Und wieder einmal die Schmuckregel

  • Das ist nicht verbandsspezifisch!


    DFB-Regelheft 2012-2013, S. 26f. (FIFA-Erläuterungen):


    Stellt der Schiedsrichter während des Spiels einen entsprechenden
    Regelverstoß fest, gelten folgende Bestimmungen:
    - Der Schiedsrichter weist den Spieler an, den betreffenden Ausrüstungs -
    gegenstand zu entfernen.
    - Zeigt sich der Spieler uneinsichtig oder nicht imstande, der Anweisung Folge
    zu leisten, fordert der Schiedsrichter den Spieler bei der nächsten Spiel unter -
    brechung auf, das Spielfeld zu verlassen.
    - Weigert sich der Spieler, den Forderungen des Schiedsrichters nachzukommen,
    oder trägt er den Gegenstand erneut, nachdem er aufgefordert wurde,
    ihn zu entfernen, wird er vom Schiedsrichter verwarnt.


    Hat der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen, um den Spieler zu verwarnen,
    wird es mit einem indirekten Freistoß für das gegnerische Team an der Stelle
    fortgesetzt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung befand (siehe
    Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).

  • Ich hatte heute Abend ein A-Jugend Spiel und da bekam ich von einem Trainer einen Spruch um die Ohren,auf den ich schon lange gewartet habe.
    So ca.5 Minuten nach Spielbeginn bemerkte ich bei einem Spieler so ein Bändchen mit Metallbügel am Handgelenk.In einer Spielruhe schickte ich nun den Spieler runter,um es zu entfernen.In der nächsten Unterbrechung ließ ich ihn wieder auf's Spielfeld und bemerkte dabei,das er das Handgelenk nun getaped hatte.Ich sagte ihm,das er Gelb sieht,wenn ich mitkriege,das unter dem Tape noch Schmuck ist und das ich mich nicht verarschen lasse.So ca.1 Minute später gab es Eckball und ich nutzte die Gelegenheit mich näher an den Spieler "anzupirschen".Dabei konnte ich klar erkennen,das dieses Bändchen noch unter dem Tape war,weil es einfach schlecht geklebt war.Also gab ich ihm Gelb und schickte ihn wieder runter.Das brachte seinen Trainer auf die Palme und dabei kam der Spruch:"In der Bundesliga dürfen die ihren Schmuck auch Tapen,warum dürfen wir das da nicht machen?" Nachdem ich ihm den Hinweis gab,das wir hier aber keine Bundesliga spielen,das er lieber mal ins Regelbuch schauen solle,da steht es klipp und klar drin und ich auch keine Lust habe,mit ihm darüber zu diskutieren,gab er dann endlich Ruhe.
    Der Spieler wurde dann erst mal ausgewechselt und spielte danach auch nicht mehr.Wahrscheinlich wollte er sein Bändchen nicht abmachen,war mir aber Wurst.

  • Hast natürlich richtig gehandelt, aber in der Aussage des Trainers steckt leider auch Wahrheit drin. Ist mir beim Pokalfinale noch aufgefallen, dass Robben am Ringfinger getappt war...in den oberen Klassen nimmt man das wohl nicht so genau, was mitunter dann auch unten für Probleme sorgen kann.

  • Es gilt ganz eindeutig: Was vor meiner Kontrolle abgetaped ist, interessiert mich nur dann, wenn es überdeutlich offensichtlich ist (beispielsweise schweres Panzerarmband drückt sich durch das Tape). Wenn ich das nicht zwingend sehen muss, interessiert mich weder Pflaster noch Tape. Ist aber einer der Spieler so blöd und fragt mich, ob er etwas abtapen darf, dann ist meine Antwort natürlich eindeutig, dass das nicht zulässig ist und abgenommen werden muss.

  • Es gilt ganz eindeutig: Was vor meiner Kontrolle abgetaped ist, interessiert mich nur dann, wenn es überdeutlich offensichtlich ist (beispielsweise schweres Panzerarmband drückt sich durch das Tape). Wenn ich das nicht zwingend sehen muss, interessiert mich weder Pflaster noch Tape.

    Abgetaped wurde es aber nach meiner Kontrolle bzw. Aufforderung den Schmuck zu entfernen.Hier war es offensichtlich,das der Spieler mich hinters Licht führen wollte.Und da schaue ich dann ganz genau hin.

  • Wo ist da der Widerspruch?

    Zitat

    Was vor meiner Kontrolle abgetaped ist

  • Hallo.


