen, der Spieler ermahnte ich, sowie der Trainer.


    Dazwischen schrie der Eltern mich an, wo ich den Foulspiel nicht pfiff. Ich musste ihn nur "pscht" und meine Zeichen für Spiele zeigen, wo er sprachlos und einsam stand.


    Ehrlich, in D-Jgd macht mir keinen Spaß mehr.

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ricardo ()

  • Manfred, bei meinem letzten D-Jgd Spiel von letzter Woche war ich kurz davor, die Polizei rufen zu lassen. Von daher verstehe ich Dich vollkommen.


    Hallo? D-Jugend!!
    Solche "Zuschauer" gehören nicht auf den Platz sondern ganz woanders hin :)

  • Ich habe vor schon vor langer Zeit versucht, mich nicht mehr über Leute aufzuregen, die dumm sind. Meist gelingt mir dies auch und seitdem geht's mir viel besser!
    Also ich kann dich da absolut verstehen, Manfred, wie sich manche Zuschauer (meist ja Elternteile von Spielern) verhalten, ist nicht mehr feierlich. Oft genug merkt man ja als SR dann auch schon, wie es dem Nachwuchs peinlich ist, wenn Vati (oder noch schlimmer: Mutti) sich draußen zum Affen macht (oder die Erziehung trägt Früchte und die Lütten verhalten sich genauso).

  • D-Jugend-Spieler sind mit wenigen Ausnahmen absolut fair, die Erwachsenen sorgen meistens für Stress in den Klassen. Bei den Trainern greife ich jetzt mit Ermahnungen und Rausschmissen da strenger durch, sollen sich die Kinder so was gar nicht erst als Vorbild nehmen.

  • Ich hatte glaube ich vor 2 Wochen ein D Junioren Landesliga Spiel.
    Der Trainer hat wärend dem Spiel den SR der Partie auf der anderen Seite des Feldes so dermassen vollgenölt, sodass ich ihn nach 2 Ermahnungen des Geländes verwies. Der SR konnte sich nicht wirklich bei ihm durchsetzen. Ist natürlich schon komisch wenn ich als 13 Jähriger dahin rennen muss und den runter schmeissen muss. :flop:

  • Manfred das hört sich, wie nach einer Kopie von meinem Spiel letztes Wochenende an...außer das es nicht so kalt war und es keinen Vereins-SRA gab.
    Am Anfang des Spiels gibt der "Dumme in schwarz" keinen Strafstoß und wird auf ähnliche Weise wie bei dir das ganze Spiel bloß gestellt/beleidigt.

    "Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt." Dieter Hildebrandt


    :blauweis: Hoffenheim :blauweis:

  • Warum geht es gerade bei vielen D-Junioren-Spielen so zu? Es sind wahrlich nicht die Spieler die Streß machen sondern die Eltern. Es ist genau die Altersklasse in der sich entscheidet ob ein Kind den Weg "nach oben" gehen kann oder nicht. Die Talentsucher sind unterwegs und schauen in den höheren D-Junioren-Ligen nach förderungswürdigen Spielern. Und da sind natürlich besonders die Väter daran interessiert dass ihr Filius nicht durch den Raster fällt. Also muss alles getan werden dass das eigene Kind besonders gut rauskommt. Und da muss halt dann der arme Schiedsrichter dran glauben, weil er halt permanent die Fouls gegen den Sprössling nicht pfeift und dafür aber Fouls des Kindes sieht die nicht mal ein Blinder sehen würde. Da lob ich mir halt die Plätze bei denen die Eltern so an die fünfzehn bis zwanzig Meter vom Spielfeldrand entfernt stehen müssen. Aber wo ist das schon der Fall? Ansatzpunkt wären also unvernünftige Eltern, aber die kann kein Schiedsrichter mehr erziehen. Hier sind die Vereine gefragt und die müssten über ihre Jugendleiter auf diese, meist immer die gleichen, Personen einwirken. Trotzdem sollten sich die Schiedsrichter nicht entmutigen lassen und konsequent auch Zuschauer die sich unsportlich verhalten vom Platz zu entfernen. Das mehrfach ausgeübt würde es den Verein Geld kosten und vielleicht zum Nachdenken veranlassen. Aber bitte liebe Sportrichter, richtig Geld und nicht 30 EUR oder so.

  • Kenne ich, das durfte ich vor ca. 1 Monat mir auch bei einem D-Jugend-Spiel anhören. Habe nur gesagt, dass es mir wurscht ist, was Fans oder Offizielle sagen. Wir haben ein Regelwerk und Spielbestimmungen, nach der wir uns zu richten haben. Und wenn dann auch noch wirklich einer nach dem Motto "Ach, die sind ja noch harmlos" pfeift und nicht durchgreift, tut er uns einen Bärendienst, besonders wenn diese Spieler später in der höheren Jungend unterwegs sind.

