Zu wenig Unterstützung durch eigenen Verein

  • Hallo zusammen,


    ein guter Freund von mir beklagt sich über zu wenig Unterstützung durch seinen Verein. Sein Verein hat ihm versichert, dass er ihn so gut es geht unterstützen will, wenn irgendetwas nicht in Ordnung sein soll. Inklusive Ausrüstung etc.


    Nun fehlt aber die Kommunikation zwischen ihm und seinem Verein, sodass er nicht wirklich Lust mehr hat für seinen Verein als Schiedsrichter aktiv zu sein.
    Ich hab ihm zwar schon gesagt, dass es als Schiedsrichter im Grunde egal ist, in welchem Verein er als Schiedsrichter unterwegs ist, jedoch will er nicht auf mich hören.


    Er überlegt seinen Verein zu wechseln, aber das ist bei uns im Kreis nur bis zum 30.6 möglich.
    Ich wüsste jetzt nicht, was ich ihm noch sagen könnte, außer dass es als SR im Grunde egal ist, in welchem Verein er ist.


    Was für Ratschläge habt ihr da?

  • Rede mit der SR-Obmann, anstatt weglaufen.
    Dein SR-Kollege soll mit der Verein sprechen, was ihm es nicht gut gefällt.
    Weglaufen und andere Verein eintreten? So sind sie im Kindergarten, also die Feedback, Kritik, Kommunikation ist im Alltag sehr wichtig!


    Dein Kollege soll mit der SR-Obmann des Vereines sprechen, wenn es nicht besser wird, dann kann er zu andere Verein wechseln.

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Na ja, ganz egal ist es nicht - immerhin wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Spiele mit Beteiligung von Mannschaften "seines" Vereins bekommen ... :whistling:


    Es liegt - leider - in der Natur der Sache, dass ein Schiedsrichter beim eigenen Verein meist kein gar zu hohes Ansehen genießt, schließlich ist er umständehalber auch nur selten da, wenn im Verein "was los ist" äh gespielt wird. Aber gerade deshalb sollte ein fairer Umgang selbstverständlich sein, ich möchte von meinem Verein nichts, was nicht vereinbart war, aber ich möchte mich auch nicht wie das fünfte Rad am Wagen sprich unwillkommen und unwohl fühlen. Übertragen auf Deinen Freund heißt das doch eindeutig, dass er sich unwohl fühlt - und im "normalen" Leben trenne ich mich von Geschäftspartnern, deren Methoden mir nicht behagen, kaufe nicht mehr in Läden ein, wenn es dort nicht mehr "stimmt" und lasse Freundschaften auslaufen, wenn die gemeinsame Basis nicht mehr stimmt. Warum also sollte ich als SR anders handeln?

  • Mir sind von meinem Verein auch Versprechungen gemacht worden, die bis heute nicht eingehalten wurden. Die tollsten Ausreden seitens der Vereinsführung werden mir präsentiert, von "Kosten für das Jugendspielfeld" bis hin zu "klammer Kasse" war alles dabei.


    Da mach ich nichts mehr groß mit Kommunikation, das ist nun vorbei. Ich wechsel jetzt den Verein ohne letztes klärendes Gespräch, wodurch mein Noch-Verein dann ein kostspieliges Untersoll an SR´n besitzen wird.


    Die können mich mal sonstwo...