    [Thomas]: Das Hauptproblem ist das, was Manfred geschrieben hat: Die Spieler in den unteren Klassen, und vor allem Jugendspieler, sind schlicht und ergreifend zu dumm, diese Regellücke richtig zu nutzen. Richtig abgetaped, so dass man vor dem Spiel nichts sieht - und dann auch noch den Mund gehalten - und kein SR kommt auf die Idee ein Schweißband oder Tape entfernen zu lassen. Auch wenn man sich denken kann, was läuft. Stattdessen stößt man den SR noch mit der Nase drauf.


    Und nicht, dass es in der BL zu sehen ist.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Wo ist da der Widerspruch?

    Was vor meiner Kontrolle abgetaped ist

    Abgetaped wurde es aber nach meiner Kontrolle bzw. Aufforderung den Schmuck zu entfernen

    Das ist der Widerspruch.Wenn es vorher ordentlich getaped ist und ich nur vermuten kann,das was drunter ist,interessiert mich das die Bohne.In diesem Fall war ich mir aber zu 99% sicher,das was drunter ist und auf so eine Verarsche reagiere ich allergisch.

  • Mal sehen wie ihr darauf reagiert: Laut neuesten Anweisungen unseres Obmanns ist der abgetapte Ehering erlaubt.


    Kennt ihr das etwa? Ich verkneife mir meinen Kommentar.

  • Dennoch hast du für mich hier einen Fehler begangen.


    Schmuck bemerkt, Spieler vom Feld geschickt. So weit so gut.
    Wenn ein Spieler nach einem behobenen Ausrüstungsmangel das Spielfeld wieder betreten möchte, musst Du kontrollieren, ob die Beanstandung beseitigt wurde.
    Somit hättest Du hier bemerken müssen, dass das Armband noch unter dem Tape war. Da offensichtlich war, dass das Band nur abgetaped wurde, hättest Du dort auch genauer hinsehen müssen. Du hättest dem Spieler den Wiedereintritt verwehren müssen.


    Abwarten und dann verwarnen ist in meinen Augen regeltechnisch falsch, da Du Deiner Kontrollpflicht nicht nachgekommen bist.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Moment mal Thomas solche Bänder von Konzerte z.B. "Rock am Ring" haben meiner Meinung nach unten am verschluss Metall ähnlicher verschluss. Der hier wiederum eine Verletzung seiner seits und des Gegenspielers hervorruft. Bei Gummi Armbänder oder Magnet Armbänder bin ich Persönlich lockerer. Wo bei beides auch Verboten ist. Aber ich sehe keine Gefahr am Gummi Armband und Magnet Armband sehe ich als Funktionsgegenstand.


    Die neuen Rock am Ring Bänder haben keinen Metall-Verschluß mehr. Aber andere Festival-Bänder (Southside, Area4) haben einen Plastik- oder Metall-Verschluß, der sehr wohl schmerzhaft werden kann. *hust*


    Und zu meiner "aktiven" Zeit als Spieler hatte ich auch immer irgendwas über den Bändern... Entweder abgeklebt, Schweißänder drüber, oder wenn ich im Tor stand die Handschuhe drüber^^

  • Dennoch hast du für mich hier einen Fehler begangen.

    Im Nachgang ist mir das schon klar,das ich die Situation nicht ganz korrekt gelöst habe,war auch das erste Mal,das mich ein Spieler so verarschen wollte.Für die Zukunft weiss ich jedenfalls wie ich es besser mache.

  • Mal sehen wie ihr darauf reagiert: Laut neuesten Anweisungen unseres Obmanns ist der abgetapte Ehering erlaubt.


    Irgendwelche Anweisungen von irgendwelchen Obmännern aus irgendwelchen Kreisen für irgendwelche Wettbewerbe ab irgendeinem Datum gültig interessiert mich die Bohne.


    So lange ich nichts schriftliches habe mit Absender, Quellenangabe, Geltungsbereich und Geltungszeitraum kann mir jeder erzählen, was er will.

  • Ich glaube hier wurde irgendwas auch falsch verstanden, jeder Obmann weiß dass das nicht erlaubt ist - aber etwas abgetapetes wird eben toleriert wenn man keine weiteren Hinweise auf Schmuck sieht, wir vermuten zwar dass da mit 95%er Wahrscheinlichkeit Schmuck ist, aber 95% ist nicht 100% und daher sollen wir da auch nicht weiter nachprüfen.