  • Ich möchte ganz bewusst den Fokus weg von der D-Jugend sondern hin zu den Emotionen lenken. Die Weisheit vom "Mund abputzen" beherrsche ich eigentlich ganz gut und auch im Spiel kann ich viel ignorieren - aber das gestrige Spiel zeigte mir meine Grenzen auf. Was macht Ihr, wenn Ihr merkt, dass Eure emotionale Grenze in Reichweite kommt? Eigentlich wären wir als Schiedsrichter verpflichtet, das Spiel in diesem Moment abzubrechen, aber jedes Sportgericht wird uns das um die Ohren hauen ...?!? :confused:

  • Ich finde es schlimm das so etwas schon lang kein Einzelfall mehr ist, es ist schlimm was da von außen kommt.
    Die Kinder wollen nur Fußball spielen, aber wenn dann Trainer oder Eltern ständig den Schiedsrichter anpflaumen,
    meckern die natürlich mit und schon hat man Unruhe im Spiel....
    Hatte letztens ein B-Jgd Spiel - es war schrecklich, die Trainer gingen aufeinander los,
    auf dem Platz wurde nur noch getreten - da habe ich Verständnis, das so viele Jung-SR aufhören.
    Auch ich habe nach solchen Spielen schon dran gedacht...
    Natürlich versucht man das Spiel abzuhaken, wenn man aber ständig kritisiert wird,
    beschäftigt mich das auch noch nach dem Spiel....Und ich persönlich sehe dann meine Leistung schlecht,
    obwohl ich vielleicht gar nicht schlecht war.
    Zurück zum Thema:
    Bei diesen Spielen würde ich auch am liebsten die Pfeife wegschmeißen und gehen,
    aber äußerlich versuch ich immer sachlich und ruhig zu bleiben.
    Ich beruhige mich dann immer langsam selber und versuche mich nur auf das Spiel zu konzentrieren,
    zum Glück klappt das meistens bei mir...

  • Mein Sohn hat heute zum ersten Mal D-Jugend gepfiffen, da die bei uns nur in der Landesliga mit SR besetzt wird. Erster gegen Letzter, Endstand 15:0, souveräne Spielleitung.
    Kommentar der Gästeeltern u.a.:
    Elternteil1: Der pfeift schon wie der Alte!
    Elternteil2: Nein, noch schlimmer!


    Da fragt man sich schon, warum man sich das auf schneebedecktem Platz bei gefühlten 0 Grad für 10€ antut.


    Zur Frage, was ich tue, wenn meine emotionale Grenze in Reichweite kommt: Ich schöpfe die Klaviatur des Regelwerks zu 100% aus.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Elternteil1: Der pfeift schon wie der Alte!
    Elternteil2: Nein, noch schlimmer!


    :D


    @ Manfred
    Wenn meine Grenze erreicht wird, mache ich Dienst nach Vorschrift und verweise im übrigen auf die von almiko angesprochene Klaviatur des Regelwerks. Auch bediene ich die Kundschaft dann prompt :)

  • Unser alter Schiedsrichter-Obmann hatte sich bereit erklärt, ein F-Jugendspiel zu leiten, Wohlgemerkt, ein Freundschaftsspiel.
    Entgegen der Regel hatte er es zunächst zugelassen, daß der Gäste-Trainer nebem dem Tor stand. Von Anfang an wurde unser Schiedsrichter von diesem Trainer vollgelabert, jede seiner Entscheidungen wurde von ihm kommentiert. Als der Trainer dann reinbrüllte "Schiri, pfeif mal endlich nach den Regeln!", hatte unser Schiedsrichter die Nase voll. Er ging zu dem Trainer und forderte ihn auf, vom Tor weg an die Seitenlinie zu gehen. "Wieso?", fragte dieser. "Weil Sie nicht neben dem Tor stehen dürfen!", antwortete der Schiedsrichter. "Aber das sind doch kleine Kinder!". "Na und? Sie wollen doch, daß ich gemäß den Regeln pfeife. Und die Regel sagt, daß niemand neben dem Tor stehen darf - also gehen Sie vom Tor weg oder das Spiel ist zu Ende!". Mit einem superdummen Gesicht trollte sich der Trainer vondannen, und unser Schiedsrichter zog penibel nach Regelwerk das Spiel durch.
    Es hilft nichts, genau das muß eben dann gemacht werden - konsequent die Regeln durchziehen und die Ohren auf Durchzug schalten. Die meisten Leute wollen (leider) nichts dazulernen und man wird sie nicht ändern können, Zeitverschwendung. Das, was sie brauchen, ist, daß man sie permanent mit den Grenzen konfrontiert. Zugegebenermaßen nervt und mürbt das auf die Dauer. Aber wie soll man mangelndem Respekt, mangelnder Toleranz und schlechtem Benehmen begegnen? Leider vor Ort nur durch repressive Maßnahmen. Denn wie objektiv gut oder wie schlecht du pfeifst, spielt fast keine Rolle.
    Wie ich gestern auf einer Lehrwartstagung hörte, wird das in Frankreich rigoros und brutal durchgezogen. Vor einem Jugendspiel wird das Spielfeld in großem Abstand mit Absperrband abgesperrt. Niemand, außer den Mannschaften und den Trainer darf dieses Sperrzone betreten. Selbst in Griechenland auf dem Dorf wird da peinlich darauf geachtet, wie ich es selbst im Urlaub beobachten konnte.

