SSD Nordsjlland - Donezk

  • Eine hitzige Diskussion gibt es bei der Partie Nordsjlland gegen Donezk. Nach einem Schiedsrichterball schlägt Willian das Spielgerät nach vorne. Und was macht Luiz Adriano? Er nimmt das Leder an, sprintet alleine auf Pytanov zu und vollstreckt, obwohl er das eigentlich nicht sollte. Es kam zum 1:1. Ich finde das eine riesige Sauerei, da der Ball für Nordsjlland war und Donezk dadurch ausglich und dann später in Führung ging. Hier wurde eindeutig das Fair Play mit Füßen getreten. :guckst_du:

  • Eine Spieler von Donezk wollten Nordsjilland im Anschluss ja auch durchlassen und das Tor erzielen lassen, haben sich dann aber doch dagegen entschieden.

  • In der Betonliga hätte ich bei dieser Situation das Spiel unterbrochen, mit der Begründung, es sei mir eine Fliege ins Auge geflogen.

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Daniels Link funktioniert nicht mehr.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • [...] da der Ball für Nordsjlland war und Donezk dadurch ausglich [...]



    und genau das ist der springende Punkt. Beim SR Ball ist der Ball "für" niemanden. Jeder Spieler darf sich um den Ball bemühen.


    Wie oft habe ich am Feld schon gehört "Schiri, das ist unfair. Wir hatten den Ball". Fakt ist, ICH (der SR) gebe nicht vor wer den Ball bekommt oder was damit zukünftig geschieht.

  • Wir SR sind aber auch für Fair Play verantwortlich. Wenn ein SR beim SR-Ball eben jenen einem beliebigen Spieler vor die Füße wirft, braucht er sich nicht wundern, wenn ihm die Spieler anschließend "ins Gesicht springen".


    Den SR traf gestern aber keine "Schuld". Ändern können wir daran nichts, Spiel- oder persönliche Strafen fallen auch weg, es gilt hier lediglich darum, an das FairPlay der Spieler zu appelieren.


    Das war ne ganz bittere Nummer.

  • Diesen Fall hatte ich letzte Saison in der D-Junioren-Landesliga, es war kurz vor Spielende der Treffer zum 3:3-Endstand.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


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    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • So ein Schwachsinn - wenn so etwas verboten gehört dann gefälligst auf dem Feld, nicht nach dem Spiel wo es schon vollendete Tatsachen gibt. Einfach so was als gelbwürdige Unsportlichkeit auslegen und das wars.

  • Tja, ein wunderbares Beispiel für den Unterschied zwischen "unsportlich" und "unfair". Sowas darf niemals passieren. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Mittlerweile frage ich mich, warum Fussball noch ein Spiel genannt wird. Bei einem Spiel geht es um Spass und auch um Fairness. Aber scheinbar gibt es wohl keine Fairness mehr.

  • Diesen Fall hatte ich letzte Saison in der D-Junioren-Landesliga, es war kurz vor Spielende der Treffer zum 3:3-Endstand.


    So was könnte mir nicht passieren. Wenn eine Mannschaft eindeutig in Ballbesitz war, frage ich die andere Mannschaft vor dem SR-Ball, ob es o.k. ist, wenn erstere den Ball von mir wiederbekommen. In diesem Fall wäre also nur ein Spieler von Nordsjelland zum SR-Ball gekommen und Donezk hätte sich in Verteidigungsstellung begeben. Wenn die (in dem Fall Donezk) dann "Nein" sagen, dürfen sich dann beide um den SR-Ball bemühen. In dem Fall ist aber beiden Mannschaften klar, dass nüscht mit Fair Play ist und es sofort volle Pulle weitergeht.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Also bei mir einigt man sich in 95% aller Fälle auf "okay, wir schießen den Ball zu euch", ganz ohne meine Hilfe. Ich müsste ein riesiges Prozedere machen um dann den anderen Spieler zum Ball zu bitten, den der eigentlich fair rüberschießen wollte wegschicken und sich dann noch anhören müssen warum ich denen nicht vertraue fair zu sein.