    Aber wenn man schon Schmuck sah dann muss der ab und davon werde ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten vergewissern. Also, jemand wurde wegen Schmucks runtergeschickt und kommt mit Tape wieder - ich persönlich handele so:


    Möglichkeit 1: Bei der Kontrolle fällt mir unter dem Tape nichts auf - Frage: Hast du den Ring (o.ä.) nur abgetaped?
    Antwort: "Ja" - für mich keine Unsportlichkeit, er versucht nicht unbedingt mich direkt zu täuschen, sondern dachte evtl. "abgetaped = legal", der Eindruck kann bei den Profis im Fernsehen durchaus entstehen. Aber rauf darf er damit erstmal trotzdem nicht, ich weiß das der Spieler noch gegen die Schmuckregel verstößt.
    Antwort: "Nein" - meine Kontrollmöglichkeiten sind erschöpft, entweder er hat ihn tatsächlich abgenommen oder gut verborgen - wenn mir das noch auffällt: Gelb, aber wenn nicht hat er Glück gehabt.


    Möglichkeit 2: Der Schmuck ist erkennbar nur abgetaped und definitiv noch darunter - gleiche Frage:
    Antwort: "Ja" - wie oben, keine Gelbe aber auch erstmal nicht mitspielen.
    Antwort: "Nein" - hier ist er sich der Schmuckregel bewusst, möchte darüber täuschen und ich kann die Täuschung erkennen - :gelbe_karte: . Jetzt kann er sich auswählen ob er ihn doch nicht lieber abnimmt, es nochmal probiert und Gelb-Rot riskiert oder sich auswechseln lässt.

  • Was mich nervt ist, dass sich Regeln und Handhabungen verselbstständigen. Jeder bringt eine noch genauere Definition wie es nun zu handhaben ist - aber das alles hat am Ende mit Fußball nichts mehr zu tun.


    Beispiel Handspiel. Da sehe ich zunehmends Abwehrspieler durch den Strafraum laufen die aussehen, als hätte man ihnen die Arme auf dem Rücken zusammengebunden. Weil die "natürliche Handhaltung" mittlerweile so falsch ausgelegt wird, dass jeder Arm, der nicht am Körper anliegt, als eine "Vergrößerung der Trefferfläche" bewertet wird und somit die Ballberührung als strafbar ausgelegt wird. Völlig unabhängig davon, ob der Spieler eine Chance hatte, den Arm wegzunehmen und aus welcher noch so kurzen Distanz er angeschossen wurde.


    Bei der Schmuckregel diskutieren wir SR jetzt, dass wir ja nicht unter die Kleidung/ ein Tape/ einen Verband schauen dürften und deshalb könnten die Spieler da machen, was sie wollen. Darum geht es aber gar nicht.
    Es geht darum, dass der allermeiste Schmuck eine Gefährdung für den Träger und andere Spieler darstellt. Deshalb ist Schmuck grundsätzlich verboten. Fertig Ende aus.
    Dass wir in der Kreisklasse pragmatisch vorgehen und Spielern, die seit 15 Jahren ihren Ehering nicht mehr abbekommen unter gewissen Bedingungen erlauben, trotzdem am Spiel teilzunehmen, ist etwas anderes.
    Wenn "Sinn und Geist" der Schmuckregel, nämlich keine Gefährdung durch Schmuck für die Träger und andere Spieler entstehen zu lassen durch andere Maßnahmen hinreichend gewährleistet wird- ja werden in der Kreisklasse Ausnahmen gemacht. Dass man speziell bei Eheringen den Schiedsrichtern rät, hier bei entsprechender "Entschärfung" durch Abtapen pragmatisch vorzugehen, begrüße ich.


    Das heißt aber nicht, dass Eheringe erlaubt sind.


    Es sollte besser heißen, dass "der abgetapte Ehering geduldet werden kann, wenn durch geeignetes Abtapen sichergestellt wird, dass er keine Gefährdung den Träger und andere Spieler darstellt". Dies mag sich jetzt wie Haarspalterei anhören- ich finde den Unterschied wichtig.


    Aber was sich hier jetzt verselbstständigt: Die Erlaubnis zum Abtapen des Eheringes ist also von der Cleverness des Spielers bei einer Befragung abhängig? Wir SR fordern jetzt also, dass uns die Spieler belügen sollen?!? Ohne Worte. Damit wir SR fein raus sind weil wir ja gefragt haben?

  • Hallo.


    Beispiel Handspiel. Da sehe ich zunehmends Abwehrspieler durch den Strafraum laufen die aussehen, als hätte man ihnen die Arme auf dem Rücken zusammengebunden. Weil die "natürliche Handhaltung" mittlerweile so falsch ausgelegt wird, dass jeder Arm, der nicht am Körper anliegt, als eine "Vergrößerung der Trefferfläche" bewertet wird und somit die Ballberührung als strafbar ausgelegt wird. Völlig unabhängig davon, ob der Spieler eine Chance hatte, den Arm wegzunehmen und aus welcher noch so kurzen Distanz er angeschossen wurde.