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Es ist eben nicht egal, für welchen Verein man pfeift, gerade das zeigt doch das Beispiel Deines guten Freundes. Beim Umgang mit den eigenen SR gibt es enorme Unterschiede zwischen den Vereinen. Diese liegen zum einen im finanziellen Bereich, was aber bei uns relativ wenige SR zu einem Wechsel veranlasst. Für die meisten SR ist das persönliche Verhältnis zu den übrigen Vereinsmitgliedern bzw. zu den Entscheidungsträgern des Vereins entscheidend. Sowohl ich selbst als auch mein Sohn haben bisher jeweils 1x den Verein gewechselt. Bei mir war der Auslöser, dass ich als SR einen Juniorenspiels des eigenen Vereins (ohne SR-Ansetzung) von einem Zuschauer des eigenen Vereins bedroht wurde, mein Sohn wurde als SR nach einem Hallenturnier des eigenen Vereins von Spielern des eigenen Vereins beleidigt. In beiden Fällen haben wir unsere Entscheidungen zu wechseln kundgetan, da waren Gespräche zwecklos.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Habe den Verein zur Saison 2011/2012 ebenfalls aus den Gründen die schon genannt wurden gewechselt. Ich wurde 2009 als ich mit dem Pfeifen anfing, mit Kusshand genommen, weil der Verein eben das berühmte Kontingent nicht erfüllt hatte zu dem Zeitpunkt. Da ich auch zu keinem Verein irgendeine Bindung hatte und mir es daher egal war, wo ich pfeife, willigte ich ein. Schnell hab ich aber gemerkt, dass man dort als Schiri nichts ist, wenn man nicht schon jahrelang im Verein aktiv war. Keiner kannte mich, dementsprechend fehlte auch die Anerkennung.




    Da ich in einem Nachbarverein einige Bekannte spielen habe und mein Patenonkel Mitglied dort ist, wurde ich von deren Seite angesprochen, ob ich nicht wechseln will. Schnell war die Sache klar, ich wartete die zwei Jahre ab und wechselte dann zum Nachbarverein. Ich hab dem Verein meine Gründe genannt und pflege seither auch ein gut sportliches Verhältnis mit meinem Ex-Verein. Habe einige Spiele in der höchsten und zweithöchsten Kreisliga mit deren Beteiligung geleitet und nie Probleme gehabt. Nun merkt man allerdings wohl, dass sie sich zu wenig um mich gekümmert haben, denn nun hat auch noch ein SR des Vereins seine Karriere beendet. Ergo fehlt ihnen nun 1 Schiedsrichter zum Erfüllen des Solls...tja, mich hätte man mit etwas Integration halten können.




    Ich kann deinem Kumpel einen Wechsel nur empfehlen. Bei meinem jetzigen Verein bin ich überall dabei, egal ob Ausflüge, Weihnachtsfeiern, Jubiläumsveranstaltungen oder was sonst so abgehalten wird. Mittlerweile kenne ich den Großteil der Spieler, die Spieler kennen mich und mit den Vereinsoffiziellen verstehe ich mich auch sehr gut. Hier hat man das Gefühl dazuzugehören und Teil des Vereins zu sein und nicht bloß Geduldet, weil man eben Schiedsrichter braucht. Und das Gefühl war/ist für mich ein entscheidendes Auswahlkriterium. Sicherlich sind auch finanzielle Aspekte oft wichtig, in dem Fall für mich jedoch nicht. Ich kann mich aber jederzeit an den Verein wenden, wenn ich neue Ausrüstung brauche oder sonstiges. Ist absolut kein Problem. Bei meinem alten Verein hätte ich mich mangels Kommunikation/Bindung kaum mit jemanden in Verbindung gesetzt, abgesehen von einem Schiedsrichterkollegen, mit dem ich dort immer sehr, sehr gut klar kam.

  • Ich persönlich kann mich über Kostenerstattung bzgl. Ausrüstung zwar nicht beschweren, aber dennoch fühle ich mich in meinem Verein wider Erwarten nicht so wohl. Man merkt die Distanz der eigenen Spieler zu uns SRs. Noch letzten Sonntag habe ich diese Erfahrungen gemacht: Ein mir sehr gut bekannter Spieler schaute mich an und schaute weg ohne ein Wort zu sagen. Ich kann damit leben, womit ich aber ein Problem habe, ist, wenn Spieler des benachbarten Vereins (die sich das Spiel als Zuschauer anschauten) mich mehr in Gespräche einbinden und mir sogar einen Glühwein ausgeben wollten. Die eigenen Vereinsvertreter gehen wortlos an einem vorbei! Peinlich so was!
    Mein Kollege und ich waren ferner zu Gast bei der letztjährigen Weihnachtsfeier, nach 30 min hatten wir die Nase voll und sind gegangen, keiner hatte bemerkt, dass wir wieder weg waren.
    Daher kann ich die Motive sehr gut nachvollziehen und würde an seiner Stelle ebenfalls eine Alternative suchen! Wie ich im übrigen auch! ;)


    J.R.