    Nein, für mich ändert sich nichts - wenn Mannschaften asozial sein wollen dann ist es so, 99% sinds nicht und auch wenn das Spiel noch so hitzig ist, dieses ungeschriebene Gesetz wird eigentlich immer respektiert.

  • Moment mal: Wir als Schiedsrichter haben das Regelwerk umzusetzen - und das bietet in solchen Fällen leider keine legale Interventionsmöglichkeit (bis auf das Staubkorn im Auge oder irgendeinen sonstigen "Irrtum"). Wenn eine Mannschaft hier kein Fair play machen will, so haben wir keine Möglichkeit außer einer geballten Faust in der Tasche (und natürlich dem Umstand, dass wir alle Aktionen dieser Mannschaft für den Rest des Spiels sehr eng am Regelwerk messen).


    Wenn das Fair play bei den Spielern nicht klappt, so können wir das nicht herstellen; gleich ob nach einem SR-Ball, Verzicht auf einen Angriff wegen eines Verletzten und spielen des Balls ins Aus inclusive "Rückgabe" des Balles danach. Unbefriedigend, aber bestensfalls einen Eintrag im Spielbericht wert (und eigentlich nicht einmal das). Aber in mehr als 99 % der Fälle klappt das zum Glück ohne Zwischenfälle.

  • In meinem Fall gab es den SR-Ball an der Mittellinie und die Gastmannschaft wollte den Ball fair zur Heimmannschaft zurückschlagen, so dass der Ball im hohen Bogen in den Strafraum der Heimmannschaft flog, so weit so gut. Als sich aber auch nach einigen Gedenksekunden weder der Torwart noch ein Verteidiger zum aufspringenden Ball bewegte, erlief sich ein Stürmer den Ball und schoß das Ausgleichstor. Damit konnte ich im Vorhinein nun wirklich nicht rechnen. Als ich kurz danach abpfiff, hatte ich Bedenken, dass der Heimtrainer evtl. verbal auf mich oder die Gastmannschaft losgehen würde, aber der war nur auf seine eigenen Spieler sauer, die offensichtlich den Ball nicht haben wollten.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich werde bei einem SR-Ball sicher nicht eingreifen und mir wird auch keine Fliege ins Auge kommen.
    Faires Verhalten freut mich zwar, dafür zu sorgen fällt aber nicht in meinen Aufgaben- und Verantwortungsbereich.
    Ich halte es auch nicht für nötig, hier irgendwelche Regeln aufzustellen. Das müssen die Spieler schon alleine hinkriegen.
    Auch ein Verfahren der UEFA finde ich lächerlich: Was nicht verboten ist, kann auch nicht bestraft werden.
    Moralisch und unter dem Gesichtspunkt des freiwilligen (!) Fairplays ist das Verhalten Adrianos natürlich indiskutabel.

  • Was ist denn Fair Play noch wert, wenn es sowieso streng vorgegeben und durchreguliert ist?


    Nein, nein, ich stimme Linus hier voll zu. Der Antrieb muss schon von den Spielern selbst kommen. Der Wert von "gezwungenem" Fair Play (Shake Hands vor dem Spiel und was es alles gibt) geht doch wirklich gegen Null.

  • Luiz Adriano hat sich heute offiziell für sein Verhalten bei dem Tor entschuldigt und gesagt das es ihm unendlich Leid täte.
    Das hat er bestimmt aus freien Stücken getan und das schon 2 Tage nach dem Spiel.Einfach erbärmlich. Diese Entschuldigung :totlach: nimmt ihm doch kein Mensch mehr ab.

  • In der österreichischen Bundesliga hatten wir im Jahr 2000 einen ähnlichen Vorfall.


    Damals hat Christian Mayrleb einen Einwurf, welcher aus Fair-Play gründen eigentlich zum bregenzer Tormann geworfen wurde, abgefangen und ein Tor zur 2:1 führung für die Wiener Austria erziehlt. Das Spiel endede 4:1 für die Austria und wurde aber zur Neuaustragung angesetzt! Das erneute Spiel gewannen die Bregenzer dann mit 2:1.