    Die Parallele zum Handspiel ist denke ich anders gelagert, da (zumindest mein Eindruck aus den letzten beiden Jahren) immer mehr versucht wurde und wird seitens der Spieler, ein Handspiel mit dem Argument zu widerlegen, dass es ja keine Vergrößerung der Trefferfläche sei. Ähnlich wie bei Foulspielen, wo beim Tackling erst der Gegner und dann der Ball getroffen wird und man sich darauf beruft, man hätte ja den Ball gespielt. Aber das geht jetzt von der Diskussion um den Schmuck zu weit weg.


    Bei der Schmuckregel diskutieren wir SR jetzt, dass wir ja nicht unter die Kleidung/ ein Tape/ einen Verband schauen dürften und deshalb könnten die Spieler da machen, was sie wollen. Darum geht es aber gar nicht.


    Stimmt ja indirekt, da diese Anweisung klar und eindeutig gegeben wurde: Wir dürfen nicht nachschauen, also ist hier Manipulation zur Umgehung der Regel Tür und Tor geöffnet.

    Dass wir in der Kreisklasse pragmatisch vorgehen und Spielern, die seit 15 Jahren ihren Ehering nicht mehr abbekommen unter gewissen Bedingungen erlauben, trotzdem am Spiel teilzunehmen, ist etwas anderes.


    Ist mir neu, dass wir es erlauben sollen. Hier greift lediglich wieder die Anweisung, dass wir nicht unter Tapes und ähnliches schauen dürfen.



    Es sollte besser heißen, dass "der abgetapte Ehering geduldet werden kann, wenn durch geeignetes Abtapen sichergestellt wird, dass er keine Gefährdung den Träger und andere Spieler darstellt". Dies mag sich jetzt wie Haarspalterei anhören- ich finde den Unterschied wichtig.


    Das ist für mich eine Haarspalterei, die die Regel aufweichen würde, noch mehr als bisher, und andere Aufweichungen nach sich ziehen würde, weil irgend wer meint, dass, wenn Eheringe so gehandhabt werden dürfen, muss das auch für ein bestimmtes Bändchen, einen anderen Ring mit ähnlicher Bedeutung usw. gelten. Da ist das Chaos dann noch mehr vorprogrammiert.


    Aber was sich hier jetzt verselbstständigt: Die Erlaubnis zum Abtapen des Eheringes ist also von der Cleverness des Spielers bei einer Befragung abhängig? Wir SR fordern jetzt also, dass uns die Spieler belügen sollen?!? Ohne Worte. Damit wir SR fein raus sind weil wir ja gefragt haben?


    Das wird nicht von den SR gefordert, sondern von den Leuten, die die Regel aufgeweicht haben, indem sie es zugelassen haben, dass Spieler durch Anbringen von Tape die Regel umgehen können. Thema Regeländerung, dass man den Spieler nachbessern lassen muss. Und es betrifft ja auch nicht die Spieler mit Ehering im Besonderen sondern Spieler, die versuchen mit Schmuck zu Spielen im Allgemeinen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ist mir neu, dass wir es erlauben sollen.

    Soll ja keiner. Aber geh mal schauen in der KK- da findest Du in jedem 2. Spiel Spieler mit entsprechenden Ringfingertapes. Soll die Lösung der Problematik darin bestehen, dass wir SR behaupten, wir wüssten ja nicht was darunter sei und deswegen würden wir das nicht beanstanden?


    Damit machen wir uns meiner Meinung nach lächerlich- dient dieser Konstrukt doch nur dazu, uns SR formal auf die sichere Seite zu bringen. So einen Blödsinn mache ich nicht mit.


    Stell Dir mal vor, ein junger 18jähriger SR spielt in seinem ersten Herrenspiel am Sonntag Mittag dieses alberne Fragespiel, umringt von 10 gestandenen Kerlen. Die vierteilen ihn an Ort und Stelle wenn er die "Befragung" durchführt und dann erklärt, Spieler mit Eheringen dürften heute nicht mitspielen.
    Wie kann man junge, engagierte SR nur so im Stich lassen. Traurig.

  • Im Grunde genommen ist die jetzige Schmuckregel so,als ob das Abtapen wieder erlaubt sei.Dem SR sind doch eindeutig die Hände gebunden,auch wenn ihn ein Spieler nach Befragung rotzfrech anlügt,das darunter nichts wäre.Nur wenn das Abtapen schlampig gemacht wurde und doch etwas hervorlunzt können wir eingreifen.