    "Ein J.R. Ewing hat keine Magengeschwüre! Ein J.R. Ewing verursacht sie!"
    J.R. lebt! In memorarum an Larry Hagman (1931 bis 2012). Danke für die tolle Zeit bei DALLAS!!!

  • Ich bin glücklicherweise in einem der wenigen Vereine in meinem Umfeld, welcher die Schiedsrichterabteilung vollständig integriert hat. Über finanzielle Unterstützung kann ich nicht klagen, ich musste für keins meiner Trikots, Hosen, Stutzen auch nur einen Cent bezahlen. Gleichzeitig kann ich aber auch auf menschliche Hilfe zurückgreifen. Ein großer Vorteil ist wahrscheinlich, dass unser 1. Vorsitzender ebenfalls aktiver Schiedsrichter ist. Ich pfeife nun seit 2 Jahren und bin selbst noch recht jung, dennoch kann ich nicht klagen, dass mich die "Alten" nicht aufgenommen haben. In meiner Umgebung gibt es noch drei weitere Vereine, die ähnlich schiedsrichterfreundlich sind.


    Wenn Du unzufrieden bist, dann würde ich keine große Sabbelei anfangen, sondern wechseln. Die meisten sind Schiedsrichter, weil es ihnen Spaß macht. Der Spaß höhrt aber auf, wenn der Verein einen schlecht behandelt. Im Grunde sind die Vereine auf uns angewiesen, also sollten sie sich auch dementsprechend verhalten.

    :totlach::totlach::totlach: -- Pass auf, sonst klaut ein Düsseldorfer den Elfmeterpunkt -- :totlach::totlach::totlach:

  • Wieso sollst du ihn denn auch überreden beim Verein zu bleiben?


    Ich bin in meinem Verein sehr glücklich. Ist halt aber auch ein richtiger Dorfverein, in welchem ich früher selbst 7 Jahre lang aktiver Spieler der Jugend war. Aber man darf natürlich auch nicht erwarten, dass wenn man nie auftaucht und "Hallo!" sagt, auch viel gegenseitiger Respekt entsteht. Wenn's gut läuft, zahlt dir der Verein deine Ausrüstung und das war's. Natürlich! Wo soll's auch herkommen? Ich schau regelmäßig am Sportplatz vorbei - das geht nämlich sehr wohl und wenn's nur ein Spiel der E-Jgd ist - und Veranstaltungen wir die Neujahrsfeier, Mitgliederversammlung oder unser alljährliches Oktoberfest sind natürlich Pflicht.

  • Für mich sind immer die Anzahl der SR und die HP des Vereines ein Gradmesser. Wir haben hier im Kreis Vereine, die seit Jahren ihr SR- Soll nicht erfüllen. Wenn man sie darauf anspricht, bekommt man zur Antwort, wir zahlen ja dafür! Hier sollte der Verband halt auch mal mit Nichtaufstieg oder Abstieg reagieren.
    Bei Vereinen mit vielen SRtern merkt man sofort, dass dort der SR was zählt.
    Ebenso bei den HP's der Vereine, da sind sämtliche Mannschaften, alle Abteilungen mit dem 5 Schriftführer und sonstwas verewigt, nur SR haben die scheinbar keine, oder halten es nicht für nötig, diese auch vorzustellen.


    Bei meinem Verein, wo ich auch sehr wenig Kontakt habe, gibt es da keine Probleme. Sollte ich mal neue Kleider brauchen, ein kurzer Anruf beim Abteilungsleiter und dann ab ins Sportgeschäft und das gewünschte bestellen.
    Wenn es einem bei einem Verein nicht mehr gefällt, dann muss er halt wechseln. Nur sollte das nicht jedes Jahr sein, weil der andere Verein mehr bezahlt.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von kanarien3 ()