  • Du kann ja mal in Berlin das vorschlagen mal gucken was die vereine und der Berliner verband dazu sagt. Aber ich finde die idee einglich nicht schlecht

  • Ein SR-Kollege hat sich in einem Spiel der "Alt Herren" mal eine Zerrung genommen, als es nicht mehr zu ertragen war. Da im NFV das Spiel zu Ende gebracht werden muss, durfte dann einer der vorher rummaulenden Betreuer das Spiel weiterleiten. Mein Kumpel hat sich das Ganze mit einem leichten Grinsen von Draußen angeschaut. Nicht unbedingt nachahmenswert, aber originell. Wie schon von anderen geschrieben, manchmal hilft es dann nur noch mit dem Hammer drauf zu hauen, Regelwerk penibel auslegen.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Ich weiß ja, dass ich blöd bin, schließlich werfe ich meinen Tagesplan um und pfeife das Spiel, dennoch muss ich mir von einem solchen Subjekt so etwas nicht sagen lassen.

    Respekt vor Deinem Sportsgeist, lieber Manfred. Aber an mehreren Textstellen (unter anderem an der oben zitierten) steht für mich zwischen den Zeilen, dass auch Du die Winterpause gut gebrauchen kannst.


    Das soll jetzt nicht die Verfehlungen der "Experten" herunterspielen.

  • Ach BRiT, vor meinem gestrigen Spiel hätte ich Dir sicher vollumfänglich zugestimmt. Aber seit gestern ist mir klar, dass es vor allem die persönlichen und teilweise ehrverletzenden Angriffe und Kommentare waren, die mir so zugesetzt hatten - und diese stammen von einem uns beiden bekannten Verein. Im Übrigen hatte ich ja schon in der Einleitung ausdrücklich erwähnt, dass da einfach mal Dampf raus musste, meine Art, ab und an mit solchen Sachen umzugehen; das hatte übrigens keinen Einfluss auf meine Spielleitung.

  • Mein Sohn hat heute zum ersten Mal D-Jugend gepfiffen, da die bei uns nur in der Landesliga mit SR besetzt wird. Erster gegen Letzter, Endstand 15:0, souveräne Spielleitung.
    Kommentar der Gästeeltern u.a.:
    Elternteil1: Der pfeift schon wie der Alte!
    Elternteil2: Nein, noch schlimmer!


    Da fragt man sich schon, warum man sich das auf schneebedecktem Platz bei gefühlten 0 Grad für 10€ antut.


    Zur Frage, was ich tue, wenn meine emotionale Grenze in Reichweite kommt: Ich schöpfe die Klaviatur des Regelwerks zu 100% aus.

    Ich glaube nicht, dass Du Deinem Sohn auf Dauer einen Gefallen tust, wenn Du ihn zu allen Spielen begleitest. Irgendwie scheint Dir ja ein Ruf voraus zu eilen ^^


    Wir hatten so einen Fall bei uns im Kreis, die 14-jährige Tochter hat ein F-Jugend Spiel gepfiffen und bei jeder Entscheidung Blickkontakt mit dem Vater gesucht. Die Zuschauer haben das natürlich gemerkt und irgendwann kamen die Sprüche, er solle das Spiel doch gleich selbst pfeifen.


    Gib Deinem Sohn die Chance, seinen eigenen Stil zu entwickeln und versuche nicht, ihn zu einem Almiko2 zu machen.

  • mfs67227
    Du bist (zum Glück) auf einem ganz falschen Trip:
    1. Meinen Sohn habe ich nur von August bis November 2010 begleitet, denn bis zu seinem 14. Geburtstag brauchte er laut FSA-SR-Ordnung einen SR-Paten.
    Seitdem vermeide ich das ganz bewusst, d.h. meine Frau fährt ihn in 90% der Fälle und ich nur, wenn meine Frau verhindert ist. Hiervon war das o.g. Spiel wiederum eine Ausnahme, denn obwohl mein Sohn jetzt fast 3 Jahre SR ist, war es seine erste Kleinfeldansetzung mit dementsprechend anderen Regeln und da wollte ich weniger als Vater und mehr als SR-Ansetzer bei der Premiere mal sicherheitshalber zuschauen.
    2. Mein Sohn sucht nie den Blickkontakt zu mir, pfeift von Anfang an einen anderen, viel großzügigeren Stil, wahrscheinlich weil er trotz seines jungen Alters 4x länger als ich (8/2 Jahre) Spieler war, bevor er SR wurde. Insofern ist er nicht almiko2, sondern ein ganz anderer und sicher bereits jetzt besserer SR, als ich es je war und sein werde.
    3. Die Gastmannschaft hatte 1 Woche zuvor unter meiner Spielleitung 2:8 verloren, auch das darf man nicht außer acht lassen.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)